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Sonstige
Biowissenschaften

Beruflisches Gymansium Pirna

2, 2016

Chiara H. ©
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ID# 54888







Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland hinsichtlich seiner medizinischen Verwendung

Der neue Drogen Reader


  • in Amerika als Marihuana: Gemisch aus Blüten & Blättern der weiblichen Hanfpflanze geraucht

    auch bei uns so

  • in Afrika & Asien: Harz aus Blütenspitzen gewonnen & gepresst → Haschich/ Shit/ Kif

  • übereinstimmend in den meisten Berichten:

    stimmt euphorisch ( Stimmungsänderung)

    ruft Gefühl des Glücks & der Zufriedenheit hervor

    können sich bis zur Heiterkeit steigern ( finden im glücklichen Kichern des Konsumenten seinen Ausdruck)

    dämpft & entspannt

    regt verschiedene Teile des Gehirns zu erhöhter Aktivität an

    Zeit erscheint gedehnt → Zeiterleben verändert → Zeitverlangsamung

    Farben wirken intensiver

    Musik erscheint schöner

    Heißhunger & tiefer Schlaf

    Interesse an Außenwelt herabgesetzt → wendet sich Innenwelt zu

    Unbewusste Vorgänge werden bewusst → veränderte Wahrnehmung

  • täglicher Konsum → friedlich → durch Interesse der eigenen Innenwelt & der Desinteresse an der Außenwelt → Leistungsfähigkeit & Leistungsbereitschaft reduziert → soziales Abseits → mit sehr wenig zufrieden → auch geringe Bedürfnisse ( Wohnung, Nahrung, Kleidung) setzen Geldverdienen voraus → Konsumenten hat daran aber kein Interesse mehr → „abstürzen“??? → wird in Frage gestellt & ist nicht bewiesen - gilt heute überholt

    seelisch abhängig

    Halluzinationen möglich

  • Cannabis kann keine körperliche Abhängigkeit verursachen → z.B. Bei Alkoholikern zittern die Hände (wenn die Droge entzogen wird), Schmerzen & Krämpfe bei Heroinkonsumenten bei einem Drogenentzug

    seelisch von Cannabis abhängig

  • Ärzte unterscheiden zwischen Sucht und psychischer Abhängigkeit

  • 1952, Weltgesundheitsorganisation, Bergriff Sucht:

    Siehe Seite 75.

  • 1957, WHO, Begriff Gewohnheitsbildung:

    Siehe Seite 75.

  • WHO vereinte 1964 Begriff Sucht und Gewohnheitsbildung zu Begriff Drogenabhängigkeit

  • Cannabis Konsument gilt als drogenabhängig, aber jedoch nicht körperlich Abhängig → z.B. kein Entzugserscheinungen

    für die Folgen des Rauchdrogenkonsums sind nicht nur Inhaltsstoffe & Wirkung entscheidend, sondern auch die Einstellung des Staates zu diesem Droge und ihrem Gebrauch.

Das Drogentaschenbuch


  • Synonyme: Dope, Gras, Marihuana, Hanf, Kiff, Joint .

  • seit mindesten 7000. v Chr. Von Menschen genutzt

  • psychoaktive Wirkung hauptsächlich von Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) erzeugt

  • Kulturelle Wurzeln bei den Mexikanern & der schwarzen Bevölkerung

    1937 wurde Cannabis in Amerika per Gesetz zum Narkotikum erklärt → Besitz von Cannabis wurde mit bis zu 40 Jahren Freiheitsentzug bestraft

    1961 > Harry Anslinger, Koordinator für die amerikanische Drogenbehörde < trat vor der amerikanischen Delegation der U.N. auf & brachte 60 Nationen dazu, auf ähnliche Art den Cannabisbesitz zu illegalisieren

    jedoch blieb Subkultur & Cannabiskonsum bestehen

  • 1991/92 Cannabisdebatte → vorsitzende Richter am Lübecker Landgericht kritisierte die vorhandenen Cannabisgesetze

    in Deutschland nicht legalisiert wurden

  • in Europa & den USA ist ein orales synthetisches THC- Präparat zur Behandlung von Anorexie ( Magersucht) & Emesis (Erbrechen) bei Krebskranken zugelassen → Marinol, Dronabinol

