Die Probe von Herbert Malecha
Inhaltsangabe
Die Kurzgeschichte „Die
Probe“ von Autor Herbert Malecha. In seiner Kurzgeschichte beschäftigt sich der
Verfasser mit dem Unterbewusstsein und dem Denken eines von der Polizei
gesuchten Mannes. Die Geschichte gibt einen guten Einblick in die Gefühlswelt von
Redluff, jener angesprochene Gejagte. Damit werden Ängste, die mentale
Verfassung oder auch das später zurückkommende Selbstbewusstsein vermittelt.
Die Handlung der
Geschichte ist relativ einfach. Redluff, von der Polizei gejagt und
untergetaucht, möchte endlich wieder ein normales Leben führen und entwickelt
einen Plan. Ein Schiff soll die Chance auf Freiheit bieten, jedoch ist der Weg
weit und gefährlich. Er fühlt sich beobachtet und erkannt, flüchtet immer
wieder so gut es geht in Seitenstraßen. Die Reise treibt in ein kleines Lokal
wo er bei einer Kontrolle nach seinem Pass gefragt wird. Mit seinem gefälschten
Pass unter dem Synonym Walters erkannte man ihn nicht. Am Ende wurde ihm die
Liebe und das Verlangen nach einer jungen Frau zum Verhängnis. Er folgt ihr in
ein Einkaufszentrum wo er überraschend als hunderttausendster Kunde geehrt wird
und im Licht der Scheinwerfer seinen wahren Namen nennt. Er kann es spüren wie
die Polizisten näher kommen. Der Text macht deutlich, dass alle Wahrnehmungen
der Menschen einer Situation total verschieden sind, sie hängen von vielen
Faktoren ab.
Natürlich hängt hier in
dieser Geschichte vieles zusammen. Die Hauptfigur lebte nun schon länger ohne
soziale Kontakte, die Suche nach ihm in Zeitungen bekam er deutlich mit. Für
einen selber steht man natürlich immer im Mittelpunkt und merkt nicht ob man
auch in jenem der öffentlichen Gesellschaft noch präsent ist. Es ist ein
bisschen vergleichbar mit einem Schauspieler oder einem Musiker. Heute noch
berühmt und morgen unerkannt. Nichts lieber als das wäre Jens Redluff wohl in
dieser Geschichte und eigentlich sieht es ja genau danach aus. Vergessen, keine
akute bestehende Gefahr erkannt zu werden. Das Ende kommt einen ziemlich abrupt
vor, weil es eher unerwartet kommt und nach einem positiv geschaffenen Gefühl
nun der Rückschlag kommt. Der Leser verbindet sich mit der Figur, fragt sich,
„wie würde ich in dieser Situation reagieren“. Man kann nicht genau definieren
wie es nun weitergeht für Redluff und jeder kann sich sein spekulatives Ende
selbst bilden. Wird er verhaftet? Kann er irgendwie entkommen? Vielleicht ist
er damals ja auch schon einmal knapp der Verhaftung entgangen? Man merkt, dass
man sich im Gedanken noch weiter mit der Geschichte befasst und Sie für einen nicht
nach dem letzten Satz endet und man damit abschließt, weil ja sowieso alles
klar erscheint. Redluff scheiterte zuletzt an seinem Selbstbewusstsein, welches
er durch die durchgeführte Kontrolle im Lokal zurückgewonnen hatte. Damit hatte
er wieder andere Gedanken und Sinne im Kopf, folgte dieser jungen Frau in das
Einkaufszentrum. Der Redluff vor der Kontrolle wäre niemals auf diesem Gedanken
gekommen, hätte die Schönheit einer jungen Dame erst gar nicht erkannt. Kurze
Ereignisse verändern das Auftreten einer Person maßgebend, werden aber auch von
jeder Person anders verarbeitet. Mit einer Straftat im Rücken wird man sich
generell zurückhalten, ich denke nicht, dass jemand in der realen Welt so
reagieren würde. Es ist und bleibt eben doch eine Geschichte. Eine Geschichte
mit spannendem und für den Verlauf der Geschichte unerwartetem Ende.