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Seminararbeit / Hausarbeit

Die Literatur während der Franco-Ära

2.143 / ~11 sternsternsternsternstern Daria K. . 2018
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Seminararbeit
Spanisch

Gymnasium Groß Ilsede

12, 2017

Daria K. ©
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ID# 74969







Die Literatur während der Franco-Ära

Inhalt

1Einleitung 2

2Der Spanische Bürgerkrieg 2

2.1Unterdrückung während des Bürgerkriegs 2

3Die Literatur des Spanischen Bürgerkriegs 3

3.1Profranquistische Literatur 3

3.2Prorepublikanische Literatur 4

4Ausdruck der Unterdrückung in der Literatur? 4

4.1Rafael Alberti 4

4.1.1Die Rolle Albertis Literatur 5

4.2Cesar Vallejo-España, aparta de mí este cáliz 5

5Fazit 6

6Anhang 7

6.1Gedicht 7

6.2Literaturverzeichnis 10

7Selbstständigkeitserklärung 11


  1. Einleitung

Der Spanische Bürgerkrieg gehört zu einen der bedeutendsten Ereignisse der spanischen Geschichte im 20.Jahrhundert und betraf dabei nicht nur die politische und ökonomische Ebene, sondern hatte gleichzeitig erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die Hausarbeit widmet sich vor allem sozialen Aspekten des Bürgerkriegs, wobei sie genauer auf Unterdrückung und die Literatur eingeht.

Dabei bezieht sie sich explizit auf die Frage, ob die Autoren des Spanischen Bürgerkriegs Unterdrückung in der Literatur ausgedrückt haben oder ob die Literatur eine andere Rolle hatte. Dafür wird zunächst der Spanische Bürgerkrieg als Zentralbegriff geklärt und in Zusammenhang mit der Unterdrückung gesetzt. Daraufhin folgt eine Einführung in die Literatur des spanischen Bürgerkriegs unter Differenzierung der profranquistischen und prorepublikanischen Literatur.

Zur Beantwortung der Problemfrage erfolgt anschließend eine Erläuterung an ausgewählten Werken, sodass ein Fazit gezogen werden kann.

  1. Der Spanische Bürgerkrieg

Der Spanische Bürgerkrieg begann am 17.Juli.1936 in der damaligen spanischen Kolonie Marokko unter der Führung des Generals Francisco Franco. Der Putsch richtete sich dabei an die republikanische Regierung. Am 20.Juli verteilte die Regierung zusätzlich an die Bevölkerung Waffen und es entwickelte sich zu einem Bürgerkrieg. Francos Nationalisten bekamen sowohl von Hitler als auch von Mussolini Unterstützung durch Waffen und Soldaten, die auf ihrer Seite mitkämpften.1 Grund für diese Beihilfe lag bei Hitler vor allem daran, dass er ein sozialistisches oder kommunistisches Spanien vermeiden wollte, da es „seine Expansionspläne in Europa erschwert hätte“.2 Letztendlich führten allerdings die Unterstützung Italiens und die Wehrmacht zum Sieg Francos am 1.April.1939 und seiner darauffolgenden bis 1975 reichenden Diktatur, die auch als Franquismus bezeichnet wird.3

    1. Unterdrückung während des Bürgerkriegs

Während des Spanischen Bürgerkriegs kam es sowohl zur Unterdrückung von Seiten der Nationalisten als auch zu der, der Republikaner. Der Rote Terror steht hierbei für die Bezeichnung der Gewalttaten der Sozialisten, während der Weiße Terror für die, der Nationalisten steht. Da die franquistische Ideologie vor allem auf dem Katholizismus beruhte, verfolgten die Republikaner vor allem adlige Anhänger des christlichen Glaubens.

Dabei kam es zu zahlreichen Morden und Verbrennungen von Kirchen. Mit Ausbruch des Bürgerkriegs wollten die Sozialisten Rache an den aufständischen Generälen nehmen, sodass bereits im Juli 861 Priester und Mönche umgebracht wurden. Nach zwei Monaten resultierte es in 3.400 toten Gläubigen.4 Der Weiße Terror hingegen fixierte sich nicht nur auf einen Bereich, sondern tötete sowohl die Kämpfer der Volksfront als auch Anarchisten und Intellektuelle und weitere Freidenker.

