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Seminararbeit
Kulturwissenschaften

Universität, Schule

University Vienna

Note, Lehrer, Jahr

Eva Mandl

Autor / Copyright
Melanie H. ©
Metadaten
Preis 4.50
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
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sternsternsternsternstern
ID# 43900







Holubová

1104418

Proseminararbeit


Die Veränderung der menschlichen Werten und Beziehungen im deutschen Spielfilm: “Das Leben der Anderen“


1104418


Wien, im April 2014

Lehrveranstaltung: PS Kultur und Kommunikation: Deutsch

LV-Nummer: 340262-1

Lehrveranstaltungsleitung: Mag. Eva Mandl

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung

  2. Historische Hintergründe

  3. Der Film

    1. Hintergrund des Filmes

    2. Handlung des Filmes

  4. Hauptpersonen

    1. Die Darstellung der Hauptpersonen und ihren Geschichten

    2. Wie werden die Leute durch die anderen Leute und ihre Macht verändert

  1. Zusammenfassung

  2. Bibliographie


  1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Die Veränderung der menschlichen Werten und Beziehungen im deutschen Spielfilm „Das Leben der Anderen“. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Entwicklung der Charaktere in der Abhängigkeit zur Umgebung zu stellen.

Es gibt viele Bereiche, in denen man beobachten kann, wie sich das Leben im totalitären Staat von demokratischen Staaten unterscheidet. Einer der grundsätzlichen Unterschiede besteht in der Freiheit der Meinungsäußerung, die in Staaten mit totalitärem Regime stark begrenzt ist. In diesen Staaten gibt es ein Organ, dessen Ziel es ist, unter dem Vorwand des Schutzes, die Überwachung der Bevölkerung und Verfolgung von jenen, die sich kritisch gegen das Regime ausdrücken, vorzunehmen.

In der ehemaligen DDR hieß dieses Organ Stasi. Die Atmosphäre der Angst, die es bei der Bevölkerung erzeugte, vergrößerte die Widersprüche zwischen dem Gewissen und Taten der Menschen.

In wirklich eindrucksvoller Form zeigt dies der Film: „Das Leben der Anderen“. Durch diesen Film soll veranschaulicht werden, wie der Druck und die Drohungen das Leben der Hauptpersonen verändern. Dieses Thema wird hier sehr authentisch bearbeitet. Damit bringt es diese Zeit auch den Menschen nahe, die in dieser Zeit oder in diesen Staaten nicht lebten.

Die Arbeit ist in vier Teile gegliedert. In dem ersten Teil informiere ich kurz über die historischen Fakten, um die Situation in DDR näher zubringen. Im Weiteren wird die Handlung zusammengefasst, um anschließend eine ausführlichen Beschreibung der Hauptpersonen vorzunehmen und die Veränderung der einzelnen Personen unter dem Druck der Ereignisse zu veranschaulichen.

Zum Schluss soll herausgestellt werden, inwiefern die Charaktere dazu fähig wären, das geschehene Übel zu vermeiden und ihrem eigenen Gewissen treu zu bleiben.


  1. Historische Hintergründe

Die Deutsche Demokratische Republik entstand vier Jahre nach dem zweiten Weltkrieg am 7. Oktober 1949. Bis zum Jahre 1989 handelte es sich um eine kommunistische Diktatur unter Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Im Jahre 1961 kam es zum Bau der Berliner Mauer. Die Berliner Mauer teilte Berlin Ost- und West-Berlin. Mit der Berliner Mauer wurde auch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS oder auch Stasi) ausgebaut (vgl. Wrede 2009).

Es handelt sich um ein Organ, das sich mit der Überwachung von „verdächtigten‘ Menschen befasste. Seit Anfang war MfS „Schild und Schwert der Partei“ und zugleich auch Hilfsorgan des sowjetischen Geheimdienstes KGB. Zu diesem Zweck rekrutierte das MfS "geheime Informanten" und "geheime Mitarbeiter" in der Bevölkerung, später IM genannt (inoffizielle Mitarbeiter), die konspirativ unter Decknamen operierten.Bis in die 1960 Jahre wurde eher die physische Folter angewandt.

