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Referat
Geschichte / Historik

Universität, Schule

BG/BRG Frauengasse Baden

Note, Lehrer, Jahr

2012

Autor / Copyright
Maximilian W. ©
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Ohne Kopierschutz
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ID# 17722







Die politische Geschichte der
Sowjetunion (UdSSR)
Von der Gründung der kommunistische Partei
bis zum letzten Präsidenten Gorbatschow

 

Die Sowjetunion beschreibt einen sogenannten " Einparteienstaat", der sich quer über Osteuropa bis nach Nord- und Zentralasien erstreckt. Genauer gesagt ist die Sowjetunion eine Föderation unabhängiger Staaten mit gemeinsamer Innen- und Außenpolitik, die jedoch zentralistisch und streng von Moskau ausgehend geregelt wird. Die UdSSR wurde am 30. Dezember 1922 gegründet und wurde nach ihrem endgültigen Zerfall 1991 von der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) abgelöst.

Die Geschichte der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken reicht tief ins frühe 20. Jahrhundert zurück und begann praktisch mit der Gründung der sogenannten „Kommunistischen Partei der Sowjetunion“ (KPdSU). Die Partei entstand 1898 unter dem Namen „Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands“ (SDAPR), indem sie sich aus einem Zusammenschluss von sechs marxistischen Gruppen ergab. Allerdings wurde die Partei kurz nach der Gründung wieder verboten und die damaligen Mitglieder mussten ins Exil gehen

Die eigentliche Gründung der Partei sollte 1903 erfolgen, allerdings war man sich anfangs nicht einig wen man zur Parteimitgliedschaft zulässt. Lenin wollte unter anderem nur aktive Mitglieder und treue kommunistische Anhänger, sogenannte Berufsrevolutionäre, in der Partei, während der sozialistische Teil der Partei für eine offene Mitgliedschaft aller Interessenten strebte. Diese Differenzen führten 1912 zur Teilung zwischen Bolschewiki und Menschewiki.

Unter Bolschewiki versteht man die Fraktion um Lenin, die sich auf einen Sozialismus stützte der sich in einer Revolution als Diktatur des Proletariats verwirklichen sollte. Im Gegensatz dazu, setzten die Menschewiki auf einen Sozialismus der sich in einer repräsentativen Demokratie verwirklichen sollte.

Diese konträren Ideen beider Fraktionen machte es unmöglich gemeinsam als Partei zu existieren. Gegen Ende des 19. Jahrhundert, setzte eine starke Industrialisierung unter Zar Nikolaus dem Zweiten ein. Da viele Teile Russlands zu dieser Zeit noch sehr landwirtschaftlich geprägt waren, führte dies zu miserablen Umständen unter dem schnell wachsenden Proletariat.

Der „Petersburger Blutsonntag“, wo bei der Niederschlagung einer Massendemonstration von Arbeitern, tausende Demonstranten ums Leben kamen, war einer der Auslöser der russischen Revolution 1905.

Die russische Revolution beschreibt eine Zeit der Unruhen in Russland zwischen 1905 und 1907.Während dieser Protestbewegung forderte Lenin, welcher aus dem Exil zurückgekehrt war, einen bedingungslosen Kampf gegen den Zaren. Dieser missglückte aber und Lenin musste erneut ins Exil gehen.

Zar Nikolaus der Zweite lenkte schlussendlich ein und führte einige liberale Reformen durch, die die Aufstände abklingen ließen. Der nächste Meilenstein in der Entstehung der KPdSU war die sogenannte Februarrevolution 1917.

Der erste Weltkrieg brachte mit seinem opferreichen Verlauf erneut große Unzufriedenheit bei den Bürgern, besonders bei den Soldaten und Arbeitern. Russland stand außerdem kurz vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch. Im Zuge der Februarrevolution musste der damalige Zar abdanken und wurde ins Exil in den Ural verbannt. Es folgte zunächst eine Provisorische Regierung, die sich jedoch nicht zu Friedensverhandlungen mit dem Deutschen Kaiserreich und Österreich-Ungarn durchringen konnte.

Unter der Oktoberrevolution versteht man die Rückkehr Lenins aus dem Schweizer Exil und dem darauffolgenden Sturz der Provisorischen Regierung durch die Bolschewiki. Begünstigt wurde Lenins Rückkehr durch das Deutsche Kaiserreich, das sich durch die folgende Revolution eine innenpolitische Schwächung Russlands und einen Sieg an der verbitterten Ostfront erhoffte.