  • weitere Behandlungsmöglichkeiten → Glaukom, Multiple, Sklerose & cerebrale Paresen

    Hauptsächlich gepresster Harz – Haschisch im Handel

    Seltener werden die getrockneten Blüten & Pflanzenspitzen – Marihuana verkauft

    nur vereinzelt wird konzentriertes Cannabisöl gehandelt

  • Hanf wird meistens nach Herkunftsland & Qualität bezeichnet → Schwarzer Afghane, Maroc Zero-Zero, Grüner Türke, Roter Libanese

  • Marihuana wird wir Tabak fermentiert → erhält so eine goldbraune Farbe & einen milderen Geschmack

  • privat gezüchtetes Marihuana wird meistens unfermentiert verkauft → bleibt grün → Gras

  • durch Inhalation wird ein rascher Rauschzustand erreicht → Dauer & Stärke durch Benutzungsart gesteuert

  • benötigte Hilfsmittel/Instrumente sind z.B. → Bongs ( Bambusrohrpfeifen), Chillums (indische Rohrpfeifen)

  • bisher keine eindeutigen Todesfälle durch Cannabis bekannt

  • Wirkung :

    Ich- Störungen

    bildliche Vorstellungskraft wird verstärkt

    Empfindungsvermögen (Sensualität), Erotik & Geschmackssinn zeigen neue Qualitäten

    logisches Denken beeinflusst

    Beginn einer Unterhaltung kann vergessen werden,

    konzentriertes Lesen & übliche Gesellschaftsspiele fallen schwer

    verminderte Kontrollbedürftigkeit meistens als angenehm & lustvoll empfunden → kann aber auch als beängstigend erlebt werden

    Cannabisrausch tritt fast sofort nach Rauchen von Marihuana & Hasch ein → erreicht innerhalb ½ Stunde den Höhepunkt → dauert 3 Stunden

    Oral aufgenommenes Cannabis braucht ½ – 1 Stunde bis zum Wirkungseintritt → verläuft wellenartig → dauert 6-8 Stunden

    wahnhafte Störungen sind selten, können aber in einigen Fälle einige Tage anhalten

    es können drogeninduzierte Psychosen ausgelöst werden

    Augenrötung, Tachykardie ( Herzrasen), Mundtrockenheit, Übelkeit, Bewegungsunruhe & gesteigerte Hungergefühle

    angenehme Müdigkeit mit schlafanstoßender Wirkung

    manche jedoch werden eher unruhig & rastlos

    cannabisinduziertes Amotivations- Syndrom entwickelt sich?


    https://drugscouts.de/de/lexikon/amotivationales-syndromamotivationssyndrom


    Das Amotivationale Syndrom soll einen durch dauerhaften starken Cannabiskonsum erzeugten Zustand der Antriebslosigkeit, Gleichgültigkeit und des allgemeinen Desinteresses und damit verbunden ein Nachlassen der Leistungsfähigkeit und des Verantwortungsgefühls sowie der Vernachlässigung der eigenen Erscheinung bei dem Konsumenten beschreiben.Allerdings sind diese Erscheinungen, angeblich verursacht durch dauerhafte und nicht rückgängig machbare Veränderungen bzw.

    Schädigungen im Gehirn durch starken Cannabisgebrauch, nie nachgewiesen worden. Die Theorie vom Amotivationssyndrom mit dauerhaftem Cannabiskonsum als Auslöser gilt heute als überholt.


