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Die Gibson Guitars: Die erfolgreichsten Gitarrenmodelle


Einleitung

Da ich selber nun seit ca. 2 Jahren Gitarre Spiele und mich auch sehr für die verschiedenen Bauweisen von Akustik so wie auch Elektronischen Gitarren interessiere habe ich mich auch mit der Firma Gibson aus einander gesetzt. Diese ist jedem Gitarristen bekannt und auch ich wäre gerne im Besitz einer solchen Gitarre.

Die im Jahre 1902 von Orville Gibson gegründete Firma Gibson stellt verschiedene Saiten Instrumente her. Darunter Banjos, Mandolinen, Akustik und auch Elektronische Gitarren, und Elektronische Bässe. Heute ist der Hauptsitz von Gibson in Nashville in dem US Bundesstaat Tennessee. Die Gibson Guitar Corporation ist einer der weltweit erfolgreichsten Gitarrenhersteller neben Fender.

Auch gehören zum Konzern Gibson weitere bekannte Gitarren Hersteller wie zum Beispiel Epiphone, Kramer, Dobro und Steinberger. Heute verkauft Gibson Hauptsächlich Elektronische Gitarren und deshalb werde ich auch nur auf diese eingehen.

Gibson war die erste Firma, welche 1936 eine in Serie Hergestellte E-Gitarre verkaufte. Dieses Modell nannte sich ES-150. Sie war die erste Gitarre welche mit einem elektromagnetischen Tonabnehmer ausgestattet war, wodurch man über einen Gitarrenverstärker die Lautstärke vervielfachen konnte. Dadurch gab es so zu sagen eine „Revolution der Gitarre“. Nun war es möglich die Gitarre auch als ein Solo Instrument vor einem größeren Publikum einzusetzen, und nicht nur als ein Begleitendes Instrument.

Durch diese neuen Möglichkeiten war dieses Modell ein wahrer Verkaufsschlager. Bis heute gab es von Gibson viele verschiedene E-Gitarren Modelle, welche auch häufig für verschiedene Musik-Genres hergestellt wurden und deshalb auch alle verschiedene Klänge haben. Um nur einige zu nennen wären dort bekannte Modelle wie die Les Paul Serie, die Flying V, die Explorer, die SG Serie und viele weitere.

Die Les Paul Serie, welche erstmals 1952 vorgestellt wurde, war die erste so genannte Solidbody-E-Gitarre. Das bedeutet sie hatte keinen Akustischen Resonanzkörper hat und nur durch Tonabnehmer und einen Gitarrenverstärker ihren Klang erzeugt. In dieser Facharbeit beschäftige ich mich mit den erfolgreichsten und bekanntesten E-Gitarren Modellen von Gibson und erkläre auch weshalb gerade diese Gitarren so erfolgreich sind.

Außerdem erkläre ich, vergleichsweise kurz, noch einmal wie so eine E-Gitarre funktioniert.

Die Leitfrage dieser Facharbeit ist deshalb auch: „Welches sind die erfolgreichsten Gitarren-Modelle von Gibson und weshalb?“

Aufgrund der Tatsache, dass das einzige Buch zu diesem Thema bzw. welches sich mit der Geschichte und den Gitarren von Gibson beschäftigt in Englisch ist, werde ich, ganz bewusst, keine Zitate einbringen.


Hauptteil

Bei einer E-Gitarre gibt es, im Vergleich zu einer Akustischen Gitarre, keinen Resonanzkörper, welcher die Töne verstärkt und wiedergibt. Bei einer E-Gitarre gibt es elektro-magnetische Tonabnehmer welche die Saitenschwingungen der aus Metall bestehenden Saiten abnehmen. Es gibt im Wesentlichen zwei verschiedene Arten von Tonabnehmern. Single Coil und Humbucker. Ein Tonabnehmer besteht aus einem Permanentmagneten und aus einer Spule um die ein sehr dünner Draht gewickelt ist.

Durch die Schwingung der Gitarren-Saiten wird das Magnetfeld beeinflußt, wodurch diese dann in elektrische Spannung umgesetzt wird und über einen Verstärker hörbar gemacht wird. Da ein Single Coil Tonabnehmer sehr empfindlich ist, werden oftmals andere elektrische Signale, von zum Beispiel Monitoren, mit verstärkt. Bei einem Humbucker ist dies nicht der Fall. Da diese Technik sehr komplex ist, vermeide ich es nun sie zu erklären.

