Gerhart Hauptmann : „Die Weber
Akt 1.“
1892
veröffentlichte Gerhart Hauptmann das Werk „ Die Weber“ in dem er die
Konfliktsituation der Weber und der Fabrikanten beschreibt. Gerhart
Hauptmanns Drama basiert auf tatsächlichen historischen Vorgängen, die sich im
Jahre 1844 im schlesischen Eulengebirge
abgespielt haben.
Im
ersten Akt des Dramas geht es darum. Die Weber liefern ihre Arbeit bei dem
Fabrikanten Dreißiger ab und bekommen dafür nur schäbige Almosen, wie es der
Weber Bäcker bezeichnet. Völlig ausgehungert bitten sie um eine Lohnerhöhung,
damit sie sich wenigstens etwas Nahrung kaufen können. Der Expedient Pfeifer
drückt den Lohn jedoch noch weiter runter aufgrund der, aus seiner Sicht,
mangelhaften Ware. Als ein kleiner Junge wegen Entkräftung zusammenbricht,
zeigt Herr Dreißiger sein Mitgefühl und lässt den Jungen in sein Kontor bringen
um ihn dort zu versorgen.
Die Situation scheint zu eskalieren, doch der Herr Dreißiger beschwichtigt die
Weber indem er sagt, dass er bald 200 neue Weber einstellen wird.
Im
ersten Akt des Werkes „Die Weber“, wird der Leser mit den beiden sich gegenüberstehenden
sozialen Gruppen konfrontiert. Die eine Gruppe besteht aus dem Herrn Dreißiger
und seinem Expedienten, dem jungen Pfeifer. Herr Dreißiger, der Fabrikant der Firma,
steht unter einem enormen Druck, da sein Geschäft unter dem Wachstum der
Industrialisierung leidet. Die Arbeit, die einst nur von Webern gemacht wurde
wird langsam von Maschinen übernommen und mit einer deutlich höheren Qualität,
sodass es immer schwerer wird, die Arbeit der Weber zu Geld zu machen. Herr
Dreißiger ist dafür zuständig die Ware der Weber an den Kunden zu bringen. Doch
sollte ihm dies nicht gelingen, würde er plötzlich vor unzähligen Gewebtem
stehen, die sich nicht verkaufen lassen. Dies würde dann wohl dazu führen, dass
die Firma in Konkurs gehen würde. Er selbst würde schließlich in die Armut
fallen
Auf Herrn Dreißiger liegt also ein
großes Risiko. Er steht unter permanentem Druck der Konkurrenz. Dies bedeutet, dass nicht nur die Weber Angst vor
der Armut haben, sondern auch der Herr Dreißiger. Die Interessen des
Fabrikanten liegen deutlich auf der Hand, nämlich so viel wie möglich zu
produzieren für einen möglichst niedrigen Einkaufspreis. Die Löhne der
Angestellten sollen möglichst niedrig gehalten werden, damit der Gewinn so groß
wie nur möglich wird. Die zweite Gruppe der sich gegenüberstehenden sozialen
Gruppen sind die Weber - die Arbeiterklasse. Diese Gruppe trifft die Industrialisierung
am härtesten. Ihre Arbeit ist bedroht vollständig von Maschinen übernommen zu
werden und somit endgültig in die Arbeitslosigkeit zu versinken. Die Weber führen
ein elendiges, von Hunger und Not geplagtes Leben, weil sie den Aufstand gegen
die Geldgeber veranstalten. Die Interessen der Weber werden klar verdeutlicht.
Die Weber verlangen einen angemessen Lohn für ihre Arbeit, damit sie
sich selbst und die Familie ernähren können. Sie verlangen Respekt und nicht
mit schäbigen Almosen ausgebeutet zu werden. Eines haben diese beiden Gruppen
jedoch gemeinsam, die Industriealisierung hat einen negativen Effekt auf beide
dieser Gruppen. Der Fabrikant Dreißiger hat dadurch mehr Konkurrenz was
bedeutet, dass ein geringerer Gewinn erzielt wird. Die Weber leiden darunter,
dass sie weniger Lohn für ihre Ware bekommen, da die Konkurrenz bessere und
billigere Ware produzieren kann.
Der
Auszug aus der Rede von Günter Grass zum 1. Mai 1973 „ Herrn Dreißigers Risiko“
beschreibt, dass Bildungsreformen und Mitbestimmung zusammen hängen. Es wird
beschrieben, dass die deutsche Arbeitsbewegung damals von Verboten,
Verfolgungen und Unterdrückung geprägt war. Hauptmanns Drama „ Die Weber“ hatte
eine nachdenkliche Wirkung auf die Arbeiterbewegung der damaligen Zeit. Herr
Dreißiger hatte vor dem deutschen Gewerkschaftsbund den Zusammenhang zwischen
Bildungsreform und Mitbestimmung erkannt und somit konnte er sein wissen gegen
die Arbeiter ausüben. Man darf Herrn Dreißiger nicht als bösen Menschen
bezeichnen, da er auch nur ein Opfer der Industriealisierung war und er eine
Familie versorgen musste. Daraus kann man schließen, dass nicht einzig und
allein der Kapitalismus schuld an der Armut der Weber ist, sondern der Anfang
der Industriealisierung, das hohe Konkurrenz Niveau und deren Produktivität.
Die
sozialen Verhältnisse in der Arbeitsbewegung haben sich seither sehr
verbessert, wie zum Beispiel das Abschaffen der Hungerlöhne und das
Mitbestimmungsrecht der Arbeiter. Die Mitbestimmung hat bereits einige Erfolge
erzielt, wie zum Beispiel das abschaffen von Kinderarbeit oder den Zwölf-
Stunden- Tag. Dies sind Beispiele, die das Leben der Arbeiterklasse wesentlich
einfacher gemacht haben. Am Ende ist noch zu sagen, dass Chancengleichheit und
Mitbestimmungsrecht notwendig sind um eine soziale Demokratie zu verwirklichen.
Ohne diese Tugenden endet es wahrscheinlich wie in dem Drama „ Die Weber“.
Thesen
-
Aufgrund der enormen Konkurrenz muss Herr Dreißiger den Lohn unten
halten.
-
Die Weber führten ein schlechtes und unterdrücktes Leben
-
Die Weber lebten von schäbigen Almosen.
-
Der Fabrikant Dreißiger trägt das Risiko.
-
Dreißiger hält die Löhne weit unten um den höchst möglichen Gewinn zu erzielen.
-
Aufgrund der großen Verantwortung die Herr Dreißiger trägt ist sein Lohn
dementsprechend höher.
-
Herr Dreißiger lockt seine Arbeitnehmer mit mehr Arbeitsplätzen. Trotz
der großen Konkurrenz.
Gliederung:
Einleitung:
-
Präsentation vom Werk
-
Akt 1. (Kleine Inhaltsangabe)
Hauptteil:
-
Die Zwei sich gegenüberstehenden sozialen Gruppen
-
Die Gruppe von Herrn Dreißiger und sein Expedienten
-
Dreißigers Risiko
-
Interessen
-
Die Gruppe der Arbeiterklasse
-
Grund des Aufstands
-
Interessen
-
Gemeinsamkeiten der beiden Gruppen
-
Industriealisierung(- Effekt)
-
Begründung
-
Bezug auf 1 Mai-Rede
-
Zusammenhang zwischen Bildungsreformen und Mitbestimmung
-
Wirkung auf die
Arbeiterbewegung
-
Opfer
der Industriealisierung
-
Schuld
an der Armut
Schluss:
-
Soziale Verhältnisse
-
Konklusion