Die Intention war es dabei die Sozialisten abzuschrecken und einzuschüchtern, sodass in den Gebieten, die von den Nationalisten bewacht wurden, Lehrer und weiter Intellektuelle getötet wurden. Selbst bei Verdacht einer sozialistischen Unterstützung wurden die Menschen inhaftiert oder gar umgebracht. Die Anzahl der Morde variieren nach Schätzungen zwischen 50.000 bis 200.000 während des gesamten Bürgerkriegs.5

  1. Die Literatur des Spanischen Bürgerkriegs

Die Literatur diente während des spanischen Bürgerkriegs vor allem zum Propaganda für eine der gegenüberstehenden Parteien. Demnach gab es sowohl eine Vielfalt an Werken, die die republikanischer Ansicht vertraten, als auch Werke, die die faschistischen Ideologien propagierten. Ebenfalls häufig auftretende Textgattungen waren autobiographische Romane, Tagebücher oder Anekdoten von Erfahrungen während des Krieges.

    1. Profranquistische Literatur

Die profranquistische Literatur wurde vor allem von dem Katholizismus geprägt, so dass Vertreter des Franquismus zum Beispiel oft antisemitische Werke schrieben. Ein Beispiel hierfür ist das von Jose Maria Peman geschriebene „Poema de la bestia y el Angel“, das 1938 veröffentlicht wurde. In dem Gedicht wird die katholische Kirche hoch angepriesen und als Ideal dargestellt.

Der Autor Herbert Southworth erwähnt, dass es eine poetische Übertragung der „Protokolle der Weisen von Zion“ sei. Wobei es sich um eine auf Fälschung beruhende antisemitische Schrift, die die Juden als Verschwörer darstellt, handelt.6

    1. Prorepublikanische Literatur

Die prorepublikanische Literatur bestand zum Großteil aus der Poesie. Ihre Funktion war hierbei allerdings vielfältig. Die Themen zogen sich von Kriegsalltag bis hin zur Propagierung der republikanischen Wertevorstellung. Als bedeutendster Vertreter der spanischen Poesie zur Zeit des Bürgerkriegs gilt Miguel Hernandez. Er thematisiert in seinen Werken den Zusammenhalt der Antifaschisten, Kritik an aufständischen Generälen, die Kämpfer der republikanischen Kriegsfront, Freiheit und Menschenwürde.

Weitere immer wiederkehrende Themen der republikanischen Literatur sind die Preisung der Verteidigung von Madrid und die Ermordung Federico Garcia Lorcas, der als Dichter von den Nationalisten getötet wurde.7

  1. Ausdruck der Unterdrückung in der Literatur?

    1. Rafael Alberti

Rafael Alberti zählt zu einen der repräsentativsten spanischen Dichter, die die Ideale der politischen Linken in ihren Werken unterstützen. Im Jahr 1978 erschien unter dem Titel „El poeta en la calle“ die poesia politicamente comprometida8des Autors.9 In der Sammlung kritisiert er die Kriegsverbrechen und vertritt dabei die republikanische Volksfront.

In mehreren Texten wirft er der Kirche Heuchelei und Verlogenheit unter Verwendung von höhnischer Sprache vor.11 In „Balada de los dos hermanos“ stellt er zwei Wege dar, den Linken und den Rechten. Er charakterisiert den rechten Weg dabei als den Falschen, da er von betrogenen Jungfrauen („enganadas virgenes“) und rasenden Männern („hombres extaticos“) spricht.

Außerdem beschuldigt er ihn durch die Erwähnung der Banken („bancos“) der Ausbeutung und dem Materialismus und verbindet ihn durch die Verwandlung der Engelflügel in Messer („chuchillos“) mit der Unterdrückung.12 Zur Zeit des Spanischen Bürgerkriegs unterstütze Alberti die Volksfront nicht nur als Soldat der Luftwaffe, sondern auch in seinen Werken. In seinem Gedicht „Galope“ ermutigt er die Soldaten dazu an die Hoffnung nicht aufzugeben, sondern die Nationalisten zu besiegen („hasta enterrarlos en la mar“).13 In einem weiteren Gedicht „A sol de la guerra“ regt er die Republikaner dazu an „die Arena vom Schatten der Knechtung zu befreien“.14 Die Arena steht hier für die Bevölkerung während des Krieges, sodass er von dem Krieg als Unterdrückung spricht und gleichzeitig andeutet, dass ein Sieg der Faschisten die Unterdrückung der Bevölkerung bedeuten würde.15 Die Republikaner stellen demnach den einzigen Ausweg aus dieser dar, was auch in „El ontono y el Ebro“ durch den Vergleich des Soldaten mit dem blattlosen Baum („Pero como los troncos, el hombre en la pelea, seco, amarillo, frío, mas por debajo, verde“) verdeutlicht wird.

      1. Die Rolle Albertis Literatur

Insgesamt kann man sagen, dass Albertis Literatur eher die Intention der Propaganda und Anfeuerung der Republikaner verfolgte. Obwohl Alberti auch über Menschenrechte schreibt, bildet der Ausdruck der Unterdrückung in der Literatur kein zentrales Thema, sondern wird entweder mit den Faschistenin Zusammenhang gebracht oder unabhängig vom spanischen Bürgerkrieg behandelt.

Rafael Alberti ergreift offensichtlich Partei und versucht dabei die Leser durch seine Werke für sich zu gewinnen. Deshalb gilt er als Repräsentant der republikanischen Dichtung.

    1. Cesar Vallejo-España, aparta de mí este cáliz

Ein weiterer stellvertretender Dichter der Republikaner ist Cesar Vallejo, der ebenfalls für seine politisch engagierten Gedichte bekannt ist. In seinem Gedicht „España, aparta de mí este cáliz“17, welches er 1937 schrieb und nach seinem Tod 1939 veröffentlicht wurde, schreibt er ebenfalls über den Spanischen Bürgerkrieg.

Sie stellen ein Zeichen der Hoffnung während des Bürgerkriegs, der hier als düster und diktatorisch beschrieben wird, dar. Zunächst warnt Vallejo die Kinder vor dem Fall der eigenen Mutter, die mit Spanien identifiziert wird („si la madre España cae“). Dann appelliert er an jene, dass sie Spanien noch retten können („salid, niños, del mundo, id a buscarla!“). Vallejo spricht auch von dem Ziel des neuen Spaniens mit neuen Wertevorstellungen und einem zunehmenden Wohlstand.

Der Dichter motiviert dabei die Menschen, die Hoffnung auf ein neues Spanien nicht aufzugeben, sondern gegen alle anzukämpfen, die sie unterdrücken wollen. Er betont dabei, dass die Bekämpfung untereinander nicht nötig sei, sondern nur Zusammenhalt zum Erfolg führen könne. Deshalb erwähnt er in seinem Gedicht mehrmals, dass man die Stimme senken solle („Bajad la voz“).19 Insgesamt kann man sagen, dass das Gedicht zur Motivation beiträgt und gleichzeitig zeigt, dass Spanien während des Bürgerkriegs von Unterdrückung geplagt war.

Demnach kann die Problemfrage der Hausarbeit nicht in dem Sinne bestätigt werden, dass die Literatur vor allem zum Ausdruck der Unterdrückung diente. Sie galt viel mehr der Darstellung der eigenen Ideologie und Verhöhnung der opponierenden Seite, sodass der Begriff der Unterdrückung nur mit dem Gegner in Verbindung gebracht wurde. Es diente außerdem zur Motivation der Menschen etwas gegen die Unterdrückung zu unternehmen und für ihre Seite zu kämpfen, wie man auch an den Beispielen von „Espana, aparta de mi este caliz“ und „A sol de la guerra“ sehen kann.

Hinzufügend lässt sich auch sagen, dass zur Zeiten des Bürgerkriegs keine Macht vorherrschend war und es demnach keine einseitige Unterdrückung geben konnte, sondern von beiden Mächten Hoffnung auf den eigenen Sieg bestand, die sie in ihrer Literatur ausdrückten.

Niños del mundo,

si cae España ?digo, es un decir?

si cae

del cielo abajo su antebrazo que asen,

en cabestro, dos láminas terrestres;

niños, ¡qué edad la de las sienes cóncavas!

¡qué temprano en el sol lo que os decía!

¡qué pronto en vuestro pecho el ruido anciano!

¡qué viejo vuestro 2 en el cuaderno!

