Türkei­stäm­mige in Deutsch­land: Fakten und Entwick­lungen

Türken in Deutschland

Wer sind sie?

Türken in Deutschland werden Türkeistämmige genannt. Sie sind Menschen mit deutscher, türkischer oder beiden Staatsbürgerschaften, die in Deutschland leben.  Umgangssprachlich sie sind auch „Deutschtürken“ genannt. Umgefähr drei Millionen Menschen in der Deutschland haben ihre familiären oder religiösen Wurzeln in der Türkei.

Im Jahre 1961 schloss die Türkei mit der Bundesrepublik Deutschland ein Vertrag  zur Anwerbung türkischer Arbeitskräfte.
Mit diesem Vertrag wollte Türkei seine sozialen und ökonomischen Probleme lösen. Es war nicht gedacht, dass die als „Gastarbeiter“ bezeichneten türkische Leute dauerhaft in Deutschland bleiben wurden.

Wenn Türken als „Ausländer“ definiert,  werden Menschen mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit nicht gezählt.  Es gibt keinen kurdischen Stadt oder  keine kurdische Staatsangehörigkeit und deshalb werden die meisten Kurden,  die aus der Türkei kommen als Türken gezählt.

Eine sinkende Zahl von Türken in Deutschland ist kein Beleg für die Abnahme der Zahl türkisch oder kurdischstämmiger Menschen in der Deutschland.

Wenn man die  500.000–800.000 aus der Türkei gekommenden  Kurden aus der Menge der Türken herausrechnet, Türken sind immer noch die größte Gruppe von Ausländern, die in Deutschland leben. Ende 2006 lebten in Deutschland 6,75 Millionen Ausländer und von dieser 6,75 Millionen  waren 1,739 Millionen Türken.

Zahl der türkischen Staatsbürger in Deutschland (bis 2011)

·         1961: 6.800

·         1971: 652.000

·         1981: 1.546.000

·         1991: 1.780.000

·         1998: 2.110.000

·         1999: 2.054.000

·         2001: 1.998.534, davon 37,36 % in der Deutschland geboren.

·         2004: 1.764.318  

·         2006: 1.738.831  

·         2007: 1.713.551

·         2008: 1.688.370

·         2009: 1.658.083

·         2010: 1.629.480

·         2011: 1.607.161

Seit 2005 gehen mehr Türkeistämmige aus Deutschland in die Türkei zurück, als von Türkei nach Deutschland kommen. Die Zahl der Menschen, die mit türkischer Staatsangehörigkeit in Deutschland leben, sinkt ständig seit dem zwölf Jahren. (von 2,1 Millionen zu 1,6 Millionen.)

Türkische Medien

Türken in Deutschland sehen und hören oft  türkischsprachige Medien. Sie nutzen 80 % ihrer Zeit, in der sie auf Medien schauen, türkischsprachige Sender. Meistens Frauen nutzen Medien.

Die meistgesehenen Sender bei Deutsch-Türken sind die türkischsprachigen Sender ATV und Euro D. Der Sender Super RTL, der meistgesehene deutsche Fernsehsender wird sehr wenig von Deutsch-Türken gesehen. Die meist verkaufte türkische Zeitung in Deutschland ist Hürriyet mit 36.000 Kopien.

Aufgrund dieses Medienkonsums verpassen der Großteil der Deutsch-Türken einige wichtige Ereignisse, die in Deutschland passieren.

Zeitung Hürriyet in Deutschland

Religionszugehörigkeiten

·         sunnitisch: 63 Prozent

·         alevitisch: 12 Prozent

·         schiitisch: 2 Prozent

·         andere: 7 Prozent

·         konfessionslos: 8 Prozent

Mehrheitlich gehören Deutsch-Türker zwei Arten des Islam an: dem sunnitischen Islam und den Aleviten. Einige Kurden in Deutchland glauben in jesidische Religions. Die Zahl jesidischer Kurden in Deutschland ist umgefähr 35.000 bis 40.000 aber nicht alle jesidischen Kurden sind aus der Türkei gekommen.