Später wurden aber mehr und mehr psychologische Foltermethode praktiziert, um politische Häftlinge zu zermürben und ihren Willen zu brechen. Der Grund dafür war, dass die Anwendung der psychologischen Folter schwer beweisbar war.

Das MfS hatte jedes Jahr mehr und mehr Mitarbeiter. Im Jahre 1989 hatte das MfS 91.015 hauptamtliche und 189.000 inoffizielle Mitarbeiter. Es ermöglichte eine flächendeckende Überwachung der DDR-Gesellschaft. Im Zuge der Friedlichen Revolution im Jahre 1989 wurde das MfS aufgelöst. Die verbliebende Geheimdienstakten wurden von Bürgerkomitees gesichert. Seit dem 2. Januar 1992 ist im Rahmen eines gesetzlich geregelten Verfahrens Akteneinsicht möglich (vgl. a).

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  1. Der Film

3.1. Hintergrund des Filmes

Das Leben der anderen ist erster Film von Florian Henckel von Donnersmarck und im gleichnamigen Buch beschreibt er, dass es für ihn sogar die erste Filmidee in der Zeit seines Studiums an der Münchener Filmschule war (vgl. Donnersmarck 2006:169).

Für Sebastian Koch, der Darsteller von Dreyman, war das auch eine Premiere. Es war nämlich seine erste Kinohauptrolle die er in Deutschland gespielt hat. Früher nahm er nur die Rollen für Fernsehen, weil er dachte, dass für Kino muss die Geschichte wirklich besonders sein. Nachdem er das Drehbuch zum „Das Leben der anderen“ las, war er über die Besonderheit dieses Stücks überzeugt und wusste, dass er mitspielen will (vgl. Donnersmarck 2006:172)

Über die Besonderheit dieses Films äußerte sich auch Ulrich Mühe, der Darsteller von Wiesler. Laut ihm gab es schon mehrere Versuche die DDR-Realität zu beschreiben, aber kein Versuch wirkte so authentisch wie das Drehbuch von „Das Leben der Anderen“. Er allein erlebte die Situation in DDR und bestätigt, dass er genau unter den Menschen lebte, um die es in dem Film geht.

Damit meint er, dass die Personen in dem Film sehr authentisch und einfühlsam geschildert waren, in ihrer Beziehung zueinander, zur Kunst, zum Staat, zur Stasi (vgl. Donnersmarck 2006:183).

Der Film wurde am 15. März 2006 uraufgeführt und bekam mehrere Auszeichnungen. Im Jahre 2006 wurde er mit sieben Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet:

Bester Spielfilm – Lola in Gold

Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle: Ulrich Mühe (Wiesler)

Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle: Ulrich Tukur (Grubitz)

Beste Regie: Florian Henckel von Donnersmarck

Bestes Drehbuch: Florian Henckel von Donnersmarck

Beste Kamera: Hagen Bogdanski

Bestes Szenenbild: Silke Buhr.

Das Leben der Anderen wurde für den Golden Globe 2007 und für den Oscar 2007 in der Kategorie Bester nicht-englisch-sprachiger Film nominiert und den Oscar hat auch gewonnen (vgl. Donnersmarck 2006: 215)


3.2. Handlung des Filmes

Es schreibt sich das Jahr 1984 und in Ost-Berlin lebt der Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler, der die Offiziersanwärter der Stasi dabei einlernt, wie sie bei Verhören von Verdächtigen vorgehen sollen.

Die Hauptgeschichte beginnt im November dieses Jahres. Wiesler wird von seinem Vorgesetzten Anton Grubitz ins Theater eingeladen. Im Theater tauchen weitere wichtige Figuren auf. Eine von den Figuren ist der Schriftsteller Georg Dreyman, dessen Stück gerade gespielt wird. Weiter sehen wir eine junge, schöne Schauspielerin. Sie heißt Christa-Maria Sieland und sie stellt die Hauptfigur in dem Theaterstück dar.

Daneben ist sie auch die Freundin von Dreyman. Im Publikum sitzt der Kulturminister Bruno Hempf. Sein Interesse für Christa Sieland ist offensichtlich. In Dreyman sieht er seinen Gegner. Um Christa zu gewinnen, versucht er mit der Hilfe seiner Macht, Georg Dreyman zu ausschalten. Er wendet sich an Grubitz, um belastendes Material über Dreyman zu sammeln. Grubitz beauftragt damit den Wiesler.