    • Seit der Prohibition (Verbot von Cannabis) in den 30er & 40er Jahren ist eine zunehmende Subkultur [illegaler] Cannabiskonsumenten entstanden

    • durch kontroverse Legalisierungdiskussionen werden gegenwärtig Vor- & Nachteile des Cannabiskonsums ausgiebig diskutiert

    • die am meisten verbreitete illegale Droge

    • ausgiebig in kleinen Mengen verkauft

    • in allen sozialen Schichten angeboten

    • laut einigen Schätzungen haben 25 % der 18- Jährigen in Deutschland mindestens 1 Mal in ihrem Leben Cannabis konsumiert

    • eine durchschnittlich Einzeldosis Hasch liegt bei etwa ¼ bis ½ Gramm


    Drogenkonsum: Einstieg und Konsequenzen


    • bei Ginsberg & Greenley (1987) zeigte Cannabiskonsum in der multivariaten Analyse eine später eintretende Stressreduktion


    Cannabiskonsum


    • seit 70er Jahren werden in Deutschland repräsentative epidemiologische Umfragen zum Konsum von von bzw. Einstellung zu verschiedenen Substanzen durchgeführt → um aktuelles Bild der Verbreitung legalen & illegalen Drogenkonsums in der Gesellschaft zu bekommen

    • bis in 60er Jahre hinein war Cannabis in Deutschland nur in sehr geringem Umfang bekannt und verbreitet

    • in den späten 60er Jahren wurde die Droge einer breiteren Schicht von (jüngeren) Leuten bekannt → Studentenbewegungen aus den USA kommend → spezielle symbolische Bedeutung → signalisierte ( wie Musik, Kleidung, Haartracht) eine gesellschaftskritische & nonkonformistische Grundhaltung → „Kiffen“

    • Konsum von illegalen Drogen stieg gegen Ende der 60er Jahre sprunghaft an

    • seit 1973 bleibt der Anteil von Konsumenten relative stabil

  • Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge


    !!!

    Folgendes ist alle aus der darüber genannten Quelle →


    • Anti-Hanf-Kampagne von Harry Anslinger Ende 30er Jahre → war erfolgreich ( trotz ausführlichen & positiven Ergebnisse der La Guardia-Studie 1938) → überzeugte das unaufgeklärte Volk mit Behauptungen, wie Marihuana mache süchtig, gewalttätig und rufe Psychosen hervor, von angeblichen Gefährlichkeit dieses Krautes . → USA übte Druck auf jedes Land aus, um diese Pflanze zu verbieten und unzugänglich zu machen.

      eine Marihuana-Steuer im selben Jahr führte dazu, dass Hanf selbst für die Medizin unerschwinglich & die Forschungen eingestellt werden mussten


    Abbildung


      → „Assassin of Youth“ (dt. Meuchelmörder der Jugend) → Plakat der Anti-Hanf- Kampagne Anslingers

      Herer / Bröckers - Hanf - Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze ; Frankfurt am Main 1993 / S. 67


    • Cannabis wurde seit Jahrhunderten als traditionelles Heilmittel in der Volksmedizin verwendet. Heute findet es in der modernen Medizin praktisch keine Anwendung mehr. Der aktive Inhaltsstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) wurde experimentell zur Therapie von Alkoholismus eingesetzt sowie zur Behandlung von Anfällen, Schmerzen und Übelkeit, die durch Antikrebsmittel ausgelöst werden, außerdem bei Grünem Star; der Nutzen für Patienten mit dieser Krankheit gilt als gesichert. Bei Krebspatienten kann es jedoch zu Desorientierung kommen, das Mittel erscheint deshalb für diesen Anwendungsbereich weniger geeignet. Der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, ebenso wie andere Teilnehmer einer Fachtagung über Cannabis sind der Meinung, der medizinisch-therapeutische Einsatz von Cannabis.

