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Die lyrische Darstel­lung des Expres­sio­nismus in `Die Stadt` von Georg Heym

1.882 Wörter / ~7 Seiten sternsternsternsternstern Autor Ferdinand L. im Dez. 2017
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Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Universität Duisburg-Essen - UDE

Note, Lehrer, Jahr

1,0, Steinmeyr, 2015

Autor / Copyright
Ferdinand L. ©
Metadaten
Preis 3.70
Format: pdf
Größe: 0.06 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 70464







Die lyrische Darstellung des Expressionismus in „Die Stadt“ von Georg Heym


  1. Einleitung

Das vorliegende Essay beschäftigt sich mit dem Thema Expressionismus. so wie die Darstellung des Expressionismus in dem Gedicht „Die Stadt“ von Georg Heym. Die Stadt ist ein Ort, der im Expressionismus ein beliebtes Thema verkörpert, womit sich auch das vorliegende Gedicht auseinandersetzt. Im Folgenden soll zunächst der Expressionismus in der Großstadt allgemein beleuchtet werden, wobei unterschiedliche Darstellungsweisen dieser Bewegungen eine Rolle spielen.

Danach werden Aufbau und Inhalt des Gedichts „Die Stadt“ von Georg Heym näher betrachtet und wie dieser mit den Motiven des Expressionismus in seinem Gedicht umgeht. Zunächst gibt es aber zwei expressionistische Richtungen zu unterscheiden. Zu diesen gehört auf der einen Seite die expressionistische Kunst und auf der anderen die expressionistische Literatur bzw. Lyrik.

Im weiteren Verlauf wird jedoch ausschließlich auf den Expressionismus der Lyrik eingegangen, da dieser obligatorisch für das Gedicht ist.


  1. Der Expressionismus in der Großstadt

Der Begriff Expressionismus ist eine Epoche bzw. eine Stilrichtung, die zwischen 1905 und 1925 ihr Höhepunkt hatte. Besonders charakteristisch für den Expressionismus ist die Distanzierung von der ästhetischen, sachlichen und appellierenden Ausdrucksebene, hin zur Darstellung der eigenen Gefühle und Erlebnisse. Intensiv thematisiert wird vor allem die Großstadt, die sehr doppeldeutig dargestellt wird.

Die Expressionisten empfinden gleichermaßen Abneigung und Leidenschaft, wobei besonders Berlin zum Zentrum der expressionistischen Bewegung wurde. In der Regel werden aber eher negative Erscheinungsformen betrachtet um eine Zivilisations- und Gesellschaftskritik auszuüben. In den Großstädten werden die Menschen mit vielen äußeren und inneren Wahrnehmungsreizen konfrontiert, was zu einer Steigerung des Nervenlebens führt.

Aus diesem Grund ist die expressionistische Großstadtlyrik geprägt von Angst, Gefahr und Verzweiflung. Insbesondere wird im Expressionismus die Anonymität der Menschen behandelt. Neben der Anonymität leiden die Menschen auch unter Identitätsverlust und Weltuntergangsstimmung, welche durch die Industrialisierung zum Vorschein getreten ist. Dementsprechend vermitteln viele Texte das Gefühl eines in der Stadt einsam gewordenen Menschen, der hilflos vor einer Objekt gewordenen Welt gegenüber steht.

Am besten konnten die Expressionisten ihre Gedanken, der Epoche des Ausdrucks, in der Lyrik ausdrücken. In ihr konnten die Probleme besonders klar angesprochen werden.


  1. „Die Städter“ von Georg Heym

Das Gedicht „Die Stadt“ von Georg Heym wurde im Jahre 1911 verfasst und behandelt als Thema das nächtliche Großstadtleben, welches durch Anonymität und Monotonie gekennzeichnet ist, zugleich wird ihr ein baldiges Ende prophezeit. Die Stadt wird in seinem Gedicht sehr negativ dargestellt, dabei tritt er an Stelle des Subjekts, welches die Szenerie beschreibt.

Heym hat sein Gedicht in 14 Verse geschrieben, welche in vier Strophen zusammengefasst sind. Die ersten beiden Strophen bestehen dabei aus jeweils vier Versen, die letzten beiden aus drei. Es stellt sich also heraus, dass hier die Sonett-Form vorliegt. In den ersten beiden Quartetten liegt ein umarmender Reim vor, der die Enge, die in der Großstadt herrsch.....[Volltext lesen]

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Zudem gelten die Menschen als eine undefinierte Masse und werden nur als „Unzählig“ (V.6) gedeutet. Weiterhin gibt dieses Adjektiv das Motiv der verlorenen Individualität wieder. Menschen werden nicht mehr als Subjekt, also als einzelne Person gesehen, sondern sind nur noch an ihrer Anzahl zu definieren.