Weiter sieht man hier noch eine Figur, die später auch sehr wichtig wird. Es handelt sich um den Regimekritiker Paul Hauser, mit dem Dreyman befreundet ist.

Wiesler hat zuerst keine Ahnung, dass die Bespitzlung nicht rein politisch ist und er geht seinem Auftrag mit vollem Einsatz nach. Während niemand in der Wohnung ist, in der Dreyman und Sieland zusammenleben, bricht Wiesler dort mit einem Trupp der Stasi ein und lässt Abhörmikrophone in jedem Zimmer installieren. Auf dem Dachboden des Hauses richtet er eine Abhörstation ein.

Dreyman besucht seinen Freund Jerska in seiner Wohnung. Er sieht, dass Jerska ganz deprimiert ist und bemüht sich ihn zu ermutigen. Er erzählt über das Gespräch mit dem Minister und gibt Jerska die Hoffnung, dass er wieder Stücke aufführen können wird. Dabei lädt er ihn zu seiner Geburtstagsfeier ein.

Auf der Geburtstagsfeier nimmt Sieland irgendwelche Medikamente. Jerska gibt Dreyman ein Geschenk – „Die Sonate vom Guten Menschen“. Es ist ersichtlich, dass seine Depression immer tiefer wird. Im Laufe der Feier kommt zu einem Konflikt zwischen Hauser und einem jungen Regisseur, der mit dem Regime sympathisiert. Nach diesem Konflikt verlässt Hauser die Feier.

Die ganze Zeit überwacht Wiesler das Geschehen bei Dreyman zu Hause. Er sieht, dass Sieland mit einer Limousine nach Hause gebracht wird. Er lässt das Autokennzeichen feststellen. Bei einem Gespräch mit Grubitz erfährt Wiesler, dass es sich um den Wagen des Kulturministers Hempf handelt. Grubitz weist darauf hin, dass diese Information sehr sensibel ist und dadurch auch sehr wichtig für seine zukünftige Karriere. Er verbietet Wiesler, zukünftig irgendwelche Informationen über den Minister in seinen Berichten zu erwähnen. Wiesler begreift, dass er für die persönlichen Bedürfnisse des Ministers missbraucht wurde, daes sich nicht um eine Bespitzlung eines Feindes des Staates handelt, sondern um die eines Gegners des Ministers.

Eines Abends, beim Nachhauseweg aus dem Theater, ist Sieland auf der Straße gezwungen in das Auto des Ministers einzusteigen. Der Minister droht Sieland, dass es ihr verboten wird, im Theater zu spielen, wenn sie mit ihm keine intime Beziehung haben wird. Sielend stimmt unter dem Druck dieser Drohung seinem Angebot zu, sich jeden Donnerstag zu treffen. Es ist aber offensichtlich, dass sie es mit großer Unlust macht.

Eines Tages entscheidet Albert Jerska aus Verzweiflung über das Berufsverbot, sich das Leben zu nehmen. Dreyman ist davon sehr betroffen. Er setzt sich ans Klavier und spielt die „Sonate vom Guten Menschen“, die er von Jerska zum Geburtstag bekommen hat.

Am Donnerstag geht Sieland zum Treffen mit dem Minister. Dreyman bittet sie zu Hause zu bleiben. Er sagt ihr, dass er über ihr Verhältnis mit dem Minister und auch über die Tabletten weiß. Er versucht sie zu überzeugen, dass sie genug Talent hat und dass sie den Minister nicht braucht. Sie geht aber trotzdem weg. Zuerst geht sie in einer Kneipe einen Kognak zu trinken, um den Ekel zu verkleinern.

In der Kneipe trifft sie Wiesler. Sie ahnt nicht um wen sich handelt. Er setzt sich zu ihr und bemüht sich sie zu überzeugen, dass sie eine große Künstlerin ist, viele Menschen sie lieben und sie so bleiben soll, wie sie ist. Danach kehrt Sieland nach Hause zu Dreyman zurück. Er ist sehr glücklich und verspricht ihr, dass er jetzt die Kraft hat und etwas machen wird.

Er beschließt, ein Essay zu schreiben. Im Essay erwähnt er die außergewöhnlich hohe Selbstmordrate in der DDR, die von der Staats und Parteiführung seit 1977 geheim gehalten wird. Er will das Essay im West-Berlin veröffentlichen. Dabei sollen ihm Paul Hauser und noch ein Regimekritiker namens Karl Wallner helfen. Zuerst wollen sie aber überprüfen, ob Dreymans Wohnung abgehört wird.

Sie treffen sich gemeinsam in der Wohnung mit Pauls Onkel Frank, der aus West-Berlin zum Besuch gekommen ist. Sie reden laut darüber, dass Frank Paul im Koffer seines Autos nachts nach West-Berlin bringen wird. Alles ist fingiert und Frank wird in der Nacht allein nach Westen fahren. Sie warten, ob das Auto kontrolliert wird. Später ruft sie Frank aus dem Westen an, dass alles ohne Probleme war.

Ein paar Tage später kommt ein Redakteur des bundesdeutschen Magazins Der Spiegel und bringt Dreyman eine neue Schreibmaschine mit rotem Farbband. Er erklärt Dreyman, dass er seine eigene Schreibmaschine für das Essay nicht benutzen darf, weil die Stasi ihn dann leicht identifizieren würde. Er versteckt die Schreibmaschine immer unter einer herausnehmbaren Türschwelle.

Sieland glaubt, dass er an einem neuen Theaterstück arbeitet. Einmal kommt sie aber unerwartet nach Hause und sieht Dreyman, wie er die Schreibmaschine versteckt. Er will ihr alles erklären, sie will darüber aber nichts wissen.

Wiesler versteht alles, erwähnt im Bericht aber nichts von dem konspirativen Treffen mit Spiegel Redakteur und erfindet stattdessen einen Inhalt zum Theaterstück, an dem Dreyman angeblich arbeitet. Die Westveröffentlichung erzürnt die Stasi-Führung. Grubitz verdächtigt Dreyman, wundert sich aber, dass Wiesler keine kompromittieren Informationen über ihn hat.

Sieland lehnt wieder das Treffen mit dem Minister ab. Er ist sehr wütend und ruft Grubitz an, um sie verhaften und verhören zu lassen. Grubitzt stellt sie unter den Druck, bis sie seinen Verdacht bestätigt, dass Dreyman das Essay geschrieben hat. Er lässt die Wohnung untersuchen, um die Schreibmaschine zu finden. Sie wird aber nicht gefunden. Grubitz beginnt auch Wiesler zu verdächtigen.

Als Grubitz zu dem Versteck kommt, kann Sieland die Scham des Verrats nicht mehr aushalten und rennt aus der Wohnung auf die Straße. Grubitz findet die Schreibmaschine in dem Versteck aber nicht. Sieland wird von einem Auto überfahren. Bevor sie stirbt, flüstert ihr Wiesler ins Ohr, dass er die Schreibmaschine weggenommen hat. Dem Grubitz ist nun klar, dass Wiesler Dreyman geschützt hat und er versetzt ihn innerhalb der Stasi auf eine monotone Position bei der Briefüberwachung.

Nach dem Fall der Berliner Mauer trifft sich Dreyman mit Hempf im Theater. Dreyman fragt ihn, wieso er nie abgehört wurde. Hempf sagt ihm, dass er unter seine Lichtschalter nachschauen soll. Dreyman ist erschreckt und geht in die BStU, um seine Stasi-Akten zu lesen. Als er sieht, wie viele Akten über ihn existieren, ist er sehr überrascht. Noch mehr überrascht ist er aber beim Lesen der Akten, weil er sieht, dass seine staatsfeindliche Tätigkeit in den Berichten verheimlicht wurde.

Deswegen wurde er nicht verfolgt und in Haft gehalten. Er erkennt, dass seine geliebte Frau Sieland ihn verraten hat und dass er von einem Stasi-Mitarbeiter „HGW XX/7“ gedeckt wurde.


