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Fachbereichsarbeit
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium Ramstein-Miesenbach

Note, Lehrer, Jahr

12, Bastian, 2014

Autor / Copyright
Jonas H. ©
Metadaten
Preis 4.80
Format: pdf
Größe: 0.09 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 41767







Gymnasium ramstein-miesenbach

Aufgaben zu Daniel Kehlmanns „Vermessung der Welt“

Deutsch Leistungskurs 3


Inhalt:

Humboldt und Bonpland, Brüder im Geiste?

·       Erarbeiten Sie aus dem Text S.39 bis 51 Gemeinsamkeiten & Unterschiede zwischen den Figuren Bonpland und Humboldt und verdeutlichen Sie diese anhand einer Grafik!

Zusatzaufgabe: Gauß‘ Begegnung mit Gott

·       Finden Sie die Textstelle, wo Gauß einer „Inkarnation“ Gottes begegnet, ohne es zu merken, und begründen sie am Text, inwiefern es sich bei dieser Person tatsächlich um Gott handelt.


Humboldt und Bonpland, Brüder im Geiste?

In dem Roman „Die Vermessung der Welt“, welcher 2005 von Daniel Kehlmann verfasst wurde, werden auf den Seiten 39 - 51 bei der ersten Begegnung Humboldts mit Bonpland die beiden Charaktere genauer beschrieben. Nun gilt es, einen Vergleich herauszuziehen und Gemeinsamkeiten und Unterscheide der Akteure darzustellen. Schon früh bemerkt man die Arbeitshaltung und die Motivation Alexander von Humboldts.

Er war stehts vertieft in seine Arbeiten und konzentrierte sich voll und ganz auf das, was er zu tun hatte. Den unglaublichen Wissensdurst, den er stets verspürt, gilt es zu stillen. Diesem Forscherdrang geht Humboldt schon als kleines Kind in den heimischen Wäldern nach und vernachlässigt dabei die für ihn von seiner Mutter, dem Majordomus Kunth und Goethe sorgfältig geplante naturwissenschaftliche Ausbildung.

Seine perfektionistisch genaue Art leitet ihn in seinem Handeln und seine Arbeiten bestimmen seine Gefühle. „Es erfüllte Humboldt stets mit Hochgefühl, wenn etwas gemessen wurde; diesmal war er trunken vor Enthusiasmus. Die Erregung ließ ihn mehrere Nächte nicht schlafen.“ (S. 39)    

Auch wenn Humboldt sein urprüngliches Ziel verfolgt, aber sich währenddessen neue Rätsel und ungelöste Fragen auftun, versucht er diese nebenbei zu lösen. „Auf dem Weg nach Spanien vermaß Humboldt jeden Hügel. Er erklomm jeden Berg. Er klopfte Steinproben von jeder Felswand. Mit seiner Sauerstoffmaske erkundete er jede Höhle bis in die hinterste Kammer.“ (S. 41) Denn wie er selbst sagt: „Ein Hügel, von dem man nicht wisse, wie hoch er sei, beleidige die Vernunft und mache ihn unruhig. […] Die Karten von Spanien seien nicht exakt.

Man wolle ja wissen, wohin man reite.“  (S. 42) Ihm geht es vorallem darum, neues zu entdecken oder altes zu verbessern und alles zu dokumentieren.

Selbst die Vorbereitung auf den weiteren Verlauf  seiner Expedition mit seinem Reisegefährten Bonpland ließ er nicht aus. „Humboldt suchte den preußischen, den österreichischen,  den neiderländischen und den französischen Botschafter auf. Nachts lernte er Spanisch. Bonpland fragte, ob er den nie schlafe. Wenn er es vermeiden könnte, antwortete Humboldt, nicht.“ (S. 43) Seine intensiven Bemühungen bleiben jedoch sogut wie nie unbelohnt.

Wenn er etwas haben will, arbeitet er so lange, bis er es erreicht. „Nach einem Monat hatte er es geschafft, eine Audienz bei Urquijo im Palast von Aranjuez zu bekommen“ (S. 43) Urquijo hat, nachdem Humboldt ihm ein Rezept für ein vermeintliches Potenzmittel verrät, die Papiere sowie weitere Unterstützung .....[Volltext lesen]

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Das Verhältnis der beiden geht über die gewöhnlichen Geschwisterrivalitäten hinaus: Wilhelm sperrt seinen kleinen Bruder über Nacht in einen Schrank ein, mischt ihm Rattengift in sein Essen, lockt ihn auf brüchiges Eis und sieht dabei zu, wie er einbricht und beinahe ertrinkt. Zudem teilen die beiden das gemeinsame Intresse an der Wissenschaft.