Wie schon in der zweiten Strophe (Aderwerk, V. 5), lassen sich auch in der dritten Strophe Symbole des Lebens wiederfinden. Der Wechsel zwischen „Gebären“ und „Tod“ (V.9) bildet hierbei einen Gegensatz, genau wie „Wehen“ und „Sterbeschrei“ (V.10). Gebären und Wehen stehen an dieser Stelle für das Leben, demgegenüber stehen Tod und Sterbeschrei für den Tod und das Vergängliche.

Der stetige Wechsel zwischen Leben und Tod als „gewirktes Einerlei“ (V.9) bewirkt den Anschein, dass eines in das andere Übergeht, es ohne Leben keinen Tod gibt und umgedreht genau so. Dieser Wechsel wird in dem elften Vers erneut aufgegriffen. Die Menschen der Großstadt bekommen die Szenerie von Leben und Tod überhaupt nicht mehr mit, es werden keine Gefühle geäußert, was den Eindruck hinterlässt, dass Leben und Sterben einfach nur noch geschieht und nicht mehr als etwas Besonderes angesehen wird.


In der vierten Strophe ist eine Verbindung zur ersten Strophe zu erkennen, allerdings wird das Motiv der untergehenden Stadt hier stärker sichtbar. So rahmt der Begriff „Wolke“ in „Wolkenschein“ (V.1) und „Wolkenwand“ (V.14) das Gedicht ein. Aber auch andere Darstellungen haben hier eine gewisse Ähnlichkeit zur ersten Strophe. Die vierte Strophe bietet eine bildliche Auslegung von Feuer in Form einer Aufzählung im zwölften Vers: „Feuer, Fackeln rot und Brand“.

Diese Illustration kann verschiedene Möglichkeiten andeuten. Zum einen steht das Feuer für eine Art Zerstörung und Untergang, was auf einen Krieg hindeuten kann. Jene Zerstörung, sowie der Untergang wird bereits im zweiten Vers angedeutet: „Zerreißt“ und „Untergang“. Des weiteren kann auch eine Kritik an die damalige Zeit ausgeübt werden. Der Autor versucht die Stadt zu charakterisieren und sieht in ihr nur noch den Zerfall.

In Vers 13 ist eine Pesonifikation dargelegt: „Die drohn im Weiten mit gezückter Hand“. Dabei wird die Furcht der Menschen und das Gefährliche der Stadt erneut symbolisiert. Im letzten Vers ist ein Gegensatz zu finden, der sich aus den Wörtern „Schein“ und „dunkler“ zusammensetzt. Somit trennt sich die Stadt, die durch das Feuer hell erscheint von den dunklen Wolken und dadurch auch vo.....

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Des weiteren werden in dem Gedicht „Die Stadt“ von Georg Heym diverse Wortfelder sichtbar. Zum einen lassen sich einige Begriffe des Wortfelds eines menschlichen Körpers wiederfinden: Lidern (V.4), Aderwerk (V.5) und Hand (V.13).

Auch andere Wortfelder sind in dem Gedicht zu erkennen:

Wortfeld Stadt: Fenster (V.3), Straßen (V.5) und Stadt (V.5).

Wortfeld Natur: Nacht (V.1), Wolkenschein (V.1), Mond (V.2), Schein (V.12), Feuer (V.12) und Wolkenwand (V.14).

Wortfeld Zerstörung: Zerreißt (V.2), Untergang (V.2), Fackeln (V.12) und Brand (V.12).

Wortfeld Zahlen: Tausend (V.3) und Unzählig (V.6).

Wortfeld Leben und Tod: Gebären (V.9), Tod (V.9), Wehen (V.10) und Sterbeschrei (V.10).

Wortfeld: Negativ konnotierte Wörter: Zerreißt (V.2), Untergang (V.2), Tod (V.9), Sterbeschrei (V.10), Feuer, Fackeln rot und Brand (V.12) und drohn (V.13).


Zusammenfassend lässt sich an dieser Stelle sagen, dass es sich um das Gedicht „Die Stadt“ von Georg Heym um ein expressionistisches Gedicht handelt, welches als Inhalt die Beschreibung von inneren und äußeren Einflüssen einer Stadt hat. Bei der Stadt geht es um einen Ort, an dem der „Untergang“ (V.2) dessen, sowie der Menschen schon vorherbestimmt ist. Wichtige Lebensereignisse wie das „Geborenwerden“ (V.9) und das „Sterben“ (V.9) werden lediglich als eine Art „Stiller Prozess“ (V.7) wahrgenommen, bzw. werden überhaupt nicht mehr wahrgenommen.

Da die Menschen nur noch als Menschenmassen wahrgenommen und als „unzählig“ (V.6) definiert werden, gelten diese beiden ereignisreichen Prozesse als unwichtig. Aus diesem Grund leidet die Individualität des Menschen, welche auch von den Expressionisten stark kritisiert wird. Die Menschen nehmen einander nicht mehr wahr, da alles „stumpf“ (V.7), „eintönig“ (V.8) und en.....

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