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Unterrichtsplanung

Soziale Markt­wirt­schaft: Effektive Unter­richts­pla­nung

3.715 Wörter / ~22 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Ute M. im Dez. 2013
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Unterrichtsplanung
Volkswirtschaftslehre

Universität, Schule

Universität des Saarlandes Saarbrücken - UdS

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Ute M. ©
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Preis 8.00
Format: pdf
Größe: 0.74 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 36341







Überblick: Die 'Unter­richts­pla­nung' ermög­licht Lehr­kräften eine struk­tu­rierte und ziel­ge­rich­tete Gestal­tung des Wirt­schafts­un­ter­richts. Sie unter­stützt bei der Vermitt­lung von Grund­prin­zi­pien der sozialen Markt­wirt­schaft, fördert die Team­fä­hig­keit durch Grup­pen­ar­beit und trägt zur demo­kra­ti­schen Bildung bei. Durch die Berück­sich­ti­gung von Schü­ler­inter­essen und metho­di­scher Viel­falt wird ein moti­vie­render und effi­zi­enter Unter­richt gewähr­leis­tet.
#Unterrichtsgestaltung#Schülerbeteiligung#Methodenvielfalt

Die soziale Marktwirtschaft


Inhaltsverzeichnis

1Analyse der Rahmenbedingungen2

1.1Anthropogene und soziokulturelle Voraussetzungen2

1.2Organisatorische und räumliche Rahmenbedingungen3

2Didaktische Entscheidungen3

2.1Lehrplaninhalte3

2.2Erkenntnisleitende Fragestellungen9

2.3Lernziele10

3Methodische Konzeption12

4Literaturangaben17

5Verlaufsplanung19


1                   Analyse der Rahmenbedingungen

1.1  Anthropogene und soziokulturelle Voraussetzungen

Die Klasse TG 13/2 setzt sich aus 18 Schülern im Alter zwischen 17 und 21 Jahren zusammen, von denen alle 18 männlichen Geschlechts sind. Die Vorkenntnisse sind weitgehend homogen. 16 Schüler haben zuvor die Realschule und zwei das allgemeinbildende Gymnasium besucht. Nach nunmehr 16 Wochen selbstständigem Unterricht von je zwei Stunden pro Woche komme ich zu folgenden Einschätzungen und Beurteilungen: Das Leistungsniveau der Klasse kann als mittelmäßig eingestuft werden, wobei drei Schüler als besonders leistungsstark hervortreten, welche sich gern und rege am Unterricht beteiligen.

Die Schüler äußerten mir gegenüber in einem Fragebogen, dass sie einen interessanten Unterricht und Einblick in die volkswirtschaftlichen Sachverhalte wünschen. Es kann daher von einem großen Interesse an dem Fach ausgegangen werden. Dies ist unter anderem an der Beteiligung zu sehen. Die Schüler sind gern bereit, eigene Erfahrungen und Ideen mitzuteilen, Diskussionen zu führen und sich kritisch mit den Themen auseinander zu setzen.

Ebenso steht die Klasse sehr offen neuen Unterrichtsmethoden gegenüber. Sie verfügt über ein großes Methodenrepertoire, wie Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Präsentationen, Rollenspiele oder Diskussionen, was die Planung der vorliegenden Unterrichtskonzeption maßgeblich beeinflusste.

Das Klassenklima beurteile ich als angenehm und freundlich. Es herrscht gegenseitiger Respekt – sowohl innerhalb der Klasse als auch mir gegenüber. Innerhalb der Klasse haben sich feste Gruppenstrukturen gebildet, wobei diese jedoch keine rivalisierenden Formen annehmen. Die Schüler helfen sich bei Bedarf gegenseitig und pflegen einen angemessenen Umgangston.