Unter der Führung Lenins und Trotzki übernahmen die Bolschewiki nach der Oktoberrevolution die Macht und gründeten die sogenannte „Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik“ (Russische SFSR). Praktisch mit der Machtübernahme der Bolschewiki, endete auch die Teilnahme der Sowjetunion am Ersten Weltkrieg 1918 mit dem Friedensvertrag von Brest Litowsk. Die Sowjetunion musste mit diesem Vertrag auch große Verluste an Gebieten hinnehmen und wird später von der DDR auch als „Raubfrieden von Brest Litowsk“ bezeichnet.

 

Aus der Roten Garde entwickelte sich durch einen Beschluss des Rates der Volkskommissare die Rote Armee. Als offizieller Gründer der Roten Armee wird Leo Trotzki angesehen. Der eigentliche Name der „Roten Armee“ etablierte sich erst im Laufe des Bürgerkrieges.

Der russische Bürgerkrieg dauerte von 1918 – 1921/22 und steht für kriegerische Auseinandersetzungen der Roten Armee und vielen Gruppen bestehend aus Konservativen, Demokraten, Sozialisten und der sogenannten Weißen Armee. Die Weiße Armee bestand aus den damals noch ziemlich starken Anhängern des verbannten und ermordeten Zaren Nikolaus dem Zweiten.

Hintergrund des Bürgerkrieges war die Idee und deren Umsetzung der Bolschewiki, alle sozialrevolutionären und anarchistischen Gruppen niederzuschlagen.

Die Sowjetunion als Nachfolgestaat des Russischen Reichs erreichte durch den Bürgerkrieg die Herrschaft über einen Großteil der Fläche des Russischen Reichs.

Auch Außenstehende, wie zum Beispiel Japan und Deutschland griffen in den russischen Bürgerkrieg ein indem sie den Hauptgegner der Bolschewiki, die Weiße Armee mit Waffenlieferungen versorgte.

Dadurch wurde der hart geführte Krieg noch mehr in die Länge gezogen und schließlich folgte auch noch eine Hungersnot, die Millionen Menschen das Leben kostete. Der Bürgerkrieg schwächte die junge UdSSR enorm mit sozialen Problemen, dennoch waren die Bolschewiki erfolgreich und setzten die Vorherrschaft der kommunistischen Partei in Russland und den angrenzenden Sowjetrepubliken durch.

Aufgrund der vorhergegangenen Revolution in Russland wollten revolutionäre Gruppierungen in umliegenden Ländern des russischen Einflussbereiches ihre Ideen umsetzen und mit der Unterstützung der Bolschewiki konnten sie auch an die Macht kommen und riefen die „Sozialistischen Sowjetrepubliken“ (SSR) aus.  

Am 30. Dezember 1922 schlossen sich die Russische Föderative Sowjetrepublik, die Ukrainische SSR, die Weißrussische SSR und die Transkaukasische SFSR(Armenien, Aserbaidschan, Georgien; Hauptstadt war Tiflis)  zur Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) zusammen. Die Hauptstadt der UdSSR war Moskau.

 

Lenin verstarb 1924 und der darauffolgende Machtkampf um seinen Nachfolger zwischen Stalin und Trotzki führte zu deren Distanzierung. Dennoch konnte sich Stalin, der schon seit 1922 das Amt des Generalsekretärs der Partei besaß, gegen den Willen Lenins und innerparteilicher Intrigen durchsetzen. Zeitgleich erhielt die Sowjetunion ihre erste Verfassung, welche später durch eine Verfassung Stalins abgelöst wurde.

Die russischen Kolonien Turkmenien (Turkmenistan) und Usbekistan wurden auch 1924 Sowjetrepubliken. Nachdem Stalin an die Macht gekommen war, ließ er aus Angst alle möglichen Konkurrenten in den 1930er Jahren beseitigen obwohl diese ihn sogar unterstützt hatten.

Stalin verbannte Leo Trotzki, welcher sich daraufhin nach Mexiko absetzte. Stalin passte das Konzept Lenins, des Demokratischen Zentralismus, an seine eigenen Vorstellungen an und festigte somit die Führungsrolle der KPdSU. Er interpretierte in einer Doktrin den Marxismus-Leninismus  neu und formte somit den sogenannten Stalinismus. Um sich in seiner Führungsrolle zu etablieren und um diese auch zu untermauern stattete sich Stalin mit einer diktatorischen Machtbefugnis aus und baute um sich einen ähnlichen Personenkult wie Hitler auf.