Der Grund dass auf einer regulären E-Gitarre aber auch die leicht beeinflußbaren Single Coil Tonabnehmer zu finden sind ist der, dass der Klang sehr unterschiedlich ist. Bei einem Humbucker gibt es im Allgemeinen deutlich weniger Höhen, dafür aber mehr Frequenzen im Mittenbereich.

Die erfolgreichsten Modelle von Gibson sind die Les Paul, die SG Serie, die Explorer und die Flying V. Im Folgenden werde ich, in dieser Reihenfolge, die Besonderheiten und die Erfolgsgeschichte dieser Modelle erläutern.

Die Gibson Les Paul war, wie in der Einleitung bereits Erwähnt, die erste in Serie produzierte Solidbody Gitarre. Sie wurde 1952 das erste Mal angeboten und fand am meisten Beliebtheit bei Jazz und Blues Musikern. Danach kamen noch andere Modelle unter dem Namen Les Paul raus, welche sich durch kleine Unterschiede von dem Standard Modell distanzieren. Im Jahr 1961 wurde die Produktion erst einmal beendet, da es mit dem mit Erfinder Les Paul (der, falls es nicht aufgefallen ist, Namensgeber der Gitarre ist) Probleme gab.

Das neue Modell „Les Paul SG“ gefiel ihm nicht, da die Form, laut ihm, nicht passend war. Da er sich auch noch gerade inmitten einer Scheidung befand, wollte er den Vertrag mit Gibson nicht verlängern um weniger Unterhalt zahlen zu müssen. Daraufhin wurde die „Les Paul SG“ einfach in SG umbenannt. Daraufhin zog sich Les Paul erst einmal aus dem Musik Geschäft zurück.

Später in den 1960er Jahren wurde die Les Paul zur Kultgitarre des immer beliebteren Bluesrock. Da Les Paul nun auch geschieden war, hatte er keine weiteren Unterhaltszahlungen zu erwarten und beide Partner (also Gibson und Les Paul) erneuerten ihren Vertrag und produzierten die Kult Gitarre weiter. Seit 1968 ist die Les Paul in verschiedenen Variationen bei Gibson ununterbrochen mit im Programm.

Sie zählt heute zu den meistverkauften Gitarren Weltweit. Da die Les Paul über zwei Humbucker verfügt ist sie im Klang nicht sehr höhenreich, dafür aber sehr stark in den tiefen. Dieser Druckreiche Klang wurde am Anfang besonders von Jazz Musikern geschätzt. Aber auch Eric Clapton verwendete sie, wodurch dieses Modell noch sehr viel bekannter wurde. Später wurde auch in der Rock Musik oft auf die Les Paul gesetzt.

Die SG-Serie, welcher der Les Paul sehr ähnlich ist, unterscheidet sich im Wesentlichen hauptsächlich durch den so genannten Double-Cutaway. Dies bedeutet, dass der Korpus an beiden Seiten des Griffbretts ausgeschnitten ist. Das sorgt dafür, dass der Spieler auch die höheren Bünde problemlos spielen kann. Bei dem Modell SG handelte es sich aber weniger um den praktischen Nutzen, als darum, dass die Gitarre Moderner Aussehen sollte.

Da Gibson bis dato als Firma für Jazz Gitarren bekannt war und Konkurrent Fender bereits viel größere Erfolge mit Elektronischen Gitarren erzielte musste nun mal etwas getan werden. Die verwendeten Materialien sind, abgesehen von dem im Griffbrett ein gefertigtem Palisander nichts Neues. Im Unterschied zu Les Paul hat die SG keine aufgeleimte Decke aus Ahornholz, sondern nur aus Mahagoni.

Auch die Größe des Korpus ist anders. Er ist kleiner und dünner als bei der Les Paul und dadurch ist die ganze Gitarre auch deutlich leichter. Wie auch bei der Les Paul wurden wieder die P.A.F. Humbucker Tonabnehmer verwendet. Es gab aber auch bei späteren Modellen (zum Beispiel bei der „Special“) P-90- Singlecoil Tonabnehmer. Auch gab es Modelle mit drei Humbuckern, zum Beispiel bei dem Modell Custom. Ähnlich wie die Les Paul hat auch die SG einen Gibson typischen warmen, druckvollen Ton.

Auf der nächsten Seite finden Sie, wie auch schon bei der Les Paul, zur besseren verständlichkeit, ein Bild der Gibson SG Standard:


Bei der Explorer, welche ab 1958 bis 1959 und dann wieder ab 1976 produziert wurde, handelt es sich um eine Gitarre welche vor allem durch ihre einzigartige Form, bei vielen Leuten mistrauen auslöste. Sie war ursprünglich als Jazz-Gitarre gedacht gewesen. Jedoch zeichnete sich nach gerade mal 2 Jahren Produktionszeit schnell ab, dass dies nicht funktioniert. Jedoch kam in den 1970er Jahren immer mehr der Hard Rock auf und die Explorer wurde immer häufiger verwendet.