1.2  Organisatorische und räumliche Rahmenbedingungen

Die Unterrichtsstunden finden montags in der siebten und achten Stunde statt, so dass zu diesem Zeitpunkt meist die Konzentration und die Motivation eher gering sind. Nach Rücksprache mit den Schülern bietet es sich daher an, diese aktiv in den Unterricht einzubinden und den Stoff handlungsorientiert zu vermitteln. Sie haben somit das Gefühl, die Zeit gehe schneller vorbei und verfolgen nicht passiv den Unterricht.

Der Unterricht der Gymnasiasten findet im Raum 105 statt. Für den Unterricht steht eine auf­klappbare Tafel (Mittelteil und zwei aufklappbare Seitenteile) sowie ein Overhead-Projektor zur Verfügung. Metaplanwände befinden sich in einem anderen Raum und können bei Bedarf für die Dauer der Unterrichtsstunde in das Zimmer gestellt werden. Die Räume in der Schule sind hell und sauber und sorgen für eine angenehme Atmosphäre.


2          Didaktische Entscheidungen (im Begründungszusammenhang zu 1)

2.1  Lehrplaninhalte

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Lehrplanbezug:

Das Thema „Einfluss der EU auf die soziale Marktwirtschaft der BRD“ ist der Lehrplanein­heit 5 „Wirtschaftsordnungen“ zuzuord­nen.  Ziel dieser Einheit ist die Beschreibung der ide­altypischen Wirtschaftsordnungen (freie Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft), die Vermittlung der Grundprinzipien der sozialen (realtypischen) Marktwirtschaft anhand des Grundgesetzes einschließlich der Sozialpolitik sowie der Probleme und Grenzen der sozialen Marktwirtschaft.

Im Anschluss daran sieht der Lehrplan das Thema „Markt und Preis“ vor, wobei im Überblick die Marktformen behandelt und am Beispiel der Börse die Preisbildung besprochen werden soll.


Stoffstruktur:

Vorstruktur:



Eine Vorstruktur hinsichtlicht der EU - z. B. Entstehung dieser, das politische System der EU (Institutionen und Organe) oder die Verwaltung und Vergabe von Fördermitteln - ist m. E. nicht notwendig, da in der vorliegenden Stunde nur die Bereiche kurz angesprochen werden, welche ohne dieses konkrete Wissen erarbeitet werden können.


   Hauptstruktur:

Einfluss der EU auf die soziale Marktwirtschaft der BRD



Beschäftigung            Wettbewerb         Agrarpolitik                       Bildung


jeweilige Gründe für die Beeinflussung vonseiten der EU


jeweilige Vor- und Nachteile aufgrund der Beeinflussung

 




  

 Nachstruktur:

Probleme der sozialen Marktwirtschaft



Das Beschäftigungsproblem                                 der demographische Wandel

die steigende Staatsverschuldung  das Verteilungsproblem


Folgen


Lösungsansätze


Stoffschichtung:

Der Inhalt dieser Wirtschaftslehre-Stunde zeigt folgende Verflechtungen zu Nachbardiszipli­nen auf:


betriebswirtschaftliche Aspekte:

In allen vier beeinflussten Bereichen spielt die Betriebswirtschaftslehre eine tragende Rolle. Auswirkungen auf jeden einzelnen Bereich sind bereits in Unternehmen spürbar. So werden Unternehmen, die dringend Arbeitskräfte suchen, auf Beschäftigte aus dem Ausland zurück­greifen, wenn dieses Defizit aufgrund von Fachkräftemangel nicht am Binnenmarkt aufgelöst werden kann.

Aufgrund der Verordnung Nr. 1612/68 über die Freizügigkeit der Arbeitnehmer innerhalb der Gemeinschaft werden Einstellungen euro­päischer Arbeitnehmer wesentlich er­leichtert (da sie z. B. keine Arbeitserlaubnis mehr benöti­gen, sondern lediglich eine Anmelde­bescheinigung ausfüllen). Zudem gelten für EU-Bürger dieselben Rechte, wie sie auch ein inländischer Arbeitnehmer hat, z. B. hinsichtlich des Kün­digungsschutzes, der Entlohnung, der Betriebsratstätigkeit oder Gewerkschaftszugehörigkeit.