      Cannabis, Cannabisprodukte und Cannabinoide unterliegen in Deutschland den Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG)


    • Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer Betäubungsmittel unerlaubt anbaut, herstellt, mit ihnen Handel treibt, sie, ohne Handel zu treiben, einführt, ausführt, veräußert, abgibt, sonst in den Verkehr bringt, erwirbt oder sich in sonstiger Weise verschafft.“ (§ 29 Abs. 1 BtMG)


      Zu beachten ist, dass das Konsumieren jedoch nicht aufgelistet wurde, und es somit in der Bundesrepublik rechtlich legal ist, was sich damit begründet, dass der Konsum als Selbstschädigung betrachtet wird und das kann hierzulande nicht verboten werden. Juristisch gesehen, kann man eine Haschisch-Zigarette (Joint) annehmen und wieder zurückgeben. In diesem Fall hat man sie juristisch nicht besessen.

      Gibt man sie jedoch weiter, macht man sich schon strafbar.

    • Die ersten Erfolge der Cannabis-Forschung zeichneten sich zwischen 1937 und 1940 mit der Identifizierung der chemischen Struktur einiger Cannabinoide aus.

    • Bereits ein Jahr später gelang es, das erste synthetische Cannabinoid (Synhexyl) herzustellen.

      Da jedoch von Harry Anslinger jegliche Forschung behördlich untersagt wurde, konnten die Arbeiten erst fortgesetzt werden, als Anslinger 1961 zurücktrat.

    • 1964 wurde an der Universität von Tel Aviv von Dr. Raphael Mechoulam die chemische Struktur von Delta-9-THC isoliert.

    • Nachdem ein DEA (Drug Enforcement Agency) -Richter 1988 dem Cannabis medizinischen Nutzen zusprach, finanzierte und förderte die amerikanische Pharmaindustrie die Erforschung und Synthese von THC, CBD, CBN und anderen Stoffen.

    • Eli Lilly Co.(Pharmaproduzent aus den USA) brachte Nabilon und Marinol, beides synthetische Delta-9-THC-Derivate zweiten Grades, bei denen die berauschende Wirkung jedoch ausbleibt, auf den Markt.

  • Mit der Entdeckung dieser Rezeptoren kam die Frage auf, warum der Mensch so etwas überhaupt besitzt.

    Beantwortet wurde diese Frage erst durch den Nachweis von Anandamiden im Jahre 1992 → Anandamide sind körpereigene Stoffe, die an diese Rezeptorstellen binden, und die selben Wirkungen wie THC auslösen, nur um einiges schwächer.

    1990 wurde die Struktur des CB1-Rezeptors und 1993 die Struktur des CB2- Rezeptors aufgeklärt.

  • Der erste CB1-Rezeptorantagonist SR 141716A wurde 1994 entwickelt.

  • Verschiedene Institute und Kliniken in der Bundesrepublik erforschten die Einsatzmöglichkeiten von Cannabinoiden → jedoch sind in den Datenbanken der medizinischen Fachpresse nur wenig deutsche Beiträge zu finden.


    Dr. med. Grinspoon, Lester / Bakalar, James B. Marihuana – Die verbotene Medizin - Frankfurt am Main 1998 S.349


      Durch die strengen Gesetze in Deutschland „beschränkte sich die Cannabisforschung bislang weitgehend auf analytische und diagnostische Aspekte, insbesondere die Gerichtsmedizin, wie beispielsweise auf Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Abbauprodukte von THC im Urin, Blut und Schweiß“


    • Dr. med. Franjo Grotenhermen hat einige Ansätze und Strategien beschrieben, mit Hilfe derer die Pharmakologie neue medizinische Präparate mit Cannabis- Inhaltsstoffen entwickeln könnte.

      Als bereits erforscht und bestätigt gilt die Aktivierung von Cannabinoid-Rezeptoren durch natürliche und synthetische Cannabinoide.