Viele Gitarren Hersteller versuchten daraufhin ebenfalls ein Modell wie die Explorer herzustellen. Darunter auch große Unternehmen wie Jackson Guitars, ESP, Ibanez und B.C. Rich. Einzig Konkurrent Fender schien von dem Aufkommen der Explorer nicht sehr beeindruckt und vertraute weiterhin auf eigene Modelle. Durch diese hohe Nachfrage entschied sich Gibson im Jahre 1976 dieses Modell auch wieder aufzunehmen.

Anbei ein Bild einer Gibson Explorer:


Ebenfalls im Jahre 1958 kam die Flying-V auf den Markt. Genau wie bei der Explorer waren auch bei der Flying-V die Erfolge am Anfang sehr gering. So wurden im ersten Jahr 81 und im zweiten Jahr nur noch 17 Modelle ausgeliefert. Ihren ersten Erfolg hatte die Flying-V Mitte der 1960er Jahre, als einige Blues-Gitarristen dieses Modell verwendeten. Darunter auch zum Beispiel Jimi Hendrix und Albert King.

Dadurch hatte Gibson im Jahre 1967 dieses Modell wieder hergestellt. Nun aber auch wie bei der Explorer mit einem Mahagoni Korpus. Heute sind die alten Modelle mit einem Korpus aus Limba sehr selten und sehr teuer. In gut erhaltenem Zustand werden diese weit im sechs stelligem Bereich gehandelt. Als erstes sollte die Flying-V einen Korpus in Form eines Dreiecks haben.

Durch ihre aggressive Form ist die Flying-V vor allem bei Rock und Metal Gitarristen sehr beliebt. An folgt eine kleine Liste der berühmtesten Gitarristen welche auf der Flying-V gespielt haben: Jimi Hendrix, Keith Richards, Kirk Hammett, James Hetfield, Albert King, Lenny Kravitz, Ron Thal und Paul Stanley.

Zum Abschluß des Hauptteils hier ein Foto der Flying V:


Schluß/Fazit

Nachdem ich bereits die erfolgreichsten Modelle von Gibson vorgestellt habe bleibt noch die Frage, warum diese Modelle überhaupt so erfolgreich wurden.

Bei der Gibson Les Paul liegt der Erfolg sicherlich an den berühmten Künstlern welche auf ihr gespielt haben, aber auch an der besonders guten Verarbeitung und den ausgewählten Materialen. Durch ihre Tonabnehmer hat sie einen sehr besonderen Klang, welcher aber auch sicherlich an der Bauform liegt. Die gewölbte Decke trägt da sicherlich auch einen Teil bei. Die Les Paul war außerdem so gesehen auch die erste richtige E-Gitarre.

Auch die Explorer ist sehr erfolgreich. Dies liegt sicherlich daran, dass sie der Les Paul sehr ähnlich ist, jedoch durch ihr Double-Cutaway angenehmer zu spielen ist und sich auch sehr gute für aggressivere Musik-Genres eignet.

Ebenfalls die Explorer kann sehr gut überzeugen. Sie ist Optisch schon etwas komplett anderes. Trotz anfänglicher Verkaufsprobleme konnte sie sich später doch durchsetzen und ist heute gar nicht mehr weg zu denken. Sie überzeugt durch Einfallsreichtum und Innovation.

Die Flying-V ist die dritt erfolgreichste E-Gitarre von Gibson (hinter der Les Paul und der SG) und dies auch komplett zu recht. Sie ist ein wahres klang wunder und trotz nur so vor Ausdruck und Kraft. Sie ist ein fester Bestandteil in der Metal und Rock Szene und deshalb auch so erfolgreich.


Literaturverzeichnis

Carter, Walter: Gibson Guitars. (100 Years of an American Icon), New York 1994

Gibson Guitars: Gibson USA, Gibson, 2014, , Januar 2015

Wikipedia: Gibson Guitar Corporation, 10. August 2014, , Januar 2015

Wikipedia: Gibson Les Paul, 18. Oktober 2014, , Januar 2015

Wikipedia: Gibson SG, 15. November 2014, Januar 2015

Wikipedia: Gibson Explorer, 15. Dezember 2013, , Januar 2015

Wikipedia: Gibson Flying V, 30. September 2014, , Januar 2015

Wikipedia: Tonabnehmer, 20. Januar 2015, , 28 Januar 2015


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