4. Hauptpersonen

4.1. Die Darstellung der Hauptpersonen und ihren Geschichten

Gerd Wiesler

Die Hauptperson dieser Geschichte ist der Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler. Er ist überzeugt von der Richtigkeit des Regimes. Bei einer Vorlesung zeigt er den Offiziersanwärter, welche Methode er bei dem Verhör der Verdächtigen benutzt. Diese Methoden sind grausam, aber er bleibt gelassen und ohne Emotionen. Wenn ein Student andeutet, dass dieses Verhalten unmenschlich ist, reagiert Wiesler darauf, indem er klarstellt, dass die Stasi dazu berechtigt ist, mit Feinden des Staates so umzugehen.

Daraufhin macht er ein Kreuz bei dem Namen des Offiziersanwärters.

Ein anderes Mal, wenn er erkennt, dass eine Nachbarin die Installation der Abhörmikrophonen gesehen hat, bedroht er sie damit, dass ihre Tochter den Medizinstudienplatz verliert, falls sie ein einziges Wort über das was sie gesehen hat verliert.

Der Bruch bei ihm fängt an, als ihm Grubitz anordnet, in den Berichten über Treffen des Ministers mit Sieland nichts zu schreiben. Wiesler ist enttäuscht, dass diese Operation nicht gegen Feinde des Staates gerichtet ist, sondern den persönlichen Bedürfnissen des Ministers dient.Wiesler erinnert Grubitz daran, dass es früher ihr Motto war, Schild und Schwert der Partei zu sein.

Wiesler schreibt wochenlang über das Geschehen in dieser Wohnung. Er schreibt über alles. Nicht nur worüber gesprochen wird, sondern auch über den Geschlechtsverkehr und andere Intimitäten, die Dreyman und Sieland zusammen erleben. Nach zwölf Stunden Arbeit, geht er täglich zurück in seine leere Wohnung.

Durch diese Überwachung beginnt er an dem Leben der Anderen teilzuhaben. Er entdeckt die Liebe, Literatur, Kunst und freies Denken. Es eröffnet ihm eine nie gekannte Welt. Zu bisher nur „überwachten Personen“ beginnt er eine nähere Beziehung aufzubauen. Er selbst versucht sich darin, Liebe zu erfahren, indem er sich mit einer Prostituierten trifft. Sie geht nach 15 Minuten weg, weil sie schon einen nächsten Klienten hat.

Es macht ihm bewusst, dass er ein einsames und leeres Leben führt. Er holt sich heimlich ein Buch von Bertold Brecht aus Dreymans Wohnung, um es zu lesen.

Er versucht die Beziehung von Dreyman und Sieland zu schützen und am Ende des Filmes opfert er seine Karriere für sie.

Georg Dreyman ist ein selbstbewusster, erfolgreicher Autor und Dichter. Grubitz charakterisiert ihn als einzigen Autor, der nichts Verdächtiges schreibt und trotzdem lesen alle seine Werke. „Wenn alle wie er wären, würden wir arbeitslos“, meint Grubitz. (Film 7:28) Auch der Minister redet über Dreyman auf der Premierfeier wie über ein Mensch der weiß, „dass die Partei den Künstler braucht, der Künstler die Partei aber dafür mehr“. (Film 14:18)

Trotzdem kann man sehen, dass es sich nicht um den typischen Diener des Regimes handelt. Während der Vorstellung grüßt er Hauser sehr freundlich, der im Stasi Register ist. Auf der Feier spricht er auch den Minister an, um zu erreichen, dass sein Freund Jerska wieder zu seiner Arbeit als Regisseur zurückzukehren kann, leider erfolglos.

Mit dem Regisseur Jerska ist er schon viele Jahre befreundet. Er schätzt ihn für sein Schaffen und besucht ihn regelmäßig. Bei einem Besuch sieht er ,wie ist Jerska durch seine Einsamkeit und das Verbot des Schaffens gebrochen ist. Und daher lügt er ihn an und erzählt, dass der Minister versprochen hat, dass es ihm erlaubt wird, wieder arbeiten zu können. Trotzdem sieht man, dass Dreyman die Augen vor der harten politischen Realität zu verschließen versucht.

