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Hausübung
Theologie

Universität, Schule

Universität Freiburg

Note, Lehrer, Jahr

2010/2011

Autor / Copyright
Dominique M. ©
Metadaten
Preis 2.00
Format: pdf
Größe: 0.07 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 16531







„Die konstantinische Wende – Sündenfall der Kirchengeschichte?“


Einführung in die Kirchengeschichte

WS 2010/11

Essay Nr.1


Als „konstantinische Wende“ werden die Hinwendung des Kaisers Konstantin zum Christentum und die voranschreitende Etablierung des christlichen Glaubens im römischen Reich zu Beginn des 4. Jahrhunderts bezeichnet.

Dieses Ereignis wird von Wissenschaftlern unterschiedlich diskutiert, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Quellen der damaligen Zeit stark voneinander abweichen und meist subjektiven Charakter haben. Hier ist beispielsweise Eusebius von Caesarea zu erwähnen, der als großer Verfechter Konstantins gilt und über seine persönliche aber auch politische Wandlung einige Quellen liefert, wie auch der Heide Zoismos, der den Kaiser verachtet hat und dessen Wirken stark kritisiert hat.

Als Beginn der Wende wird die Schlacht an der Milvischen Brücke genannt, die 312 stattfand. Schon dieses Ereignis wird von Wissenschaftlern abweichend bewertet. Es geht um die Frage, ob der Sieg über Maxentius tatsächlich mit einer christlichen Traumerfahrung Konstantins in Verbindung gebracht werden kann oder ob sich der Kaiser auf den paganen Sonnengott Apollo berufen hat.

Im Folgenden widme ich mich der Frage, inwieweit die „konstantinische Wende“ als „Sündenfall“ der Kirchengeschichte bezeichnet werden kann. Aufgrund der divergierenden Quellenlage ist es keineswegs möglich, diese Frage allgemein gültig zu beantworten und eine sichere Antwort abzugeben.

Die Beantwortung kann allenfalls als Versuch der persönlichen Einordnung einer Auswahl der bestehenden Quellen und wissenschaftlichen Texten gesehen werden.

In wieweit der Begriff „Sündenfall“ in der Fragestellung passend ist, lässt sich zudem diskutieren. Als „Sündenfall“ wird im christlich theologischen Sinn die Sünde Adams und Eva im Buch Genesis bezeichnet. Für meine weitere Ausführung definiere ich den Begriff Sündenfall in Bezug auf die Kirchengeschichte, als eine problematische Entwicklung des christlichen Glaubens mit weitreichenden Folgen, die man auch als Verfehlung bezeichnen kann.

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Als ein Beispiel aus der Neuzeit zählt hierzu die Parole der deutschen Soldaten im 1. Weltkrieg: „Gott ist mit uns!“

Was von kaum einem Wissenschaftler bezweifelt wird ist, dass Konstantin dem Christentum den Weg zur wichtigsten Religion im römischen Reich geebnet hat. Doch tat er dies aus persönlicher Überzeugung oder aus politischem Kalkül und aus Gründen des Erhalts seiner Alleinherrschaft?

Konstantin mag aus persönlicher Überzeugung den christlichen Glauben angenommen haben, doch meiner Meinung nach hat er diesen Schritt auch aus politischen Gründen vollzogen. Seine Vorstellung vom christlichen Glauben ist keinesfalls losgelöst von dem heidnischen Glauben der Römer.

Er hat zwar nach dem Sieg an der Milvischen Brücke auf Opferungen nach heidnischem Kult verzichtet, einige weitere Ereignisse und Taten zeigen jedoch, dass er seinen Glauben teilweise in Anlehnung an den paganen Glauben entwickelte. Er ließ zu seinen Ehren einen Triumphbogen errichten und vereinzelt auch Tempel bauen.

Er startete jedoch auch einen exzessiven Kirchenbau in seinem Reich. Diese Verbindung zeigt, wie er den christlichen Glauben an den heidnischen Sitten und Gebräuche anlehnte.Aber auch die Person Konstantin als Alleinherrscher wurde durch den christlichen Glauben legitimiert.

Die größte Verfehlung, die Konstantin der Kirchengeschichte gebracht hat, ist meiner Ansicht nach die Verbindung von kirchlichen und staatlichen Angelegenheiten. Konstantin sah sich nicht nur als weltlicher Herrscher, sondern auch als wichtigste Person im kirchlichen Bereich.

Diese Verflechtung sehe ich als problematische Entwicklung an, da dadurch der Kaiserkult und die Fixierung auf eine Person massiv zugenommen haben. Konstantin mischte sich aktiv in das Kirchengeschehen ein und störte somit die freie Entfaltung des christlichen Glaubens.

Diese Verbindung des Glaubens mit weltlichen Angelegenheiten und die übergreifende Macht in beide Teile stellen für mich die entscheidende Verfehlung und wenn man so will, den größten „konstantinischen Sündenfall“ für die Kirchengeschichte dar.

Es ist nicht nur die starke Anlehnung an den paganen Glauben, die hier offenbart wird; das Machtkonstrukt sollte auch zukünftig die Geschichte der Kirche beeinflussen.

Abschließend ist zu sagen, dass die Wirkung Konstantins auf die Geschichte der Kirche, ob sie jetzt als „Sündenfall“ angesehen wird oder nicht, großen Einfluss genommen hat und zur Entwicklung des Christentums innerhalb des römischen Reichs maßgeblich beigetragen hat.



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