In Bezug auf den freien Wettbe­werb gelten für Unternehmen dieselben Vorschriften wie sie bereits das GWB vorgibt. Die EU erweitet diese über die Binnenmarktgrenzen hinweg. Durch die Förderung der Landwirte mit EU-Mitteln ist eine steigende Selbstversorgung mit Nah­rungsmitteln und die Sicherung eines angemessenen Einkommens gewährleistet, ohne die manche Landwirte nicht wettbe­werbsfähig gegenüber anderen Landwirten wären.


gesellschaftspolitische Aspekte:

Durch zunehmende Fusionen großer Firmen gehen z. T. viele Arbeitsplätze verloren. Ange­sichts zunehmender Arbeitslosigkeit steigen daraufhin die Sozialkosten, welche die Steuer­zahler und Erwerbstätigen tragen müssen. Aufgrund der Förderung von Schülern, Auszubil­denden und Studenten werden diese besser ausgebildet und haben somit höhere Berufsein­stiegschancen.

Dies trägt zur Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage bei, die Beschäf­tigung steigt und die Sozialkosten sinken. Mithilfe der Förderung von Landwirten wird allen Verbrauchern eine ausreichende Lebensmittelversorgung gewährt.


rechtliche/juristische Aspekte:

Eingriffe der EU basieren auf einer Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Regelungen. Im konkreten Fall bezieht sich dies auf den EGV sowie die Verordnung Nr. 1612/68. Die Schüler erkennen hier die juristische Komponente der Eingriffe der EU auf die soziale Marktwirtschaft der BRD.


historische Aspekte:

Die Entstehung der EU, welche den Grundstein für die Maßnahmen und Eingriffsmöglich­keiten darstellt, begann 1946 mit der Forderung Churchills zur Bildung der vereinigten Staa­ten von Europa. 1951 entstand der Vertrag zur Gründung der europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, 1957 die Römischen Verträge, 1958 das „Europa der 6“ (Belgien, Deutsch­land, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande), weitere Beitritte von Nationen bis heute (zurzeit aktuell 27 Mitgliedstaaten) und schließlich im Rahmen der Geldpolitik 2002 die Ein­führung des Euro als gemeinsame Währung.

Durch den Einfluss der EU auf unsere soziale Marktwirtschaft sind auch geschichtliche Aspekte zur Entstehung dieser wichtig. So wurde sie am 20.06.1948 mit der Währungsreform mithilfe Erhards und Adenauers in Deutschland eingeführt. Hintergründe waren vor allem die soziale Sicherung des Einzelnen in Not (Subsi­diaritätsprinzip).


ethische Aspekte:

Wann gibt die EU aus ihren Fonds (Europäische Fonds für regionale Entwicklung, Europäi­sche Sozialfonds, Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds der Landwirtschaft) wie viel und warum? Wer definiert Not? Die EU hat z.B. bestimmte Kriterien formuliert, nach denen die armen oder benachteiligten Regionen Mittel aus Strukturfonds in Anspruch nehmen kön­nen.

Neid und Missgunst scheinen da programmiert.


Stoffauswahl:

Ich habe mich bewusst für folgende vier Bereiche entschieden, in welche die EU unter ande­rem Einfluss nimmt: Beschäftigung, Wettbewerb, Agrarpolitik und Bildung. All diese Berei­che sprechen die Schüler in besonderer Weise an. Sie kommen eventuell selbst in die Situa­tion, im (europäischen) Ausland arbeiten oder studieren[1] zu wollen.

Somit ist der Bereich der Beschäftigung und Bildung gerechtfertigt. Agrarpolitik nimmt den größten Teil der EU-Aus­gaben in Anspruch. Zwar betrugen im Jahr 1988 diese noch 86 % des EU-Haushaltes. Aber gegenwärtig ist dieser Bereich mit ca. 45 % immer noch sehr beansprucht. Ein weiterer und zudem sehr bedeutender Bereich ist die europäische Wettbewerbspolitik, die uns fast täglich in der Presse begegnet.

