<
>
Die Moskauer Metro: Erschaffener Mythos - Medium als Ideologie

Inhalt


1. Einführung 2

2. Pragmatische Funktion der öffentlichen Einrichtungen: Medium als Ideologie 3

3. Textsortenanalyse nach Brinker 3

4. Analyse 5

5. Thematische Auswahl 7

6. Schlussfolgerung 13

Literaturliste 15


1. Einführung

Am 15. Mai2014 wurde die Moskauer Metro79 Jahre alt. Die riesige russische Metropole wäre heutzutage ohne siedem leisen und unvermeidbaren Tode geweiht. Sie bildet an sich eineStadt unter der Stadtmit seiner Bevölkerung, Heldenund Geschichte. Die Moskauer Metro ist nicht nur als ein schnelles Verkehrsmittel gedacht, mit derer Bau war die Ideologie verbunden: „Nämlich das in Beton, Stahl und Marmor gemauerte Denkmal einer visionären Idee, der Idee von der sozialistischen Umgestaltung der Welt und der Erschaffung eines „neuen Menschen“, der sich diese Welt erbaut und würdig ist, in ihr zu leben.“ (Neutatz 2003, 41).

Es handelte sich um einen „Metrobau als Schule“ mit härtesten Bedingungen, um einen gigantischen Mechanismus der Umformung der Menschheit und um eine hervorragende Leistung, die mit ca. 76000 Menschen erreicht werden sollte und in technischer Hinsicht die westlichen Vorbilder übertreffen sollte. Einfache Dorfbewohner sollten zu den hochqualifizierten Fachleuten gleichzeitig in mehreren Berufen werden, vor allem mit Hilfe der Schnellkurse; sie sollten mit der Arbeit wachsen und ihre Einstellung zur Arbeit ändern, sich umerziehen lassen und gesund, sportlich und „kuljturno“ leben (vgl. ebd., 43 f.).

In meiner Arbeit setze ich mir zum Ziel, die Analyse der Zeitungsartikel "Prawda" durchzuführen, um zu erschließen, was genau über die Metro in der Zeit vom 01.01.1934 bis zum 31.12.1935 in der Zeitung geschrieben wird. Wie war die Sprache und worum es genau ging? Waren es wirklich, wie Neutatz (2003, 44) schrieb, „die eindrucksvolle Erfolgsgeschichten von Transformationskraft der „Universität unter Erde“? Wurde es wirklich nur das publiziert, was „von oben“ diktiert wurde? Am Anfang wird die pragmatische Funktion der Medien angesprochen sowie der Überblick der Textsortenanalyse nach Brinker gegeben.

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Analyse der Zeitungsartikel zusammengefasst. Im Anschluss wird das Themenspektrum vorgestellt, um die möglichen Schlüsse aus der Untersuchung zu ziehen.


2.Pragmatische Funktion der öffentlichen Einrichtungen: Medium als Ideologie

Schon vom Anfang der Zivilisation haben sich die regierenden Eliten darüber Gedanken gemacht, wie sie ihren Einfluss und ihr Reichtum instrumentalisieren und visuell zum Ausdruck bringen könnten. Die ägyptischen Pyramiden, die öffentlichen Bauten in der demokratischen Athen, sowie die luxurösen Bauten der europäischen Monarchen dienten vor allem einem Zweck – eigene Macht und gleichzeitig eigene Legitimität zu manifestieren, sei es eine göttliche Wille oder Obrigkeit des Volkes.

Die gesellschaftliche Funktion der Medien ist unter anderem die Verbreitung politischer Informationen. D.h. sie sind für Politiker ein Instrument zur öffentlichen Selbstdarstellung, zur Verbreitung ihrer Ansichten und zur Rechtfertigung (vgl. Hunziker 1996, 57f.). Wenn man die Zeitungsartikel der 30er Jahre analysiert, stellt man fest, dass die Zeitung als Ideologieinstrument benutzt wurde.

Die Regime hatte zum Ziel, durch die Zeitung eine breite und regelmäßige Akzeptanz zu gewinnen sowie die Beeinflussung der Rezipienten und die Erziehung der Gehorsamkeit. Wie kann man das ganze durch die Medien erreichen? Laut Burkart (1998, 268) haben wir bei Medien mit „einer offensichtlich verzerrten Medienrealität zu tun, die der „objektiven“ Wirklichkeit nicht oder in geringen Ansätzen entspricht.“ Er vergleicht sie mit dem Spiegel.