Bonpland kann die übereifrige Arbeitshaltung von Humboldt teilweise nicht verstehen, da tauchen bei den beiden gewisse Differenzen auf, da Bonpland nur darauf aus ist, das Ziel Spanien zu erreichen, und darüber nachdenkt ob sich Humboldt nicht doch von Nebensächlichem ablenken lasse, was Bonpland einige Nerven kostet: „Ob das denn nötig sei, frage er, man sei doch schließlich auf der Durchreise, man wolle doch nur nach Madrid und wäre viel schneller dort, wenn man einfach nur hinritte, Herrgott noch mal.“ (S. 42) Auf Humboldts Aussage, dass die Karten nicht korrekt seien und man wissen wolle, wo man hinreitet, antwortet er mit: „Aber das wisse man doch, rief Bonpland.

Hier sei die Landstraße, und sie führe nach Madrid. Mehr brauche man nicht!“ (S. 42) Hier zeigt sich deutlich, dass Bonpland ein leichter Minimalist ist und nur das nötigste macht und nur das primäre Ziel verfolgt.

Im Hafen lässt sich Bonpland auch wieder von einigen käuflichen Frauen ablenken, jedoch holt ihn Humboldt wieder zur Vernunft: „Bonpland wollte sich von einer mitziehen lassen, aber Humboldt rief ihn scharf zur Ordnung“ (S. 46) Auf dem Gipfel des Vulkans von Teneriffa merkt man weitere markante Unterscheide in ihrer Motivation und Arbeitshaltung: „Während Humboldt mit Barometer und Sextant die Bergeshöhen prüfte, kauerten die Führer feindselig auf dem Boden, und Bonpland starrte frierend in die Ferne.“ (S. 47) Doch etwas später in den Gärten von Orotava verfiel Bonpland wieder seinen natürlichen menschlichen Triebe und vergnügte sich in einer Holzhütte mit einer Einheimischen, was für Humboldt unverständlich war.

Zurück an Bord der Fähre brach eine Krankheit aus, das fast alle Passagiere inklusive der Akteure befiel. Bonpland wunderte sich über die Verfassung, in der sich Alexander von Humboldt trotz seines Fiebers befand: „Während Bonpland krank in seiner Koje lag, kochendheißen Rum trank und für keine Arbeit zu gebrauchen war, zerschnitt Humboldt die beiden Mollusken unter dem Mikroskop, bestimmte viertelstündlich Luftdruck, Himmelsfarbe und Wassertemperatur, ließ alle dreißig Minuten ein Senkblei hinab und trug die Ergebnisse in ein dickes Logbuch ein.

Gerade jetzt, erklärte er dem röchelnden Bonpland, dürfe man sich keine Schwäche erlauben. Die Arbeit helfe nämlich. Zahlen bannten Unordnung. Selbst die des Fiebers.“ (S. 50) Laut Humboldt ist es also nur Einstellungssache, ob man Krank sei oder nicht und nimmt es sogar mit Humor. „ Er habe sich entschlossen, es zu ignorieren, also bemerke er es nicht. Natürlich müsse er si.....

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Bei genauerer Analyse des Romans fallen Textstellen auf, die darauf hinweisen, dass Carl Friedrich Gauß einer Inkarnation Gottes begegnet, dem Herrn auf Erden, in einem Mitmenschen, welchen er auf seinen Wegen trifft.


Gauß hatte schon relativ früh eine differenzierte Stellung gegenüber Gott, da es einem Mathematiker seiner Klasse mit einem ausgeprägten rationalen Verstand schwer fällt zu begreifen, warum dann Fehler existieren, wenn es Gott gibt. Deutlich wird dies aber vor allem kurz vor seinem geplanten Selbstmord. Er hatte sich geschworen, sich nach der zweiten Absage zur gemeinsamen Hochzeit seiner Angebeteten Johanna das Leben zu nehmen.