Nachdem er sich die Macht gesichert hatte, begann Stalin mit der sogenannten "Stalinschen Säuberung" 1935/36 alle politischen Gegner mithilfe von Schauprozessen zu deportieren , wo sie schließlich in Arbeitslagern (Gulag) ermordet wurden. Allerdings richtete sich der Terror nicht nur gegen politische Gegner, denn auch Priester und Mönche wurden Opfer des Stalinschen Regimes.

Der Terror durch Stalin und die KPdSU  dauerte von 1935 bis 1940 und führte durch die Entkulakisierung, der Ermordung von reichen Bauern (Kulaken) zu dem sogenannten Holdomor, eine katastrophale Hungersnot der schätzungsweise  sieben Millionen Menschen das Leben kostete. Inmitten der Periode des Terrors wurde 1936 die Stalin-Verfassung erarbeitet, die demokratisch und human erscheinen sollte, allerdings entzog sich die Regierung jedoch verfassungsrechtlicher Regeln.  Wirtschaftlich versuchte Stalin, die UdSSR, mit dem Ausbau von Schienennetzwerken und einer enormen Industrialisierung, auf gleiche Höhe wie westliche Industrienationen zu bringen.

Außenpolitisch zwangen das deutsch-polnische Nichtangriffs-Abkommen und die immer größer werdende faschistische Bedrohung aus dem Westen, die UdSSR zu handeln. 1934 wurde die UdSSR in den Völkerbund aufgenommen und auch anerkannt. Es wurden zahlreiche Nichtangriffsverträge geschlossen wie zum Beispiel mit Polen, Estland, Lettland und Finnland. In Spanien beispielsweise kämpften sowjetische Freiwillige gegen die dort faschistischen Franquisten.

Im Jahr 1938 geriet die UdSSR immer mehr in Bedrängnis. Einerseits erfolgte der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, weiters annektierte das Deutsche Reich Tschechien, Böhmen und Mähren.Weiters begann der Japanisch-Chinesische Krieg und es drohte mit der Verbündung Nazi Deutschlands mit Japan und Italien ein bedrohlicher Dreimächtepakt.

Die UdSSR begann in China zu interagieren doch die die subventionierte Kommunistische Partei Chinas (KPCh) wurde zunächst von der nationalrevolutionären Kuomintang Bewegung unter Tschiang Kai - sheck bezwungen.

1932 jedoch arrangierten sich die UdSSR und die Kuomintang umd das Voranschreiten der Japaner in der Mandschurai zu unterbinden. Ein Kurswechsel in der sowjetischen Sicherheitspolitik war die Ablöse des jüdischen Außenminister Maxin Litwinow, welcher durch den Ministerpräsidenten Molotow abgelöst wurde.

Am 24. August 1939 wurde der Deutsch-Sowjetische Nichtangriffspakt von Molotow und von Ribbentrop unterzeichnet. Mit dem Hitler-Stalin-Pakt, in dessen geheimen Zusatzprotokoll Polen und andere Gebiete Osteuropas zwischen Deutschland und der UdSSR aufgeteilt wurden, hoffte Stalin, seinen ideologischen Gegner Hitler von einem Krieg gegen die UdSSR abzuhalten. Unmittelbar vor Kriegsausbruch begann die Sowjetunion noch zahlreiche Staaten, mitunter den Balkanstaaten, zu annektieren. Somit wuchs die gesamte Sowjetunion.

Nach dem Sieg der Alliierten über Deutschland und dem Ende des Zweiten Weltkrieges gewann die UdSSR die Oberhand über die osteuropäischen Staaten Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und den sowjetisch besetzten Teil Deutschlands. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann auch der Kalte Krieg.

Die Sowjetunion wurde 1945 Mitglied bei der UNO und besaß fortan auch ein Vetorecht im Sicherheitsrat. Die sogenannte Sowjetisierungspolitik erreichte bis 1948, dass die Sowjetunion nun den gesamten Ostblock sowie die Mongolei und Korea, was zur Teilung Koreas vergleichbar mit der Teilung Deutschlands führte. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutsch Demokratischen Republik (DDR)  1949 war der sogenannte Eiserne Vorhang auch staatsrechtlich belegt.

