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Zusammenfassung
Soziologie

Karlsruhe KIT

1.3, Lenger, 2016

Ivana Z. ©
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ID# 61649







Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit


Das menschliche Wissen und Sein ist das Ergebnis der Interaktion mit anderen Menschen. In dieser Hausaufgabe werde ich die soziale Konstruktion der Wirklichkeit bezugnehmend auf das Werk von P.L. Berger und T. Luckmann wiedergeben und mit eigenen Worten beschreiben.

Im Gegensatz zu Tieren sind die Instinkte der Menschen nicht völlig ausgeprägt. Anthropologisch gesehen wird der Mensch weltoffen geboren. Er besitzt also durchaus einen Instinktapparat muss aber erst noch lernen sich in der Welt zurecht zu finden und Vertrauen zu anderen Menschen zu finden.

Damit die Menschen also wissen, was sie tun sollen ist es notwendig sich eigene Handlungsgewohnheiten zu definieren. Menschen produzieren sich daher eine eigene Umgebung beziehungsweise Wirklichkeit. Diese hängt von der jeweiligen Gesellschaft ab. Was in der Gesellschaft A normal zu sein scheint, kann in der Gesellschaft B als abnormal gelten.

Für die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit sind drei Grundpfeiler wesentlich. Die Habitualisierung, die Institutionalisierung und die Objektivation.

Die Habitualisierung beschreibt die Eingewöhnung von Handlungen. Diese werden immer wieder von einer einzelnen Person wiederholt und so verfestigt. Dadurch kommt es zu der Möglichkeit, die Handlung kraftsparend zu reproduzieren. Ein Holzfäller beispielsweise wird durch das ständige Holzfällen sich an die Tätigkeit gewöhnen und so Muskeln aufbauen.

Dies vereinfacht ihm die Handlung beim späteren Gebrauch. Durch die Habitualisierung wird beim Menschen die Instinktabfolge der Tiere ersetzt. Gewohnheiten welche hier gebildet werden nennt man auch Institutionen.

Es werden also den Handlungen und den jeweiligen Gruppen für die Handlungen Namen gegeben. Das weitergegebene Wissen ist zum größten Teil Alltagswissen und gibt zum Beispiel Auskunft über das richtige Verhalten in der Gesellschaft.

Das Wissen wird zu einem selbstverständlichen Teil der Wirklichkeit und die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit nicht mehr angezweifelt. Dieser Prozess, in welchem die subjektiven Erfahrungen und Gegebenheiten der Gesellschaft zur gesellschaftlichen Wirklichkeit werden nennt man Objektivation.

Diese Realität wird solange gerechtfertigt bis jedes Individuum genau weiß, wie es sich in der Gesellschaft zu verhalten hat. Grundlage für diese Legitimation sind die Erfahrungen der Individuen. Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit muss stetig legitimiert werden, da es immer eine neue Generation geben wird, welche die soziale Ordnung noch nicht kennt und daher eventuell in Frage stellt.

Abschließend kann man sagen, dass das soziale Konstrukt der Wirklichkeit nach Berger und Luckmann durch die stetige Institutionalisierung von Handlungen entsteht. Die Menschen erschaffen sich ihre eigene Realität und stehen mit dieser im ständigen Ausgleich. Die Regeln und Strukturen einer Gesellschaft werden als gegeben gesehen, das Alltagswissen nicht mehr angezweifelt.

So ist es beispielsweise für die ältere Generation immer noch schwer Homosexualität als etwas Normales anzusehen, wurde ihnen doch in ihrer nicht angezweifelten Wirklichkeit beigebracht, dass dies eine Sünde sei. Es ist also wichtig sich bewusst zu werden, dass die Wirklichkeit in der wir leben von unserer Gesellschaft konstruiert wurde, damit man die Werte welche nie angezweifelt wurden und doch eventuell falsch sind verändern kann.


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