Er überzeugt Sieland, ihre Affäre mit dem Minister zu beenden und verspricht ihr, dass er die Kraft hat, sie zu schützen. Und so beginnt er mit Hauser gegen das Regime zu arbeiten.

Christa Maria Sieland

Christa Maria Sieland ist eine junge, begabte Schauspielerin. Sie fesselt nicht nur Wiesler sondern auch den Minister.Der bezeichnet sie in seiner Rede sogar als „die schönste Perle der deutschen demokratischen Republik“. (Film 13:19) Sein augenscheinliches Interesse freut sie nicht. Ihr ist aber klar, dass er ihre Karriere ganz einfach zerstören kann. Deswegen stimmt sie zu, ihn regelmäßig zu treffen.

Sie weißt, dass sie damit Dreyman verrät, einen Mann, der sie wirklich liebt und der ihr vertraut. Sie sucht einen Ausweg aus der ganzen Situation, indem sie Antidepressiva schluckt. Sie versucht zwar die Treffen mit dem Minister zu beenden, aber sie wird wieder solchen Drohungen ausgesetzt, dass sie dem Druck unterliegt.

Später gelingt Dreyman Sieland zu überreden, sich mit dem Minister nicht mehr zu treffen. Er überzeugt sie, dass sie selbst genug begabt ist und nicht auf das Wohlwollen des Ministers angewiesen ist.

Trotz dieses Verrates ist sie aber eine ehrliche Person, die nicht dazu in der Lage ist mit ihrer Schuld zu leben und lässt sich von einem Auto überfahren und stirbt.

Anton Grubitz

Anton Grubitz ist der Vorgesetzte von Wiesler. Dieser Mann hat in der Geschichte eine wichtige Rolle. Er und Wiesler waren früher Kommilitonen. Bei einem Gespräch mit Wiesler gibt Grubitz zu, dass er ohne seine Hilfe die Universität nie fertig machen hätte können. Trotzdem ist dieser charakterlose Mensch sein Vorgesetzter. Im Theater sagt ihm Wiesler, dass er Dreyman verdächtig findet und dass er ihn beobachten lassen möchte.

Grubitz aber widerspricht. Bei einem Gespräch mit dem Minister erspürt er, dass er Interesse an Sieland hat. Um dem Minister zu gefallen, bringt er ihn auf die Idee, den Freund von Sieland (Dreyman) überwachen zu lassen und belastendes Material zu sammeln. Im Falle des Erfolgs verspricht ihm der Minister einen Karrieresprung. Auch in seinen weiteren Schritten ist es offenkundig, dass er ein rücksichtsloser Mensch ist.


Der Minister Bruno Hempf

Der Minister erscheint im Film nur ein paarmal. Seine Rolle hat aber die Schlüsselbedeutung. Seine Sehnsucht nach Sieland verändert das Leben der Anderen.

Er ist sich seiner unbegrenzten Macht bewusst. Seine Interessen verschleiert er als Interessen der Partei und rücksichtslos beseitigt er alle, die ihm im Weg stehen.

Sielands Ablehnung sieht er als den Verrat des großen Mannes. Er beauftragt Grubitz mit ihrer beruflichen Beseitigung.

Albert Jerska

Jerska ist ein ausgezeichneter Regisseur. Wegen politischen Gründen wurde ihm aber seine Arbeit verboten. Dreyman besucht ihn regelmäßig jeden Donnerstag. Er beobachtet, dass Jerska immer tiefer in die Depressionen verfällt. Auch auf der Geburtstagsfeier sondert er sich von den anderen Gästen ab und begeht schließlich Selbstmord.

4.2. Wie werden die Leute, durch die Andere Leute und ihre Macht verändert

Leute, die in den totalitären Regimen leben, sind oft dazu gezwungen einen bestimmten Standpunkt einzunehmen. Auch die Passivität ist eigentlich eine stille Zustimmung mit dem Regime. Die Menschen wollen oft nur gewöhnlich und unpolitisch leben. Das ermöglicht ihnen das totalitäre Regime aber nicht. Auch die Abwesenheit bei den Wahlen (mit einer Partei auf dem Wahlschein) wird als politischer Verstoß wahrgenommen und hart bestraft.

Quellen & Links

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