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Die Walser am Hochtannberg

Die Walser sind ein alemannisches Volk aus dem Schweizer Kanton Wallis. Im 14 Jh. breiteten sie ihr Siedlungsgebiet aufgrund des Bevölkerungsdruckes

Dunkelgrau: ehemaliges Siedlungsgebiet
Hellgrau: Ausbreitung in CH und I
Orange: Ausbreitung in Vorarlberg und Tirol (14 Jh)

 

nach Oberitalien und Westösterreich aus. Hochkrumbach, die ehemals höchste Dauersiedlung an der Nordseite der Alpen Österreichs, errichteten sie am Hochtannbergpass in Vorarlberg auf 1700m Seehöhe. Etwa 10 bis 12 Familien lebten für mehrere Jahrhunderte dort, die heute noch erhaltene Kapelle auf dem Simmel geht auf das Jahr 1570 zurück, und seit 1578 war hier ein Kaplan eingesetzt. Auch eine eigene Gerichtsbarkeit hatte die kleine Ortschaft.Auf 1700m

Walserhäuser in Hochkrumbach

 

wird die Waldgrenze hier, bedingt durch die hohen Niederschläge an der Alpennordseite, noch nicht erreicht. Doch durch die umfangreichen Rodungen der Walser ist das Gebiet heute, 100 Jahre nachdem die bäuerliche Siedlung aufgegeben wurde, noch immer nahezu waldfrei. Erst im letzten Viertel des 20Jh. wurde Hochkrumbach durch den Tourismus und einige Hotels wieder zur Dauersiedlung.

Die Walser entwickelten ein eigenes Bewirtschaftungssystem für die Hochregionen und konnten so von der Viehwirtschaft und Zucht sowie dem Verkauf des Viehs überleben. So kann die ‚gekrümmte Sense‘ wie auch die privaten Einzelsennereien als typisch Walserisch bezeichnet werden. Von den Herrschern in Vorarlberg wurden ihnen die damals unbesiedelten und nicht wirtschaftlich nutzbaren Flächen durch besondere Kolonisationsrechte übertragen, außerdem erhielten die Walser Steuervorteile.  

Hochkrumbach: Gerodete Flächen der Walser. Im Vordergrund die Kapelle am Simmel

 

Die Neuerschließung dieser unwirtlichen Hochgebirgsgebiete hatte für die Walser vor allem den Vorteil, dass sie so der Leibeigenschaft entfliehen konnten. Einen regen Warenverkehrt führten die Bewohner des Hochtannberg über den Schrofenpass mit der Ortschaft Oberstdorf im Oberallgäu. Mit dem Bau der Arlbergbahn (1884) kam dieser Handel aber sehr bald zum erliegen. Das Vieh wurde aber weiterhin in Lechleiten an 3-mal im Jahr stattfindenden Viehkontrolltagen in das Allgäu verkauft, immerhin 80 bis 200 Stück jedes mal.

Eine weitere Walserortschaft war der Weiler Bürstegg (=Borstgras) in der Nähe von Lech, welcher heute nur noch als Sommer-Alpe dient. Hier wurde auch Torf für Heizzwecke gestochen, nachdem der Wald rundum vorher vollständig gerodet wurde. Im Jahre 1835 lebten hier noch 13 Familien, ab dem Jahr 1898 war die Ortschaft vollkommen entsiedelt.

Letzte Forschungen eines Deutsch-österreichischen Teams haben jedoch ergeben, dass die Walser nicht die ersten Siedler am Tannberg waren, Pollenanalysen als Weidezeiger ergaben, dass schon vor 3000 Jahren hier ununterbrochen gesiedelt wurde, erst in der Römerzeit nahm diese Besiedelung stark ab.

 

Wanderweg zum Weiler Bürstegg

 

 

 

 

Quellen:


tId,RGN15at,season,at1,selectedEntry,sights/intern.html


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