So z.B. haben die Nachrichten zur Aufgabe, das Weltgeschehen so nah wie möglich abzubilden und den Rezipienten darzustellen. Die Medien versuchen durch die Sinngebung, Interpretation und Selektion der Ereignisse die Realität zu rekonstruieren. Doch genau dadurch kann die massenmediale Berichterstattung niemals die reale Wirklichkeit wiedergeben. Sie stellen eher die Umwandlung der Realität dar, die schon bei der Beobachtung durch die Interpretation geschieht (vgl. ebd. 270f.).

3. Textsortenanalyse nach Brinker

Ein Text erscheint immer als Exemplar einer bestimmten Textsorte. Darunter versteht Brinker (2010, 120) komplexe Kommunikationsmuster der Sprache, die aufgrund kommunikativer Bedürfnisse der Menschheit im Laufe der historisch-gesellschaftlichen Entwicklung entstanden sind. Bei der Textsortendifferenzierung bzw. -analyse spielt die Inhaltsanalyse große Rolle. Laut Merten (1998, 15) wird die Inhaltsanalyse als Methode verstanden, die „zur Erhebung sozialer Wirklichkeit [dient], bei der von Merkmalen eines manifesten Textes auf Merkmale eines nicht manifesten Kontextes geschlossen wird“.

Diesbezüglich unterscheidet er zwischen dem qualitativen und quantitativen Vorgehen, die ergänzend eingesetzt werden können (vgl. ebd. 98).

Nach Brinker (2010, 136) ist „die Textfunktion als Basiskriterium zur Differenzierung von Textsorten“. Da er die Textsortenklassifikation unter den kontextuellen und strukturellen Kriterien vornimmt, kann seine Methode im weitesten Sinne prinzipiell für die Textanalyse aller Textarten verwendet werden.

Er unterscheidet fünf textuellen Grundfunktionen, die jeweils den Kommunikationsmodus "Information", "Appell", "Obligation", "Kontakt" oder "Deklaration" darstellen. Meistens kann man aber in einem Text mehrere dieser Funktionen vorfinden. Nichtsdestotrotz lässt sich mit Hilfe bestimmter textinterner und textexterner Indikatoren1 eine dominierende Funktion feststellen.

Des Weiteren kann die Analyse aufgrund kontextueller bzw. situativer und struktureller bzw. thematischer Kriterien erfolgen:

1. Kontextuelle Kriterien

Dabei sind folgende Aspekte zu beobachten:

  1. die Kommunikationsform, die rein situativ und medial sein kann, die Kommunikationsrichtung (dialogisch, monologisch), die Art des Kontakts (zeitlich/räumlich unmittelbar, versetzt) oder die Form der Sprache (geschrieben, gesprochen). Typische Kommunikationsformen sind beispielsweise Zeitungsartikel;

  2. der Handlungsbereich: z. B. in Bezug auf das gegenseitige Verhältnis der Kommunikationspartner, sei es privat, offiziell oder öffentlich (vgl. ebd., 138f.).

2. Strukturelle Kriterien

Diese Kriterien beziehen sich auf allgemeine thematische Merkmale, wie die Art des Textthemas und die zeitliche Einordnung des Themas in Bezug auf die Textproduktion bzw. -rezeption (vorzeitig, gleichzeitig, nachzeitig); das Verhältnis der Rezipienten zum Textthema sowie die Form der thematischen Entfaltung (deskriptiv, narrativ, explikativ, argumentativ3) (vgl. ebd., 142).

Des Weiteren kann eine linguistische Beschreibung des Textes durch die Analyse spezifischer morpho-syntaktischer sowie lexikalischer Eigenschaften vorgenommen werden.

4. Analyse

Insgesamt wurden 100 Artikel aus „Prawda“ aus dem Raum vom 01.01.1934 bis zum 31.12.1935 analysiert, die das Stichwort „Metro“ enthielten. Davon enthielten 40 Artikel wertende Elemente und flossen in die Ergebnisse ein. Es wurden keine Einschränkungen bezüglich Ressorts gemacht. Die Artikel wurden anhang von Brinker (2010) vorgeschlagenen Kriterien untersucht, da sein Ansatz sehr praktisch ausgerichtet ist: Die einzelnen Kriterien sind klar strukturiert und hierarchisiert.

Des Weiteren wird die thematische Vielfalt genauer diskutiert.

Alle Artikel sind durch die asymmetrische Kommunikationssituation4 gekennzeichnet und sind an eine unbestimmte Anzahl der Textrezepienten adressiert. Sie sind bezüglich der Kommunikationsrichtung monologisch konzipiert und sind zu jener Zeit sowjetischem Publikum zugänglich.

Die Artikel sind nicht lang, ausgenommen sind die Reden der "Regierungspersonen", die sogar auf drei Seiten publiziert sind. Die Bilderbegleitung ist sehr selten. Wenn es doch der Fall ist, dann sind es die Fotos von Stalin, die Abbildungen der Stationen oder plakatartige Bilder. Viele Artikel haben keinen Untertitel. Eine typografisch hervorgehobene Überschrift nennt das Thema des Textes und informiert über den Inhalt, d.h. sie übernimmt eine Informationsfunktion.

Die Überschriften sind meistens durch einen Satz, eine Nominal- oder Verbalgruppe gebildet und der Text ist dadurch abgegrenzt. Interessant ist auch zu beobachten, dass die meisten Artikel in dem Zeitraum von April-Mai 1935 publiziert werden (sogar mehrere Artikel in einer Zeitungsausgabe).

Wie es schon erwähnt wurde, lässt sich die Textfunktion anhand verschiedener sprachinterner und -externer Indikatoren bestimmen, wobei die dominierende textuelle Grundfunktion letztlich kontextabhängig ist. Die meisten Artikel erfüllen Informations- und Appellfunktion bzw. stellen eine Mischung von den Funktionen dar. Vor Allem in den Rede-Artikeln kann man diese Mischung beobachten: Hier sind zusätzlich auch die expressive und deklarative Funktionen vorhanden (z.B. Kahanowič/Stalins Rede).

Die Informationen werden grammatisch durch die Aussagesätze und Aufforderungssätze dargestellt, die teilweise durch einen hypotaktischen Satzbau, vor Allem in Form von Partizipialkonstruktionen, gekennzeichnet sind. Viele attributive Zusätze sind Hauptmerkmal der Artikel. Was das Tempus angeht, ist Folgendes festzuhalten: Das Tempus ist davon abhängig, wann der Artikel entstanden ist.

Auf der Ebene der Lexik sind folgende Lexeme besonders typisch: die beste, die sauberste, die schnellste, die größte, die hellste, grandios, nicht vergleichbar, „samij-samij“. Sie spezifizieren die Aussagen semantisch und konnotieren sie positiv. Die zahlreichen Adjektive stehen oft im Superlativ. Diese verleihen den Texten die appellative ideologische Funktion. Sehr oft sind die Ideologiebegriffe und direkte Vergleiche vorhanden („unsere“ vs. kapitalistische).

Die Lexeme sind nicht überraschend, denn in der Sowjetzeit sollte alles besser sein, auch die Menschen sollten besser, gehorsamer und erzogener sein. Wir haben mit einer Macht (Kampfbewegung) zu tun und dieser Kampf spiegelt sich in der Sprache wider.


5. Thematische Auswahl

Durch die Charakterisierung der ausgewählten Texte als Artikel mit dem Stichwort "Metro" wurde deren zentrales Thema bereits im Vorfeld festgelegt. Durch die Analyse lassen sich viele unterschiedliche Teilthemen finden. Das Hauptteilthema "Die beste Metro der Welt" zieht sich wie ein roter Faden durch mehrere Artikel.

Dabei werden verschiedene Aspekte verglichen, damit gezeigt werden kann, dass Moskauer Metro die beste auf der ganzen Welt ist. In Vergleich zu Berlin, wo für 10 km U-Bahn 6 Jahre gebraucht wird, zu New York, wo 20 km sieben Jahre gebaut wird und zu Tokio, wo für den Bau von 4 km vier Jahre gebraucht wird, wurden die ersten 11,5 km der Moskauer Metro nur in zwei Jahre geschafft.

Die genaueren Bedingungen wurden aber nicht erwähnt. Auch bei dem Vergleich der technischen Aspekte der Metro mit den U-Bahnen der Welt wird deutlich, dassjedes ihrer Elementedas besteinder Welt ist. Die Höhe und die Breite der Metro geben viele Möglichkeiten, sich frei zu bewegen. Die Materialien wie Beton, Marmor und Stahl und derer Härte verbinden in sich nicht nur die Stabilität und Lebensdauer, sondern auch die architektonische Schönheit. Desweiteren wird sie mit dem Bau der „Dneprplatin“ verglichen, bei welchem 511 Tausend Kubikmeter Beton verlegt wurden (zu dieser Zeit war es ein Rekord); für den Metrobau wurden 749 Tausend verlegt.

Auch ausländische Gäste (Deutsche, Japaner, Amerikaner, Engländer) haben die Metro und vor allem die Bautechnik bewundert. Denn die weltbeste, -bequemste, -schnellste, -schönste Bahn wurde nicht "für den Gewinn kapitalistischerHaie", sondern für die Bequemlichkeit "der arbeitenden Massen" geschaffen. Dunkle, feuchte, muffige KatakombenkapitalistischerU-Bahnen sind nicht zu vergleichen mit der hellen, trockenen, geräumigen, schönsten in seinerArchitektursozialistischenU-Bahn. Siesind so unterschiedlich wie die Welt desKapitalismus unddes Sozialismus.DieMetro ist "der Weg in die Zukunft des Landes" (Prawda, 14.05.1935, S.1).

Sie wurde immer als eine Sehenswürdigkeit besucht und bewundert.

Meiner Meinung nach wurde sieeher als eine Art Vorschau für die Bewunderung geschaffen, um zu zeigen, dass "wir" die besten, die größten, die mächtigsten sind. Sie ist die mächtigste Propaganda des Sozialismus. Denn man findet immer wieder die Behauptungen (nicht nur auf die Metro bezogen), dass Moskau,zusammenmit seinemgroßen freien Land, mit den großen Schritten von einem Erfolg zu dem anderen schreitet.

Nach der Eröffnung wird statt "ihr" immer "wir" verwendet.

b) Die Architektur

Was die Architektur angeht, sie wurde sehr literarisch beschrieben: Die Architektur der Metro ist mit der Sorge um die Menschheit gefüllt. Alle Stationen haben den gleichen Stil, gleichzeitig sind sie aber individuell und einzigartig. Die sowjetischen Architekten haben unter der Erde ein schönes Leben geschafft. GroßeRollehabendabeiLicht, FarbeundFormgespielt: „Радость материала, его насыщенных естественных расцветок, сочетающихся со звучанием самой архитектурной формы, - вот что характеризует художественное лицо подземных зал московс-кого метрополитена.“ (Arkin, Prawda, 14.05.1935, S.3).

Zusätzlich wurde die Sauberkeit mit der Architektur verbunden bzw. sie wurde als eine ihrer Aspekte, als Kultur, als Kunst dargestellt.5

Am 28.04.1935 (S.2) publiziert „Prawda“ einen Bericht von J.Morgan, einem amerikanischen Ingenieur. Er macht kurze Exkurs in die Geschichte der amerikanischen U-Bahn und sagt, dass im Vergleich zu USA in der UdSSR endlich die großen Möglichkeiten für „die Freiheit der technischen Meinung“ herrschen. Und das sei der größte Vorteil gegenüber Amerika.

Nicht nur die Metro ist die beste, dort haben auch die besten Mitarbeiter gearbeitet. Laut Petrikovskyj (Direktor der Metro) wurden sie nach anspruchsvollsten Anforderungen ausgewählt und ständig kontrolliert und weitergebildet. Dies verlangten die schönstenStationen, die neuen Wagen, die Depots, ein hervorragender Weg, die neusten technischen Geräte. Denn für diese erstaunlichen Sachen waren auch die qualifizierten, „kuljturnyje“ Arbeiter erforderlich. (Vgl.

Prawda, 17.05.35, S.3)

Die größte Bedeutung hatte die Auswahl der Lockfahrer, denn für die Arbeit in Metro mit seinen „spezifischen“ Arbeitsbedingungen verdoppelte sich auch die Bedeutung dieses Berufes. Es waren extra Extremsituationen (Prüfungen) inszeniert, welche „junge metropolitenzy“ hervorragend bewältigt haben. Unter den Mitarbeitern waren 40% der Partei-- und Komsomolmitglieder.

Es waren auch extra Organisatoren für die Koordination beim Ein- und Aussteigen der Passagiere eingestellt (vgl. ebd.).

Tunnelmenschen“ waren einfache MitarbeiterInnen mit komsomolischem Eifer, lebensfreudig und immer bereit, schwere Aufgaben zu lösen. Sie sind durch die Arbeit gesund, stark geworden und bei der Frage „Wovon träumst du?“ antworteten: „Von der zweiten Metrolinie“ (Prawda, 27.04.35, S.5) .