In allen Bereichen gibt es Parallelen zur deutschen sozialen Markt­wirtschaft, so dass diese prädestiniert für die vorliegende Stunde sind. Die einzelnen Bereiche sollen zuerst genauer betrachtet werden, d. h. inwieweit die EU Einfluss in diesen Bereich nimmt, d. h. was genau sie leistet oder wie sie eingreift. Daraufhin sollen die Gründe für den Einfluss betrachtet werden.

Hierbei findet eine Verbindung zur sozialen Marktwirtschaft statt, indem die soziale Komponente der sozialen Marktwirtschaft betont wird. Die Schüler sollen sich Gedanken machen, warum die EU überhaupt in diesen Bereich ein­greift. Anschließend werden die Lernenden in besonderer Weise gefördert, indem sie Vor- und Nachteile dieser Eingriffe erarbeiten sollen. Sie lernen somit, sich kritisch mit dem Thema auseinander zu setzen und Meinungen zu vertreten, welche sie anschließend in einer Diskus­sion äußern können.


Aus zeitlichen und verständnislogischen Gründen kann nicht auf die einzelnen Fonds einge­gangen werden, aus denen die Zahlung an die Antragsteller erfolgt. Woher die finanziellen Mittel für die Unterstützung und Förderung der verschiedenen Bereiche kommt, würde den Rahmen (der laut Lehrplan nur einen Überblick geben soll) sprengen.

Bei Fragen vonseiten der Schüler ist dies jedoch zu beantworten. Darüber hinaus wird nicht auf Mindestpreise bzw. marktkonträre Maßnahmen eingegangen. Der Lehrplan sieht die Behandlung dieser Thematik nicht vor. Es werden ausschließlich flächenabhängige Einkommensbeihilfen angesprochen. Ebenso werden in dieser Stunde die europäische Geldpolitik nicht behandelt. Diese hat zwar ebenso Auswirkungen auf unsere soziale Marktwirtschaft, wird jedoch konkret in der Lehr­planeinheit 7 „Geld und Geldpolitik in der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion“ behandelt, wobei wieder Bezug auf die soziale Marktwirtschaft genommen werden kann.


2.2  Erkenntnisleitende Fragestellungen


-          In welche Bereiche kann die EU Einfluss auf die soziale Marktwirtschaft der BRD neh­men?

-          Inwieweit beeinflusst die EU die jeweiligen Bereiche?

-          Welche Vor- und Nachteile hat die Beeinflussung durch die EU?

-          Wie ist der Einfluss der EU auf die soziale Marktwirtschaft der BRD zu beurteilen?


2.3  Lernziele

Folgende Lernziele werden angestrebt:


Allgemeine Lernziele (Schlüsselqualifikationen)

Die Schüler sollen .


. eine problemhaltige Situation erkennen und Lösungsmöglichkeiten für diese aufzeigen

    können

. durch die Arbeit in ihrer Gruppe ihre Kooperationsfähigkeit und Kommunikationsfähig­keit

    fördern.

. lernen, sich gemeinsam Lösungsversuche zu erarbeiten

. zielgerichtet anhand vorgegebener strukturierter Aufgaben arbeiten können

. ihre Meinung in einer Diskussion darlegen und ihren Standpunkt vertreten können.


Fachliche Lernziele

Die Schüler sollen .


. die vier Bereiche nennen können, auf die die EU Einfluss haben kann. (1. TZ)

    (Reproduktion)

. erläutern können, inwieweit die EU Einfluss auf die jeweiligen Bereiche hat. (2. TZ)

    (Reorganisation)

. Gründe für die Beeinflussung der EU auf die soziale Marktwirtschaft der BRD nennen und

    erklären können. (3. TZ) (Reorganisation)

    BRD gegenüberstellen können (4. TZ) (Reorganisation)

. die Bedeutung der EU in Bezug auf die soziale Marktwirtschaft der BRD erkennen und

    beurteilen können. (5. TZ) (problemlösendes Denken)


psychomotorische Lernziele

Die Schüler sollen .


