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Die Nikomachische Ethik: Aristoteles Glücksbegriffe und das Streben nach Glück in der Antike als Grundstein für das Glücksstreben in der Moderne
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Seminararbeit
Philosophie

Universität, Schule

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - EMAU

Note, Lehrer, Jahr

2010, LV. Leitung Bertino

Autor / Copyright
Andrea F. ©
Metadaten
Preis 8.80
Format: pdf
Größe: 0.38 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 2713







Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald


Philosophisches Institut


Nikomachische Ethik“ (Aristoteles)

dott. Andrea Christian

(SS 2010)


Das Streben nach Glück in der Antike setzte den Grundstein für das Glücksstreben in der Moderne.


Verfasserin: ,

********

E-Mail- ********

Studiengang: Lehramt (SoSe 09/10)

Studienfächer: Philosophie, Germanistik

Martikelnummer: ******


Inhaltsverzeichnis: Seite


1.      Einleitung 03


2.      Die Antike und das Glück

2.1             Glücksbegriffe und das Streben nach Glück in der Philosophie 04-05

2.2             Die Philosophen und das Glück 05-07

2.3             Glück als ein wählbares Gut 07-09

2.4             Glück als eine spezifische Tätigkeit 09-10

2.5             Das Glück und die Rolle von Gütern 10-11

2.6             Glück in der Gesellschaft 11-12

2.7             Glück als erlernbares Gut 12-14

2.8             Der Weg der Mitte 14-15

2.9             Glück als Lebenseinstellung 15-16


3.      Die Moderne und das Glück

3.1             Glücksphilosophie der Moderne und der Sinn des Lebens 16-18

3.2             Zwei Aspekte der Ästhetik 19-20

3.3             Der Begriff der Heiterkeit 20-21


4.      Schlussbetrachtung 22-23


Anhang:

·         Literatur- und Quellenverzeichnis 24-25


Das Streben nach Glück in der Antike setzte den Grundstein für das Glücksstreben in der Moderne.


1. Einleitung


Was genau ist überhaupt dieses „Glück“, wonach ein jeder Mensch sich sehnt? Die Frage nach dem Glück erstreckt sich über die 2500 Jahre alte Philosophiegeschichte.

Das Problem, mit dem ich mich in dieser Hausarbeit auseinander setzen werden, zielt auf die Aktualität der antiken Philosophie des Aristoteles ab. Dieser gibt einen Rahmen vor, an dem man sich orientieren kann, um Glück im Leben zu erfahren.


,,Sollte seine Erkenntnis nicht auch für das Leben eine große Bedeutung haben und uns helfen, gleich den Schützen, die ein festes Ziel haben, das Rechte besser zu treffen?" [1]

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In seinen Ausführungen präsentierte er ein differenziertes Glücksmodell, dessen einzelne Komponenten ich im Folgenden näher erläutern werde. Zunächst werde ich jedoch ein paar allgemeine Auffassungen zum Glücksbegriff anhand ausgewählter Zitate vorstellen.

2.2  Die Philosophen und das Glück


Was ist Glück? Ist Glück die Freiheit vom Leiden, ein Zustand von Unbeschwertheit, Energie und innerem Frieden? Ist so ein Zustand erlangbar, nicht nur für ein paar Sekunden, sondern für einen längeren Zeitraum oder sogar auf Dauer? Ist ein Leben im Glück überhaupt möglich oder sind wir unserem Schicksal ausgeliefert?


Schon immer haben sich Philosophen und Schriftsteller gefragt, was „Glück“ eigentlich ist.

Aristoteles (384-322 v. Chr.) eröffnete erstmalig die Möglichkeit, dass der Mensch sein persönliches Glück durch selbstständiges Handeln erreichen kann.


„Glück ist Selbstgenügsamkeit. (Aristoteles, Nikomachische Ethik I, 8)“ [5]


Das bedeutet, durch ein gerechtes, gutes und tugendhaftes Leben sei das Glück nach Aristoteles gewährleistet. Damit wird die Eudaimonie als Götterhuld umgewandelt zu einem menschenwürdigen Wohlverhalten und die Frage nach dem Glück verlagert sich somit in den Bereich der Ethik. Vollendet glücklich ist ein Mensch seines Erachtens dann, wenn er sowohl sein Leben tugendgemäß verbringt, als auch mit äußeren Gütern zureichend ausgestattet ist.


„Als glücklich (felix) können die Menschen gelten, die gemäß vollendeter Tugend leben und hinreichend mit äußeren Gütern ausgestattet sind.“ [6]


Die Auffassungen von Glück haben sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Unterschiedliche Gedanken dazu finden sich beispielsweise in folgenden Zitaten wieder:


„Je größer das Glück, je näher die Tück. (Horaz Carmina 2, 10, 11, 12)“ [7]


Nach Demokrit (um 460-370 v. Chr.) ist Euthymia, die Freude, die wahre Glückseligkeit. In seinen Schriften zur Ethik wird Glückseligkeit als höchstes Gut durch euestó, das Wohlbefinden, der Seele erreicht.


„Das Glück wohnt nicht im Besitz und nicht im Golde, das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause. (Demokrit)“ [8]


Platon (428/427-348/347 v. Chr.) ist der Auffassung, dass die menschliche Seele drei Teile hat: Die Vernunft, den Mut und die Triebe. Nach Platon müssen alle drei Seelenteile im Gleichgewicht miteinander verbunden sein, damit ein Mensch glücklich sein kann.

Arthur Schopenhauer (1788-1860) hält das Streben nach Glück für ein Fehlurteil, weil die Menschen Schmerzen und Langeweile empfinden können.


„Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen.“ [9] (Arthur Schopenhauer)


Søren Kierkegaard(1813-1855), Vertreter der Philosophie des Existenzialismus, sieht den Menschen der Angst ausgesetzt, dass dieser nur in der existenziellen Grenzerfahrung das Geheimnis des Seins aufspüren könne, auf der Suche nach immer neuen Variationen, um der Langeweile zu entkommen.


„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“ [10]

.....[Volltext lesen]

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Er bleibt sozusagen in einer Kette von Zweck und Mittel stecken und kann kein glücklicher Mensch werden.


Das vollkommene Endziel ist jenes:

„das wir seiner selbst wegen wollen, [15] (…), so muss ein solches Ziel offenbar das Gute und das Beste sein.“ [16]


Dies bedeutet, dass es keinen anderen Zweck mehr erfüllt, da es ja für den Menschen selbst am Erstrebenswertesten ist. Wir treffen nicht jede Wahl im Hinblick auf ein weiteres Ziel, denn das hätte ein Schreiten ins Endlose zur Folge. Das Glück wird nach Aristoteles nur um seiner selbst gewählt und bedingt keinem weiteren Ziel.

Dieses Gut kann folglich gewählt werden und ist nicht durch Zufall bedingt. Nach Aristoteles dürfte die Wahl einem Menschen leicht fallen, da er für sich das schönste und glücklichste Leben wählt.


Das Glück entsteht so aus einem inneren Streben heraus, wonach die Wahl des höchsten Gutes hauptsächlich zur Orientierung der eigenen Lebensform dient. Das Glück beruht sozusagen auf der Art des Lebens, die man für sich wählt.


Aristoteles unterscheidet zwischen drei verschiedenen Lebensformen, die der Mensch frei wählen kann, welche einzig seinem Streben nach Glück unterliegen. Die erste Lebensform stellte das Genussverhalten in den Vordergrund und widmet sich der Befriedigung der Lüste.

Die zweite beschränkte sich auf die Arbeit im gesellschaftlichen Leben. Das Leben wurde dabei in den Dienst des Staates gestellt. Die für ihn höchste Form war „das Leben der philosophischen Betrachtung“ [17], die unter anderem die Hingabe zur Philosophie beinhaltete.

Durch die Wahl eines der Lebensformen und die Festlegung des .....

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Aus der Tugend gemäßen Tätigkeit der Seele tritt also das menschliche Gut als Ergebnis hervor. Dementsprechend können bereits die gewöhnlichsten Tätigkeiten des Lebens ein Gefühl von Glück bewirken, wenn sie nur in ihrer Ausführung auf die Vollkommenheit zielen. Das Glück kann nach Aristoteles also als eine spezifische Tätigkeit betitelt werden, da jede Tätigkeit, die auf Vollkommenheit abzielt, das Glück durch das Werk erfahrbar macht.


Bei der Betrachtung des Glücksbegriff spielen für Aristoteles sowohl äußere als auch innere Güter eine bedeutende Rolle.


2.5  Das Glück und die Rolle von Gütern


Aristoteles unterscheidet dreierlei Arten von Gütern. Die Güter der Seele, wie Tugend oder Exzellenz, Klugheit und Weisheit bezeichnet er als die höchsten, anspruchsvollsten und somit edelsten Güter. Des Weiteren führt er noch die leiblichen und die äußeren Güter hinzu.

Die leiblichen Güter sind mit der Lust in Verbindung zu bringen sowie mit dem lustvollen oder freudvollen Leben. Lust und Freude im Leben wird von jedem auf verschiedene Art und Weise, aufgrund differenzierter Vorlieben, hervorgerufen.

Auch diese Güter stützen sich auf die Seele, weil hier ein Leben realisiert wird, das auf das Beste und Schönste abzielt, sodass der Glückliche gut lebe und gut handle.


„(…), und so mag es sich erklären, daß einige das äußere Wohlergehen der Glückseligkeit gleichsetzen , wie andere die Tugend.“ [19]


Aristoteles vertritt die Auffassung, dass die äußeren Güter oder auch Umstände nun in gewisser Weise auf die Gesellschaft übergreifen. Zu nennen wären dabei beispielsweise die familiären Beziehungen, der Reichtum, der politische Einfluss, die Wohlgeborenheit und die äußere Erscheinung.

Diese Güter können zu allen Seiten ein glückliches Leben beeinflussen. Sittliches und wertvolles Handeln wird beispielsweise durch Reichtum und politischen Einfluss stark erleichtert. Diese äußeren Güter können auch als Hilfs.....

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2.6  Glück in der Gesellschaft


Das Glück wird als autark angesehen, jedoch hat Aristoteles es in der Gesellschaft, der Familie, dem Freundeskreis und auch im Staat als verankert aufgefasst. [23]

Dem Staat kommt die Aufgabe zu, in dem Menschen das Gute hervorzubringen und für politische Stabilität im Lande zu sorgen. Somit ist die Politik mit der Ethik auf eine Stufe zu stellen. Für Aristoteles kommt der Politik die Aufgabe zu, Rahmenbedingungen für das Glück zu schaffen. Bei den einzelnen Menschen kann Glück bereits seine Vollendung finden, aber im Staat ist eine Steigerung des Glücks nur durch das Gemeinwohl möglich. [24]


Wie bereits erwähnt, wird das individuelle Leben durch die getroffene Wahl der Lebensform bestimmt, welches zur Ausrichtung in der Gesellschaft beiträgt. Der Zustand der Gesellschaft beeinflusst jedoch letzten Endes die Wahl der Lebensform, sodass das Glück nach Aristoteles auch in einer Verflochtenheit der Gemeinschaft mit anderen steht.


Nicht nur das Dasein der gegenwärtig lebenden Freunde, Mitmenschen und Familienmitglieder wird hierbei berücksichtigt, sondern auch das Schicksal der Nachkommenschaft. An dieser Stelle diagnostiziert Aristoteles ein Paradoxon. Ein Mensch, der ein glückliches Leben führte und einen glücklichen Tod fand, kann nach seinem Versterben trotzallem noch Glück oder Unglück erfahren.

Hervorgerufen werden, kann es seines Erachtens durch seine Familienmitglieder oder Nachfahren, durch Ehren oder Unehren. Letzten Endes findet aber auch Aristoteles keine L.....

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Der vernunftbegabte Teil der Seele setzt sich wiederum aus zwei Teilen zusammen. Zum einen gliedert er sich in einen „epistemonischen“ Teil, mit dem wir jenes Sein betrachten, zum anderen in einen „logistischen“ Teil, mit dem wir betrachten. [26]

Die ethischen Tugenden können durch Gewöhnung verändert werden, während Zeit und Erfahrung nötig ist, um die dianoetischen Tugenden zu verändern.

Auch das theoretische Lernen spielt dabei eine bedeutende Rolle, wie beispielsweise die Auflösung von Begriffen, das Erlangen von Wissen und das Erfassen von Zusammenhängen, da dieses Handeln den Boden für die glückliche Praxis ebnet. [27]


„Praxis meint“ hier, „das auf das Gute hin bezogene sittliche und auf das Gemeinwohl ausgerichtete politische Handeln des Menschen.“ [28]


„(…), so müssen wir unser Augenmerk auf die Handlungen und auf die Art ihrer Ausführung richten. Denn die Handlungen sind es, (…), durch welche die Beschaffenheit des Habitus bestimmt wird.“ [29]


Das Wissen bildet für Aristoteles also die Grundlage für ethisches Handeln, wo das Leben an sich auf die Erkenntnisse und Erfahrungen des Handelns abzielt. Dies beinhaltet gleichsam, dass sich der Mensch sowohl bewusst als auch freiwillig für eine bestimmte Handlung entscheidet. Nicht jeder Mensch kann diesen Idealfall jedoch erreichen. Stets sollte aber das Streben nach Vortrefflichkeit und sittlicher Tugend im Vordergrund stehen.

Begreiflich ist nun auch, weshalb Aristoteles die Philosophie als höchste Lebensform charakterisiert hat. Ihr vollkommenes Leben widmet sie dem ständigen Lernen und versucht Erlerntes durch die Ethik in die Praxis umzusetzen. Aristoteles nimmt jedoch zwei Einschränkungen vor, da nicht jedem dieses Erlernen möglich ist.


Zum einen gibt es nach Aristoteles Menschen, die nicht zum moralischen und ethischen Handeln in der Lage sind. Dies bezeichnet er als sittliche Verstümmelung, wie es beispielsweise bei Mördern oder Vergewaltigern auftritt. Ihnen fehlen moralischen Grundsätze, die sie ni.....

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Quellen & Links

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