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Referat
Soziologie

Universität, Schule

Gymnasium Köln

Note, Lehrer, Jahr

2012

Autor / Copyright
Helene J. ©
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Preis 3.00
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
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ID# 20254







Die Kriminalitätstheorien – Eine Einführung

Referat


Inhaltsverzeichnis

1.      Allgemeines zu Kriminalitätstheorien. 2

2.      Darstellung der verschiedenen Kriminalitätstheorien. 2

2.1.    Die Anomietheorie. 2

2.1.1.Mertons Weiterentwicklung (1938)2

2.1.2.Clowards und Ohlins Erweiterung (Mitte 20. Jh.)3

2.1.3.Die institutionelle Anomietheorie von Messner und Rosenfeld. 3

2.1.4.Die allgemeine Drucktheorie von Robert Agnew (2000)4

2.2.    Die Kontrolltheorien. 4

2.2.1.Die Halttheorie von Reiss und Reckless (1951 u. 1961)4

2.2.2.Die soziale Bindungstheorie von Hirschi (1969)5

2.2.3.Die Theorie der Selbstkontrolle von Gottfredson und Hirschi (1990)6

2.2.4.Die Theorie der Kontrollbalance von Tittle (1995)6

2.3.    Die Labelingtheorie (labeling approach) nach Tannenbaum 1938. 7

2.4.    Die Theorie des rationalen Wahlhandelns von Becker 1999. 8

3.      Literatur:8


1.   Allgemeines zu Kriminalitätstheorien

Kriminalitätstheorien sind ätiologische (ursächliche, begründende) Theorien, die Entstehungsbedingungen von Kriminalität erklären. Allerdings gibt es keine Ursache i.S. von  Wenn-dann-Zusammenhängen, sondern nur mehrere, sich gegenseitig beeinflussende Faktoren.

Deshalb sind alle Aussagen bloß Wahrscheinlichkeitsaussagen, die festgestellte Zusammenhänge begründen. Das hängt damit zusammen, dass Kriminalität nicht als Folge einer einmaligen Ursache ausgelöst wird, sondern in einem Prozess aus vielen Faktoren entsteht. Kriminalitätstheorien sind nicht spezifisch, d.h. die gleichen Erklärungen können auch andere Phänomene wie Sucht, Suizid, Depressionen, gewisse Geisteskrankheiten oder Prostitution auslösen.


2.   Darstellung der verschiedenen Kriminalitätstheorien

2.1.             Die Anomietheorie

Der Begriff Anomie kommt aus der Soziologie und bezeichnet den Zu- stand fehlender oder schwacher sozialer Normen, Regeln und Ordnung. 2.1.1.Durkheims Grundlegung (Ende 19.Jh.)

Ende des 19. Jahrhunderts ist die erste soziologische Kriminalitätstheorie entstanden, und zwar die Anomietheorie von Emile Durkheim. Er erklärte die Unterschiede der Selbstmordrate unter anderem durch anomische Zu-

stände in der Gesellschaft. Er verstand darunter einen Rückgang religiöser Normen, der zu einer Verringerung sozialer Normen führe.


2.1.1.              Mertons Weiterentwicklung (1938)

Robert K. Merton baute seine Theorie auf die von Durkheim auf. Er verwendete den Anomiebegriff jedoch anders. Er verstand darunter einen Zusammenbruch der kulturellen Struktur. Er meinte, dass Anomie in einer Gesellschaft insbesonderes dann entstehe, wenn die soziale Struktur nicht ausreiche, die gesellschaftlichen Ziele auf lega.....[Volltext lesen]

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Schließlich und endlich wäre die Politik verantwortlich für die Mobilisierung und Verteilung von Macht, um kollektive Ziele zu erreichen.

2.1.4.              Die allgemeine Drucktheorie von Robert Agnew (2000)

Robert Agnew hat das Konzept der Anomie erweitert und umformuliert und die allgemeine Drucktheorie entwickelt. Er sagt, dass Überspannung (Druck) aus der Unfähigkeit folgt, positive Ziele zu erreichen. Diese Ziele können finazieller Erfolg, Mittelschicht-Status, Popularität bei Gleichaltri- gen oder gute Noten sein.

Der Druck wird aufgrund des Auseinanderklaf- fens von idealen Zielen und Erwartungen einerseits und tatsächlichen Errungenschaften und Erfolgen andererseits bestimmt. Die allgemeine Drucktheorie konzentriert sich auf negative Beziehungen mit anderen. Danach gibt es drei Haupttypen des Drucks und der negativen Beziehungen mit anderen.

Druck entsteht, wenn andere

  • eine Person abhalten, positiv bewertete Ziele zu erreichen
  • einer Person positiv bewertete Anreize, die sie besitzt, wegnehmen
  • einer Person schädliche oder negativ bewertete Anreize antun

Die allgemeine Drucktheorie ist sehr einfach. Sie argumentiert: Wenn Menschen schlecht behandelt werden, werden sie böse und begehen Verbrechen.