. mit den Medium Tageslichtprojektor umgehen können.

3          Methodische Konzeption


Eingeleitet wird die Stunde durch das Vorstellen der Familie aus Schwabsberg, in der jedes einzelne Mitglied Bedenken, Sorgen oder Wünsche bzw. Träume hat. Herr ist seit kurzem arbeitslos. Bereits seine Urgroßeltern und Großeltern hatten einen Bauernhof be­trieben. Nun überlegt er sich, ob er das Risiko eingehen und seinen Traum vom eigenen Bau­ernhof endlich verwirklichen soll.

Bedenken hat er hinsichtlich der mangelnden Rentabilität des Geschäftes. Frau arbeitet seit mehreren Jahren in einem deutschen Unternehmen, welches mit europäischen Unternehmen in Handelsbeziehungen steht. Der Chef ist mit seinem Gewinn nicht zufrieden und erwägt deshalb, sich in Zukunft mit seinen europäischen Han­delspartnern über die Preise abzusprechen.

Familie hat im letzten Sommerurlaub Francesco kennen gelernt. Seither haben sie engen Kontakt mit ihm. Francesco ist Ingenieur und hat von dem Fachkräftemangel an Ingenieuren in Deutschland gehört. Nach dem Telefo­nat mit seinem potenziellen zukünftigen Chef würde dieser ihn sofort einstellen. Francesco zögert jedoch noch, da er zweifelt, ob er als Italiener überhaupt ohne Weiteres in Deutschland arbeiten kann, was passiert, wenn er arbeitslos wird und wer ihm dann im Falle der Arbeitslo­sigkeit helfen würde.

Dieser Einstieg schafft eine Identifizierung durch die Visualisierung an der Tafel sowie durch leicht verständliche sowie gut nachvollziehbare Bedenken und Gedan­ken. Die Einstiegssituation bleibt während der gesamten Stunde an der Tafel. Somit finden die Schüler bei der Präsentation schnell Anschluss zu dem jeweiligen Thema und der vorange­stellten Problematik. Im Anschluss an die Vorstellung der Familie wird darauf hingewiesen, dass dies z. T. grenzüberschreitende   Wünsche und Befürchtungen sind.

Zur kurzen Ver­deutlichung und zum besseren Verständnis wird kurz auf die EU eingegangen, was die Ab­kürzung bedeutet, wie viele Länder dies betrifft (mit Folie)[2]. Mit der Betonung, dass sich dies alles auf eine deutsche Familie (und im Falle Francescos auf Deutschland) auswirkt, wird die Frage nach unserer Wirtschaftsordnung gestellt. Somit ist das Thema der Stunde hergeleitet, welches an der Tafel festgehalten wird.

Das Tafelbild ist keins im Sinne einer erarbeiteten Struktur, dient jedoch den Schülern der Orientierung, mit welcher Thematik wir uns beschäf­tigen. Aufgrund der visualisierten Probleme bleibt die Neugier erhalten, was denn die Familie und Francesco damit zu tun haben. Nach der Erstellung des „Tafelbildes“ werden die Bereiche vorgegeben, mit denen wir uns in dieser Stunde beschäftigen (1. Teilziel).

Die Frage, wen der Bereich betrifft, schafft eine erste Orientierung zur Problemlösung. M. E. ist eine fragend-entwickelnde Herleitung der Bereiche unnötig. Sie wäre zeitlich ineffizient und würde keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn darstellen.


In der Arbeitswelt ist Teamfähigkeit zu einer der wichtigsten Schlüsselqualifikationen avanciert. Sie ist nicht nur für ein erfolgreiches Berufsleben wichtig, sondern bietet auch im Privatleben am ehesten die Gewähr dafür, dass Menschen nicht unter sozialer Isolation leiden. Darüber hinaus können leistungsschwächere durch leistungsstarke Schüler unterstützt werden.