Zu den Ostblockstaaten zählten die Sowjetunion und die abhängigen Satellitenstaaten  Polen, DDR, Tschechoslowakei, Ungarn und Bulgarien sowie teilweise auch Rumänien und Albanien. Ein Sonderfall hingegen blieb Jugoslawien. Man wollte in Jugoslawien den Weg zum Sozialismus gehen, der im Kern noch ein Maß an Selbstverwaltung der Betriebe vorsah. Man nennt dies auch den "Titoismus". Natürlich war das gegen die Prinzipien der Sowjetunion und führte schließlich zum Bruch zwischen Stalin und Tito. Erst mit der Chrustschow Ära entspannte sich die politische Beziehung zu Jugoslawien.

Mit der Deutsch Demokratischen Republik (DDR)  wurde unter der Führung der Sowjetunion und deren dazugehörigen Staaten der Warschauer Pakt als Gegenbündnis zu der von den USA und ihren Verbündeten gegründeten NATO errichtet, welcher bis zum endgültigem Zerfall der UdSSR bestand. Wirtschaftlich gründeten die Ostblockstaaten den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RWG) als Gegenpol zu der OECD und EWG. An der Macht war immernoch Stalin und sein engster Vertrauter war der Sekretär des Zentrakomitees Malenkow.

Ein neuer Verbündeter für die UdSSR schien sich zu etablieren, denn in China siegten die Kommunisten unter Mao tse-tung über die nationalrevolutionäre Fraktion Kai-sheks. Die Volksrepublik China wurde am 1.Oktober 1949 gegründet. Stalin und Mao schlossen 1950 ein Beistandsabkommen allerdings war das Bündnis der zwei Länder konfliktbelastet. Mit dem Tod Stalins 1953 folgte der Bruch zwischen Sowjetunion und der VR China, da sich China immer mehr den USA zuwandte.

Josef Stalins Nachfolger war Georgi Malenkow von 1953-1955. Chrustschow wurde Erster Sekretär im Zentrakomitee und wurde schließlich auch der Nachfolger von Malenkow und Bulganin. Am 20. Parteitag der KPdSU kritisierte Chrustschow in einer Rede den Stalinismus und die Verbrechen die in der Stalin Ära begangen worden waren. Trotz der Enstalinisierung wurden Gruppierungen die die Alleinherrschaft der KPdSU gefährden könnten weiterhin unterdrückt. Aufstände wie beispielsweise der Ungarische Volksaufstand 1956 oder der Aufstand am 17. Juni 1953 in der DDR wurden mit militärischer Hilfe gewaltsam niedergeschlagen. Außenpolitisch jedoch kam es aufgrund der Entstalinisierung zu einem ideologischem Konflikt mit Mao Tse-Tung, was bedeutete dass nun zwei kommunistische Großmächte weltpolitisch führende Rollen einnahmen.

Chrustschow erreichte mit seinen Reformen unter anderem ein Ende des Terrors durch das Regime,die Aufdeckung der Verbrechen während der Stalin-Ära,die Eindämmung der Macht des Geheimdienstes, eine Besserung der Beziehungen zum Westen, eine Aufbesserung der Landwirtschaft und die Etablierung der Sowjetunion als Weltmacht in der Raumfahrt.

Allerdings ist das bessere Verhältnis der Sowjtunion zum Westen auch durch Probleme gekennzeichnet beispielsweise der Kuba Krise, wo Dank Chrustschow ein dritter Weltkrieg gerade noch abgewendet werden konnte. Chrustschow hingegen wird nachgesagt in der Kuba Krise nicht hart genug agiert zu haben und die Sowjetunion somit als Verlierer galt.

1964 wurde Chruschtschow als Folge der gescheiterten Landwirtschaftspolitik, der gestörten Beziehungen zu China, der Niederlage in der Kuba-Krise und auf Grund seines Machtverlustes in der Partei von seinen Ämtern als Erster Sekretär der Partei und Ministerpräsident der UdSSR vom Zentralkomitee der Partei enthoben.