Kurz bevor er das tödliche Gift Curare zu sich nehmen wollte, gehen ihm einige Gedanken durch den Kopf: „Er dachte ans Jüngste Gericht. […] Angeklagte konnten sich verteidigen, mache Gegenfragen würden Gott nicht angenehm sein. […] Falls man ihn vor Gericht stellte, gedachte er, ein paar Dinge zur Sprache zu bringen.“ (S. 99) Dann fiel ihm auf, dass er eine Zusage erhielt und brach sein Vorhaben ab.

Er wollte seine Zweifel gegenüber Gott zum Ausdruck bringen.

Im weiteren Verlauf der Geschichte besucht Gauß den Grafen Ohe zu Ohe, um seine Arbeiten fortzusetzen, da dessen Land diese behinderte. Als der Diener des Hauses Professor Gauß zu dem Schlafgemach des Grafen geführt wird, sitzt dieservor ihm in einem Sessel. Er wird als „alter Mann im Schlafrock mit Holzpantoffeln“ (S. 183) beschrieben. Dieses Erscheinungsbild trifft auf die bildliche Vorstellung des Schöpfers des Himmels und der Erde zu, wie man sich ihn als Sterblicher vorstellt: ein älterer Mann mit weisen Haaren.

„Er war groß, hatte hohle Wangen und stechende Augen“ (S. 183) Auch diese Merkmalle treffen auf das weit verbr.....

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Erde und Mond, wiederholte der Graf.“ (S. 186) Dass der Graf ausgerechnet die 2 Wörter Erde und Mond nochmal aufgreift, ist auch kein Zufall. Auch hier kristalliert sich die wahre Gestalt des Herrn Ohe zu Ohe heraus, da er als Schöpfer in Person, da er die Erde und der Mond geschaffen hat; es sind seine Kreationen die er stolz betont.

Im weiteren Gespräch stellt sich heraus, dass der Graf erstaunlich viel über Gauß weiss. Als erstes erwähnt er seinen Dienst als französischer Beamter, danach spricht er seine Arbeit als Mathematiker an und zum Schluss erwähnte er noch sein - teilweise gotteskritische - Buch „Disquisitiones Arithmeticae“ und jedesmal ist es der gleiche Ablauf: Gauß reagiert erstaunt als der Graf weitere Detail über sein Leben anspricht „Gauß starrte ihn an.[…]Der Graf blickte versonnen in seine Tasse.[…] Gauß lief rot an.[…]“(S. 187/188)

Mit dem Gespräch gibt er Gauß Hinweise auf die Taten, die er getan hat und vor dem jüngsten Gericht zu verantworten hat und begründet diese. Mit dem Zimmer, das er ihm in der Nacht zur Verfügung gestellt hat, hat er Gauß gezeigt was der Unterschied zwischen Himmel und Hölle ist und ihm nun die Wahl lässt.

Zudem zeigt er seine Nächstenliebe, wie es die Bibel vorsieht als es um den Preis für das Land, das Gauß dem Grafen abkaufen möchte, geht: „Und was die Bäume anbelange, die gebe er gratis. Und den Schuppen? Den auch.“ (S. 189) Da er selbst damit nichts anfangen kann und weiss, was Gauß damit vorhat überlässt er sie ihm zu seiner Zufriedenheit. Gauß jedoch reagiert irritiert: „Aber warum, frage Gauß und erschrak über sich selbst.

Was für ein dummer Fehler!“ (S. 189) Graf Ohe zu Ohe reagiert gelassen: „Brauche man immer Gründe? Aus Liebe zum Staat, wie sie dem Bürger wohl anstehe. Aus Wertschätzungen für den Herr Geodäten.“ (S. 189) Da er Gott wiederspiegelt, spielt Geld für ihn keine Rolle. Er gibt aus Liebe und verlangt nichts, wie es der Herr eben tut. Danach verabschieden sich beide.


Daniel Kehlmann hat die Inkarnation Gottes im Grafen Ohe zu Ohe gut in seinem Roman versteckt, die erst bei erweiterter Analyse und weiter Interpretation auffällt. Er bindet hiermit einen Charakter in die Handlung ein, der Gauß auf den richtigen Weg führen soll und ihm Antworten auf die Fragen seines Lebens geben soll, auch wenn es nicht so scheine, als hät.....

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