Nicht zuletzt ist Gruppenarbeit eine Arbeits­form, die dem Auftrag der Erziehung zur Demokratie in besonderer Weise gerecht werden kann. Die Methode überträgt Verantwortung und fördert Entscheidungskompetenz und demo­kratische Mündigkeit.[3]


In dieser Teamarbeit bekommt jede Gruppe einen Arbeitsauftrag, in welchem sie zunächst aus einer Infobox herausarbeiten sollen, inwieweit die EU Einfluss auf ihren Bereich nimmt (2. Teilziel). Die Bedenken bzw. Wünsche sollen dabei eine Hilfestellung für die Bearbeitung dar­stellen. Als nächsten Schritt sollen die Schüler beantworten, warum die EU Einfluss auf ihren Bereich nimmt (3. Teilziel).

Anspruchsvoller gestalten sich die Gründe für die Beeinflussung. Für die Bereiche Beschäftigung und Bildung stehen – im Ge­gensatz zu den anderen Gebieten – begrenzte Informationen zur Verfügung. Diese lassen sich jedoch aus dem Material ableiten. Außerdem entstand in der vorangegangenen Stunde eine längere Diskussion, inwieweit der Staat Einfluss auf die Bildung und zum Schutz der Arbeit­nehmer bei Verlust des Arbeitsplatzes nehmen kann.

Um die Schüler aufgrund zu leichter In­formationstexte nicht zu demotivieren, wurde hier bewusst Freiraum für ihre Gedanken gelas­sen. Sollten unerwartet Probleme auftauchen, werden ich den Schülern Impulse geben (z. B. dass Francesco betonte, dass Arbeitnehmer in Deutschland gesucht werden, was auf eine schnelle und unbürokratische Einstellung aufgrund der Verordnung sowie Gleichbehandlung schließen lässt).

Da es bei den Gründen und den Vor- und Nachteilen mehrere Antworten gibt, ist hier wiederum die Gruppenarbeit gerechtfertigt, indem jeder Einzelne seinen Beitrag leis­ten kann. Während der Gruppenarbeit stehe ich für Fragen zur Verfügung. Praxisrelevanz und Realitätsbezug werden durch die Gesetzes- und Verordnungs­auszüge sowie aktuellen Grafiken aufgezeigt. Familie hat Wünsche oder Probleme.


Im Anschluss an die Gruppenarbeit erfolgt die Präsentation der Ergebnisse durch ein Grup­penmitglied am Tageslichtprojektor. Bereits bei den Arbeitsaufträgen wurde darauf hingewie­sen, dass die Schüler Bezug auf das jeweilige Familienmitglied der s bzw. Francesco nehmen sollen. Hier erfolgt ein Bezug zum Ausgangsproblem.

Aufgrund des „Tafelbildes“ kann jeder Schüler nochmals die Wünsche oder Bedenken nachvollziehen. Dies schafft zudem eine Neugier auf die Problemlösung. Die Präsentation fördert bei den Lernenden die Kommu­nikationsfähigkeit in Form des freien Redens, Halten des Blickkontaktes, konstruktiver Dis­kussion sowie sachlichen Argumentierens. Nachdem die Präsentierenden fertig sind, gehe ich jeweils kurz darauf ein, was nun das jeweilige Mitglied davon hat, dass die EU mitwirkt.

Dies schafft nochmals zusätzlich die Brücke von der EU zur sozialen Marktwirtschaft der BRD. Um der anschließenden Diskussion Vorrang zu geben, wird auf das Mitschreiben während der Präsentation verzichtet. Zudem wird gewährleistet, dass sich jedes Klassenmitglied auf den Vortrag konzentriert und diesem aufmerksam folgt, als wenn es durch Mitschreiben abgelenkt würde.

Quellen & Links

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