¡Niños del mundo, está

la madre España con su vientre a cuestas;

está nuestra madre con sus férulas,

está madre y maestra,

cruz y madera, porque os dio la altura,

vértigo y división y suma, niños;

está con ella, padres procesales!

Si cae ?digo, es un decir? si cae

España, de la tierra para abajo,

niños ¡cómo vais a cesar de crecer!

¡cómo va a castigar el año al mes!

en palote el diptongo, la medalla en llanto!

¡Cómo va el corderillo a continuar

atado por la pata al gran tintero!

¡Cómo vais a bajar las gradas del alfabeto

hasta la letra en que nació la pena!

Niños,

hijos de los guerreros, entre tanto,

bajad la voz que España está ahora mismo repartiendo

la energía entre el reino animal,

las florecillas, los cometas y los hombres.

¡Bajad la voz, que está

en su rigor, que es grande, sin saber

qué hacer, y está en su mano

la calavera, aquella de la trenza;

la calavera, aquella de la vida!

¡Bajad la voz, os digo;

bajad la voz, el canto de las sílabas, el llanto

de la materia y el rumor menos de las pirámides, y aun

el de las sienes que andan con dos piedras!

el antebrazo baja,

si las férulas suenan, si es la noche,

si el cielo cabe en dos limbos terrestres,

si hay ruido en el sonido de las puertas,

si tardo,

si no veis a nadie, si os asustan

los lápices sin punta, si la madre

España cae ?digo, es un decir?,

salid, niños, del mundo; id a buscarla!


    1. Literaturverzeichnis


Ealham, Chris / Richards, Michael: The Splintering of Spain. Cultural History and the Spanish Civil War, 1936-1939, Cambridge 2005.

Lentzen, Manfred: Der spanische Bürgerkrieg und die Dichter. Beispiele des politischen Engagements in der Literatur, in Baldinger, Kurt /Heitmann, Klaus /Mölk, Ulrich: Studia Romanica, Heidelberg 1985.

Pirntke, Gunter: Das wahre Gesicht des Wilhelm Franz Canaris: Undurchsichtiger Abwehrchef von Hitler,Großrosseln 2009.

Prinz, Claudia: Der Spanische Bürgerkrieg, 2002. Stand: 02.11.2017.

Schmigalle, Günther:Der Spanische Bürgerkrieg. Literatur und Geschichte, Frankfurt am Main 1986.

Susana: Análisis de España, aparta de mí este cáliz. Stand: 02.11.2017.

Vallejo, Cesar: España, aparta de mí este cáliz, Barcelona 2011.


  1. Selbstständigkeitserklärung


Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst habe, dass keine anderen Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen benutzt und die Stellen der Arbeit, die anderen Werken dem Wortlaut oder Sinn nach entnommen sind, in jedem einzelnen Fall unter Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht worden sind.


Ort, Datum Unterschrift


1  Vgl. Prinz, Claudia: Der Spanische Bürgerkrieg, 2002.

2  Pirntke, Gunter: Das wahre Gesicht des Wilhelm Franz Canaris: Undurchsichtiger Abwehrchef von Hitler, Großrosseln 2009, S.68.

3  Ibidem.

4  Vgl. Ealham, Chris / Richards, Michael: The Splintering of Spain. Cultural History and the Spanish Civil War, 1936-1939, Cambridge 2005, S.68.

5  Vgl. Preston, Paul: The Spanish Civil War. Reaction, revolution and revenge, London 2006, S.201.

6  Vgl. Schmigalle, Günther: Der Spanische Bürgerkrieg. Literatur und Geschichte, Frankfurt am Main 1986, S.81.

7  Vgl. Ibidem, S.85-88.

8  span: poesia politicamente comprometida- politisch engagierte Posie

10  Vgl. Ibidem, S.41.

11  Vgl. Ibidem, S.42.

12  Vgl. Ibidem, S.43.

13  Vgl. Ibidem, S. 47.

14  Vgl. Ibidem, S.56.

15  Vgl. Ibidem.

16  Ibidem, S. 61f.

17  siehe Anhang: Vallejo, Cesar: España, aparta de mí este cáliz.

18  Vgl. Vallejo, Cesar: España, aparta de mí este cáliz, Barcelona 2011, S.1.

19  Vgl. Susana, Análisis de España, aparta de mí este cáliz.


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