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Fachbereichsarbeit

Die Grund­pflege von älteren Menschen: Körper­pflege.

2.216 Wörter / ~10 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Andrea M. im Mrz. 2015
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Dokumenttyp

Fachbereichsarbeit
Gesundheitswesen

Universität, Schule

Robert-Koch-Schule Linz/Rhein

Note, Lehrer, Jahr

2, Herr S., 2013

Autor / Copyright
Andrea M. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 1.16 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 46145









Die Grundpflege von älteren Menschen

In meinem Jahrespraktikum, welches ich im Seniorenstift Diacor in Bad Honnef durchführe, hatte ich die Möglichkeit Erfahrungen im Bereich der Pflege zu sammeln. Da ich oft zusammen mit einer Pflegekraft gearbeitet und auch alleine Bewohner versorgt habe, konnte ich schon vieles über die Grundpflege der Bewohner lernen. In meinem Fachbericht geht es um die Grundpflege/Körperpflege von pflegebedürftigen älteren Menschen. Ich werde zunächst allgemein etwas zur Grundpflege/Körperpflege erzählen, danach gehe ich speziell auf die Körperpflege im Bett, am Waschbecken, die Intimpflege, die Mundpflege am Waschbecken und die Mundpflege im Bett ein.



Die Grundpflege/Körperpflege

Es ist wichtig, dass man sich vor der Grundpflege vorbereitet. Aus diesem Grund werden alle benötigen Utensilien bereitgestellt, damit unnötige Wege vermieden werden und das Alleinlassen des Bewohners nicht nötig ist. Zur Waschung im Bett benötigt man zwei Waschschüsseln mit Wasser, das nach den Wünschen des Bewohners temperiert ist. Es sollte handwarm sein. Wenn der Bewohner es wünscht kann das Wasser auch kalt sein.

Weitere Utensilien sind je 2 Waschlappen und Handtücher, verschiedenfarbig für den oberen und unteren Körperbereich (bei uns pink für den oberen und blau für den unteren Bereich), bei Inkontinenz Einmalwaschlappen und Handschuhe für den Intimbereich, eine Schürze (um seine Arbeitsklamotten zu schützen und damit keine Keime verteilt werden), Reinigungsmittel, frische Unterwäsche, Kleidung und frische Bettwäsche (bei Verschmutzung).

Vor der Grundpflege informieren wir den Bewohner über die bevorstehende Körperpflege. Dies ist auch ein guter Zeitpunkt sich selber über die Wünsche und aktuelle Befindlichkeiten des Bewohners zu informieren.

Solange der Bewohner in der Lage ist zu sitzen, führen wir die Körperpflege am Waschbecken aus. Das erleichtert es dem Bewohner einige Sachen noch selber durchzuführen, womit die Selbständigkeit des Bewohners erhalten/gefördert wird.

Man sollte Handschuhe immer dabei haben und sie auch tragen, vor allem wenn Infektionen vom Pflegebedürftigen ausgehen können oder die Pflegeperson Hautverletzungen hat.

Bei der Durchführung eines Toilettenganges ist das Tragen von Handschuhen erforderlich. Man sollte sich mehrfach die Hände desinfizieren. Am besten vor und nach dem Betreten bzw. Verlassen des Zimmers und zwischendurch wenn man z.B mal die Handschuhe auszieht.

Während der Körperpflege erkundigen wir uns, ob die Berührungen beim Waschen und Abtrocknen angenehm sind und ob wir etwas verändern sollen. Dabei kontrollieren wir die Haut z.B. auf Rötungen.

Auf der nächsten Seite werde ich die Abfolge bei der Körperpflege im Bett beschreiben.





Die Körperpflege im Bett

Die Körperpflege im Bett ist eine Maßnahme für Bewohner, die wegen ihrer Pflegebedürftigkeit das Bett nicht verlassen können oder dürfen und unselbständig sind. Ich selber habe die Ganzwaschung im Bett noch nicht durchgeführt, jedoch des Öfteren dabei zugeschaut und geholfen.

Als erstes wird vorbereitet wie auf Seite 1 beschrieben. Danach wird das Bett auf eine angenehme Arbeitshöhe für Pflegekraft und Bewohner gestellt. Ist der Bewohner in der Lage, z.B. Gesicht und Oberkörper selbständig zu waschen, so ist darauf zu achten, dass der Bewohner Nachtschrank mit den Waschschüsseln gut erreichen kann.

Die Bettdecke wird auf Seite gelegt und das Kopfkissen durch ein Handtuch ersetzt. Dann wird mit dem Gesicht begonnen. Das Gesicht wird nur mit klarem Wasser ohne Seifenzusatz gereinigt. Die Augen werden als erstes von außen nach innen in Richtung des Tränenflusses gereinigt, so können nämlich keine Bakterien ins Auge gelangen und es wird nicht so sehr gereizt. Da die Augen nämlich besonders Infektion gefährdet sind. Gesicht, Ohrmuscheln und die Region hinter dem Ohr werden gewaschen und danach wird alles sorgfältig abgetrocknet und eingecremt.

Als nächstes wird den Waschlappen eine Waschlotion zugetan, wo mit dann der Oberkörper gewaschen wird. Die Waschlotion wird nie ins Wasser gegeben, denn das Wasser ist nur zum klar waschen da. Wir legen immer nur gerade den Körperteil frei, der gerade gewaschen werden soll. Dadurch fühlt sich der Bewohner nicht völlig entblößt und ihm wird nicht zu kalt. Der Hals, die Achselhöhlen, die Arme und die Hände werden gewaschen. Der Brustkorb und der Bauch werden in Richtung Füße gewaschen. Wenn man dann noch mit leichtem Druck zum Herzen hin wäscht, fördert das den Blutfluss und kann den Kreislauf ein bisschen in Schwung bringen. Danach wird alles mit klarem Wasser abgewaschen, damit keine Hautirritationen wegen der Waschlotionen entstehen (also Hautreizungen).

Anschließend wird alles gründlich abgetrocknet, besonders die Achselhöhlen, die weiblichen Brüste, die Bauchfalten und zwischen den Fingern. An diesen Stellen bilden sich nämlich durch zurückbleibende Feuchtigkeit bevorzugt Rötungen, Risse oder Pilzinfektionen. Man spricht auch von einer Intertrigogefahr. Ein Intertrigo ist eine Hautentzündung die durch die zurückbleibende Feuchtigkeit entstehen kann. In dem man die Hautfalten beobachten und gut abtrocknet führt man eine Intertrigoprophylaxe durch. Wenn der Bewohner sich nicht aufsetzen kann, wird er dann auf die Seite gedreht und dann gewaschen. Der Rücken wird in kreisenden Bewegungen Richtung Füße gewaschen und dann abgetrocknet. Dies nennt man eine belebte Waschung. Der gesamte Oberkörper wird mit Körperlotion eingecremt, bekleidet und mit einem Handtuch bedeckt.

Anschließend wird der Unterkörper entkleidet und ein Handtuch unter die Beine gelegt. Das Wasser wird gewechselt. Die Beine und Füße werden zuerst Herzabwärts gewaschen, wieder gut abgetrocknet, vor allem zwischen den Zehen, und mit einer Creme oder Venensalbe ausgestrichen. Durch das Ausstreichen der Beine (der Venen) führt man eine Thromboseprophylaxe durch. Vor allem Bewohner mit starker Bewegungseinschränkung oder Bettlägerigkeit haben ein großes Thromboserisiko. Je nachdem welche Krankheit der Bewohner hat sind noch mehr Prophylaxen erforderlich, auf diese werde ich aber nicht genauer eingehen.

Danach folgt die Intimpflege, die ich nach der Körperpflege am Waschbecken beschreibe.

Die Körperpflege am Waschbecken

Am Waschbecken habe ich öfters jemanden gepflegt und kann deswegen aus eigener Erfahrung sprechen. Zunächst ist wieder die Vorbereitung, wie auf Seite 1 beschrieben, erforderlich.

Sobald es der Zustand des Bewohners erlaubt, sollte die tägliche Körperpflege am Waschbecken durchgeführt werden. Für den Bewohner bedeutet das eine Mobilisation und eine größere Selbständigkeit. Für den Bewohner ist das natürlich eine größere Anstrengung. Daher muss immer eine Sitzmöglichkeit bereitgestellt werden. Sinnvollerweise sollte es ein bequemer Stuhl oder ein fahrbarer Toilettenstuhl sein.

Wenn das Waschen am Waschbecken zu anstrengend wird und der Bewohner über Schwindelgefühl klagt und/oder blass wird, muss der Waschvorgang sofort unterbrochen werden. Nach einer Erholungspause kann weitergearbeitet werden.

Die Reihenfolge bei der Körperpflege am Waschbecken ist den Tätigkeiten beim Waschen im Bett sehr ähnlich. Als erstes bereite ich das Badezimmer vor und stelle Handtücher, Waschlappen und gegebenen Falls eine Vorlage bereit.

Wenn der Bewohner nicht selbständig ins Bad gehen kann, hilft mir eine Pflegekraft den Bewohner auf einen Toilettenstuhl zu setzen. Dort kann er zunächst Urinieren oder Stuhlgang ausführen, bis ich ihn vor das Waschbecken setze. Wenn eine Inkontinenz vorliegt, wird noch vor dem Waschen eine Inkontinenzpflege durchgeführt. Da auch die Intimpflege am Waschbecken oft schwierig ist, übernimmt dies auch die Pflegekraft, wenn der Bewohner noch im Bett liegt.

Dann wird, auf Wunsch des Bewohners, die Mundpflege durchgeführt, die ich allerdings erst später genauer beschreibe. Zuerst wird wieder das Gesicht gewaschen und abgetrocknet. Nachdem die Nachtkleidung ausgezogen wurde, werden die Hände, Arme und der restliche Oberkörper gewaschen, abgetrocknet und eingecremt.

Führt der Bewohner die Arbeitsschritte selbständig durch, biete ich ihm das Waschen des Rückens an. Auch die Beine und Füße werden im Sitzen gewaschen und gut abgetrocknet. Auch da die Beine wieder Herzabwärts ausstreichen. Wenn man fertig ist wird der Oberkörper angekleidet.

Der weitere Waschvorgang wird dann im Stehen mit leicht gespreizten Beinen durchgeführt. Die Leisten und der Genitalbereich werden gewaschen und gründlich abgetrocknet, da sich gerade in diesen Hautfalten leicht Entzündungen bilden. Anschließend wird das Gesäß gewaschen und ebenfalls gut abgetrocknet.

Zum Schluss werden dem Bewohner Unterhose, Hose/Rock, Strümpfe und Schuhe angezogen. Wenn der Bewohner selbständig die Körperpflege durchführt, kann diese Zeit zum Beispiel zum Bett richten genutzt werden.

Nach dem der Bewohner bekleidet wurde, können ihm Schmuck oder Uhren angelegt werden. Er erhält die Möglichkeit, sein Aussehen im Spiegel zu prüfen und die Haare werden gekämmt. Gebenden Falls wird der Bewohner rasiert.





Die Intimpflege

Die Intimpflege sollte wenn möglich vom Bewohner selber durchgeführt werden. Für die Intimpflege wird frisches Wasser (ohne Seife) gestellt, das Handtuch und der Waschlappen gewechselt man muss zum persönlichen Schutz Einmalhandschuhe tragen und sich davor die Hände desinfizieren.

Bei der Intimpflege der Frau werden zuerst die Bauchfalten, die Leisten und die Oberschenkel gewaschen und abgetrocknet. Dann sollten die Beine aufgestellt und gespreizt werden. Es wird immer Richtung Anus gewaschen, damit keine Bakterien in die Scheide gelangen können. Die äußeren Schamlippen werden gewaschen, dann auseinander gespreizt, um den inneren Bereich vorsichtig abzutupfen und zu trocknen.

Als nächstes wird der Bewohner zur Seite gedreht um das Gesäß zu waschen. Dabei wird die Analregion von der Scheide zum Po hin gewaschen und abgetrocknet (also von vorne nach hinten). Dabei muss man immer darauf achten, dass kein Schmutz und Keime in die Scheide gelangen, es könnten ansonsten schwere Entzündungen der Scheide entstehen. Das ist die Gefahr eine Zystitis zu bekommen. Eine Zystitis ist eine Entzündung der Harnblase (auch Blasenentzündung genannt). In dem man darauf achtet, dass keine Keime in die Scheide bzw. Harnröhre gelangen, führt man eine Zystitisprophylaxe aus. Zu Letzt wird das Gesäß eingecremt und die Unterhose angezogen.

Auch bei der Intimpflege des Mannes werden zuerst die Bauchdecke, die Leisten und die Oberschenkel gewaschen. Beim Waschen des Penis, wird der Penis mit der Hand gehalten und die Vorhaut wird vorsichtig zurückgezogen, dabei wird der angesammelte Belag hinter der Eichel mit feuchten Waschlappen entfernt. Die Hoden zum Waschen anheben und alle Hautfalten gut abtrocknen. Das Gesäß wie bei der Frau von vorne nach hinten waschen und trocknen. Zum Schluss wird die Unterhose angezogen.

Gegebenen Falls wird bei dem Bewohner, der aus gesundheitlichen Gründen einen Katheter hat, der Urinbeutel geleert. Ein Katheter ist ein Schlauch in der Harnröhre. Beim Leeren achtet die Pflegekraft auf die Menge und die Farbe.

Auf dem Bild erkennt man die Reinigung der Eichel.

Auf diesem Bild werden die Schamlippen gewaschen.

Die Mundpflege

Ob die Mundpflege vor oder nach dem Waschen durchgeführt wird ist egal, wichtig ist es das sie durchgeführt wird, denn durch das Putzen der Zähne werden Bakterien, Beläge und Speisereste entfernt und die Durchblutung des Zahnfleisches angeregt. Eine saubere Mundhöhle erhöht das Wohlbefinden des Bewohners und kann Mundgeruch verhindern. Die Mundpflege wird grundsätzlich mit Handschuhen durchgeführt, auch das desinfizieren der Hände ist wichtig.

Wenn sich die Bewohner die Zähne selbstständig putzen können, dann lass ich sie dies auch tun. Oftmals brauchen sie allerding kleine Hilfestellungen wie z.B die Zahnpasta auf die Zahnbürste geben oder einen Becher mit Wasser füllen. Ich reiche ihnen die Sachen dann an und wenn sie etwas verwirrt sind sage ich ihnen was sie tun sollen. Außerdem achte ich darauf, dass sie sich drei Minuten lang die Zähne putzen.

Wenn die Bewohner Prothesen tragen nehmen wir diese vorher raus und der Bewohner kann sich erst mal den Mund ausspülen. Danach putz der Bewohner die Prothese entweder alleine oder ich übernehme dies. Damit die Prothese besser haftet kann man Haftcreme benutzen. Über Nacht kann die Prothese, auf Wunsch des Bewohners, in der Prothesenschale mit einer Reinigungstablette aufbewahrt werden. Ansonsten bleibt die Prothese im Mund, da sich das Gebiss sehr schnell verformen kann. Wenn wir fertig sind reiche ich dem Bewohner ein Handtuch an, damit er sich abtrocknen kann.



Die Mundpflege im Bett

Für die Mundpflege im Bett benötigt man ein Handtuch zum Unterlegen, eine Nierenschale oder eine kleine Schüssel, einen Becher mit Mundwasser oder normales Wasser, eine Zahnbürste und Zahnpasta.

Der Bewohner wird aufgesetzt, das Handtuch unter das Kinn gelegt, die Nierenschale in die Hand gegeben und die Zähne entweder von der Pflegekraft oder von dem Bewohner, je nachdem wie selbständig dieser ist, geputzt. Anschließend den Mund mehrfach ausspülen und in die Nierenschale spucken lassen.

Eine Nierenschale



Die Nachbereitung

Die gesamte Bekleidung des Bewohners wird gerichtet. Die Bewohner die im Bett liegen werden dort bequem gelagert. Für das Frühstück werden sie aufgesetzt und ihnen wird ein Bettschutz auf den Oberkörper gelegt. Falls es bereits Zeit für das Frühstück ist, begleite ich die anderen Bewohner in den Speiseraum.

Ich frage nach dem Befinden des Bewohners und lege die Klingel in die Nähe bzw. hänge sie ihm um. Ich biete dem Bewohner etwas zu trinken an.

Außerdem lege ich ihm Hilfsgeräte wie Hörgerät oder Brille an. Wenn die Bettwäsche beschmutz ist wird sie gewechselt, ansonsten wird das Bett nur gemacht.

Das Zimmer wird gelüftet und die Heizung wieder niedriger gestellt. Das verbrauchte Material wird entsorgt und die Waschschüssel gereinigt. Das Zimmer wird aufgeräumt und die Schmutzwäsche in den Abwurfbehälter oder Wäschesack gegeben. Nach Verlassen des Zimmers wird die Händedesinfektion durchgeführt.





Auch das Bad wird sauber und Ordentlich hinterlassen. Schmutzige Handtücher und Waschlappen werden gegen neue ersetz. Wenn ein Toilettenstuhl benutz wurde wird er desinfiziert und die Schale wird gereinigt.











Anhang



Unser Pflegearbeitswagen, auf dem Utensilien wie Handtücher, Handschuhe, Vorlagen und Bettwäsche schnell erreichbar sind.


Unsere Wäschekammer. Auch hier findet man Bettwäsche, Handtücher, Waschlappen und Duschmatte. Recht sieht man einen Sichtschutz. Er wird, auf Wunsch des Bewohners, bei der Grundpflege in Doppelzimmern aufgestellt.



Bei der Körperpflege am Waschbecken können sich die Bewohner auch vor die Toilette stellen und sich dort festhalten, anstelle des Waschbeckens.



Ein Toiletten, auf dem die Bewohner gesetzt werden, die eine Gehbehinderung haben.



Hier sieht man eine Spülmaschine für die Waschschüsseln und die Schüsseln des Toilettenstuhls. In der Maschine werden die Schüsseln sehr heiß gewaschen, damit alle Keime getötet werden.



Handschuhe gibt es in verschiedene Größen. Es ist wichtig sie, aus persönlichem Schutz, bei der Grundpflege zu tragen.









Quellenverzeichnis

Bild auf Seite 4:

Pflegestandards Altenpflege von Johann Weigert (Material von meiner Pflegedienstleitung)

Info über Prophylaxen aus dem Qualitätshandbuch (Diacor GmbH)



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