      Durch weitere Zugabe von CBD könnte man die psychischen Wirkungen reduzieren und somit die Verträglichkeit verbessern. Eine weitere Möglichkeit wäre die Nutzung bekannter synergetischer Wechselwirkungen bei Substanzen, die ihre Wirkung gegenseitig positiv verstärken und ergänzen.

      So könnte man Cannabinoide und Opiate gemeinsam zur Schmerzhemmung verabreichen und sowohl Cannabinoide als auch Benzodiazepinen (Medikament-Wirkstoffgruppe mit schlaffördernder, muskelerschlaffender, krampflösender und beruhigender Wirkung) zum Hemmen der Effekte auf motorische Funktionen bei Multiple Sklerose.

  • Eine weitere Strategie (so Grotenhermen) wäre die Modulation der Konzentration der Endocannabinoide → Wenn man die Aufnahme ins Gewebe selektiv hemmen und den Metabolismus indirekt aktivieren könnte → so könnte man die Cannabinoid-Rezeptoren-Konzentration erhöhen.

    Außerdem müssten die Cannabinoide selektiver wirken, da nicht das ganze endogene Cannabioid-System gleichzeitig beeinflusst wird, sondern nur dort, wo ohnehin eine laufende Produktion von Endocannabinoiden stattfindet auf Grund von natürlichen Körperfunktionen.

  • An Tiermodellen zeigte sich, dass die Aktivität des Cannabinoid- Systems bei neuropathischen Schmerzen, welche durch beschädigte Nerven entstehen, zunimmt, und Schmerzen darüber hinaus die Anandamid- Produktion in nozizeptiven (geschädigt)Neuronen stimulieren.

  • Nach wie vor ungeklärt sind die Fragen nach dem Umfang des Schmerzes und die Art des Reizes, die die Anandamid-Produktion im ganzen Organismus verstärken.

  • Erforscht wird auch die Wirkung von Cannabinoid-Rezeptor-Blocker, sogenannten Antagonisten, welche die Wirkung von Endocannabinoiden hemmen und deren Einsatz bei Gedächtnisstörungen und Angstzuständen von großer Bedeutung wäre.

  • Eine weitere Möglichkeit wäre die Entwicklung eines synthetischen Cannabinoids → welches die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann, jedoch die CB1-Rezeptoren außerhalb des Hirns aktivieren kann.

  • Natürlich haben diese sensationellen Forschungsergebnisse Auswirkungen auf die weitere Entwicklung neuer Medikamente.

    Neben den natürlichen und synthetischen Cannabinoiden werden nun auch die Abläufe an Cannabinoid- Rezeptoren genau beobachtet und die Auswirkungen von veränderten Endo-cannabinoid-Konzentrationen getestet.

  • Es ist daher mit einer Vielzahl neuer Medikamente zu rechnen, die auf Erforschung des Endocannabinoidsystems basieren.

  • Endocannabinoidsystem !!! ← Erklärung??? siehe Seite


    Anwendungsgebiete:

    • Viele der therapeutisch erwünschten Wirkungen könnten in der Pharmakologie angewendet werden, um Krankheiten möglichst schonend zu behandeln und da anzuknüpfen, wo all die chemischen Präparate nicht mehr wirken.

    • Einsatzmöglichkeiten ist von so großem Ausmaß → nur die gängigsten Formen:

      Anorexie (Appetitlosigkeit/ [Magersucht]??) und Emetik (Übelkeit/Erbrechen) lassen sich vor allem bei Krebs und Aidspatienten finden → Durch die starken Medikamente und die vielen Nebenwirkungen sind Magen und Körper gänzlich ausgelaugt und strapaziert.

  • Beim Inhalieren von Cannabis ( nur eine geringe Dosis notwendig) würden die Wirkstoffe trotz Erbrechen im Körper bleiben und ihre Wirkung dort entfalten.

    Durch die verstärkte Durchblutung des Hirns wird der Appetit des Patienten gesteigert, so dass er wieder mit viel Genuss isst, was ihn vor Kachexie (Abmagerung) bewahrt.



    Abbildung

      → „Gewichtsveränderung bei Aids Patienten“ → Mittlere Gewichtsveränderung bei Aidspatienten nach einer

      sechswöchigen Behandlung mit THC (Marinol) bzw. Placebo

      Dr. med. Grotenhermen, Franjo / Huppertz, Renate Hanf als Medizin ; Heidelberg 1997 /S. 72


    • Fast 10% der Deutschen leiden an chronischen Schmerzen

    • Viele davon können nicht ausreichend behandelt werden oder können durch die starken Nebenwirkungen der Opiate ihren normalen Alltag nicht bewältigen → Arbeitsunfähigkeit

    • THC schafft es die Transmitterfreisetzung für die Serotonin-Bildung zu hemmen → Mit der kombinierten Gabe von Opium und Cannabis kann man die Dosis des ersteren herabsetzen und erzielt trotz niedrigerer Menge die gewünschte analgetische Wirkung → führt dazu → dass Patienten sich nicht mehr mit Nebenwirkungen wie Sucht plagen.


    Abbildung



      → „Schmerzreduzierung“ → Vergleich der mittleren stündlichen Schmerzreduzierung nach THC, Codein und Plazebo.

      Dr. med. Grotenhermen, Franjo / Huppertz, Renate Hanf als Medizin ; Heidelberg 1997 /S. 78


    • Ein weiteres Gebiet, in welchem man Cannabis sinnvoll einsetzen kann, ist bei der Glaukom -(Grüner Star)-Therapie.

    • Bei dieser Krankheit ist der Augeninnendruck zu hoch, verursacht durch die Verengung der Abflusswege des Kammerwassers → Dies kann sogar zur Erblindung führen.

      Cannabis normalisiert die Abflussstärke und senkt somit den Druck wieder Hier kann man die Wirkstoffe in Form von Augentropfen verabreichen, was keinen Rausch auslöst.

    • Die krampflösende und muskelentspannende Wirkung des Heilkrauts könnte man positiv bei Erkrankungen wie Spastik, Epilepsie, Dystonie oder dem Tourette-Syndrom einsetzen.


    Abbildung


      Zitter-Aufzeichnung“ → Aufzeichnung des Zitterns von Hand und Fingern bei einem Patienten mit Multipler Sklerose morgens vor und abends nach dem Rauchen einer Marihuana- Zigarette.


    • Eine kombinierte Verabreichung von muskelrelaxierenden Mitteln und Cannabis könnte hier von großem Nutzen sein → genauso wie bei Antidepressiva, denn gerade wegen seiner stimmungsaufhellenden Wirkung ist Cannabis ein so weit verbreitetes Rauschmittel.

    • Diese Effekte sind nicht nur bei Depressiven äußerst wichtig!

      sondern geben auch Patienten, die an Krankheiten mit tödlichem Verlauf leiden, neue Lebensfreude und Lebensmut,so dass sie ihre letzten Wochen ein humanes Leben führen können.

    • Starke Antidepressiva führen darüber hinaus zum Verlust der Libido und der Kreativität.

    • mit Marihuana werden Entzugserscheinungen gemildert,

      wie zum Beispiel beim Alkohol- oder Heroin-Entzug.

    • Die analgetische (schmerzstillende) und euphorisierende Wirkung macht den Entzug erträglicher und führt demnach zu einer höheren Erfolgsrate.

      Weniger gängig ist der Gebrauch von Cannabis gegen Schlaflosigkeit, Asthma, Schizophrenie, Gewalttätigkeit und Tumorhemmung.

    • Jedoch setzen sich Vereine wie die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) dafür ein, weitere Anwendungsgebiete zu erforschen. !!!