Menschen mit nicht sehr starker Bindung an ihre Religion und Konfessionslose wollen sich als deutsche Staatsbürger  einfacher registrieren.

Die Migranten in Deutschland, die oder deren Vorfahren aus der Türkei gekommen sind werden als am schlechtesten integrierte Ausländer bezeichnet. Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt fest, dass die Erstellung einer Integrationsbilanz für die Türken fast unmöglich ist.

Şehitlik-Moschee – Türkischer Friedhof Berlin

Bildung und Wirtschaft

Jeder fünfte türkische Staatsbürger in Deutschland spricht die deutsche Sprache mangelhaft oder gar nicht.  Viele Leute der ersten Generation haben keine Schule besucht und  deshalb hätten sie ein niedriges Bildungsniveau. 70 Prozent der türkischen Schüler schaffen am besten einen Hauptschulabschluss und die meisten Jugendlichen haben wichtige Bildungsprobleme.  Zum Beispiel 42 Prozent aller Türken in Berlin sind arbeitsfähig aber sie sind arbeitlos.

Die Lage der Frauen ist unterschiedlich. In der ersten Generation der Frauen konnten nur 35 Prozent sehr gut Deutsch sprechen, aber in der zweiten Generation der Frauen ist es zu 70 Prozent angestiegen. Die türkischstämmigen Frauen sprechen heute  besser Deutsch und machen häufiger Abitur als die türkischstämmigen Männer.

Bei türkischen Haushalten werden unterdurchschnittliche Einkommen erzielt. Es besteht eine Abhängigkeit von staatlichen Sozialleistungen. 42,5 Prozent aller Haushalte haben eine Armutsrisiko. Die schlechte schulische Ausbildung und die familiäre Lage sind die Hauptursache für Armut.

Türkische Schüler

Wahlrecht

An türkischen Wahlen können die Türken, die in Deutschland leben nur teilnehmen, wenn sie sich zum Wahlzeitpunkt in der Türkei stehen. Deshalb werden zu den türkischen Wahlterminen Billigflüge organisiert von türkischen Gruppen.

Im Gegensatz zu  Bürger der Europäischen Union,  die in Wahlen in Deutschland teilnehmen können, Türkische Staatsbürger in Deutschland haben kein Stimm und Wahlrecht.  Am häufigsten werden von türkeistämmigen Deutschen die Parteien SPD und Grüne gewählt, da die Türken ähnliche Ideen mit diese Parteien über die Politik und Staatsbürgerschaftsrechts haben.

Fünf Türkeistämmige wurden am 27. September 2009 in den Bundestag gewählt:

·         Sevim Dağdelen
(Die Linke; Mitglied des Bundestages seit 2005 und 2005-2009)

·         Ekin Deligöz
(Die Grünen; MdB seit 1998)

·         Memet Kılıç
(Die Grünen; MdB seit 2009)

·         Aydan Özoğuz
(SPD; MdB seit 2009)

·         Serkan Tören
(FDP; MdB seit 2009)

Begriff Deutsch-Türken

„Deutsch-Türken“ oder „Deutschtürken“ ist ein umgangssprachlicher Begriff für deutsche Staatsbürger, die oder deren Vorfahren ihren Wohnsitz in der Türkei hatten aber  in Deutschland leben, und unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Häufig werden auch die nicht-türkischer Leute, wie zum Beispiel Kurden, Deutsch-Türken genannt.

Daswegen ist der Begriff eigentlich nicht richtig, da die Wortbildungsregeln der deutschen Sprache besagen, dass bei Zusammensetzungen von Wörtern das am Ende stehende Wort die wesentliche Bedeutung trägt. Eine andere interresante Dinge ist dass, rund ein Drittel der in Deutschland lebenden Deutschtürken haben nie in der Türkei gelebt und eine große Anzahl sind als Kinder eingewandert.

Deutsch-türkische Flagge

Quellen

-   ürkeistämmige_in_Deutschland

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- Pons : Kompaktwörterbuch Türkisch