Es muss auch über die Sauberkeit gesagt werden, denn dieses Thema verbindet verschiedene Aspekte in sich (s.o.). In der Metro konnte man kein Stück Papier, keine Kippe finden. Dagegen ist z.B. die U-Bahn in New York ein völliges Gegenteil. Die New Yorker U-Bahn wirkt kalt, feucht, dunkel und ungemütlich; sehr viele Menschen drängen sich; die Wagen sind übervoll und sehr schmutzig, mit viel Müll auf dem Boden; die Stühle sind unbequem, man muss tief reinrutschen, sonst wird man immer ausrutschen.

Die Bahnsteige sind bespuckt und voll von Müll. Aus den Tunneln kommt schlechter Geruch. Die Wände sind bemalt und mit Werbung beklebt. Nicht alle Glühbirnen sind angeschaltet, weil das Unternehmen spart. Es gibt keine Mülleimer und keine „Spucknäpfe“, sowie kein Schmuck und Dekor. Aber es gibt hier viele Obdachlose. „Die Passagiere sind hier für die Metro und nicht die Metro für die Passagiere“ (Prawda, 17.05.35, S.3).

e) Passagiere

Man findet auch die Meinungen der Menschen, für die die Metro gebaut wurde. Kudrjawzew (Tankfahrer) äußert sich, dass er sich während der Fahrt in der Metro sehr wohl gefühlt hat. Sie sei schnell und sehr schön, und "wir können darauf sehr stolz sein“. Molokow (Pilot) hat für sich neben dem Erd- und Luftgefühl noch drittes Gefühl entdeckt: Unterirdisches Gefühl.

f) Eröffnung

Zu Eröffnung der Metro wurden die Leute aufgelistet, die eine Auszeichnung bekommen haben. Auch das Eröffnungsfest wird genau beschrieben; die größte, schön-ste, bunte, gutgelaunte und mit Musik begleitende Demonstration wurde zur Höhepunkt des Festes. Zusätzlich wurden genauere Angaben gemacht, wie viele Passagiere um wie viel Uhr transportiert wurden (Vgl. Prawda, 17.05.1935, S.6).

g) Metrobau und Moskauerpläne

Immer wieder wird Stalin als Organisator gelobt, der am besten, richtig und hervorragend organisieren, kritisieren, unterstützen und Menschenmassen mobilisieren kann. Es wird auch der komsomolische Enthusiasmus gelobt, der geholfen hat, aus unerfahrenen Arbeiter Profis zu bilden. In Stalins Rede wird betont, dass erst ab Januar 1934 wirklich intensiv gearbeitet wurde und bis dahin nur Vorbereitungsarbeit stattfand.

Es wird ein Vermerk eingeführt: „Das heißt, dass wir tatsächlich erst im 1933 angefangen haben zu bauen“ (Prawda, 30.07.1934, S.2).Durch die schlechte Arbeitsorganisation, das Fehlen der Technik und Arbeiter, die mit vorhandener Technik umgehen können, können sogar die besten Komsomolmitglieder, die arbeiten wollen und mit großem Enthusiasmus arbeiten, nur zwischen drei bis vier Stunden statt geplante sechs arbeiten.7

Die Eröffnung wird um drei Monate verlegt, nur damit die Eröffnungsvorbereitung gut zu geplant werden könnte. Es wird immer wieder über die Bedeutung von der Metro gesprochen.

h) Weltjournalisten über die Eröffnung von Metro

Исключительно важное и ободряющее происходит в этой стране чудес" (London). Fast alle Zeitungen berichten über die Eröffnung der Metro und über die Stalins Rede zur Metroeröffnung, vor allem die Londoner Presse. Laut Majorskyj (17.05.35, S.5) widmet sogar „Times“, die keine Sympathie für UdSSR empfindet, eine ganze extra Reihe zu diesem Thema. Häufig wird die Arbeit von Stalin und Kaganovič gelobt, sowie die Tatsache, dass auch ausländische Ingenieure von Stalin ausgezeichnet wurden. Metro befriedige genau die Interessen der Bevölkerung.8 Die „Prager Presse“ berichtet über den technischen Durchbruch, der nur mit eigenen Kräften und Mitteln gemacht wurde, über die Geschwindigkeit der Bau im Vergleich zu den anderen U-Bahnen der Welt, sowie über den kulturellen Erfolg der UdSSR.9


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten