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Grammatik und Norm Einige Sprecher sprechen ohne Ausbesserung gut. ïƒ Dies ist aber nicht der Normalfall. Man wird in der Schule mit richtig/falsch konfrontiert. Das Können ist praktisch. Man kann beim Duden anrufen und fragen, was grammatikalisch richtig ist. (Kostet aber ca. 3 Euro in der Minute.) Sprecher sind sich der eigenen Sprache nicht mehr sicher. Normale Sprecher wollen keine Alternativen, deswegen wird meist nur 1 richtige Möglichkeit aufgezeigt. ïƒ Normale Sprecher wollen nur 1 richtiges Deutsch. Normative Grammatiken zeigen nur 1 richtige Variante auf, obwohl es mehrere Varianten gäbe. ïƒ existiert in den Köpfen der Menschen, aber geschriebene Grammatik ist fast nicht mehr normativ. Deskriptive Grammatiken beschreiben verschiedene richtige Varianten/Möglichkeiten. Regionale Varietäten heißen Dialekte. Wenn wir über Grammatik reden, müssen wir wissen, über welche Varietäten wir reden. Geschriebenes Standard-Deutsch gilt als Grundsatz der Grammatik. Ziel des muttersprachlichen Unterrichts ist die Hinführung des Kindes zur Literarizität. Belletristik kann erst durch die Beherrschung der Sprache erkannt werden. ïƒ Aber die Literatursprache lebt auch vom Hinwegsetzen über die Grammatik. Standardsprache kennen, heißt Literatursprache verstehen. Standardsprache wird meist in überregionalen Zeitungen gezeigt. Grammatik soll alles beschreiben, was dazu gehört, aber nicht, was nicht dazugehört. ïƒ das ist das Ideal Normative Grammatik fordert. Deskriptive Grammatik fordert nicht, sondern bietet Alternativen. Normale Kalküle sind durchkalkulierte, normierte Sprachen wie z.B. Computer-Sprachen. ïƒ Natürliche Sprache hat nicht so strikte Regeln wie normierte Sprachen. Sprache gibt es ohne Menschen nicht, d.h. Sprache gehört untrennbar zum Menschen, daher gibt es das Problem des Begriffs „natürliche Sprache“. ïƒ â€žNatürliche Sprache“ steht uns nicht gegenüber, sie existiert nur als Gegensatz zur künstlichen Sprache. Norm und System: Ferdinand de Saussure glaubte an eine Struktur in der Sprache. Laut bis Satz beruhen auf einer Struktur, die wir lernen. Das System ist abstrakt, der Gebrauch ist praktisch. ïƒ Das System ist da, es ist weder gut noch schlecht. Der Mensch schließt automatisch bestimmte Dinge, die das System erlaubt, aus, damit normiert der Mensch. Sprachnormen lassen nur bestimmte Möglichkeiten zu, die im System existent sind. Teilweise wurden auch systemwidrige Dinge normiert z.B. „Eisen verarbeitende“ ïƒ ist systemwidrig; systemdeckungsgleich wäre „eisenverarbeitende“ Nach dem Spracherwerb macht man nur mehr wenige Fehler, da man Regularitäten verwendet Implizite Norm: ist das Sprachkönnen (das funktioniert automatisch) Explizite Norm: die implizite Norm kann erforscht werden und wird somit zur expliziten Norm ïƒ der beste Fall ist, wenn die implizite mit der expliziten Norm übereinstimmt Explizite kodifizierte Norm: ist eine niedergeschriebene, implizite Norm, d.h. nur die Orthografie Beispiel: der Funke vs. Der Funken ïƒ Streitgespräch Funke ïƒ alte, schwache Form ïƒ gilt eigentlich nur mehr für Lebewesen (z.B. Löwe) Funken ïƒ neue Form Phonologie: Phonologie beschäftigt sich mit den kleinsten Elementen. Die Phonologie beschert Normprobleme, da man möglichst nah an die Standardlautung heran will. Wortbildung: un aus sprech lich Stamm I_______I I_______I_____I Das Wort entspricht nicht den Regeln des Deutschen: es gibt weder „aussprechlich“ noch „unaussprech“ un aus sprech bar Stamm I______I I__________I I________I un- modifiziert nur Adjektiva. -bar vs. –lich: es gibt „aussprechbar“, aber nicht „aussprechlich“ Das System sagt, ob ein Wort möglich oder nicht möglich ist z.B. stehlen ïƒ Stehler ïƒ das Wort gibt es, aber wir haben das Wort „Dieb“ stattdessen ïƒ das nennt man Blockierung (keiner kommt darauf Stehler statt Dieb zu sagen, daher ist das synonyme Wort blockiert) Stehler ist ein blockiertes Wort; Gefaller ist ein schlechtes Wort Bsp.: Eskimo ïƒ politisch inkorrekt Inuit ïƒ politisch korrekt Ausländer ïƒ inkorrekt Menschen mit Migrationshintergrund ïƒ korrekt Neger ïƒ inkorrekt African Austrian ïƒ korrekt Soziale Probleme haben mit dem System nichts zu tun Syntax: Sie fragt ihm die Vokabeln ab. ïƒ Dativ im Aktiv schlecht Passiv: Ihm werden von ihr die Vokabeln abgefragt. ïƒ Dativ im Passiv gut … weil ich habe noch gearbeitet. ïƒ schlecht, aber sehr weit verbreitet ïƒ Frage nach warum und seit wann Menschen diese Version verwenden. Frage danach, ob die beiden Kausalsätze dieselbe Bedeutung haben. Flexion: Wort: kann 1 oder mehrere Bedeutungen haben Das Wort „Wort“ ist ein Wort der Alltagssprache. Wortbegriff Alltagssprache vs. Wortbegriff Grammatik Grammatik: Flektierte Wortformen Text= Folge von Wortformen Wort= die Menge von Wortformen=Flexionsparadigma; alle Wortformen eines Wortes haben dieselbe lexikalische Bedeutung. Ein Wort in einer flektierenden Sprache ist die Menge aller flektierten Wortformen eines Paradigmas. Im Deutschen: Flektierende Wörter: Verben, Adjektiva, Substantive, Pronomina Nicht-flektierende Wörter: Adverbia, Konjunktionen, Präpositionen Das Verb: Die Formen des verbalen Paradigmas und ihr Gebrauch Sg. Pl. 1. leg e 1. leg en 2. leg st 2. Leg t 3. Leg t 3. Leg en Sg. Pl. 1. Bin 1. Sind 2. Bist 2. Seid 3. Ist 3. Sind Unregelmäßig vs. regelmäßig: Sein stammt von einem regelmäßigen Verb ab Hilfsverben sind besonders wichtig und haben eine besondere Funktion Unregelmäßigkeit ist Ausdruck besonderer Wichtigkeit ïƒ Unregelmäßigkeit der Hilfsverben macht sie resistent, sie können nicht verwechselt werden Grammatischer Nahbereich enthält unregelmäßige Paradigmen. Sein: 1. + 3. Ps. Pl. Stimmen auch überein ïƒ bei allen Wortformen Im Präsens Indikativ Aktiv aller Verben stimmen die 1. + 3. Ps. Pl. Immer überein! Präteritum von legen: Sg. Pl. 1. Leg t e 1. Leg t en 2. Leg t est 2. Leg t et 3. Leg t e 3. Leg t en Bei den Verben stimmen 1. + 3. Ps. Sg. UND Pl. IMMER überein, außer im Präsens Indikativ aktiv! Wortformen bildeten sich über viele Jahre hinweg aus ïƒ keine Willkür. Auch im Englischen flektiert die 3. Ps. Sg Ind. Akt. Präsens Bsp.: she goes, waits,… Bsp.: der Löwe – die Löwen unmarkiert, markiert, längere Form od. einfach mind. gleich lang, niemals kürzer, hat komplexere Bedeutung als Singular, nach Jakobson „Der Löwe“ ist in diesem Fall Singular, aber nicht Einzahl, weil es um die Summe/Allgemeinheit der Löwen geht. Ich bin hier. ïƒ jetzt, Gegenwart Ich komme morgen. ïƒ Zukunft Der Löwe ist ein Raubtier. ïƒ gilt immer, allgemein gültig „Helga“ hat eigentlich keine Person, nur Kasus + Numerus, man nimmt aber immer 3. Ps. Sg., wenn es vom Subjekt keine Person gibt Du spinnst. Ihr spinnt. Sg. Pl. 1. Droh (e)ïƒ eher ohne Schwa 1. Droh en 2. Droh st 2. Droh t 3. Droh t 3. Droh en Sg. Pl. 1. Bet (e) ïƒ mit Schwa, sonst dialektal 1. Bet en 2. Bet est 2. Bet et 3. Bet et 3. Bet en Leg (e) reis e Leg t reis t 2. Ps. Sg. von „reisen“ mit der von „reißen“ verwechselte Leg en reis en Leg t reis t Leg en reis en Reisen vs. Du reist Auslautverhärtung: „reisen“ enthält ein stimmhaftes „s“, aber bei „du reist“ wird das stimmhafte „s“ durch die Auslautverhärtung zu einem stimmlosen „s“. Hose ïƒ stimmhaftes „s“ Höschen ïƒ stimmloses „s“ Bsp.: waschen ïƒ du wäschst naschen ïƒ du naschst ïƒ beides wird als „du wäscht/du nascht“ gesprochen Indirekte Rede: „Sie behauptet, ich lege ein Bild dorthin.“ Hier ist das Schwa obligatorisch. Sg. Pl. Sg. Pl. 1. Ich sei 1. Wir sei en 1. Ich hab e 1. Wir hab en 2. Du sei st 2. Ihr sei d 2. Du hab est 2. Ihr hab et 3. Er sei 3. Sie sei en 3. Er hab e 3. Sie hab en „sein“ ist maginal unregelmäßig. Der Konjunktiv Präsens sit sehr regelmäßig. Hilfsverben und Personalpronomen flektieren nicht regelmäßig, das nennt man Nahsprache. Bsp.: segeln Konjunktiv Präsens Ich segel e Du segel est Er segel e Wir segel en ïƒ diese Formbildung funktioniert nicht richtig, deshalb benutzt man das würden-Passiv „wir würden segeln“ Präsens Indikativ Präsens Konjunktiv Präteritum Indikativ Leg st leg est leg t est Leg t leg e leg t e Leg en leg en leg t en Leg t leg et leg t et Leg en leg en leg t en Leg e leg t e Leg est leg t est Leg e leg t e Leg en leg t en Leg et leg t et Leg en leg t en Schwache Verben: haben im Präteritum keinen Vokalwechsel, sondern nur den Einschub des Dentalsuffixes „t“. Das Deutsche braucht einen regelmäßigen Flexionstyp, weil sich die Verbstämme ständig vermehren. z.B. engl. „surf“ ïƒ â€žsurfen“ ïƒ Fremdstämme flektieren IMMER regelmäßig und sind IMMER unmarkiert. Der Konjunktiv verschwindet möglicherweise bei schwachen Verben. Starke Verben: haben einen Vokalwechsel; der häufigste Wechsel ist der Ablaut Ruf (e) rief Ruf st rief st Ruf t rief Ruf en rief en Ruf t rief t Ruf en rief en Bei starken Verben gibt es keinen „t“-Einschub mehr Verbformen sind markiert durch den Vokalwechsel 1. + 3. Ps. Sg. 1-silbig, 2. Ps. Sg. 2-silbig, 1. + 3. Ps. Pl. 2-silbig Das Präteritum Konjunktiv der starken Verben funktioniert einwandfrei. Präteritum Konjunktiv Rief e rief en Rief est rief et Rief e rief en Ich werfe fahr e trag e Du wirfst fähr st träg st Er wirfst fähr t träg t Bsp.: ich trage – ich trug, ich trinke – ich trank, werfe –warf Trug trüg e Trug st trüg st Trug trüg e Bsp.: fechtet – focht/fechtete – gefochten Das ist eigentlich gegen den Trend, normal werden starke Verben schwach. Das passiert, weil es eine starke Partizip-Reihe gibt z.B. trinken – getrunken. Ich spreche - ich sprach Kurz lang Brechen – brach, essen – aß, erschrecken – erschrak, treffen – traf ïƒ Präsens-Vokal ist kurz, Präteritum-Vokal ist lang Bsp.: du sprichst (Präsens Indikativ akt.) – du sprechest (Präsens Konjunktiv akt.) Präsens Indikativ im Verhältnis zu Präsens Konjunktiv Präteritum Indikativ bezieht sich auf Präsens Indikativ ich spreche – ich sprach Konjunktiv Präteritum wird gebildet auf Basis von Präteritum Indikativ gebildet Ich sprach – ich spräche Ich spreche – ich spräche Präsens Indikativ hat ein kurzes „e“, Präteritum Konjunktiv hat ein langes „ä“ Der Unterschied in der Länge kommt daher, weil sich ein kurzes „e“ und ein kurzes „ä“ phonetisch gleich anhören. Damit man den Unterschied zwischen Präsens Indikativ und Präteritum Konjunktiv nicht nur sehen, sondern auch hören kann, wird ein langes „ä“ gesprochen. Kurzvokal hat 2 Schreibweisen „ä“ und „e“, aber die gleiche phonetische Aussprache. Sterbe – starb – stürbe Kasus: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ Genus: maskulin, feminin, neutrum Kategorisierungen der Verben: Genus verbi: aktiv, passiv Tempus: Präsens, Präteritum, Futur Modus: Indikativ, Konjunktiv Numerus: Singular, Plural Person: 1., 2., 3. Ps. Grammatische Kategorien sind Nominativ, Genitiv, aktiv, Indikativ etc. Kategorisierungen sind Kasus, Tempus etc. Bybee-Hierarchie: Genus verbi > Tempus > Modus > Numerus > Person Leg e st ïƒ e= Modus, st= Numerus + Person Wie in der Bybee-Hierarchie steht der Modus vor Numerus und Person. Leg t est ïƒ t= Tempus, est= Numerus + Person Das Althochdeutsche hatte noch ein synthetisches Passiv, aber die Formen werden immer analytischer. Der „würde“-Konjunktiv ist analytisch. synthetisch vs. analytisch: synthetisch: bedeutet in einem Stück, in einem Wort. analytisch: bedeutet in mehreren Stücken, in mehreren Wörtern. Das Verb: Komplemente, Adjunkte, Diathesen Stelligkeit: Stelligkeit gibt es nur im syntaktischen Sinne. Bei 1-stelligen Verben ist das Komplement meistens das Subjektiv. 1-stellig: z.B. schlafen, atmen Man braucht nur 1 Verbkomplement, damit der Satz gut wird. Bsp.: Sie schläft. Bsp.: Er sieht sie. Paula baut ein Haus 2-stellige Verben sind Beziehungsverben/relationale Verben. Wenn man etwas aussagen will, braucht man ein Prädikat. Proposition=Satzbedeutung: liegt dann vor, wenn etwas als wahr oder falsch bezeichnet werden kann. ïƒ die einfachste Form der Proposition findet man im Aussagesatz. Bsp.: Helga gibt ihm ein Buch. Helga schreibt ihr einen Brief. Subjekt, Objekt 3. Fall und Objekt 4. Fall Rektion: das Verb regiert seine Ergänzungen/Komplemente; das Verb bestimmt, welche Form Komplemente haben. Bsp.: Ich friere. Mich friert. Mir graut (vor dir). ïƒ richtig Ich graue. ïƒ falsch Das Verb bestimmt die Stelligkeit und die Form der Stelligkeiten. Ergänzungsklassen sind Ausdrücke, die eine Klasse bilden. Das Deutsche ist eine reife Sprache. Sie hat sich über Jahrhunderte gesprochen und geschrieben entwickelt. Es gibt die Großschreibung aus syntaktischen Gründen. Man kann dadurch schneller lesen. Das Verb bestimmt den Kasus. Nominativ > Akkusativ > Dativ > Genitiv Meist Nominativ, danach Akkusativ, dann Dativ und als letztes Genitiv Bsp.: Sie liebt den Mann. Bsp.: Sie hilft ihrem Großvater. Sie vergisst ihrer Jugend. ïƒ Sie vergisst ihre Jugend. Bsp.: in Graz, aus der Schule Präpositionen müssen gelernt werden, weil das Verb die Eigenschaft eine bestimmte Präposition mit einem bestimmten Kasus an sich zu binden hat. Bsp.: bitten um, warten auf Bsp.: Karl wartet auf dem Bahnsteig (= adverbiale Bestimmung) auf seine Freundin (= Adjunkt). Bsp.: Sie leidet unter ihrem Freund (= 2-deutig, kann entweder adverbiale Bestimmung oder Adjunkt sein). Präpositionalgruppe: Die Präposition einer Präpositionalgruppe ist verbgebunden, d.h. ein Verb verlangt immer eine bestimmte Präposition. Präposition „auf“ hat hier keine lokale Bedeutung, sie ist ein Formelement ïƒ die Präposition ist semantisch entleert. Bsp.: Sie wartet auf ihn. Präpositionalobjekt: Die Präposition eines Präpositionalobjekts ist nicht verbgebunden, „auf der Brücke“ ist ein Adjunkte/adverbiale Gruppe, „auf“ hat hier eine lokale Funktion. Bsp.: Sie baut ein Haus. …, weil sie auf Guddo gewartet hat. Bsp.: Er vergisst den Abstieg von Herta BSC. Er vergisst, dass Herta BSC abgestiegen ist. ïƒ Objektsatz Beide Sätze bedeuten dasselbe. Ein Satz bezeichnet eine Tatsache, Handlung etc., hat dieselbe Funktion wie Akkusativ ïƒ Objektsatz „vergessen“ ist syntaktisch ein anderes Wort als „bauen, mähen“ „vergessen“ ïƒ Handlung steht im Hintergrund „bauen, mähen“ ïƒ Handlung steckt im Wort Bsp.: Karl vergisst, dass Paula gewinnt. Kursiv, fett= Hauptsatz; rot= Objektsatz/Nebensatz Bsp.: Dass Paula gewinnt, freut ihn. Kursiv, fett= Hauptsatz; rot= Subjektsatz/Nebensatz Das Subjekt kann bei bestimmten Verben ein Satz sein. Sätze können Satzglieder besetzen und zwar Subjekt und Objekt ïƒ dass-Satz „vergessen“ Karl vergisst, dass Paula gewinnt. ïƒ Nebensatz ist der Inhalt des Wissens. Karl hat vergessen, ob Paula gewonnen hat. ïƒ Nebensatz drückt das Wissen nicht aus; man weiß nicht ob sie gewonnen hat oder nicht. „dass“: es wird ausgedrückt, was man weiß „ob“: es wird ausgedrückt, dass man etwas weiß, aber für den Rezipienten ist das Wissen nicht zugänglich Karl befürchtet, dass Paula gewonnen hat. ïƒ grammatisch Karl befürchtet, ob Paula gewonnen hat. ïƒ ungrammatisch Nicht alle Verben können „ob“-Sätze bilden! Immer, wenn „dass“- und „ob“-Sätze stehen können, muss der „dass“-Satz für den Sprecher wahr sein! Faktive Verben: Bei diesen Verben muss der „dass“-Satz wahr sein Karl erzählt, wer gewonnen hat. ïƒ indirekter Fragesatz, Nebensatz Am Anfang des Nebensatzes steht keine Konjunktion, sondern ein Fragewort/w-Wort Heute gibt es eine klare Unterscheidung zwischen Verbzweit- und Verbletztsatz, früher war es unklar, wo Verbzweit- und Verbletztsatz steht. Infinitivgruppen: Objekt- und Subjektinfinitive: Bsp.: Paula verspricht, dass sie eine Grammatik liest. Das Subjekt des Nebensatzes bezieht sich in diesem Fall zurück auf das Subjekt des Hauptsatzes. Bsp.: Paula verspricht, eine Grammatik zu lesen. ïƒ Objektinfinitiv Objektinfinitiv steht, weil das Subjekt des Nebensatzes mit dem Subjekt des referenziell übergeordneten Hauptsatzes übereinstimmt. ïƒ somit sind beide Sätze bedeutungsgleich Objektinfinitiv hat kein finites Verb, sondern ein infinites Verb und „zu“. Komprimierungsvorgang/Verdichtung: Das Subjekt des Nebensatzes fällt hinaus. Normalerweise kann, wenn ein „dass“-Satz gebildet werden kann, kann auch ein „zu“-Infinitiv gebildet werden. Verben können „zu“-Infinitive nehmen, haben aber Schwierigkeiten den „dass“-Satz zu nehmen Bsp.: Paula versucht, eine Grammatik zu lesen. ïƒ grammatisch Paula versucht, dass sie eine Grammatik liest. ïƒ ungrammatisch Paula strickt (eine Mütze). ïƒ muss nicht stehen Paula gewinnt. ïƒ implizite Bedeutung: es steckt im Verb schon die Bedeutung, dass sie ETWAS gewinnt. Bei fakultativen Objekten ändert sich die Satzbedeutung nicht so stark, dass man sie nicht weglassen könnte. Paula sagt etwas. ïƒ muss stehen Siemens verspricht sich einen hohen Gewinn. Siemens verspricht sich. Hier ist das Objekt wieder obligatorisch, weil sonst die Bedeutung verändert würde. Genitiv: Der Genitiv wird nicht aussterben, er wird auch nicht vollständig durch den Dativ ersetzt, wie es in dem Buch „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ heißt. Bsp.: der Antrag vieler Berliner ïƒ Genitiv der Antrag Berliner ïƒ ungrammatisch, weil Nominativ und Genitiv Plural gleich sind, deshalb der Antrag von Berlinern ïƒ Dativ kann alleine stehen, weil er das Plural-n hat, der Genitiv kann nur mit Artikel oder Nummernworten stehen. | |
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