Chrustschows Nachfolger wurde Leonid Iljitsch Breschnew (1964-1982). Im Vergleich zu Chrustschow konnte Breschnew seine Macht weiter ausbauen, allerdings erreichte er niemals die Macht, die Stalin hatte. Breschnew nahm teilweise auch Reformen die von Chrustschow getroffen wurden zurück und näherte sich wieder dem alten Kurs Stalins an. Unter Breschnew enstand eine Restanilisierung die auch Neostalinismus genannt wird.

Dabei wurde die Meinungsfreigeit wieder massiv eingeschränkt und man verhaftete auch Schriftsteller. Die Gesetze wurden verschärft und man versuchte Josef Stalin wieder in ein positives Licht zu rücken, indem man die Erfolge im Zweiten Weltkrieg wieder deutlich hervorhob. Die konservative Wirtschaftspolitik unter Breschnew war alles andere als konstruktiv und wichtige notwendige Reformen blieben aus.

Trotzdem sorgte die Parteiführung für eine Verbesserung des Lebensstandarts der Bevölkerung, der jedoch im Vergleich zum kapitalistischen Westen sehr weit zurück lag. Außenpolitisch gab sich die Sowjetunion starr und die Breschnew Doktrin untermauerte den Führungs und Machtanspruch  auf die Satellitenstaaten. Als gutes Beispiel dient die Tschechoslowakei, wo man nach mehr Selbstständigkeit strebte, was aber militärisch im sogenannten " Prager Frühling" 1968 niedergeschlagen wurde.

Am 3. Juli 1973 fand die erste Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit (KSZE) über Europa  in Helsinki statt. Besprochen wurde unter anderem die Menschenrechte, was eine leichte Liberalisierung in den Ostblockstaaten zur Folge hatte.

Eine weitere Entspannung konnte man auch bezüglich des Wettrüstens verzeichnen. Wichtige Verträge waren die SALT 1&2 (Strategic Arms Limitation Talks). Darunter versteht man Gespräche zur Begrenzung strategischer Waffen zwischen den USA und der UdSSR. Ausgehandelt wurden sie zwischen 1969-1979 und von Breschnew und  Nixon 1972 und mit Carter 1979 unterzeichnet. Beendet wurde der vorübergehende Entspannungsprozess durch den Beginn des Sowjetisch-Afghanischen Krieges.

Nach Breschnews Tod wurde Juri Andropow am 10. November 1982 Generalsekretär des ZK und bald darauf auch Staatsoberhaupt. Andropow war im Gegensatz zu Breschnew daran interessiert, die Innen- und Außenpolitik wieder zu beleben. Andropow war zu seinem Amstantritt schon schwer krank und verstarb nach nur 15 Monaten Amtszeit wieder.

Sein Nachfolger Konstantin Tschernenko wurde 4 Tage nach Andropows Tod gewählt. Er wurde 1984 mit 72 Jahren Generalsekretär der KPdSU. Wie sein Vorgänger war auch er schwer krank und verstarb nach nur 13 Monaten Amtszeit.

Nach Tschernenkos Tod wurde Michail Gorbatschow 1985 ins Amt als Generalsekretär des Zentralkomitees gewählt. Gorbatschow versuchte die Sowjetunion mit zwei Konzepten, Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umstrukturierung), zu retten.

 

Glasnost & Perestroika

 

Glasnost bezeichnet die unter Michail Gorbatschow angewandte Politik der Offenheit und Transparenz der Staatsführung gegenüber der sowjetischen Bevölkerung. Gorbatschow erklärte 1985 dass es notwendig sei Glasnost vor allem auf der Ebene der Staatsführung und auch auf der Ebene der Bevölkerung durchzuführen. Damit lockerte Gorbatschow die strenge Meinungs-, Rede- und Pressefreiheit. Es erlaubte den Medien auch eine kritische Berichterstattung über wirtschaftliche oder gesellschaftliche Ereignisse was in früher Zeit hart bestraft wurde. Allerdings löste nun diese Offenheit, bei der die Bevölkerung nun erfuhr wie es um die wirtschaftliche Lage der Sowjetunion stand, große Entrüstung.

Man ließ ebenfalls Regimekritiker wieder frei und ließ auch die jahrzehntelang unterdrückte Kirche wieder frei handeln. Es wurden auch friedliche Demonstrationen ohne hartes Eingreifen der Polizei ermöglicht. Glasnost leistete einen großen Beitrag zur Demokratisierung der Sowjtunion und des Ostblocks, die jedoch so von Gorbatschow nicht geplant war. Gorbatschow wollte lediglich das alte strikte System von stalinistischen Strukturen lösen um somit die wirtschaftliche und politische Lage in der Sowjetunion zu verbessern.

Was er jedoch nicht bedachte, dass sich die Lage im gesamten Ostblock zuspitzte und die Bevölkerung immer mehr Freiheit forderte.

 

Als Perestroika bezeichnet man das unter Gorbatschow 1986 eingeleitete Konzept zum Umbau und zur Modernisierung der Sowjetunion für eine Verbesserung des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Systems. Dieser Prozess stand in naher Zusammenarbeit mit Glasnost, die eine Rede- und Pressefreiheit erlaubte.

Die Perestroika erlaubte es Betrieben ab 1987 selbstständige Entscheidungen zu treffen, ein gewaltiger Schritt in der Ära des Sozialismus. Durch die Perestroika wurden auch erste Elemente der Marktwirtschaft eingeführt.

Die Ausgangslage für die Perestroika war sehr schlecht.In der starren Breschnew Ära konnte sich das Land nicht entwickeln. Wirtschaftlich gab es eine rückläufige Produktionszahl und auch die Produkte die hergestellt wurden entsprachen nicht dem internationalen Standard. Es folgte eine negative Entwicklung der Sowjetunion in allen Bereichen.

Im Hinblick auf Wirtschaft und Technologie lag die Sowjetunuion weit hinter dem westlichen Standard zurück und die hohen Ausgaben für Militär machten ein wirtschaftliches Weiterkommen praktisch unmöglich. Gorbatschow wusste dass es ein schnelles Handeln angesagt sei und wollte mit Glasnost und Perestroika Reformen in Partei, Staat und Wirtschaft durchführen. Gorbatschow wollte auch den Bürgern mehr Wohlstand verschaffen und so setzte er die unterbrochene Entspannungspolitik fort, indem er mit den USA diverse Abrüstungsverträge schloss und auch die Unterstützung von kommunistischen Gruppierungen in anderen Ländern abbrach. Ein wichtiger Punkt war auch der Abzug sowjetischer Truppen aus Afghanistan 1989.

Mit der Abschaffung der Breschnew Doktrin stand es jedem Staat frei sich vom Sozialismus abzuwenden, ohne ein Eingreifen der Sowjetunion zu provozieren.Durch diesen Beschluss waren die Staaten zu erneuten Reformen ermutigt.

Außenpolitisch wurde diese Politik der Öffnung vom Westen begrüßt, während Gorbatschow innenpolitisch auf Widerstand in der eigenen Partei stieß.

Überschattet wurde die zunehmende politische Instabilität von mehreren Naturkatastrophen in der UdSSR, beispielsweise dem Reaktorunglück von Tschernobyl. Dies bedeutete neben einer großen Verschmutzung der Umwelt auch eine nicht mehr wettbewerbsfähige Technologie der Sowjetunion. Am 19. August 1991, einen Tag bevor Gorbatschow und eine Gruppe der Staatenführer der Republiken einen neuen Unionsvertrag unterzeichnen wollten, versuchte eine Gruppe hoher Funktionäre die Macht in Moskau zu ergreifen.

Der sogenannte Augustputsch scheiterte nach nur 3 Tagen durch Boris Jelzin und dem Widerstand der russischen Bevölkerung. Gorbatschow verließ sein Amt am 24. August  1991.

Die Auflösung des Warschauer Pakts hatte ihre Wurzeln schon in frühen Volksaufständen in diversen Mitgliedsstaaten beginnend in Polen mit der Gründung der unabhängigen Gewerkschaft „Solidarnosc“ und endend mit dem Fall der Berliner Mauer sowie dem Sturz des rumänischen Diktators Nicolae Ceaușescu.

Die offizielle Auflösung der Sowjetunion erfolgte am 26. Dezember 1991 nachdem die Ratifikationsurkunden zu Alma-Ata hinterlegt wurden und am 31. Dezember hörte die Sowjetunion offiziell zu existieren auf.

Nachfolger Gorbatschows wurde Boris Jelzin. Er tritt somit die Nachfolge des größten und einflussreichsten Staates der GUS an. Als Nachfolgeentwicklung der Auflösung der Sowjetunion wandten sich viele ehemalige Mitgliedstaaten linken sozialistischen Systemen zu und führten eine freie Marktwirtschaft ein.

Quellen & Links

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