2.2.     Die Kontrolltheorien

Im Gegensatz zu den anderen Theorien fragen die Kontrolltheorien, nicht danach, warum sich Menschen abweichend verhalten, sondern danach, warum sie sich konform verhalten. Mit der umgekehrten Frage nach den Gründen für Konformität soll versucht werden zu erklären, wie es kommt, dass die meisten Menschen nicht straffälig werden, obwohl auch sie kriminalitätsfördernde Einflüsse (z.B. einem in hohem Maß desorganisierten Stadtteil, sozialstrukrurellem Druck, Kontakten zu kriminellen Personen etc.) ausgesetzt sind.

Den maßgeblichen Grund sehen die Kontrolltheorien in der Existenz innerer (psychischer) und äußerer (sozial.....

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2.2.2.  Die soziale Bindungstheorie von Hirschi (1969)

Die Angepasstheit ist laut Hirschi vom Grad der Einbindung des Individuums in die Gesellschaft abhängig. Dabei sind nach seiner Auffassung be- sonders vier Bereiche von Bedeutung:

    • die Bindungen, die ein Mensch zu seiner Bezugsperson hat
    • eine Lebensplanung, die konventionellen Zielen verpflichtet ist (man hat was zu verlieren)
    • berufliche (schulische) und freizeitliche Einbindungen in konventionelle Tätigkeiten lassen keine Zeit und Gelegenheit für abweichendes Verhalten
    • die Akzeptanz des konventionellen Wertesystems

Je stärker die vier Bindungselemente ausgeprägt sind, desto unwahrschein- licher ist es, dass Straftaten begangen werden. Dabei geht Hirschi davon aus, dass die Stärke eines Elementes Ausstrahlungswirkung auf die anderen Elemente hat. Wer also bspw. gefühlsmäßig an Menschen gebunden ist, die sich konform verhalten, der ist wahrscheinlich auch selbst in konventionellen Aktivitäten eingebunden und bereit, moralische Wertvorstellungen als verbindlich zu akzeptieren.


2.2.3.              Die Theorie der Selbstkontrolle von Gottfredson und Hirschi (1990)

Gottfredson und Hirschi haben diesen Ansatz zu einer Theorie der Selbstkontrolle erweitert. Ausgangspunkt ihres Ansatzes ist die Frage nach dem Wesen und der Natur der Kriminalität, um daraus ihre Ursachen abzuleiten. Kriminelle Handlungen können demnach mit geringen kognitiven und manuellen Fähigkeiten durchgeführt werden und versprechen eine sofortige und leicht zu erlangende Belohnung, während das Bestrafungsrisiko tendenziell in "ferner" Zukunft liegt.

Insgesamt gesehen ist also der kurzfristig erzielbare Nutzen durch kriminelle Handlungen vergleichsweise hoch, langfristig gesehen haben sie allerdings einen relativ geringen Nutzen oder sogar eine negative Nutzenbilanz.

Ein rational handelnder Mensch wird Kosten und Nutzen von Handlungen abwägen und deshalb in der Regel nicht kriminell handeln.  Die Fähigkeit, auch langfristige Kostenaspekte in Überlegungen einzubeziehen, wird als "Selbstkon.....

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Kriminalität ist somit nicht das Ergebnis einer Handlung, sondern Resultat eines Etikettierungsprozesses.

Ein Individuum akzeptiert das Attribut "kriminell" als Eigenschaft seiner Persönlichkeit und übernimmt so die zugedachte Rolle in das eigene Selbstbild. Die Folge ist eine Verfestigung des kriminellen Verhaltens.


2.4.             Die Theorie des rationalen Wahlhandelns von Becker 1999

Die „Theorie des rationalen Wahlhandelns“ („rational choice“) von Becker und Cornish/ Clarke, geht davon aus, dass sich der logisch denkende Mensch aufgrund einer „Kosten-Nutzen-Analyse“ für oder gegen die Begehung einer Straftat entscheidet. Ebenso wie bei legalen, wirtschaftlichen Handlungen, wird er die Straftat nur begehen, wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen.

Bei Eintritt eines Erfolges und wenn kaum andere Lösungsmöglichkeiten zur Zielerreichung greifbar sind, wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, kriminelles Verhalten wiederholt einzusetzen.


3.   Literatur:

  • Kriminologie-Lexikon ONLINE
  • W. Türkim, J.T. Stelly, Kriminalität im Lebenslauf, 2005
  • jus.unibas.ch, Allgemeines zu Kriminalitätstheorien
  • H.-J. Schneider, Criminology, 2001
  • Vorlesung Uni Marburg: Erkenntnisse der Kriminologie zur
  • Kriminalitätse.....

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