  • für medizinische Zwecke sind besonders die appetitanregenden, fiebersenkenden, antibiotischen, muskelentspannenden, außerdem brechreizhemmenden, broncheenerweiternden, narkotisierenden und Augeninnendruck senkenden Wirkungen relevant.

  • Das Rauchen von Cannabis-Zigaretten kann zu chronischer Bronchitis, Husten und Schleimhautschädigungen führen, sowie zu Karzinomen (eine bestimmte Art bösartiger Tumoren )an Zunge, Kiefer und Kehlkopf.

  • Cannabis-Konsum führt zu einer Erhöhung der Herzfrequenz (30-60% höherer Puls) bei vermindertem Blutdruck.

  • Die äußeren Extremitäten werden schlechter durchblutet, was zu kalten Händen und Füssen und zu blasser Haut führt.

  • Das Gehirn wird jedoch sehr stark durchblutet, was die roten Augen erklärt.

  • Die Hirnwellen im Alpha-Bereich nehmen zu, wohingegen die im Beta-Bereich reduziert werden → Darüber hinaus wirkt Cannabis immunstimulierend, da das Verhältnis von Helfer- und Unterdrücker-Lymphozoyten zunimmt. ???

    Durch die verminderte Darmbewegung kommt es häufig zu Verstopfung.

  • ( Für einige Abbauprodukte der Cannabinoiden wurde eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung festgestellt )


    • Nebenwirkungen:

      Was jedoch für den einen eine Nebenwirkung ist, kann für den anderen die gewünschte Wirkung sein.

      So könnte jemand der manisch depressiv ist und nicht zunehmen möchte, die appetitanregende Wirkung als lästig empfinden.

      In therapeutischer Dosierung kann es kaum zu Schädigung der Organe oder Störung der physiologischen Funktionen führen.

    • Wenn man jedoch eine Überdosis nimmt, dann kann das zu Herzfrequenzbeschleunigung, Blutdruckabfall und daraus resultierenden Schwindelgefühl führen.

    • Der Rauch der Cannabis- Zigarette enthält außerdem sehr viel mehr Teer als eine normale Tabakzigarette und irritiert die Schleimhäute damit.

    • Es werden oft auch paradoxe Wirkungen hervorgerufen.

    • Bei Patienten, die gegen Übelkeit und Erbrechen ankämpfen, bewirkt es genau das Gegenteil. Statt eines anti epileptischen Effekts wurde auch beobachtet, dass der Patient Angst- und Panikattacken bekam. So etwas ist natürlich nicht voraussehbar. → Allgemein sollten Schwangere und stillende Mütter auf den Konsum verzichten, da über das Blut THC in den Blutkreislauf des Fetus gelangt und sich in der Muttermilch bis zu 20% der Blut-THC-Konzentration befindet.

    Auch bei vorbelasteten Herzkranken ist äußerste Vorsicht geboten, da es eventuell zu einer Verengung der Herzkranzgefäße und anderen schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.

  • Bei Medikamenten, die auf das ZNS wirken, wird oft ein Effekt beschrieben, der nach Absetzen des Medikamentes zu einer Verstärkung der Symptome führt → dem Rebound-Effekt.

    bezeichnet in der Medizin das verstärkte Wiederauftreten von Symptomen einer medikamentös behandelten Erkrankung nach Absetzen der Arzneimittel.

    z.B. Wenn ein Patient mit starkem Cannabiskonsum sein Glaukom ( Grüner Star ) behandelt, so steigt jedoch einige Tage nach dem Absetzen der Augeninnendruck geringfügig an, normalisiert sich aber danach wieder.


    • Keiner der Befragten wurde von seinen Ärzten über die Einsatzmöglichkeiten von Cannabis aufgeklärt

    • Dies könnte man damit begründen, dass die Pharmaindustrie starke Einbußen verspüren würde und die heutige schlechte Wirtschaftslage in der Bundesrepublik darunter leiden würde, wenn die Patienten zu Cannabis greifen würden.


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