<
>
Download

Hausübung
Geowissenschaften

Leopold-Franzens- Universität Innsbruck

2009

Lukas H. ©
3.20

0.08 Mb
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 3856







Räumliche Verbreitung der Desertifikation in der Sahel-Zone


Inhaltsverzeichnis

1Einleitung. 3

2Desertifikation in der Sahelzone. 3

2.1Das Klima in der Sahelzone. 3

2.2Aridität in der Sahelzone. 4

2.3Degradation in der Sahelzone. 5

3Fazit6

4Literaturverzeichnis. 7

5Abbildungsverzeichnis. 8


1 Einleitung


In dieser Arbeit soll zunächst der Begriff der Desertifikation erklärt werden. Anschließend folgt eine Darstellung der Sahelzone, mit den Schwerpunkten Klima und räumliche Verbreitung der Desertifikation.


„Im deutschen Sprachgebrauch wird Desertifikation häufig etwas verkürzt mit Wüstenbildung übersetzt. Das Problem, das dieser Begriff beschreibt, ist jedoch Ergebnis eines vielschichtigen Prozesses, der von Menschen in Gang gesetzt und durch den Klimawandel noch verschärft wird“( IYDD 2006)

„Man spricht von Desertifikation, wenn in Gebieten mit relativ trockenem Klima die natürlichen Ressourcen (Boden, Vegetation, Wasser) als Folge einer zu intensiven Nutzung durch den Menschen beeinträchtigt oder zerstört werden.

Eine solche Zerstörung hat dramatische Folgen: Die Vegetation geht zurück oder verschwindet vollständig; Wasser wird zum Mangelgut; die Böden erodieren, versalzen oder versanden; Sand wird vom Wind verfrachtet und zerstört die Infrastruktur. Kurz: Das Land wird unfruchtbar und verödet.

Man spricht dann häufig auch von Landschafts-Degradierung“ (IYDD 2006).

Außerdem „[…] wird Desertifikation im Rahmen der Agenda 21 recht allgemein als Landschaftsdegradation in den ariden, semiariden und trocken subhumiden Gebieten der Erde beschrieben, die durch verschiedenartige Ursachen, einschließlich Klimaschwankungen und Einfluss des Menschen, hervorgerufen wird.“ (Gebhardt et al. 2007: 983).


2 Desertifikation in der Sahelzone


Das Gebiet der Sahelzone breitet sich im „randtropischen nördlichen Afrika zwischen Sahara und Sudan vom Atlantischen Ozean bis zum roten Meer aus“ (Mensching 1991: 32). Grundsätzlich haben Senegal, Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria, Kamerun, Tschad, Sudan, Ethiopien und Eritrea Anteil an der Sahelzone.

Doch „der Sahelanteil jedes dieser Länder ist verschieden groß und geht in den meisten Sahelländern auch noch in einen saharischen Anteil über“ (Mensching 1991: 32).

Der Begriff Sahel bedeutet im arabischen Sprachraum ‚Ufer’ und bezeichnet die Übergangszone zwischen den vollariden Bereichen der Sahara und der sich südlich anschließenden etwas feuchteren Sudanzone.


2.1 Das Klima in der Sahelzone


Bisher nahm man an dass anthropogene Ursachen hauptverantwortlich für die ausbreitende Desertifikation im Sahel sind, doch neueste Erkenntnisse haben ergeben, dass größten Teils klimatische Ursachen ausschlaggebend dafür sind.

Im Norden herrscht trocken-heißes Klima vor, im Süden teils feucht-heißes, daher fallen im Sahel die geringen jahresdurchschnittlichen Niederschläge sehr unterschiedlich aus. Im Norden (Wüste und Halbwüste) fällt maximal 20mm Niederschlag, während im Süden (Trockensavanne) bis zu 500mm Niederschlag fallen.

Die Sahelzone liegt in der Zone des tropischen Wechselklimas, d. h. es findet ein Wechsel von Trockenzeit und Regenzeit statt. Im Sahel ist dies jedoch keinesfalls ein regelmäßiger Wechsel. Hier überwiegt eindeutig die Trockenzeit mit bis zu 10 Aridmonaten (Trockenmonaten).

Die hohe Verdunstung und die immer wieder stattfindenden Dürreperioden sind die Auslöser des Problems der fortschreitenden Desertifikation im Sahel.

2.2 Aridität in der Sahelzone


Wie schon zuvor erläutert herrscht in der Sahelzone eine sehr hohe Verdunstungsrate, diese trägt zu einer steigenden Aridität in der betroffenen Region bei.

Unter Aridität versteht man eine Einheit bzw. Maßzahl für die Trockenheit einer Region. Ein Gebiet ist dann arid wenn mehr Wasser verdunstet als durch Niederschlag fällt. Generell unterscheidet man 4 Stufen von Aridität: Hyper-arid (Verdundunstung über das ganze Jahr hinweg), arid, semi-arid und trocken sub-humid (geringste Verdunstung der ariden Zonen).


Abb. 1: Aridity in the Sahel

Quelle: FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) (2000):

Land resource potential and constraints at regional and country levels.

World Soil Resources Reports 90, Land and Water Development Division, Rome.

Abb. 1 stellt die Verteilung von hyper-ariden Zonen bis hin zu trockenen subhumiden Bereichen innerhalb der Sahelzone dar. Alle hyper- bzw. ariden Zonen befinden sich am Südende der Sahara, während die semi-ariden und subhumiden Zonen im Süden Sahelzone liegen.

2.3 Degradation in der Sahelzone


Degradation oder „Landverödung bedeutet, dass biologische oder wirtschaftliche Produktivität und Vielfalt, Anbauflächen, Wiesen, Weideland und Wälder abnehmen oder verloren gehen“(GTZ). Bodendegradation bedeutet eine teilweise oder völlige Veränderung typischer Merkmale eines Bodens, verursacht durch Klimaänderungen oder menschliche Eingriffe (Ackerbau, Entwaldung, Viehzucht).


Abb. 2: Degradation in the Sahel

Quelle: FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) (2000):

Land resource potential and constraints at regional and country levels.

World Soil Resources Reports 90, Land and Water Development Division, Rome.

Vergleicht man nun Abb. 1 und Abb. 2 gelangt man zur Erkenntnis dass in großteils hyperariden Gebieten (Tschad, Mali, Mauretanien, Niger, Sudan) kaum Degradation vorherrscht. Es sind dies alles Gebiete, die unmittelbar an die Saharawüste anschließen und zur trockensten der nordafrikanischen Savannenregionen gehören.

In der Sahelzone kann man somit von einem Nord-Süd-Gefälle bezüglich der Aridität sprechen. Nördliche Gebiete sind trockener als südliche. Die Degradation betrachtend ist ein weiterer Trend erkennbar. Während im Norden wenig Degradation vorherrscht, ist in den südlicher gelegenen Sahelländern die Degradation häufig sehr groß.


3 Fazit


Bei dem Begriff Desertifikation handelt es sich um ein äußerst komplexes Ursachen-Wirkungs-Gefüge, bei dem zahlreiche Faktoren wie zum Beispiel verschiedene Umwelteinflüsse und das Handeln des Menschen eine Rolle spielen.

Erst nach der Dürrekatastrophe in der afrikanischen Sahelzone (1969-1973) ist das drohende Problem der Desertifikation ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt und fand ab diesem Zeitpunkt großes Interesse.


4 Literaturverzeichnis


FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) (2000). Land resource potential and constraints at regional and country levels. World Soil Resources Reports 90, Land and Water Development Division, Rom.

Gebhardt, H., Glaser, R., Radtke, U. & Reuber, P. (2007): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie. Spektrum, Heidelberg.

GTZ (Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit) (o.J.): Desertifikation- Zukunftsproblem und Herausforderung mit globalem Ausmaß. [ zugegriffen am: 03.01.09].

Hammer, Th. (2000): Desertifikation im Sahel: Lösungskonzepte der dritten Generation. In: Geographische Rundschau 52 (11), S 4-11.

IYDD (International Year of Deserts & Desertification)(2006): Was ist Desertifikation?
[ zugegriffen am 29.12.2008].

Mensching, H. G. & Ibrahim, F. N. (1976): Das Problem der Desertification. Ein Beitrag zur Arbeit der IGU-Commission „Desertification in and around arid lands“. In: Geographische Zeitschrift. Band 64. S. 81-93.

Strahler, A. H. & Strahler, A. N. (2005): Physische Geographie. Eugen Ulmer, Stuttgart.



5 Abbildungsverzeichnis


Abb. 1: Aridity in the Sahel4

Abb. 2: Degradation in the Sahel5



| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten