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Mitschrift (Lernskript)

Geschichte Öster­reichs: Umfas­sendes Skriptum von Prof. Mosgöller

12.405 Wörter / ~40 Seiten sternsternstern_0.25stern_0.3stern_0.3 Autorin Martina K. im Apr. 2014
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Mitschrift
Alte Geschichte

Universität, Schule

HTL Mödling

Note, Lehrer, Jahr

Christine 2009

Autor / Copyright
Martina K. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.60 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternstern_0.25stern_0.3stern_0.3
ID# 39293







Überblick: Das Lern­skript "Geschichte Öster­reichs" von Prof. Mag. Albert Mosgöller ist ein umfang­rei­ches Lehr­mittel für Studie­rende und Geschichts­in­ter­es­sierte. Es behan­delt die histo­ri­sche Entwick­lung Öster­reichs von der Urge­schichte bis zur Neuzeit und legt dabei beson­deren Wert auf das Verständnis gesell­schaft­li­cher, poli­ti­scher und kultu­reller Zusam­men­hänge. Anstatt sich auf reine Fakten zu konzen­trie­ren, ermög­licht es den Lesern, Ursa­chen und Wirkungen histo­ri­scher Ereig­nisse zu verstehen und kritisch zu reflek­tie­ren. Dieses Skriptum ist beson­ders nütz­lich für dieje­ni­gen, die einen tief­grei­fenden Einblick in die öster­rei­chi­sche Geschichte gewinnen möch­ten.
#Österreich_Geschichte#Urgeschichte#Metallzeit

Prof. Mag. Albert MOSGÖLLER















Skriptum


GGP

Geschichte Österreichs

Teil 1




2. Jg. HTL





Wozu Geschichtsunterricht?

Wir suchen Antworten auf die Frage nach der Zukunft zwangsläufig in Vergangenheit und Gegenwart. Wir müssen zuerst wissen, was war und was ist, um zu erkennen, was wir machen und was daraus entstehen könnte.

Dabei kann der Unterricht natürlich nur ein fragmentarisches zur Kenntnis bringen sein. Er soll jedoch die Möglichkeit bieten,

die Wege und Irrwege der Moderne zu erkennen,

die Bedeutung von Katastrophen und Skandalen einordnen zu können und

die Entwicklung in Richtung unserer gesellschaftlichen Einrichtungen,

unserer Art, Politik zu machen, und letztlich auch das Problem, dass es

immer wieder Krieg gibt, obwohl ihn angeblich keiner will, zu verstehen.

Dazu bedarf es weniger der exakten Kenntnis von Namen und Jahreszahlen als der Darstellung komplexer Zusammenhänge. (In diesem Sinne ist auch eine Einteilung in Epochen sinnvoll nur als Orientierungsrahmen und nicht wörtlich zu nehmen!)

Die Fragen nach Ursache und Wirkung, nach dem Zusammenspiel verschiedener Ereignisse und deren Auswirkungen bis zur Gegenwart sind das wesentliche Thema des Geschichtsunterrichts. Diese lassen sich öfter von verschiedenen Standpunkten aus unterschiedlich beantworten, was natürlich auch die Gefahr ideologischer Verzerrungen in sich birgt. Dieser Gefahr sollte man sich soweit bewusst sein, dass man Literatur/Aussagen/Filme etc. zu historischen Ereignissen oder Entwicklungen durchaus kritisch konsumiert.



GESCHICHTE ÖSTERREICHS

URGESCHICHTE

Steinzeit (Lithikum)

Die ältesten Spuren menschlicher Siedlung in Österreich sind etwa

180 000 Jahre alt. Fundorte sind die Gudenushöhle im Kremstal, NO und die Drachenhöhle bei Mixnitz in der Steiermark. Die Menschen lebten von Großwildjagd und Früchtesammeln, sie betrieben noch keine Vorratswirtschaft. Mehr Funde sind aus der letzten Eiszeit bekannt, v. a. in Lößgebieten. Es gab bereits Vorratswirtschaft und Geräteerzeugung mit regionalen Unterschieden. Bekanntester Fund aus dieser Zeit ist die Venus von Willendorf, ein Fruchtbarkeitsidol aus Kalkstein.

Mit dem Ende der Eiszeit vor 12.000 Jahren begann planmäßiger Ackerbau: Weizen, Gerste und Hirse. Als neues Arbeitsgerät taucht das Beil auf. Beginn der Herstellung von Tongefäßen. In der Jungsteinzeit (oder Keramikum ca. 5. 000 - 1.8OO v. Chr.) überschnitten sich die donauländischen Kulturen der Linearkeramik und der bemalten Keramik mit der westlichen Glockenbecherkultur. Pfahlbauten als nordeuropäisches Element deuten auf Einwanderung einer neuen (indogermanischen?) Bevölkerung. Damals begann die Viehzucht mit der Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen und die Entwicklung des Spinnens und Webens. Zahlreiche aufgelassene und wiederbesiedelte Standorte deuten auf ein Wanderbauerntum hin. Importierte Werkstoffe, wie Bernstein, beweisen weitreichende Handelsbeziehungen.

Metallikum (Bronze- und Eisenzeit)

Es begann die Ausbeutung alpiner Kupferminen (Bischofshofen, Kitzbühel). Kupfer wurde zunächst kalt geschmiedet, dann legiert mit Zinn (ergibt Bronze) oder seltener Antimon. Es begann die Arbeitsteilung, in deren Gefolge soziale und kulturelle Unterschiede entstanden. Verschiedene Kulturen lassen sich v. a. durch die Bestattungsart nachweisen: in Ö Abfolge Flachgräber - Hügelgräber -Urnenfelder. Die Häufung der Funde belegt einen Bevölkerungszu­wachs.

Um 800 v. Chr. begann das Eisen die Bronze zu verdrängen. Neue Abbaustätten gewannen Bedeutung: Hallstatt, Hallein.








Kulturträger dieser Epoche sind die Illyrer. In der Kunst zeigt sich eine Periode auffälligen Schmucks. Schönstes Beispiel aus Österreich ist der Kultwagen von Strettweg.

Um 400 v. Chr. Vormarsch der Kelten. Nur in Tirol und Vorarlberg hielten sich die Räter (wahrscheinlich keine Indogermanen) In Restösterreich siedelten die keltiscnen Stämme der Noriker, Taurisker und Boier. Pie völkische Vielfalt dieser Zeit spiegelt sich in den Ortsnamen: Scarantia (Scharnitz) und Veldidena (Wilten) sind rätisch; Carnuntum und Arelape (Erlauf) illyrisch; Lauriacum (Enns), Lentia, Tragisamus (Traisen), Vindobona keltisch.

Im 2.Jh. setzten sich die norischen Stammesfürsten allmählich durch und schufen ein Königreich mit dem Hauptsitz auf dem Magdalensberg in Kärnten. Es bestand eine recht gute Nachbarschaft zum römischen Reich. 113 v. Chr. wollten die germanischen Stämme der Kimbern und Teutonen durchziehen, worauf Rom ein Hilfsheer entsandte. Dieses wurde bei Noreia von den Germanen vernichtet.

In der Folge geriet Norikum zwischen die expandierenden Germanenstämme und das wachsende römische Reich. Unter Augustus wurde 15 v. Chr. das Königreich besetzt. Gleichzeitig wurde Rätien erobert und dessen Bevölkerung deportiert. Wenig später eroberte Tiberius Pannonien - Österreich war Teil des römischen Staates.


RÖMERZEIT UND VÖLKERWANDERUNG

Drei römische Provinzen lagen auf österreichischem Gebiet:

Pannonien mit Alpenrand und Wr. Becken und dem Hauptort Carnuntum;

Noricum mit großen Teilen von NÖ, OÖ, K, St, Sbg und den Haupt-

orten Ovilava (Wels), Aelium Cetium (St. Pölten) und Virunum:

Rätien mit Tirol und Vorarlberg und sein Zentrum Augusta Vindeli-

cum (Augsburg).


Die Verwaltungsgliederung erfolgte nach Stadtbezirken (civitas), die auch Gerichts- und Steuersprengel waren. Es wurden viele keltische Siedlungen ausgebaut und Stadtrechte verliehen. Die Städte hatten rechteckige Baublöcke mit südländischen Haustypen. Amphitheater und Thermen befanden sich am Stadtrand. Die Bevölkerung wurde romanisiert, auf soziale Unterschiede deutet das Bestehen von Vereinen und Zünften. Große Straßenbauten förderten den Handel: Einfuhr von Öl, Wein, Keramik aus Italien, Transit und Ausfuhr: Holz, Felle, Honig, Wild , Rinder Sklaven, Bernstein, Eisen, Salz.

Verschiedentlich Bedrohung der Donaugrenze durch germanische Stämme. In den Markomannenkriegen 166- 180 wurden Pannonien und Noricum verwüstet, Befriedung unter Kaiser Marc Aurel. 193 wurde der Statthalter von Carnuntum, Septimius Severus zum Kaiser ausgerufen. Legionstruppen wurden als Grenzbauern sesshaft.


Nach Einfällen der Alemannen wurde unter Diokletian (um 300) die Verwaltung und Verteidigung neu geordnet. Kaiserkongress in Carnuntum 308.

Ab der Mitte des 4. Jh. vermehrte Auseinandersetzungen mit den Germanen: Carnuntum von den Quaden zerstört, 395 überrannten Goten den Limes. Die römischen Truppen zogen nach Italien ab. Nach einer kurzen Herrschaft Odoakers gehörte der Alpenraum zum Ostgotenreich Theoderichs (493). Anfang des 6. Jh. siedelten Langobarden in Pannonien. Diese zogen nach Abschluss eines Bündnisses mit den Awaren 569 nach Oberitalien weiter. In den entsiedelten Raum zogen zwei Völker: die Baiern von Westen und die Slawen von Osten.

DAS FRÜHCHRISTENTUM

Die Anfänge sind legendär. Im 3. Jh. tauchten christliche Soldaten auf. 304 unter Diokletian erlitt der Amtsvorsteher Florianus den Märtyrertod. 313 wurde das Christentum gleichberechtigt, von 343 sind norische Bischöfe bekannt. Im 5. Jh. war bereits ein Großteil der Bevölkerung christlich. Die ersten Kirchen waren Umbauten, erst später entstanden eigene Gebäude. In der 511 verfassten Lebensbeschreibung des hl. Severin ist die einzige schriftliche Quelle für die Situation der norischen Bevölkerung in der Völkerwanderungszeit erhalten.


Von der Völkerwanderung zu den Babenbergern

Die einwandernden Baiern waren gegenüber den Slawen in der Überzahl und drangen allmählich nach Osten und Süden vor. Die sla­wische Besiedlung ist heute in Ortsnamen nachweisbar: Feistritz (Wildbach), Opponitz (Wasserfall), Dellach (Tal) etc. In der 2. Hälfte des 6. Jh. erschienen die Awaren, die von der ungarischen Tiefebene aus Vorstöße in das Alpenvorland unter­nahmen. In den friedlichen Perioden kam es zur Zusammenarbeit der Awaren mit -der germanischen Familie der Agilolfinger, die an der oberen Donau ein unabhängiges Staatsgebilde regierten. Besonders der letzte Herrscher aus dieser Familie, Tassilo III., versuchte, durch diese Politik den Expansionsbestrebungen des fränkischen Reiches zu entgehen. Allerdings war er durch einen Lehensvertrag mit der dort herrschenden Familie der Karolinger verbunden. (Lehensherr gibt dem Vasallen Land und rechtlichen Schutz, Gegenleistung des Vasallen ist Treue- und Heerfolgepflicht) Tassilo weigerte sich wiederholt, seinen Vasallenpflichten nach­zukommen und widmete sich lieber dem Ausbau seines Herrschaftsgebietes. Dabei stützte er sich vor allem auf die Missionsarbeit der Kirche, die vom Bistum Salzburg aus erfolgte. Tassilo gründete 777 inmitten des Grenzlandes das Stift Kremsmünster. Er versuchte in der Folge, die Unabhängigkeit der Kirche einzuschränken, worauf diese sich an Karl d. Gr. wandte, der Tassilo verhaftete und wegen Verweigerung der Heerfolge zu lebenslanger Klosterhaft verurteilte. Karl gliederte Tassilos Herrschaft in sein Reich ein und unternahm erfolgreiche Vorstöße gegen die Awaren, die sich daraufhin zum Kaukasus zurückzogen.

Die Aufsicht über die Grenzmark im heutigen Österreich hatten in Zukunft meist Verwandte des karolingischen Herrscherhauses inne. Ende des 9. Jh. tauchten aus Osten die Magyaren auf, die durch ihre überlegene Reittechnik (Steigbügel!) verheerende Einfälle unter­nahmen. Diese Gefahr konnte erst nach einer neuen Grenzorganisation durch das neue Herrscherhaus der Salier (V. a. den Bau von Burgen) und zwei siegreiche Schlachten gebannt werden: 933 an der Unstrut (Sachsen) und 955 6uf dem Lechfeld (bei Augsburg). Nachdem sich die Verwalter der östliche Grenzgebiete auch in der Folge als untreu gegenüber dem Herrscherhaus erwiesen, übergab 976 Kaiser Otto II. das Gebiet einem seiner treuesten Anhänger, einem Grafen Luitpold. Dieser stammte aus Hessen, lebte aber in Schwaben. Der Name Babenberger und der erste Stammbaum stammen von einem Familienmitglied des 12. Jh., Otto v. Freising.







STEIERMARK


KÄRNTEN


SALZBURG


TIROL

970 karantanische Mark an der Mur (um Wildon) Markgrafen: Eppensteiner

1035 von K. Konrad II. ab­gesetzt (Investiturstreit) Stmk. an Grafen v. Wels


1050 ausgestorben, Stmk. an Ottokare (aus Steyr)



898 Erzbistum; Erz­bischöfe haben auch weltliche Macht

1072 Bistum Gurk in Kärnten


Grafschaften: Ober-, Unterinntal, Gebirge;

Osttirol bei Kärnten

Reutte bei Schwaben;

Puster­tal, Vintschgau eigene Grafschaft

11. Jh. Südtirol an Bistümer Trient, Brixen;

Mächtigste Familien: Görz, Tirol, Eppan, Andechs













1122 Spanheimer beerben Eppensteiner; gründen St. Veit, Klagenfurt;


Einsetzungszeremonie: Annahme durch d. Volk Messe in Maria Saal Lehensvergabe am Herzog­stuhl (bis ins 17. Jh.)

Innere Unruhen im Inves­titurstreit

1167 Stadt Salzburg von kaisertreuen Truppen verbrannt



















Anfang 13. Jh. Bistum Seckau gegründet.


1252 Kampf gegen Grafen von Görz

1286 Grafen v. Görz erben

Kärnten 1335 an Habsburger


Erzb. Eberhard II. auf kaiserlicher Seite gründet Bistum Seckau

1225 Berchtesgaden unabh.


Salzburger Besitz in Traismauer, Kärnten etc.



Eppaner, Tiroler ausgestorben

Görzer erben;


1252 gegen Spanheimer; Meinhard II

ordnet Verw., Zoll, Münze,

Witwe Konrad IV; Gründung von Stams

1286 mit Kärnten belehnt;

1363 Margarete Maultasch über­gibt

an Habsburg

Görzer Nebenlinie in Lienz bis 1500














INVESTITURSTREIT

Auseinandersetzung zwischen dem Papst und den europäischen Königen - vor allem dem deutschen - um die Freiheit der Kirche von jedem weltlichen Einfluss.

Das Investiturrecht ermöglichte dem König, Bischöfe in ihre weltlichen und geistlichen Ämter einzusetzen, womit sie po­litisch von ihm abhängig waren, während der päpstliche Ein­fluss sich nur auf geistliche Fragen beschränkte. Während des Investiturstreites (11. und 12. Jh.) kam es wieder­holt zu päpstlichen Bannsprüchen gegen die deutschen Könige. Bekannt ist der Bannfluch Gregor VII. gegen Heinrich IV., wo­rauf es zu dessen Bußgang nach Canossa (1077) kam. Damit hatte erstmals ein deutscher König und Anwärter auf die Kaiserkrone die päpstliche Strafgewalt über sich und sein Amt anerkannt. Das Wormser Konkordat M122) beendete den Streit durch einen Kompromiss: die Bischöfe wurden vom Papst in die geistlichen und vom König in die weltlichen Ämter eingeführt. Der Einfluss der beiden Gewalten auf die Kirchenorganisation führte jedoch auch später noch zu Konflikten (vgl. Rückseite, Salzburg).



DIE BABENBERGER

LEOPOLD I. 976 - 994: als Nachfolger eines Burkhard mit der Mark­grafschaft an der Donau belehnt. Die Mark reicht im Osten bis Greifenstein. In Würzburg gestorben

HEINRICH I. 994 - 1018: Ausdehnung ins Wr. Becken; 996 erste Er­wähnung von "ostarrichi" in einer Schenkungsurkunde. Gefechte mit dem polnischen König Boleslaw in Mähren. Irischer Missionar Koloman um 1000 bei Stockerau getötet.

ADALBERT 1018 - 1055: Kriegszug gegen die Magyaren 1030, Niederlage bei Wien (Heer unter Leitung des Salierkaisers Konrad II.) Adelsfamilien mächtiger als Babenberger - Mark mit zahlreichen Immunitäten durchsetzt (Gebiete in denen das Recht des Grundherren galt).

ERNST 1055 — 1075: Gebietszuwachs: nördliches Weinviertel, Thaya

LEOPOLD II. 1075 - 1095: schwankend zwischen Kaiser und Papst

(Investiturstreit); Bischof Altmann wird aus Passau vertrieben, mit L. gegen K. Heinrich IV.; Mark an Wratislaw von Böhmen, L. setzt sich zur Wehr aber Niederlage bei Mailberg 1082; er erhält die Mark zurück, muss jedoch im Norden Gebietsverluste hinnehmen.

LEOPOLD III. 1095 - 1136: betreibt vorsichtige Politik, neigt dann zu Heinrich V., heiratet dessen Schwester Agnes; Königsgüter Krems, Tulln, Wien, Hainburg gehen in markgräflichen besitz über - Entwicklung zu Städten. 1125 sterben Salier aus, L. ver­zichtet auf Kandidatur zur Königswahl; Ausbau der Siedlung in Ö: Klostergründungen: Klosterneuburg, Seitenstetten, Heiligenkreuz, Zwettl, Altenburg;' dadurch rascher kultureller Aufschwung Aufstieg der Kuenringer im Waldviertel beginnt, andere Adels­familien sterben aus - L. erbt; Krems wird erste Münzstätte Österreichs; L. wahrscheinl. ermordet; begraben in Klosterneuburg;, 1485 heiliggesprochen


LEOPOLD IV. 1136 - 1141: (3. Sohn) Halbbruder des Stauferkönigs

Konrad III.; 1139 Hzt. Bayern erhalten (Welfe Heinrich d. Stolze; zu mächtig)

HEINRICH II. 1141 - 1177: heiratet Witwe Heinrich d. Stolzen, Gegensatz zur Welfenfamilie wegen Bayern wird durch Kreuzzug verhindert; Friedrich "Barbarossa will Frieden mit V/elfen, gibt ihnen Bayern zurück. Zum Ausgleich 1156 Österreich zum Herzog­tum erhoben (Urkunde "Privilegium Minus") Vorrechte: freie Nachfolgerwahl (!), eingeschränkte Hof- und Heerfolgepflicht; Waldviertel von Bayern an Österreich. Pfalz wird von Kloster­neuburg nach Wien verlegt, St. Polten (Passauer Besitz) wird Stadt. 1167 mit kaiserlichen Truppen gegen Salzburg

LEOPOLD V. 1177 - 1194: 1192 Steiermark geerbt (vgl. steir. Geschichte Teilnahme am Kreuzzug, Streit mit Richard Löwenherz, vorzeitige Rückkehr. Richard auf der Rückkehr in Wien erkannt, in Dürnstein (ehrenvoll) gefangen gehalten, Freilassung 1193 gegen Löse­geld - Hälfte an Kaiser, Rest an L. (1l 690 kg Silber) für Gründung Wr. Neustadts verwendet; Zwettl, Hörn, Eggenburg gegr. Aufstieg des Ritterstandes

FRIEDRICH I. 1195 - 1198: stirbt auf Kreuzzug

LEOPOLD VI. 1198 - 1230: gründet Lilienfeld, fördert Bettelmönche kauft Linz, übernimmt von Hohenburgern Wappen; Wien erhält Stapelrecht (Osthandel), kulturelle Blüte;


FRIEDRICH II. 1230 - 1246: guter Krieger, schlechter Politiker; Aufstand der Kuenringer niedergeschlagen; Gegensatz zu Kaiser Friedrich II. (Feldzug gegen F. muss wegen anderer Verpflichtungen abgebrochen werden); strebt nach Erhebung Österreichs zum Königreich, nach eigenem Bistum - vergeblich; hält Mongolenheere von der Ostgrenze ab, besetzt ungarische Grenzfestungen, bei Gefecht gefallen; kinderlos

Letzte Babenbergerinnen sind Schwester und Nichte Friedrichs, aber der Kaiser erkennt deren Ansprüche nicht an.


DIE ROMANISCHE KUNST

Sie umfasst die Epoche zwischen 1000 und 1250 und ist der erste gesamteuropäische Kunststil; sie ist überwiegend sakral (kirchlich) ausgeprägt.

D


Baukunst


i e


S

ie ging aus Wehrbauten mit kleinen schießschartenähnlichen Fenstern hervor. Anfangs gab es einfache rechteckige Kirchen mit West- oder Ostturm, später kamen Querschiffe hinzu, die Kirchen hatten nun Kreuzform. Den Abschluss des Langhauses bildet ein Chor und eine halbrunde Apsis. Seitenschiffe von geringerer Höhe und Breite ermöglichen größere Kirchen, in denen es auch hell ist. Es erfolgte keine genaue Planung vor Baubeginn, sodass sich zwischen den ältesten und den jüngsten Teilen eines Gebäudes oft stilistische Unterschiede erkennen lassen. Die statischen Kenntnisse waren gering.

Bauführer waren meist Ordensleute.

D

ie Wände wurden wenig gegliedert, alle Durchbrüche wurden mit Rundbogen abgeschlossen, die Decken waren anfangs flach, später als Tonnengewölbe konstruiert. Eine typisch romanische Bauform waren die runden, zweigeschossigen Beinhäuser (Karner).

Die Plastik

Sie besteht nur in Verbindung mit dem Sakralbau und soll das biblische Geschehen erläutern und so belehrend wirken. Die Figuren sind nicht naturgetreu und wirken starr.

Die Malerei

Wie bei der Plastik steht der symbolische Charakter im Vordergrund. Es gibt keine Perspektive und die Größenverhältnisse sind oft falsch. Wandmalereien wurden in Freskotechnik angelegt. In

Klöstern wurde Buchmalerei betrieben, wobei Werke für den Gottesdienst hergestellt wurden.


aus




B e i s p i e l e a u s Ö s t e r r e i c h

Die besterhaltenen Klosterbauten der Romanik sind die von Heiligenkreuz
Zwettl, Lilienfeld in Niederösterreich und Millstatt in Kärnten, sowie
Seckau in der Steiermark. Weitere
bedeutende Kirchen befinden sich in Wien
St.Ruprecht,
Abb. a), Tulln, Wr. Neustadt und Friesach (Abb. b) und in
Schöngrabern (NO) Die größte romanische Kirche Österreichs befindet sich in
Gurk (K) Sie hat eine Unterkirche (Krypta) mit 100 Säulen (Abb. umseit.)
Karner sind u. a. in Tulln, Mödling und Hartberg erhalten.





Gurk, Krypta


Tulln, Karner 13. Jh.


Gurk, Dom 12.Jh.







STAAT, RECHT UND SIEDLUNG IM HOCHMITTELALTER

Die Aufgaben des Staates beschränkten sich im wesentlichen auf.

a) Außenpolitik

b) Bewahrung des Glaubens

c) Aufrechterhaltung der Lebensordnung

Die eigentliche Verwaltung übernahm der Adel, Bildung und soziale Fürsorge die Kirche. Staatstragendes System war das Lehenswesen mit seinen gegenseitigen Verpflichtungen.

Das mittelalterliche Recht war nicht aufgezeichnet, es musste daher immer "gefunden" werden. Oberste Gerichtsbarkeit hatte der König. Die_Gerichtsbarkeit: umfasste alle Verbrechen, auf die eine Blut- , strafe stand; sie hatte der Landesfürst inne.

Niedere Gerichtsbarkeit besaß der Grundherr über seine Untertanen. Fehderecht stand nur dem Adel zu.

Das Siedlungswerk ist intensiver als im Frühmittelalter, es werden auch höher gelegene Gebiete besiedelt. Träger sind Fürst, Adel, Kirche, der König beteiligt sich nur noch durch Landschenkungen. Die Rodungen verbinden alte Siedlungsgebiete und schaffen so die Voraussetzung für die Bildung der Landesherrschaft.

Besiedelt wurden Wald- und Mühlviertel, Ober- und Oststeiermark, Pinzgau, Bregenzer Wald. Ortsnamen auf -reuth, -roith, -schwend oder nach dem Gründer (im Genitiv) Heinrichs, Gerungs, Dietmanns kommen auf. Siedlungsformen sind das Angerdorf und in alpinen Gegenden die Streusiedlung.


Zahlreiche Siedlungen wuchsen zu städtischer Größe und Bedeutung an, was dann auch in der Rechtsstellung zum Ausdruck kam. Manche Städte wurden überhaupt neu gegründet (z.B. Wr. Neustadt). Ausschlaggebend dafür, ob ein Ort eine Stadt wurde war nicht die Größe und das Aussehen sondern das Stadtrecht. Es wurde meist durch die Landesfürsten vergeben und umfasste:

a) das Recht auf Selbstverwaltung: Bürgermeister, Gericht

b) das Recht auf Selbstverteidigung: Stadtmauer mit Wehranlagen

c) Privilegien: etwa Stapelrecht, Münz,- Zoll-, Mautrecht,

Straßenzwang.

Meist hatten Städte zwei Wachstumskerne - eine Burgsiedlung und eine Kaufmannsniederlassung - die sich heute im Straßenbild wider­spiegeln, z. B. in Linz, Budweis, Krems. Erst aus der Verschmelzung entstand die Bürgerstadt. Voraussetzungen für die Erhebung zu Städten waren:

- Lage an einem Fernhandelweg: Villach, Judenburg

- Vorhandensein einer -brücke: Innsbruck, Bruck/M., Villach

- Grenzlage: Drosendorf, Hainburg, Laa, Fürstenfeld

- Verwaltungsmittelpunkt: Dürnstein (Kuenringer), Wolfsberg (Bist. Bamberg), Steyr (Ottokare)

- strategische Gründe des Landesherren: Wr. Neustadt, Klagenfurt

Nur wenige österreichischen Städte hatten eine Überregionale Be­deutung. Der einträgliche Fernhandel konzentrierte sich auf den Donauraum und einige Alpenstraßen.

WIRTSCHAFTSLEBEN DES HOCHMITTELALTERS

Bäuerliche Gemeinde und Grundherrschaft sind die Gemeinschaften,

in denen sich die wirtschaftliche Tätigkeit des mittelalterlichen

Bauern vollzieht.

Die Gemeinde: Regelung der nachbarlichen Zusammenarbeit bei der Bewirtschaftung der Fluren; Einhaltung des Flurzwanges nach den Erfordernissen der Dreifelderwirtschaft (Sommergetreide Wintergetreide, Brache); Instandhaltung von Brunnen, Wegen, Brücken; Festlegung und Überwachung der Flurgrenzen.

Die Grundherrschaft: Nicht nur Betriebsform, sondern Herrschaft über Land und Leute; der Grundherr gab den Boden gegen Ver­pflichtung zur Abgabenleistung (Zehent) an unfreie oder halbfreie Bauern, einen Teil behielt er im Eigenbetrieb.

Wichtigste Feldfrüchte waren Hafer und Roggen, Flachs, Bohnen, Erbsen und Mohn. Große Verbreitung hatte der Weinbau in Gebieten, wo er heute völlig fehlt, z. B. in Kärnten. Als Haustiere waren Schwein und Geflügel am meisten verbreitet.


Der Bergbau erreichte erst im Spätmittelalter wieder die Bedeut­ung der Römerzeit.

Salz: Hallein, Bad Hall; Aufkommen des Soleverfahrens

Eisen: Erzberg, Hüttenberg; zahlreiche Besitzanteile von Klöstern Edelmetalle: in Gastein und Rauris Gold, in Zeiring, Schladming und Friesach Silber; Voraussetzung für die Münzprägung.

Über Gewerbe und Handwerk sind wenige Quellen erhalten. Besonders die Schmiede der Eisenwurzen hatten auch außerhalb Österreichs einen guten Ruf.

DER KAMPF UM DAS ERBE DER BABENBERGER

Die Männer und Söhne der beiden letzten Babenbergerinnen kamen als Erben des Babenbergerreiches nicht in Frage: sie starben frühzeitig, bzw. konnten sich politisch nicht durchsetzen. In den allgemeinen Wirren rief der Adel den böhmischen Thronerben Ottokar ins Land. Der konnte sich rasch durchsetzen und heiratete, um den Schein einer Erbfolge zu wahren, die wesentlich ältere Margarethe, eine Schwester des letzten Babenbergers. Nach einigen Kämpfen musste Ottokar die Steiermark an Ungarn abtreten (1254). In den folgenden Jahren ordnete Ottokar die Verwaltung, wobei er die Kirche und die Städte auf Kosten des Adels stärkte. 1280 er­hob sich der steirische Adel gegen die Ungarn. Ottokar unterstützte den Aufstand, schlug die Ungarn und erhielt die Steiermark zurück. Ottokars Machtausweitung erfolgt ohne rechtliche Grundlage, da im Deutschen Reich eine Phase der Thronstreitigkeiten nach dem Aus­sterben der Staufer in Gang war.

1273 wurde Graf Rudolf v. Habsburg zum Dt. König gewählt. "Er muss gegen Os. Machtfülle ankämpfen. Rechtsgründe dafür: kein Lehens­empfang, nicht vor Gericht erschienen - Reichsacht wird verhängt. Zunächst Propagandakrieg, 1276 zog Rudolf mit Heer nach Osterreich - Ottokar unterwirft sich kampflos. Er verzichtet auf Osterreich und wird dafür mit Böhmen und Mähren belehnt.

In der Folge verweigern die Kurfürsten Rudolf weitere Unterstützung (um ihn nicht zu mächtig werden zu lassen). Ottokar hat noch An­hänger in Österreich. Es kommt 1278 zur Entscheidungsschlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen: Rudolf siegt, Ottokar wird auf der Flucht erschlagen. Friedensschluss wird durch Doppelhochzeit besiegelt.

1282 werden die Königsöhne Albrecht und Rudolf gemeinsam mit Österreich belehnt. 1283 wird Albrecht Alleinherrscher. Zahl­reiche schwäbische Adelige kommen an den Wiener Hof.


ÖSTERREICH UNTER DEN HABSBURGERN

Nach der Niederwerfung Ottokars von Böhmen konnte König Rudolf von Habsburg 1282 seine Söhne Albrecht und Rudolf gemeinsam mit Österreich und der Steiermark belehnen. Rudolf sollte für einen Verzicht auf die Regentschaft finanziell entschädigt werden, starb jedoch noch vor der Aufstellung seines Anteils.

Albrecht I. war bestrebt, die landesfürstliche Gewalt in Osterreich durchzusetzen und bediente sich dabei meist schwäbischer Gefolgsleute. Die vom Adel unter nicht ganz einwandfreien Umständen erworbenen Güter wurden konfisziert, die Steuerfreiheit für den Klerus aufgehoben, Verwaltung und Finanzwesen neu geordnet. Es kam zu Aufständen, die alle niedergeschlagen wurden.

Nach einer Auseinandersetzung mit dem nach König Rudolfs Tod von den Kurfürsten gewählten Adolf von Nassau wurde Albrecht zum König gewählt. Er wurde 1308 von seinem Neffen wegen des vorenthaltenen Erbteils ermordet.

Sein Sohn Friedrich der Schöne kämpfte gegen den Wittelsbacher Ludwig den Bayern, unterlag aber.

Der Versuch der Habsburger, durch gezielte Erwerbungen eine Land­brücke von den österreichischen Besitzungen zum Stammsitz in der Schweiz zu schaffen, scheiterte. 1291 hatten sich Gebiete am den Vierwaldstätter See zum "Ewigen Bund" zusammengeschlossen (Sage von Wilhelm Tell). Mit ihrer erstmals angewandten Partisanentaktik und erfolgreichen Feldschlachten vertrieben die Eidgenossen im 14. Jh. die Habsburger aus ihren Schweizer Besitzungen.

Albrecht II. , Bruder Friedrichs, blieb nach einem Giftattentat gelähmt. Er erbte Kärnten nach dem Aussterben der dortigen Görzer Herrscherfamilie. In Albrechts politisch ruhige Regierungszeit fielen Heuschreckenplagen, Erdbeben und eine Pestepedemie.

Rudolf IV., der Stifter, legte in seiner kurzen Regierungs­zeit (1358 - 1365) die Grundlagen für die spätere Größe und Selbständigkeit Österreichs. Als Schwiegersohn von Kaiser Karl IV. aus dem Haus Luxemburg fühlte er sich bei der Ernennung der Kurfürsten übergangen. Als Gegenmaßnahme fälschte seine Kanzlei 1359 mehrere Urkunden und erweiterte das Privilegium minus von 1156 zum Privilegium Maius, das Österreich bedeutende Vorrechte einräumte:

der Herzog erhält den Titel Erzherzog und steht im Rang gleich hinter den Kurfüsten;

der Herzog hat volle Landeshoheit, der König hat keinen Einfluss mehr;

die Belehnung erfolgt in Österreich und zu Pferd;

Verpflichtung zur Heerfolge nur gegen Ungarn (mit 12 Mann);

freies Erbrecht;

diese Rechte gehen auch auf zukünftige Erwerbungen über.

Kaiser Karl IV. erkannte dieses Dokument nicht an, offiziell be­stätigt wurde es erst 1453 von Friedrich III.

In Konkurrenz zu seinem Schwiegervater, der in Prag den Veitsdom errichtete, begann Rudolf mit dem Umbau der romanischen Stephans­kirche in Wien zu einer gotischen Kathedrale. Die Gründung eines Wiener Bistums scheiterte jedoch.

1365 wurde die Wiener Universität gegründet, nach Prag die älteste in Mitteleuropa.

Das nach Pest und Feuersbrunst arg mitgenommene Wien sollte rasch wieder aufgebaut werden: Zuwanderer genossen drei Jahre Steuer­freiheit, die Studenten erhielten wirtschaftliche Förderung, das Zunftwesen wurde teilweise entmachtet.



Rudolf verzichtete auf den Jährlichen "Münzverruf" (Verringerung des Edelmetallgehaltes) mit seinen inflationären Folgen und schuf zum Ausgleich eine zehnprozentige Getränkesteuer ("Ungeld"). Durch Rudolfs frühen Tod blieben viele seiner Maßnahmen in den Ansätzen oder wurden vergessen. Bleibend war die friedliche Vereinigung von Tirol mit Österreich: die letzte Görzer Gräfin, Margarethe Maultasch, übergab nach dem Tod ihres einzigen Sohnes Tirol 1363 an Rudolf IV. und ließ sich in Wien nieder. Weitere Erbverträge Rudolfs kamen erst späteren Habsburgergenerationen zugute: die mit den Luxemburgern (Böhmen) und mit verschiedenen Linien der Görzer (Istrien, Krain, Osttirol).

Trotz eines Erbteilungsverbotes wurde der Familienbesitz 1379 von Rudolfs Brüdern Albrecht III. und Leopold III. geteilt. Nach außen sollte die Familie eine Einheit bilden, sie führten daher alle Titel und Wappen gemeinsam. Damals kam für die Habsburger erstmals die Bezeichnung "Haus Österreich" auf.

Die Leopoldiner erhielten die Steiermark, Kärnten, Krain, Tirol und die noch der Familie gehörenden Gebiete in den Vorlanden (Süddeutschland und in der heutigen Schweiz). Sie erbten Istrien, Triest schloss sich freiwillig an und große Teile Vorarlbergs wurden den verschuldeten Montforter Grafen abgekauft. Diese Habsburgerlinie teilte sich nochmals in einen innerösterreichischen (Steiermark, Kärnten, Krain) und einen vorderösterreichischen (Tirol, Vorarlberg) Zweig.

Die Albertiner erhielten die österreichischen Länder.

Albrecht V. heiratete die Tochter Kaiser Siegmunds und wurde nach dessen Tod als erster Habsburger zum Deutschen Kaiser gekrönt (als Albrecht II.). In seine Regierungszeit fielen die Hussitenkriege, verlustreiche Auseinandersetzungen mit Anhängern des Reformators Jan Hus. Erstmals wurden Berufssoldaten (Söldner) eingesetzt. Albrechts Sohn Ladislaus wurde erst nach seinem Tod geboren (1439) und daher Posthumus genannt.

Friedrich V. (III.) aus der steirischen Linie der Leopoldiner übernahm die Vormundschaft über Ladislaus, der aber schon 1457 starb, Friedrichs 53jährige Regierungszeit fiel in eine Phase des Umbruchs mit emporstrebendem städtischem Bürgertum. Ungarn und Böhmen gingen an lokale Könige verloren, Wien erlebte Aufstände und wurde zeitweise von anderen Herrschern regiert. Am Ende seines langen Lebens (er wurde 78 Jahre alt) hatte Friedrich nicht nur alle seine Feinde überlebt und seine Herrschaft gefestigt, er konnte auch den Erwerb Burgunds durch die Heirat seines Sohnes Maximilian und die Erbansprüche auf Ungarn und Böhmen noch erleben.


DIE GOTISCHE KUNST

Das Wort "Gotik" stammt von den Italienern der Renaissance, die diesen - um 1140 im Pariser Raum entwickelten - Stil als Inbegriff des Fremden und Barbarischen betrachteten.

Die Gotik entwickelte sich parallel zur Romanik und lässt sich in 3 Epochen gliedern, die aber in den europäischen Ländern mit zeit­lichen Verschiebungen beginnen und enden:

a) Frühgotik: im deutschen Raum ab 1200

b) Hochgotik: Die Wandlungen in der Politik (Aufstieg Frankreichs zur größten Macht in Europa durch ein starkes Königtum), in der Gesellschaft (Aufstieg des städtischen Bürgertums) und der Philosophie (Scholastik) schufen ein neues Weltbild, das seinen Ausdruck in Bau und Dekoration der Kathedralen des 13. und 14. Jahrhunderts findet. Das französische Kathedralprogramm setzt sich in Europa durch (Austausch zwischen den Bauhütten).

c) Spätgotik: Das 14. Jh., von Epidemien, Kriegen und Not gekenn­zeichnet, geistig von der Mystik, gesellschaftlich vom Bürgertum getragen, entwickelte nationale Sonderformen. Nach 1400 kommen unvollendete Großbauten zum Erliegen. Die bildenden Künste lö­sen sich von der Bindung an die kirchliche Architektur.

Baukunst


D


i e


Neben sakralen Bauten entstanden in zunehmender Zahl Paläste, Rats- und Bürgerhäuser, Brücken, Stadttore und Befestigungsanlagen. Ausführende waren nun berufsmäßige Handwerker, die in Genossen­schaften (Bauhütten) vereinigt waren. Der technische Fortschritt und die zunehmenden statischen Kenntnisse ermöglichten die Um­wandlung des romanischen Wandbaues zum gotischen Glieder- oder Skelettbau bei dem die Vertikale betont wurde. Der Spitzbogen er­möglichte es, unterschiedliche Spannweiten zu gleicher Scheitel­höhe zu führen. So entstanden neben den Basiliken vor allem im deutschen Raum Hallenkirchen mit gleich hohen Kirchenschiffen. Das Gewicht der Gewölbe wurde durch Rippen auf die Eckpunkte (Pfei­ler) geführt, die Rippen bildeten Kreuz- oder Netzsysteme. Die Ent­lastung der Wandfelder erlaubte immer größere Glasflächen. Die Fenster wurden von Maßwerk durchbrochen, die Fassaden mit Türm­chen (Fialen) und Ziergiebeln (Wimpergen) gegliedert. Über den Hauptportalen entstanden Rundfenster (Rosetten), die Portale selbst sind mit Plastiken geschmückt.



1 Pfeilar

2 Gade

3 Empore Triforium


3-schiffige Basilika, frühgotisch durch Wegfall der Empore 3zoniger Aufbau. Doppelte Strebebögen, Pultdach über den Seitenschiffen. Chartres. Kathedrale, 2. H 12. bis A. 13 Jh. (b) 5scniffige Staffelbasilika. Die inneren und äu­ßeren Seitenschiffe haben jeweils eigene Be­lichtung. Mailand Dom, 1387 beg (c)Emporenhalle - Hallenkirche, über deren Sei­tenschiffen sich Emporen befinden. Hier: mit strebebogenähnlichen Verstärkungen (V). Steinakirchen/Österr., Pfarrkirche. E. 15 Jh.




Zwei Beispiele für hochgotische Kirchen

Die Profanbauten über­nehmen häufig Formen und Schmuck des Kirchenbaues

Reims. Kathedrale 1211-1311


Münster, Rathaus, um 1235



Die Plastik

Die Starre der Gestalten wird aufgelöst, die Gesichter gewinnen Ausdruck.
Dargestellt werden Figuren, die als Gleichnis für die christlichen
Wahrheiten dienen sollen: Apostel, Propheten, Philo­sophen, Allegorien(z.B. Künste, Tugenden). Später kommen Darstel­lungen des leidenden Christus(Schmerzensmann, Pieta) und Marien­statuen hinzu. Ferner entstanden Grabdenkmäler, Chorgestühle und hölzerne Flügelaltäre.


Die Malerei

Es überwog die Glas- und Tafelmalerei. Beide standen im Dienst der Religion. In der Spätgotik war das Bürgertum wichtigster Auf­traggeber, es verlangte ein Abbild der Wirklichkeit, die Land­schaft wurde Teil der Bildgestaltung, die Perspektive berück­sichtigt, die Künstler wurden bekannt.



B e i s p i e l e a u s Ö s t e r r e i c h


Sakrale Baukunst: Stephansdom Wien, Pfarrkirchen u. a in Ybbs, Steyr, Villach, Wallfahrtskirche Maria Saal.

Gozzoburg in Krems, Kornmesserhaus in Bruck/M., Bummerlhaus in Steyr,
Goldenes Dachl in Innsbruck, diverse Burgen.

Plastik: Bauplastiken an gotischen Kirchen und Häusern, Gräber Rudolf IV. und Friedrich III. im Stephansdom, Madonnenstatuen, Flügelaltäre in Mauer bei Loosdorf , Kefermarkt, St. Wolfgang

Got. Portal 13.Jh. (4 Türpfosten, 5 Gewände, 6 Bogenlaibung)



AN DER WENDE ZUR NEUZEIT:

MAXIMILIAN I. (1483 - 1519)

Im Gegensatz zu seinem Vater Friedrich ging Maximilian als Held und strahlender Herrscher in die Geschichte ein. Jedoch stammen zahlreiche Legenden, die heute noch über ihn kursieren, entweder von ihm selbst oder aus seiner Umgebung. Maximilian war einer der ersten Herrscher, der Propaganda zielbewusst einsetzen konnte. Nicht zielbewusst war hingegen seine Politik, v. a. die Außenpolitik Seine bleibenden Erfolge stellten sich eher durch Zufall als in­folge eines klaren politischen Kurses ein.

Reformen im Inneren: Verkündigung des "Ewigen Landfriedens"

Das Reichskammergericht urteilt auf Basis des römischen Rechts

Heeresreform: Regimenter (400 Mann) - Fähnlein (10-16)

Neue Verwaltungsgliederung: Einteilung in 10 Kreise

Steuer: gemeiner Pfennig

Landesregierungen in Wien, Linz , Innsbruck ("Regimenter")

Eine Reichsreform scheiterte, weil die deutschen Fürsten gegen einen Machtzuwachs des Kaisers waren und die entstehenden Kosten fürchteten.

Außenpolitik: Maximilian heiratete Maria, die Erbin von Burgund, wodurch es zu einem Gegensatz zu Frankreich kam (besonders nach der Erwerbung Spaniens durch die Habsburger). Burgund ging nach einem langwierigen Krieg an Frankreich verloren. Maximilians Sohn Philipp (der Schöne) heiratete Johanna von Spanien, die überraschend Erbin des spanischen Weltreiches wurde. Zu Spanien gehörten auch Unteritalien, Sizilien.

Ein weiterer Erfolg der Heiratspolitik Maximilians war die Doppel­hochzeit von Wien 1515: seine Enkel Ferdinand und Maria heirateten die Kinder des ungarischen Königs, Ludwig und Anna. Als Ludwig 1526 im Kampf gegen die Ungarn fiel, kamen Ungarn und Böhmen an die Habsburger.

Bereits 1500 hatte Maximilian Osttirol und das Pustertal geerbt. Von Bayern erhielt er Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg. Venedig verwehrte ihm 1508 den Durchzug zur Kaiserkrönung in Rom, worauf er sich in Trient zum "Erwählten Römischen Kaiser" pro­klamieren ließ. Im folgenden Krieg gegen Venedig wurde Tirol bis an den Gardasee ausgedehnt.

Maximilian starb in Wels und liegt in Wr. Neustadt begraben. Sein selbstentworfenes Grabmal steht in der Hofkirche in Innsbruck.

RENAISSANCE UND GLAUBENSSPALTUNG

Renaissance = Wiedergeburt der Antike. Es vollzog sich ein grund­sätzlicher Wandel in der Einstellung zu allen Fragen und Problemen Das Diesseits wird vor das Jenseits gestellt, der Mensch steht im Mittelpunkt, die Natur wird erforscht, es kommt zu Erfindungen. Die Antike wird zum Vorbild.

In der Gesellschaft blieb der Adel zwar führend, verlor aber durch kriegstechnische Neuerungen (Schießpulver, Söldnerheer) an Einfluss. Adelige traten als Offiziere und hohe Verwaltungsbeamte in den Dienst der Fürsten.

Der Bürgerstand gewann durch die Geldwirtschaft an Bedeutung. Zu den Bürgern kam als neue soziale Gruppe die Gebildeten, Beamte, Ärzte. Im Wirtschaftsleben entstanden feste Formen der Kapitalverwaltung, des Geldverleihs, der Buchführung usw., wobei Italien (z.B. die Familie Medici) führend war. Reiche Kaufherrengeschlechter wurden Geldgeber der Herrscher.

Die Kunst der Renaissance

Die Baukunst leitet ihre Formen aus der römischen und griechischen Zeit ab. Der Profanbau gewinnt an Bedeutung. Alle Bauformen lassen sich auf geometrische Figuren zurückführen, oder auf Zahlen­verhältnisse (z.B. Goldener Schnitt). Viele dieser Zahlenver­hältnisse wurden vom menschlichen Körper abgeleitet.

Die Renaissance dauerte in Österreich nicht länger als 100 Jahre, sie hinterließ auch vergleichsweise wenig Bauwerke. Gründe dafür sind die Bindung an traditionelle Bauformen, das fast völlige Fehlen kirchlicher Neubauten durch die Reformation und der Platzmangel in den befestigten Städten. Auch konnte das die Renaissance begründende Gedankengut des Humanismus (der Mensch steht im Mittelpunkt des Denkens) nicht so einfach aus Italien übernommen werden. Daher entstanden viele Renaissance­bauten Österreichs durch ausländische Baumeister oder auf Ver­anlassung ausländischer Bauherren.

W

ichtige Bauwerke dieser Epoche sind: Schloss Porcia in Spittal an der Dräu, die Schlösser Schallaburg, Rosenburg, Greillenstein und Weitra in Niederösterreich, Schloss Ambras bei Innsbruck, die Landhäuser in Graz und Klagenfurt und die Stallburg und das Schweizertor der Wiener Hofburg.

Die bedeutendste Plastik ist das Grab­monument Kaiser Maximilian I. in der Innsbrucker Hofkirche mit einer Ahnengalerie aus überlebensgroßen Bronzefiguren.

Die Glaubensspaltung in Österreich

Ursachen waren die neue Lebenshaltung mit schwindender kirch­licher Autorität und gleichzeitig verheerende moralische und wirtschaftliche Zustände in vielen Bereichen der katholischen Kirche .

Luthers Lehre fand vor allem bei den Adeligen und bei den Bauern rasch Verbreitung: der Ritterstand war bedeutungslos geworden und auf Kosten der Bürger verarmt, die Lage der Bauern hatte sich durch die zunehmende Geldwirtschaft verschlechtert. Es kam zu Aufständen. Die Religion wurde in Österreich zum Politikum, da die Habsburger katholisch blieben.





Renaissance 16. Jh.

KARL V. (1519 - 1556)

Der Enkel Maximilians gelang die Wahl zum Kaiser nur durch Bestellung der Kurfürsten mit Hilfe des Augsburger Bankhauses Fugger. Mit seinem Bruder Ferdinand teilte Karl das Erbe im Vertrag von Brüssel 1522: Karl und seine Nachkommen (span. Linie) regierten in: Spanien, Niederlande, Neapel, Sizilien, Überseegebiete; Ferdinand und seine Nachkommen: Erblande, ab 1526 Ungarn, Böhmen. Außenpolitik: Kampf gegen "Frankreich, das die habsburgischen Umklammerung fürchtete;

Kampf gegen die Türken, 'die bereits im 15. Jh. über den Balkan bis Ungarn vorgedrungen waren. 1529 erste Belagerung Wiens. Die Türken brachen die Belagerung wegen des nahen Winters ab. Ferdinand schließt mit dem Sultan Verträge ab und kann gegen jährliche Tributzahlungen ("Ehrengeschenke") Westungarn behalten.

Kampf um die Einheit des Glaubens

Karl suchte einen Ausgleich, scheiterte aber an den Lutheranischen

Fürsten, die die Religion für ihre machtpolitischen Zwecke nutzten,

aber auch am Papst, der sich lange weigerte, ein Konzil für die

notwendigen Reformen einzuberufen.

1526 Religionsausübung nach eigenem Gewissen erlaubt

1529 zog Karl dieses Zugeständnis zurück - Protest der lutheran. Stände -Protestanten

1530 erklären Protestanten ihre Lehre - Augsburger Bekenntnis

1555 Augsburger Religionsfrieden: beide Bekenntnisse gleichgestellt Untertanen müssen Bekenntnis del Landesfürsten annehmen oder auswandern.

T556 Karl sieht seine Versöhnungsbestrebungen gescheitert, zieht sich von der Regierung zurück, stirbt 1558

1545-63 Konzil von Trient: Dient der kathol. Erneuerung. Dogmen

werden fixiert (z. B. 7 Sakramente, Priesterweihe, Heiligen­verehrung); Verpflichtung der Priester zum Zölibat und zum Gehorsam gegenüber Bischof und Papst.

FERDINAND I. (1522/56 - 1564)

In Spanien erzogen, kam 1521 erstmals nach Österreich. Warf Bauern­aufstände nieder (Michael Gaismair in Tirol).

Er musste dem Adel Zugeständnisse in religiösen Dingen machen, da er ihn wegen der Türkengefahr brauchte. Er versuchte, die Reform der katholischen Kirche durch Aufsicht über die Kirchenguter


durch landesfürstliche Beamte.(Klosterrat), durch Visitationen (Untersu­chungen durch kirchliche Vorgesetzte) und durch die Berufung der Je­suiten nach Wien. (1555 Petrus Canisius).

Im Reich vermittelte Ferdinand zunächst den Augsburger Religionsfrieden und folgte 1556 seinem Bruder als Kaiser nach. Nach seinen Tode wurden die Länder der deutschen Linie der Habsburger dreigeteilt.

Maximilian XI, (1564-1576)

Er erhielt die österreichischen Länder ob und unter der Enns, Ungarn, Böh­men und den Kaisertitel«

war in religiösen Dingen äußerst tolerant, begünstigte sogar den Protes­tantismus. Der Adel erhielt weitgehende Religionsfreiheit auf den Eigentümern, aber nicht in den Städter. (=Assekuration). Durch den überraschen­den Tod des Kaisers und die Uneinigkeit der Protestanten kam es nicht zur Bestätigung der vollen Religionsfreiheit.

Karl (II.) erhielt Innerösterreich (Stink., Ktn., Krain auch er musste den Adeligen große Religionszugeständnisse machen, sein Sohn Ferdinand (als späterer Kaiser Ferdinand II.) führte die harte katholische Restauration durch und re-katholisierte seine Länder ständig.

Ferdinand erhielt Tirol und die Vorlande. Hier waren die neuen Lehren nur wenig eingedrungen und konnten mit Hilfe der Jesuiten bald wieder verdrängt werden.

Rudolf II. (1576-1612)


War in Spanien streng katholisch erzogen worden, unter ihm begann die ei­gentliche "Gegenreformation", die anfänglich größere Erfolge zeigte. Rudolf verfiel immer mehr der Schwermut, zog sich von den Regierungsgeschäften nach Prag zurück und widmete sich hier der Astrologie, Alchemie und seinen Kunstsammlungen. Sein Bruder Matthias vermittelte .als Verwe­ser in Ungarn einen Frieden mit den Türken, diesen anerkannte der miss­trauische Rudolf nicht, worauf die habsburgische Familie für Matthias und gegen Rudolf Stellung bezog ("Bruderzwist in Habsburg"), rang die Herrschaft über Rudolfs Länder außer Böhmen, schließlich auch dieses Königreich, Rudolf blieb nur der Kaisertitel, starb aber kurz darauf.

Matthias hatte aber dem Adel für dessen Unterstützung größere Religionszuge-ständnisse machen müssen, ebenso Rudolf seinem böhmischen im "Majestätsbrief11.


Matthias (1612-1619)

War sehr stark vom Adel abhängig (wegen dessen Unterstützung gegen seinen Bruder und der Türkengefahr), der immer mehr Vorrechte verlangte. Vor allem der böhmische Adel trat immer forscher auf.

Da Matthias keine Kinder hatte wurde Ferdinand von Innerösterreich zum Thronfolger ernannt und zum. König von Ungarn und Böhmen gekrönt. Die­ser war aber wegen seiner harten katholischen Restauration in seinen Ländern bekannt und so spitzte sich die Lage zu, die schließlich mit dein "Prager Fenstersturz" 1610 zum "Dreißigjährigen Krieg" führte.




Ferdinand I. (1556—1564)


Maximilian II. (1564—1576) Ferdinand (II.) Karl (II.)



Rudolf II. Matthias Ferdinand II. (1619—1657)

(1576—1612) (1012—1619)

Ferdinand III.

(1637—1657)

FERDINAND II. (l619 - 1637)

Kompromissloser Gegenreformator; sammelt Verbündete gegen die Re­bellen in Böhmen. Oberösterreich, das sich der böhmischen Refor­mation angeschlossen hatte, wird an Bayern verpfändet und von die­sen hart regiert (Frankenburger Würfelspiel). 1620 siegt das kaiser­liche Heer unter Tilly am Weißen Berg gegen den böhmischen König Friedrich von der Pfalz (Winterkönig). Die Protestanten flüchten, Böhmen wird von nun an von Wien regiert und Erbkönigreich. Der Dreißigjährige Krieg entwickelt sich in der Folge außerhalb Österreichs, wobei die die beiden kaiserlichen Feldherren Tilly und Wallenstein Erfolge feiern. Ferdinand entlässt unter Druck der Reichsfürsten Wallenstein, der die Kurfürsten entmachten und aus Deutschland ein Erbreich machen wollte. Nach dem Vormarsch des schwedischen Königs Gustav Adolf wird Wallenstein zurückgerufen und erhält fast unbeschränkte Vollmachten. In der folgenden Zeit wird Kriegsführung und persönliches Verhalten Wallensteins undurchsichtig. Er wird von drei kaisertreuen Offizieren in Eger ermordet. In der folgenden Endphase des Krieges kämpften an kaiserlicher Seite Spanien und Bayern sowie Sachsen (Protestant l) gegen Schweden, Niederlande, Hessen und Frankreich (kath.!). Der Krieg war keine religiöse Streiterei mehr, auch keine nationale, vielmehr versuchte jeder Herrscher, politische und territoriale Gewinne für sich heraus­zuschlagen.

FERDINAND III. (1637 - 1657)

ähnelte in der Kompromisslosigkeit seinem Vater, war aber in der po­litischen Praxis etwas realistischer. Gegen Ende des Krieges wird Österreich erstmals direkt von den Kampfhandlungen betroffen: die Schweden besetzen das Gebiet nördlich der Donau und Vorarlberg. Nach langen Verhandlungen wird 1648 der Westfälische Frieden geschlossen: er bringt eine Gleichberechtigung der Konfessionen,, nur geringe Gebietsveränderungen und eine Auflösung des Reiches in einen Staatenbund. An gesamtstaatlichen Einrichtungen blieben nur der Reichstag, das Reichskammergericht und der Reichshofrat. Der Kaiser hatte praktisch nur mehr den Ehrenvorsitz über 360 souveräne Staaten. Die Habsburger mussten sich daher mehr ihrer Hausmacht widmen, man begann, den österreichischen Staatsgedanken höher zu werten als die Reichsidee.

Nach dem frühen Tode des älteren Kaisersohnes Ferdinand wurde dessen ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmter Brüder Leopold Thronerbe.

















SIEDLUNG UND WIRTSCHAFT IM KONFESSIONELLEN ZEITALTER

Gegenreformation und Türkenkriege, weniger der dreißigjährige Krieg führten teilweise zu starken Bevölkerungsverlusten. Die wichtigsten Neusiedler dieser Zeit sind die Kroaten des Burgenlandes und Nieder­österreichs. Deren Sprache und Kultur konnte sich im Burgenland bis heute halten. Das Wirtschaftsleben ist durch den Versuch der Fürsten gekennzeichnet, planvoll und gründlich alle Quellen den eigenen po­litischen und wirtschaftlichen Ansprüchen dienstbar zu machen. Die Rechtsverhältnisse der Bauern sind meist schriftlich fixiert, wobei die Leistungen meist erhöht wurden, die Anbautechniken wurden moderner, neue Kulturpflanzen gewannen an Verbreitung (Mais, Tabak). Der alpenländische Bergbau hatte im 16. Jh. seine Hochkonjunktur (Salz in Aussee, Hallstatt, Hall; Eisen am Erzberg und Hüttenberg; Silber und Kupfer in Schwaz).

Die Lage des Gewerbes war unterschiedlich. Am bedeutendsten war die Eisenverarbeitung, die Glashütten nahmen einen großen Aufschwung. Die Handelswege veränderten sich, die Atlantikhäfen überflügelten die Adriastädte an Bedeutung.

Zentrum der Wissenschaft war meist der Hof. Der Astronom Tycho de Brahe lebte in Prag bei Rudolf II, Johannes Kepler Lehrte in Graz und Prag, lebte dann in Linz, wo er das dritte seiner Planetengesetze formulierte. Der Religionsstreit hatte für die Wissenschaft Konsequenzen: meist wurden Errungenschaften des anderen Lagers misstrauisch aufgenommen, z. B. Die Kalenderreform 1583 von den Protestanten, weil sie vom Papst ausging.

Die Alchimie stand in hoher Blüte, wobei die Grenze zur Gaunerei nicht immer klar zu erkennen war.

LEOPOLD I. (1657 - 1705)

Während des Dreißigjährigen Krieges war an der Türkenfront Ruhe gewe­sen, die Türken waren mit Nachfolgeproblemen beschäftigt gewesen. Erst 1683 gingen die Türken in die Offensive, Anlass war die Stellung des de facto unabhängigen Siebenbürgen. Zweiter Krisenherd der Außenpolitik waren Frankreich und Spanien.

JOSEF I. (1705 - 1710

Er war wirtschaftlich interessiert, religiös, doch tolerant. Gründer des Wiener Dorotheums. Er hatte nur zwei Töchter, sodass sein Bruder Karl, der in Spanien das Erbe der ausgestorbenen Habsburgerlinie an­treten wollte, zum Kaiser gewählt wurde.





Barock = ital. schiefrund. Umfasst das 17. und 18 . Jahrhundert, überschneidet sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit der Aufklärung. Das Barock war:

ein religiöses Zeitalte r; es wandte sich wieder dem Jenseits zu, sah aber in der Schönheit, Pracht und der Sinnen­freude der Welt weiterhin ein wichtiges Übergangsstadium für die

die Zeit der staatlichen Allmacht mit einem allmächtigen. Fürsten (Absolutismus) und einer organisierten Wirtschaft

die Zeit einer überschwenglichen, k ü n s t l e - rischen E n t f a l t u n g, da man die Kunst der Religion und dem Staat dienstbar machte und durch die großartigen Siege die Türken in der Kunst ein Ausdrucksmittel für diese Freude fand.

Der Absolutismus

Im fürstlichen Absolutismus (auch höfischer A.) vereinigt; sich alle Macht auf den Herrscher, er ist der S o u v e r ä n.

Ludwig XIV,: "Der Staat bin ich".

Der Herrscher: Von ihm geht alle Gewalt aus, er ist oberster Richter und

alleiniger Gesetzgeber, aber auch oberster Verwalter des Reiches und oberster Kriegsherr. Zur Regierung verfügt er über eine gebildete Beamtenschaft (Juristen) , ein stehen­des Heer und ein geregeltes Steuereinkommen, ihm zur Sei­te steht die Kirche über die er Einfluss hat (Staatskirchentum) .

Als alleiniger Inhaber der Souveränität regiert er "Von Gottes Gnaden". Ist dessen Statthalter auf Erden und die­sem allein verpflichtet.

Die Weitergabe der Macht erfolgt allein durch die Erbfolge( der Staat ist also wie ein Familienbesitz zu werten.

Der Adel: Er behält den gesellschaftlichen Vorrang (Anspruch auf gehobene Verwaltungs- und Offizierstellen) und seine wirtschaftliche Macht (Besitzungen, Steuerfreiheit).

Er verliert alle politischen Vorrechte, tritt in den Hof-, Staats- und Kirchendienst , er wird zum Hofadel ohne politischem Ein­fluss und kostet so dem Staat Unsummen.

Das Bürgertum: Es trug durch seine Wirtschaftskraft die Hauptlast der

Steuern und ermöglichte die wirtschaftliche und kultu­relle Blüte der absolutistischen Staaten,

Es hatte kein politisches Mitspracherecht, alle höheren Staatsstellen waren ihm verschlossen.

Die Bauern: Sie nahmen am politischen Leben und der wirtschaftlichen Blüte keinen Anteil. Mit den herrschaftlichen Abgaben und der Grundsteuer zahlten sie ebenfalls einen Teil des aufwendigen Hoflebens.










Der Merkantilismus

Ist das erste Wirtschaftssystem mit einer eigenen Wirtschaftslehre. Ziel des Merkantilismus ist eine Aktive Handelsbilanz (mehr Exporte als Importe) um mit dem herein fließenden Bargeld die kostspielige Hofhaltung und eine offensive Außenpolitik (Ausbau des Heeres) betreiben zu können. Dieses Ziel wird erreicht durch:

Steigerung der heimischen Produktion durch Errichtung von Großbetrieben

(Manufakturen- ! ) oder Errichtung von Staatsbetrieben (Monopol !} mit staatlicher Unterstützung

billige Erzeugung durch Einfuhr billiger Rohstoffe (:-Kolonialpolitik) , nie­drige Transportkosten (Ausbau von Straßen und Kanälen), Auf­hebung der Binnenzölle, niedrige Arbeitslöhne.


Schutz der eigenen Wirt­schaft vor ausländischen Waren durch Schutzzölle.

Gesetzgeberische Maßnahmen zur Beeinflussung

des Konsumverhaltens z. B durch Vorschriften über den Verbrauch von Luxusgütern (diese blieben dem Adel vorbehalten) oder die Festsetzung der Preise und Löhne.

Der Merkantilismus zeig­te rasche und merkbare Erfolge:

Ausweitung des Wirtschaftsraumes (Kolonien), Entfaltung des Gewerbes, Anwachsen der Städte , Hebung des Lebensstandards, Steigerung des Geldumlaufes (Bank-, Anleihe- und Kreditwesen) .

Nachteilig wirkte sich das alleinige Streben nach Geld aus (Betrug, Staatsbankrotte), die Benachteiligung der Land­wirtschaft schloss den größten Teil der Bevölkerung vom erhöhten Lebensstandard aus.





Manufaktur:



Monopol:



Das System des Merkantilismus


Staatlich gelenkte Wirtschaft

Ziel:

Aktive Handelsbilanz

Mehr Exporte als Importe

Anhäufung von Bargeld im eigenen Land ermöglicht

Kostspielige Hofhaltung Ausbau des Heeres






DIE KUNST DES BAROCK

Vor dem Hintergrund der Gegenreformation bildeten geistliche und weltliche Autoritäten die Grundlage einer Weltordnung, die zu einem Bündnis zwischen Thron und Altar führte. Der Stil dieses absolutistischen Zeitalters ist der Barock. Wie die Gegenrefor­mation ging er von Rom aus. Wenn daher auch die protestantischen Länder eine Sonderstellung einnahmen, war die Barockkunst doch für über 150 Jahre, etwa von 1600 bis 1780, eine einheitliche Stilform, die letzte bis heute.

Unter Führung der Architektur entstand im Barock ein Gesamtkunst­werk, dem sich die Malerei und Plastik unterordneten.

Die Bauform der Kirchen beruhte auf Weiterentwicklungen früherer Baustile, wobei auf eine strenge Symmetrie im äußeren Erscheinungs­bild geachtet wurde. Anfangs verband man die Säulen zwischen Mittel- und Seitenschiff mit der Seitenwand (Wandpfeilerkirche), später verschwanden die Wandpfeiler (Saalkirche) oder der rechteckige Innenraum wurde mit runden oder ovalen, kuppelgekrönten Bauteilen vereinigt. Die Altäre wurden besonders prächtig gebaut und verziert

Im Palastbau setzte sich ebenfalls eine regelmäßige Gesamtform durch (Hauptsaal im Zentrum des Mitteltraktes im Hauptgeschoß, vorspringende Seitenflügel), die durch großzügige Treppenanlagen gegliedert wurde. Auch Klöster entstanden im Stil herrschaftlicher Residenzen.

J

ohann Bernhard Fischer von_Erlach aus Graz baute Schloss Schönbrunn, das heutige Finanzministerium, Teile der Wr. Hofburg und Zahlreich Kirchen: u. a. die Kollegien­kirche in Salzburg, den Hochaltar in Mariazell; sein letztes Werk, die Karls­kirche in Wien symbolisiert die Macht des österreichischen Kaiserhauses.

Johann Lukas von Hildebrandt aus

Wien, St. Peter, 1702-1707, J. L. v. Hildebrandt. Die Längsellipse des Hauptraums ist überkup­pelt und wird von 4 kleineren und 2 größeren Kapellennischen begleitet. Die Türme sind übereck gestellt und schmiegen sich so der Ellipse an.


G


/ \



Wien, Belvedere des Prinzen Eugen Wien, Karlskirche. 1716-25, J. Fischer von Erlach.

Elliptische Tambourkuppel über elliptischem Hauptraum, von 6 Kapellen, Vorraum und Lang­chor umgeben. Breite Schaufassade mit seitlichen Glockentürmen. Nachschöpfungen der Trajanssäule, die den imperialen Anspruch der österrei-



österreichischen Krone symbolisieren.


S


Salzburg. Kollegienkirche


enua
errichtete in Wien das Belvedere für
Prinz Eugen, die Spanische Hofreitschule,
das heutige Bundeskanzleramt, Schloss
Halbthurn im Burgenland, Stift Göttweig
und Schloss Mirabell in Salzburg.


Jakob Prandtauer aus Stanz bei Landeck schuf Stift Melk und die Wallfahrtskirchen auf dem Sonntagberg und in Maria Taferl. Auch die nach im benannte Kirche und die Domeinrichtung in St. Polten sind Werke Prandtauers. Zahlreiche, von anderen begonnene Bauten stellte er fertig, wie die Kirche in Christkindl und Stift Kremsmünster; die von ihm begonnenen Bauten in Dürnstein un im Stift Herzogenburg wurden nach seinem Tod fertig gestellt.

Die Malerei

Hier gelingt die barocke Absicht, Großartigkeit, Allegorien und Naturfreude, verbunden mit einem starken Ausschmückungsbedürfnis, am besten. Es entstehen große Deckengemälde (der Gläubige soll in den Himmel schauen); Architektur und Malerei gehen in der Schein­architektur (architektonische Formen werden durch Malerei vorge­täuscht) ineinander über.

Große österreichische Barockmaler sind Michael Rottmayr (Melk, Klosterneuburg), Bartolomeo Altomonte (Admont, St. Florian), Paul Troger (Melk, Göttweig, Altenburg), Daniel Gran (Schönbrunn, Herzogenburg, St. Pöltner Dom) und Johann Martin Schmidt (Kremser Schmidt).

Die Plastik

Sie ist dynamisch, nicht statisch. Besonders häufig werden Marmor

und Metall verwendet. Bekannte Bildhauer stammen aus der ober-

österreichischen Familie Schwanthaler, Raphael Donner aus Wien

schuf Brunnen und Grabdenkmäler in Wien und Graz und die Pieta

im Gurker Dom.

DAS ROKOKO

Das ist der Ausklang der barocken Kunst, die nun spielerisch über­trieben, ohne Symmetrie wird. Liebliche Heiterkeit, Sentimentalität, weniger Großwerke, als vielmehr Detailausführung sind kennzeichnend. Dieser Übergangsstil fand in der nach der französischen Revolution geänderten Geisteshaltung sein Ende.

Zu den wenigen österreichischen Rokokobauwerken zählen die Fassade der Englischen Fräulein in St. Polten, die Stiftskirche Wilhering in Oberösterreich und die Pfarrkirche in Innsbruck-Wilten.










ÖSTERREICHS AUFSTIEG ZUR GROSSMACHT

Die Kaiserkrone blieb nach dem Westfälischen Frieden bei Österreich der Kaiser hatte aber im Reich keinen Einfluss mehr, er konzentriert» sich ab nun ganz auf seine Erbländer und den Ausbau seiner ab­soluten Macht.

In einem Zweifrontenkrieg konnte sich die habsburgische Macht gegen die Türken und Franzosen nicht nur behaupten, sondern sogar zur Weltmacht aufsteigen. Die großartigen Siege steigerten das Lebensgefühl, die Wirtschaft, förderten die Kunst und zeigten sich in einer überquellenden Lebensfreude.

Die Türkenkriege

Kaiser Leopold I. (1658-1705) hatte in Österreich die Glaubens­spaltung endgültig beseitigt, er setzte den Absolutismus durch, machte Österreich durch Siege über Türken und Franzosen

Während des 30-jährigen Krieges waren die Türken im Osten gebunden, ab 1650 stiegen sie wieder im Westen vor.

1664 konnte der kaiserliche Feldherr M o n t e c u c c u l i die Tür­ken bei St. Gotthard an de r Raab (Mogersdorf) besiegen, ging aber nicht in die Offensive, sondern schloss einen Waffenstillstand auf 20 Jahre.

Als der Kaiser nun in Ungarn den Absolutismus durchsetzen wollte, kam es hier zum Aufstand, die Ungarn riefen die Türken zu Hilfe, die nun im Einverständnis mit Frankreich vorstießen.

Die zweite Türkenbelagerung W i e n s (1633)

Unter der Führung des Großwesirs Kara Mustapha marschierten die bestens ausgerüsteten Türken (200.000 Mann) vor, mussten aber nach längerer Be­lagerung vor den Verteidigern unter Graf Madiger von Starhemberg, Bürger­meister Liebenberg, "Bischof Kollonitsch und dem Entsatzheer unter dem Polenkönig Johann III. Sobiesky zurückweichen.

V o r s t o ß nach Südosten: Österreich ging nunmehr von der Verteidigung zum Angriff über, 1686 begann die Offensive mit der Eroberung von Ofen, die Ungarn mussten sich unterwerfen ( Durchsetzung des A Absolutismus) . Man stieß über Belgrad bis in den Süden Serbiens vor. Trotz der Offensive Frankreichs im Westen, gelang es den österreichischen Truppen unter dem neuen Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen durch den großen Sieg bei Z e n t a (1697) die Türken zum Frieden zu zwingen

Friede von K a r l o w i t z (1699): Österreich erhielt Ungarn, Siebenbürgen, Slawonien und Kroatien ( ohne Belgrad).

Die letzten T ü r k e n k r i e g e: In einem neuerlichen Waffen gang gelang Prinz Eugen der Sieg von Peterwardein (1716) und die berühmte Eroberung Belgrads (1717) die die Türken zum Frieden zwangen.

Friede von Passarowitz (1718): Österreich erhielt Nordserbien (mit Belgrad) , Teile Bosniens, die kleine Walachei (stieß damit; bis ins heutige Rumänien vor) und erreichte seine größte Ausdehnung.

Der Kampf gegen Frankreich

In Frankreich hatte Kardinal Richelieu (Armand du Plessis Richelieu) den Absolutismus durchgesetzt . Nach seinem. Tode (1642) f ührte Kardinal Mazarin bis zur Volljährigkeit Ludwigs. XIV. die Regierung im Sinne seines Vorgängers. L u d w i g XIV. (164^/61-1715) der Sonnenkönig, stellte die Autorität seiner Person in den Mittelpunkt, die letzten Entscheidungen lagen immer bei ihm. Durch seine offensive Außenpolitik, die zu einer Erweiterung des Besitzes und der Macht Frankreichs um jeden. Preis führen sollte, überforderte die Kraft des Staates.

Ursache der Kämpfe war die Gefahr der habsburgischen Umklammerung (Spanien, Niederlande, Kaiser), das Ziel war die Gewinnung der Rheingrenze und der Vormachtstellung in Europa.

In mehreren Raubkrieg n versuchte Ludwig XIV. sparnische und niederländische Gebiete zu besetzen, er hatte aber keine militärischen Erfolge, geringer Landgewinn gelang im nur auf diplomatischem Wege.

Durch R e u n i o n e n ( Wiederangliederung von Gebieten die angeblich einmal zu Frankreich gehört hatten) beanspruchte er deutsche Gebiete, sein brutales Vorgehen, die harte Kriegsführung trieb auch die gut gesinnten Fürsten Deutschlands in das Lager des Kaisers, Ludwig XIV. hatte keinen Landgewinn.















MARIA THERESIA UND JOSEPH II.

Das Jahr 1740 brachte in zwei Ländern einen Herrscherwechsel:

In Preußen folgte Friedrich II. seinem Vater Fr. Wilhelm I.;

in Österreich die 24 Jahre alte Maria Theresia ihrem Vater Karl VI.

Der Bestand des Habsburgerreiches war allerdings in Gefahr, denn

zahlreiche europäische Mächte gedachten unter Missachtung der

Pragmatischen Sanktion das Land unter sich aufzuteilen.(174O-1748)

Der Wittelsbacher Karl Albert von Bayern erhob Anspruch auf Öster­reich und marschierte mit französischer Verstärkung bis in den St. Pöltner Raum vor. Gleichzeitig besetzte Friedrich II. von Preußen Schlesien, nachdem sein Angebot, das Land zu kaufen, von Maria Theresia abgelehnt worden war. Sie musste Schlesien ab­treten. Mit ungarischer Unterstützung gelang ihr ein Sieg gegen Bayern. Karl Albert war inzwischen zum Kaiser gewählt worden (Karl VII.), starb aber schon 1745. Sein Nachfolger verzichtete auf alle Ansprüche. In einem neuerlichen Krieg blieb Friedrich ungeschlagen, behielt Schlesien, garantierte aber den österreichi­schen Besitz. Maria Theresias/ Ehemann Franz Stephan von Lothringen wurde auch mit seiner Stimme zu Kaiser gewählt.

Der Siebenjährige Krieg (1756-1763)

Maria Theresia wollte Schlesien unbedingt zurückgewinnen. Durch einschneidende Reformen konnte die militärische Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Staatskanzler Fürst Kaunitz gelang nach langen Vorarbeiten eine Änderung des europäischen Bündnissystems: Öster­reich verbündete sich mit Frankreich, Russland und Schweden; Preußen verbündete sich mit England.

Der Krieg führte Preußen an den Rand der Niederlage. Als 1762 in Russland Zar Peter III. die Regierung antrat, schied Russland aus dem antipreußischen Bündnis aus. Im Frieden von Hubertusburg bei Leipzig musste Maria Theresia endgültig auf Schlesien verzichten. Die nächsten Jahrzehnte waren durch den Gegensatz Österreich-Preussen um die Führung im Deutschen Reich gekennzeichnet (Deutscher Dualismus).

Die wichtigste Entscheidung des Siebenjährigen Krieges fiel aber in Übersee: England konnte die französische Flotte in Nordamerika besiegen. Frankreich verlor Kanada, Florida und musste auf Expansion in Indien verzichten. England war erste Kolonialmacht geworden.

Gebietserwerbungen Österreichs

Als Russland und Preußen Polen aufteilten beteiligte sich auch

Österreich. Das Territorium (83 000km2, 2 Millionen Einwohner)

wurde als Königreich Galizien und Lodomerien mit der Hauptstadt

Lemberg an Österreich angeschlossen (1772).

1775 trat das Osmanische Reich als Gegenleistung für diplomatische

Vermittlung zu Russland die Bukowina mit der Hauptstadt Czernowitz

ab (10 000km2, 500 000 Einwohner).

Maria Theresias Sohn Joseph II. versuchte als Mitregent, Österreich

mit Bayern "abzurunden". Dagegen stellt^ sich Preußen. 1779 wurde

nach wenigen Monaten Krieg Frieden geschlossen. Bayern blieb unab

hängig, trat aber das Innviertel ab.

Die Reformen Maria Theresias

Mit Vorsicht und Einfühlungsvermögen begann die Regentin ihre Reformen die durchwegs Erfolg zeigten.

Verwaltungsreform: Die Zentralverwaltung von Wien aus wurde nur für Böhmen und Österreich durchgeführt. An der Spitze stand die




Krone, die auch im Staatsrat die Führung hatte. In diesem waren

die Leiter der Hofstellen, der Vorläufer der heutigen Ministerien

vertreten .

Die Ungarn behielten ihre ungarische Hofkanzlei in Wien und ihre

adelige Selbstverwaltung in den Komitaten.

In den Ländern wurden Gubernien geschaffen, sie entsprachen Landes

regierungen. Die Gubernien wurden in Kreise unterteilt. In beiden

war Verwaltung und Rechtsprechung getrennt.

Die unterste Verwaltung verblieb mit der niederen Gerichtsbarkeit

bei der Grundherrschaft.

Im Finanzwesen wurde eine staatliche Buchführung eingeführt.

_ Sinn wurde der Bau von Manufakturen in Vorarlberg und Böhmen gefördert, Staatsmono­pole errichtet (Porzellan, Tabak), Straßen gebaut und Binnenzölle abgeschafft. In Triest und Fiume entstanden Zollfreihäfen. Klerus und Hochadel büßten ihre Steuerfreiheit ein. Um die Steuer­pflichtigen zu erfassen wurde 1754 die erste Volkszählung durchge­führt (sie ergab mehr als 17 Millionen Einwohner) und eine Haus-numerierung veranlasst. Der Geldumlauf wurde durch die Einführung der "Bancozettel" (Papiergeld) beschleunigt. 1751 wurde bei einer Münzreform der wertbeständige Maria-Theresien-Taler geschaffen. Der Bauernstand wurde durch Beschränkung der Robot auf 104 Tage und die Anlage eines Katasters (für die Grundsteuerbemessung) ge­fördert. Zur Verhinderung der Abwanderung wurden Mindestlöhne festgelegt .

Rechtasprechung wurde vereinheitlicht durch Auf­zeichnung in einem Strafgesetzbuch , in dem die Abschaffung der Folter bemerkenswert ist. Das bürgerliche Gesetzbuch konnte erst 1811 vollendet werden.

Unterrichtsreform: Das Unterrichtswesen wurde dem Staat unterstellt. An jeder Pfarre musste eine Volksschule ("Trivialschule") errichtet werden, an denen nach einem Lehrplan Lesen, Schreiben, Rechnen und Religion unterrichtet wurde. Die Kinder sollten sechs Jahre lang in die Schule gehen. In weiterführenden Hauptschulen wurde in drei Jahren zusätzlich Deutsch, Geographie, Geschichte und Zeichnen unterrichtet. "Normalschulen" dienten der Lehrerausbildung. Gym­nasien blieben unter staatlicher Kontrolle in der Hand der Kirche. Zur Offiziersausbildung wurde die Militärakademie in Wr . Neustadt gegründet. An den Universitäten förderte man vor allem die juri­dische und die medizinische Fakultät.


Die Reformen Josephs II .

Er hatte schon während der späten Regierungsperiode seiner Mutter Gelegenheit, auf Reisen Einblick in das Verwaltungsgefüge des Reiches zu erhalten. Zweimal verwitwet, widmete er sich schließlich ganz seiner politischen Aufgabe.

Er wollte den Staat nach den Grundsätzen der reinen Vernunft gestalten Sein Ideenreichtum und seine Ungeduld führten aber häufig zur Ablehnung seiner Pläne.

Die Kirchenreform leitete er mit dem Toleranzpatent 1781 ein, das auch Protestanten, Orthodoxen und Juden freie Religionsausübung gestattete. Im gleichen Jahr erfolgte die Aufhebung der beschau­lichen Orden und ihrer Klöster (359 von 2163). Das eingezogene Vermögen floss in den Kirchenfonds, aus dem die Priester bezahlt wurden. Auch die Totenbestattung wurde neu geregelt ("Sparsarg"). Die Leibeigenschaft wurde aufgehoben und neue Anbaumethoden und Feldfrüchte gefördert (Kartoffel). In Wien entstand das Allgemeine Krankenhaus.


DIE AUFKLÄRUNG - EIN NEUES WELTVERSTÄNDNIS

Nach Renaissance und Reformation ist die Aufklärung die zweite grüße geistige Bewegung der Neuzeit. Ihr Grundanliegen besteht darin, den Menschen mit Hilfe der Vernunft aus seinen gesell­schaftlichen Zwängen zu befreien (Rationalismus). Eine fort­schrittsgläubige Erziehung zum "Weltbürgertum" soll allgemeinen Wohlstand und ewigen Frieden auf Erden schaffen.

Die Grundgedanken der Aufklärung sind im Werk des Franzosen Voltaire enthalten, der sich gegen kirchliche Bevormundung, Intoleranz und Vorurteile wandte. Besonders kämpfte er gegen die Vorrechte des Adels und des Klerus. Damit kündigte sich das spätere Prinzip der "Gleichheit" an.

Das Ideal der "Freiheit" wurde besonders von Montesquieu ange­strebt. Er schuf die moderne Staatstheorie der Gewaltenteilung: Legislative (Gesetzgebung), Exekutive (Vollziehung) und Jurisdiktion (Rechtsprechung) müssen getrennt sein, um Machtmissbrauch zu ver­hindern .

Das Prinzip der "Brüderlichkeit" (heute sagt man Solidarität) stammt aus dem Werk des Genfers Rousseau: Der Herrscher müsse das Wohl der Untertanen gewährleisten. Bei Missbrauch könne ihn das Volk abberufen. Führend in der Aufklärung wurde die Freimaurerei. Ursprünglich in | den Bauhütten der gotischen Dome zur Bewahrung des technischen Wissens entstanden, wurde sie mit religiösen und philosophischen Elementen verbunden und nicht mehr nur von Bauhandwerkern vertreten. Zu den Logen (Einzelverband und Versammlungslokal) der Freimaurer zählten Fürsten, Staatsmänner, Gelehrte, Künstler und Kaufleute.

Die Geisteswissenschaften traten gegenüber den Naturwissenschaften zurück. Zuverlässige Messinstrumente ermöglichten eine exakte Natur­beobachtung. Newton erkannte das Gesetz der Gravitation, Lavoisier die Eigenschaften des Sauerstoffes. Es entstanden die Luftpumpe, die Rechenmaschine, die Dampfmaschine.

Auch in der Wirtschaftspolitik gab es einen Wandel. Im Sinne Rousseaus gab man den Merkantilismus als Bevormundungssystem auf. Die Wertschätzung der Bauern stieg. Der Franzose Quesnay begründete das physiokratische Wirtschaftssystem. Danach sind Bodenschätze und -fruchtbarkeit die einzige Quelle staatlichen Reichtums. Der Wirtschaftsliberalismus des Schotten Smith forderte Handels­und Arbeitsfreiheit für alle. Nicht nur der Erwerb von Grund, sondern ein hoher Arbeitsertrag sei das Ziel der Wirtschaft. Als i Triebkraft erkannte er den Eigennutz des Menschen. Deshalb forderte er Konkurrenz und freies Spiel von Angebot und Nachfrage.


DIE FRANZÖSISCHE REVOLUTION

Die durch regelmäßige Missernten wiederkehrenden Hungersnöte hatten die französische Bevölkerung für die Ideen der Aufklärung empfäng­lich gemacht. Flugblätter verbreiteten die neue Weltanschauung und legten auch das Leben des Hofstaates in Luxus und Verschwendung bloß. Eine Ständeversammlung (Adel, Geistlichkeit, Bürger) sollte über eine Steuerreform beraten. Als der "dritte Stand" (Bürger, Bauern, niedere Geistliche) eine neue Verfassung aus­arbeiten wollte wurden um Paris Truppen zusammengezogen. Darauf griffen einige hundert Pariser das Staatsgefängnis, die Bastille, an ein Symbol der königlichen Willkür (14. Juli 1789). Im Oktober wurde König Ludwig XVI. und seine Frau Antoinette, eine Tochter Maria Theresias, gezwungen, von Versailles nach Paris zu über­siedeln. Die Kirchengüter wurden beschlagnahmt, Papiergeld gedruckt, Verwaltung und Gerichtsbarkeit reformiert. Daneben ar­beitete die Nationalversammlung zwei Jahre an einer Verfassung. Diese kam 1791 in Form einer konstitutionellen Monarchie zustande. Vorbild war die Lehre Montesquieus von der Gewaltenteilung.

In der Folge kam es in der Nationalversammlung zu einer Radikali­sierung. Die Minderheit der Jakobiner forderte die Umwandlung in eine Republik und die Herrschaft der Massen. Im Juni 1791 scheiterte ein Fluchtversuch der königlichen Familie, sie kam in Hausarrest.

1792 erklärte man Österreich den Krieg, das mit Preußen verbündet war. Im September wurde die Republik ausgerufen, das Königspaar

1793 hingerichtet.

Gegen die "Königsmörder" stellten sich nun auch andere europäische Staaten, doch konnte sich Frankreich mit dem neuen System der allgemeinen Wehrpflicht und einer neuen Kampfordnung militärisch behaupten. Ab 1793 kam es unter einer neuen Verfassung zu einer Schreckensherrschaft der Jakobiner. Tausende vermeintliche Feinde des Systems wurden mit der Guillotine hingerichtet, die Religion abgeschafft, ein neuer Kalender geschaffen.

1795 entstand nach dem Sturz der Jakobiner eine neue Verfassung (die dritte seit 1789) nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten. An der Spitze standen fünf Direktoren ("Direktorium"). Gegen den Hauptgegner Österreich wurden unter General Napoleon Bonaparte Siege in Oberitalien und Tirol errungen. England sollte ebenfalls geschlagen werden. Napoleon besetzte Malta, dann Ägypten. Als die französische Flotte von den Engländern besiegt wurde, kehrte Napoleon ohne seine Armee nach Frankreich zurück. Nach einem erfolgreichen Staatsstreich nannte er sich Erster Konsul. Nach umfassenden inneren Reformen (Verwaltung, Zivilgesetzbuch) und militärischen Erfolgen ging er an eine Neuordnung Europas: Frankreich erhielt die Rheingrenze, im Deutschen Reich wurden fast alle geistliche Fürstentümer und Reichsstädte aufgelassen und auf weltliche Staaten aufgeteilt. 1804 krönte er sich zum Kaiser. In den folgenden Jahren errang Napoleon durch militärische Erfolge die bedeutendste Machtstellung in Europa. In den eroberten Staaten wurden Verwandte als Herrscher eingesetzt.





























LEOPOLD II. (1790-1792)

Er führte die Reformen seines Bruders auf ein von der Bevölkerung anerkanntes Maß zurück. Er sah keinen Anlass, auf die französische Revolution zu reagieren. Sein größter außenpolitischer Erfolg war die Versöhnung mit Preußen. Mit dessen Herrscher Friedrich Wilhelm II. vereinbarte er nach der Radikalisierung der Revolution in Frankreich ein militärisches Einschreiten. Innenpolitisch war eine vorsichtige Demokratisierung geplant.


Ausschnitte au« der Stammtafel des Hauses Habsburg-Lothringen

Maria Theresia (1740-1780)

Franz Stephan von Lothringen

(als Franz I. röm. Kaiser 1745-1765)

Joseph II. Leopold II.

(1780-1790, (1790-1792)

röm. Kaiser seit 1765)

Franz II.

(1792-1806,1804-1835 als Franz l. Kaiser von Osterreich)

A_______ _______.

Ferdinand l. Franz Karl
(1835-1848)

Franz Joseph l. Karl Ludwig

(1848-1916)


Franz Ferdinand Otto
(ermordet 1914) Karl I.

Rudolf

Otto Habsburg-Lothringen

(Selbstmord1889) (1916-1918)

FRANZ II. (1792-1806 deut . Kaiser // 1804-1835 Kaiser v. Österr.)

Er war ein phlegmatischer, ruhiger Herrscher, der sich betont bürgerlich präsentierte, jedoch weniger begabt war als seine Brüder Karl und Johann. Die Polizei wurde zu staatstragenden Institution, es gab Überwachungen und Hinrichtungen vermeintlicher Revolutionäre.

Auf österreichische Initiative wurde eine Koalitionsarmee gegen das Terrorregime in Paris in Marsch geschickt, wobei die ersten Jahre fast keine Erfolge zu verzeichnen waren. 1793 kam es wieder zu einer Verstimmung mit Preußen (wegen einer neuerlichen Teilung Polens).

Zwei Jahre später erhielt Österreich einen Teil Polens ("3. Teilung" doch schloss Preußen mit Frankreich Frieden, sodass Österreich allein weiterkämpfen musste. In Süddeutschland hielt Erzherzog Karl stand, doch ging die Lombardei gegen die von Napoleon Bonaparte geführten Truppen verloren.

In der Folge begann sich die Ansicht durchzusetzen, das gegen Bona­parte vor allem mit diplomatischen Mitteln vorzugehen sei. Dennoch trat Franz einem Bündnis mit Russland, England und Schweden bei. Nach der Schlacht von Austerlitz (bei Brunn) nahmen die Franzosen Wien ein (1805). Im Vertrag von Preßburg verlor Österreich Tirol und Vorarlberg, gewann dafür Salzburg.


Als 16 deutsche Staaten (von 92) den Rheinbund unter dem Schütze Napoleons bildeten, ließ Franz den Verzicht auf die deutsche Kaiser­würde und die Auflösung des Reiches bekanntgeben. Schon 1804 hatte er sich zum österreichischen Kaiser erhoben, um Napoleon wenigstens titelmäßig paroli bieten zu können.


1809 begann Österreich allein einen neuen Krieg gegen Frankreich, der trotz des Sieges von Aspern nach wenigen Monaten verlorenging. Im Friedensvertrag verlor Österreich Galizien, Teile Schlesiens, Triest, Salzburg und Teile von Oberösterreich. Damit hatte Wien keine Möglichkeit mehr, den Aufstand der Tiroler gegen die Bayer­ische Besatzung zu unterstützen. Der Führer des Aufstandes, der Wirt und Weinhändler Andreas Hofer, wurde Anfang 1810 hingerichtet. Drei Wochen nach Hofers Hinrichtung heiratete Napoleon Marie Louise, die Tochter Franz I., um Österreich aus der Reihe seiner Gegner her­auszulösen. Vermittler dieser Bindung war der Botschafter in Paris, Clemens v. Metternich gewesen.

Nach dem gescheiterten Russlandfeldzug Napoleons 1812/13 verbündeten sich Russland, Preußen, Österreich, England und Schweden. In der Schlacht von Leipzig siegten die Verbündeten unter Schwarzenberg und Blücher und marschierten bis Paris. 1814 dankte Napoleon ab, er er­hielt Elba als Exil zugewiesen.

Während der Wiener Kongress zu Neuordnung Europas tagte, verließ Napoleon Elba und begann seine "Herrschaft der 100 Tage" (März-Juni 1815). England und Preußen konnten ihn bei Waterloo (bei Brüssel) besiegen. Er wurde nach St. Helena verbannt wo er 1821 starb.

DER WIENER KONGRESS (1814-1815)

Grundsätze der Tagung waren die Wiederherstellung der Verhältnisse vor der Revolution (Restauration) und die Wiedereinsetzung der rechtmäßigen Herrscherfamilien (Legitimität). Frankreich wurde großzügig behandelt. Die Ergebnisse: Österreich trat die österr. Niederlande (B, L) ab, erhielt seine Gebietsverluste zurück, sowie Salzburg und Venetien. Preußen erhielt die Hälfte Sachsens, Westpreußen und die ehemaligen Bistümer Köln und Trier.

Russland erhielt Finnland und das Herzogtum Warschau. England erhielt seine deutschen Gebiete zurück (Hannover), dazu alle Erwerbungen aus der napoleonischen Zeit (Malta, Ceylon, Kapland, Trinidad, Mauritius, Helgoland, Guyana). Frankreich erhielt die Grenzen von 1792.

Belgien und Luxemburg wurden mit den Niederlanden vereinigt. Norwegen wurde mit Schweden vereinigt. Die Schweiz wurde als neutraler Staat anerkannt.

Es entstanden zwei Bündnisse:

Der Deutsche Bund ersetzte das Römische Reich. Er bestand aus 37

Monarchien~und~5~freien Städten unter der Führung Österreichs.

Gemeinsame Angelegenheiten sollten am Frankfurter Gesandtenkongress

besprochen werden.

Durch die Konkurrenz Österreich-Preußen wurde der Bund in den

folgenden Jahrzehnten eine Quelle ständiger Spannungen und

Auseinandersetzungen. *

Die Heilige_Allianz, ein Vertrag zwischen dem Kaiser von Österreich, dem König von Preußen und dem Zaren von Russland sollte die Neu­ordnung Europas sichern. Diese Allianz, der die meisten Staaten Europas beitraten, wurde zum wichtigsten Instrument zur Unter­drückung aller nationalen und liberalen Aufstandsversuche. Vor allem der österreichische Staatskanzler Metternich benützte die Hl. Allianz als Werkzeug für seine konservative antiliberale Politik.










BIEDERMEIER UND VORMÄRZ

Die europäische Politik nach dem Wiener Kongress war bestrebt, den aufgeklärten Absolutismus aus der Zeit vor der französischen Revolution wieder aufleben zu lassen (Restauration). Die Fürsten lehnten die Teilnahme des Volkes an der Gesetzgebung ab, sie fürchteten, das Schicksal Ludwig XVI. zu erleiden. Bürger, Schulen und Universitäten wurden überwacht, Schriften waren einer Zensur unterworfen.

Biedermeier ist die Kulturepoche zwischen 1815 und 1848. Die napoleonischen Kriege und die Missernten 1814-1817 lenkten das Interesse der Bürger auf ihre wirtschaftliche Situation und das persönliche Wohlergehen. Das Biedermeier ist eine bürgerliche Kultur, die Künstler verwenden Elemente der Romantik und des Klassizismus.

Vormärz umfasst die politische Entwicklung in Mitteleuropa zwischen 1815 und der Revolution im März 1848. Gegen die politische Restauration entstanden zwei Oppositionsbewegungen: Der Liberalismus ist die bürgerliche Freiheitsbewegung des 19. Jahrhunderts. Er entwickelt sich aus der Aufklärung und fordert Freiheit und Gleichheit aller Menschen – politisch durch Gewährung der Menschenrechte und Aufhebung aller Privilegien, wirtschaftlich durch Ablehnung aller staatlichen Eingriffe in die Wirtschaft und geistig durch Ablehnung aller Bevormundung durch Staat und Kirche.

Der Nationali s m u s hält Macht und Größe der eigenen Nation für den größten Wert und verlangt vor allem Selbständigkeit und Selbstverwaltung. Bis ins 18. Jahrhundert hatte man unter Nation die Gesamtheit aller Bewohner eines Landes verstanden. Nun hatte sich der Begriff zur Sprachnation gewandelt und umfasste alle Menschen mit gleicher Sprache.

ÖSTERREICH IM VORMÄRZ

Das Kaisertum Österreich war vor 1848 kein einheitlicher Staat. Es umfasste 20 Länder mit unterschiedlichen Rechtssystemen und einer Fläche von 660 000 Quadratkilometern. Die Bevölkerungszahl stieg von 21 auf 30 Millionen.

Kaiser Franz regierte streng absolutistisch und reaktionär (fort-schrittsfeindlich). Die Landtage mit Abgeordneten des Adels, der Kirche und der Städte durften nur Bitten und Beschwerden vorbringen Jede Reform wurde abgelehnt und nach 1815 wurden keine wichtigen Gesetze mehr beschlossen, der Staat wurde "nur mehr verwaltet, nicht mehr regiert" (Metternich). Fürst Klemens Metternich führte als Staatskanzler fast 40 Jahre die Außenpolitik Österreichs. Sein Ziel war, das Gleichgewicht der Großmächte unverändert zu erhalten. Daher wurden Aufstände in Neapel, Spanien, Russland und Polen durch ausländische Interventionen niedergeschlagen und der Freiheitskampf der Griechen gegen die türkische Herrschaft nicht unterstützt. Hier geriet Metternich allerdings in eine politische Isolation, denn Russland unterstützte die ebenfalls orthodoxen Griechen und der neue Staat wurde 1830 auch von England und Frankreich anerkannt.

1835 folgte Ferdinand I. seinem Vater auf dem österreichischen Thron nach. Er war geistig beschränkt und Epileptiker. Für ihn führte die Geheime Staatskonferenz unter Metternich die Staats­geschäfte. 1846 wurde nach Aufständen der Freistaat Krakau an das Habsburgerreich angegliedert, was zu Spannungen mit England und dem inzwischen liberaler gewordenen Frankreich führte.







DIE REVOLUTIONEN VON 1848

In der Zeit des Vormärz gab es in Europa keine Kriege, die außenpolitische Lage war stabil. Im Zuge der Industrialisierung änderte sich aber die Bevölkerungsstruktur. Das liberale Bürgertum kritisierte die konservative Staatsordnung und forderte eine Staatsreform. Politisches Wunschziel war die konstitutionelle Monarchie nach englischem Vorbild. Sie sollte eine geschriebene Verfassung, die Menschenrechte und das Wahlrecht bringen. Soziale Forderungen betrafen die Untertänigkeit der Bauern und die Lage der Arbeiter.

Die Missernten von 1846 und 1847 brachten eine Wirtschaftskrise; bei gestiegenen Preisen blieben die Einkommen gleich, die Nachfrage sank, Arbeiter wurden entlassen.

In Frankreich kam es nach einer abgelehnten Wahlreform zu Straßenkämpfen. König Louis Philippe dankte ab, Ende Feber wurde die Zweite Republik ausgerufen.

In Deutschland reagierte man auf die Pariser Vorgänge mit Aufständen gegen die Regierungen. Die Monarchen beriefen Liberale in die Staatsführung. In den Ländern des Deutschen Bundes wurden Abgeordnete für ein Parlament gewählt, das ab Mai in der Paulskirche in Frankfurt tagte. Es arbeitete eine Verfassung für ein künftiges Deutsches Reich aus und wählte einen Onkel des Kaisers, Erzherzog Johann zum provisorischen Reichsoberhaupt bis zur Wahl eines Kaisers.

Zum Streit kam es zwischen den Abgeordneten wegen der Frage, wie das künftige Deutsche Reich geordnet werden sollte. Eine Gruppe forderte die "großdeutsche" Lösung mit Österreich als Führungsmacht (dadurch wären auch die nicht deutschsprachigen Gebiete der Habsburger einbezogen worden); eine andere Gruppe vertrat die "kleindeutsche" Lösung mit preußischer Führung unter Ausschluss Österreichs. Das Reformwerk scheiterte und der Deutsche Bund wurde wieder hergestellt.

In Österreich brach die Revolution am 13. März 1848 aus Der niederösterreichische Landtag beriet ein Reformprogramm, vor dem Landhaus gab es eine Demonstration für den Rücktritt Metternichs. Militär schoss in die Demonstranten, es gab fünf Tote. Kaiser Ferdinand entließ Metternich und eine neue Regierung arbeite eine liberale Verfassung aus. Mitte Mai forderten Kleinbürger und Arbeiter das allgemeine Wahlrecht, das von Kaiser bewilligt wurde. Nach diesem allgemeinen Männerwahlrecht wählten die westlichen Teile der Monarchie (ohne Ungarn) einen Reichstag, der im September der Bauernbe­freiung zustimmte. Die Ablöse der bäuerlichen Dienste und Abgaben wurde zu je einem Drittel von den Bauern selbst, dem Grundherren und dem Staat getragen.

Inzwischen hatte in Prag ein Slawenkongress stattgefunden, auf dem die Neugestaltung der Monarchie gefordert wurde. Ein Auf­stand radikaler Tschechen wurde von kaiserlichen Truppen unter Fürst Windischgrätz niedergeschlagen.



Ein nationaler Aufstand der Italiener in der Lombardei und Venetien wurde von Feldmarschall Radetzky niedergeschlagen.

Die Ungarn forderten unter Ludwig Kossuth die volle Unabhängigkeit und die unbeschränkte Herrschaft über die Minderheiten in ihrem Land. Kroatische Regimenter unter General Jelacic stießen nach Budapest vor . Der folgende Bürgerkrieg konnte erst nach einem Jahr mit russischer Hilfe beendet werden.

Im Oktober 1848 kam es in Wien erneut zu Straßenkämpfen, die Regierung floh nach Olmütz in Mähren. Die Aufständischen wurden von der kaiserlichen Armee unter Windischgrätz und Jellacic besiegt. Im Dezember dankte Kaiser Ferdinand zugunsten seines Neffen, Erzherzog Franz, ab. Dieser bestieg mit 18 Jahren als Kaiser Franz Joseph den Thron.

DIE EINIGUNG DEUTSCHLANDS

Obwohl die Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt gescheitert war, blieb die nationale Einigungsidee aufrecht. Der Gegensatz zwischen Preußen und Österreich setzte sich im Deutschen Bund fort. Der Vorkämpfer für eine deutsche Einigung unter preußischer Führung war Fürst Otto von Bismarck. Er übernahm 1862 die Regierung Preußens. Sein Ziel einer preußischen Vorherrschaft in Europa wurde in drei Stufen verwirklicht:

Der preußisch-österreichische Krieg 1866 entstand aus einem Streit um die Herzogtümer Schleswig und Holstein, die zwei Jahre zuvor den Dänen abgenommen worden waren. Bismarck bereitete den Krieg gegen Österreich durch ein Bündnis mit Sardinien-Piemont diplomatisch vor. Die norddeutschen Staaten mit Ausnahme Hannovers standen auf Seite Preußens, die süd­deutschen auf Seite Österreichs. Die besser ausgerüsteten Preußen siegten im böhmischen Königgrätz über die Österreicher, die wiederum die Italiener in Custozza (Poebene) und Lissa (Adriainsel) schlugen. Im Frieden von Prag verlor Österreich Venetien und musste an Preußen 20 Millionen Taler zahlen. Einige norddeutsche Staaten, darunter das Königreich Hannover verloren ihre Selbständigkeit und wurden preußische Provinzen, die übrigen Staaten nördlich des Mains bildeten mit Preußen den Norddeutschen Bund (ein Bundesstaat mit dem preußischen König als Bundespräsidium). Bismarck schloss mit den süddeutschen Staaten Zollverträge und geheime Militärbündnisse.

Der Deutsch-französische Krieg entstand durch die Nachfolgefrage für den spanischen Thron. Frankreich wurde mit diplomatischen Mitteln zur Kriegserklärung provoziert. Alle deutschen Staaten schlössen sich Preußen an, Österreich blieb neutral. Die deutschen Truppen marschierten bis Paris (1870/71). König Wilhelm I. wurde in Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen, Frankreich musste Elsass-Lothringen an Deutschland abtreten und Reparationen zahlen. Das neue Deutsche Reich war nun eine Großmacht mit 41 Millionen Einwohnern. Es war ein Bundesstaat mit 25 Ländern und dem "Reichsland Elsass-Lothringen. Der Reichstag erhielt nur das Recht, über Budget und Gesetzesvorlagen der Regierung abzustimmen, aber keinen Einfluss auf Armee und Außenpolitik.



DIE ERSTE INDUSTRIELLE REVOLUTION UND IHRE AUSWIRKUNGEN

Sie war kein gewaltsamer Umbruch wie die politischen Revolutionen, sondern brachte als vielschichtiger Vorgang den Übergang von der handwerklichen Einzelanfertigung zur Massenproduktion. Ab dem 18. Jahrhundert war die landwirtschaftliche Produktion durch Düngung, neue Fruchtfolgen und neue Pflanzen gesteigert worden. Die Bevölkerung stieg stark an. Parallel dazu vermittelten naturwissenschaftliche Publikationen einem interessierten Publikum die neuesten Erkenntnisse der Forschung. Vor allem im Bürgertum wurde so ein optimistischer Fortschrittsglauben geweckt.

Die technische Revolution ging von England aus: hier gab es Standortvorteile (Küstennähe, Kohlevorkommen), großes Interesse an Neuerungen, Kapital, qualifizierte Unternehmer und genügend Rohstoffe durch die Kolonien.

Durch die Verwendung von Koks und neue Verfahren konnte man jetzt größere Mengen Gusseisen herstellen. Noch stärkere Impulse gingen von der Baumwollverarbeitung aus; Spinnmaschine und mechanischer Webstuhl ermöglichten billige Massenprodukte für den Export. Die Entwicklung zuverlässiger Dampfmaschinen erleichterte zu­nächst die Entwässerung der Kohlegruben, bald aber auch den Be­trieb von Hammerwerken und Schmieden. Nicht zuletzt wurde auch das Verkehrswesen revolutioniert.

Die industrielle Revolution hatte aber auch soziale Folgen:

- durch die zunehmende Rationalisierung der Arbeit wurden die Tätigkeiten auf mehrere Spezialisten aufgeteilt, es entstanden neue Berufe;

- in West- und Mitteleuropa entwickelten sich zwei neue Bevölkerungsschichten: die Unternehmer stammten meist aus dem wohlhabenden Bürgertum, die Lohnarbeiter waren ehemalige Handwerksgesellen oder angelernte Kräfte vom Land. Durch die große An­zahl an Arbeitssuchenden sanken die Löhne bis zum Existenzminimum, eine soziale Absicherung gab es nicht. Die Arbeitszeit betrug 12 bis 16 Stunden, Kinder begannen häufig mit 6 Jahren zu arbeiten, ihre Lebenserwartung betrug 20 bis 25 Jahre.

Lösungsversuche der sozialen Frage:

- Der britische Textilfabrikant Robert Owen kümmerte sich als einer^ der wenigen Unternehmer um die soziale Situation seiner Arbeiter. Er errichtete Werkswohnungen und gründete eine Kranken- und Altersversorgung. Seine Reformen waren der Anstoß für Arbeiterschutzgesetze in einigen Ländern Europas.

- Die katholische Kirche reagierte nur wenig auf die Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft. Daher löste sich die Arbeiterschaft weitgehend von der Kirche und versuchte durch eigene Organisationen ihre Lage zu verbessern.

Auf Anregung des Kaplans Adolf Kolping entstanden seit 1846 in vielen Industriestädten Gesellenheime, die Kolpinghäuser.

- Die Arbeiterbewegung entwickelte sich ab 1820 aus dem Bewusstsein der Arbeiter, ein eigener Stand zu sein. Die englische Arbeiterbewegung (Chartisten) setzte ihre Forderungen, wie Arbeiterschutz und allgemeines Männerwahlrecht bis 1890 durch. Einen anderen Weg zu Verbesserung der Lage der Arbeiter bot seit 1844 der Zusammenschluss zu Konsumgenossenschaften, durch die der Zwischenhandel ausgeschaltet werden sollte.

- Erst ab 1880 gab es in Mitteleuropa Sozialgesetze mit der Festlegung von Mindestlöhnen und der Fixierung des Zehnstundentages. Um 1900 waren die Arbeiter auch politisch gleichberechtigt, aber viele Sozialprobleme blieben noch ungelöst.


DerMarxismus

Karl Marx (1818-1883) entwickelte aus seiner Betrachtung der Geschichte und der sozialen Entwicklungen seiner Zeit eine Lehre, die als Ideologie die Grundlage für spätere Veränderungen schuf. Seine materialistische Weltanschauung leugnet eine Zweiheit Geist-Materie, der Geist ist nach Marx ein Irrtum oder ein Teil der Materie. Im "Historischen Materialismus", versuchte er, den Gang der Geschichte gesetzmäßig zu begreifen und die weitere Entwicklung vorherzusehen. Marx sah nur jenen Teil der Gesellschaft, der produktiv tätig ist, als Träger der Geschichte. Er übernahm vom Philosophen Hegel den Gedanken, dass die Geschichte nicht gleichmäßig, sondern sprunghaft, "dialektisch", fortschreite Aus dem Kampf zwischen Idee (These, nicht Gott) und Antithese (Widerspruch dazu) entstehe die Synthese (Ausgleich, neue Lage, Fortschritt).

Nach Marx ist die Geschichte bestimmt vom Gegensatz zwischen den gesellschaftlichen Gruppen, den "Klassen". Die eine Klasse be­sitzt die Produktionsmittel und daher die Macht. Sie beherrscht die anderen Klassen. Seit der Industrialisierung sei das Bürgertum "Bourgeoisie", die herrschende, die Arbeiterschaft, das "Proletariat", die unterdrückte, ausgebeutete Klasse. Nach dem Gesetz der Geschichte glaubte Marx, dass das Proletariat das Bürgertum beseitigen und die sozialen Gegensätze aufheben werde. Seine Ideen veröffentlichte Karl Marx im "Kommunistischen Manifest" 1847 (gemeinsam mit Friedrich Engels) und in seinem Hauptwerk "Das Kapital" 1867.

Die Lehre des Marxismus wurde in Verbindung mit dem Materialismus eine Weltanschauung. Sie will das Elend des Proletariats beseitigen, bekämpft daher den "Kapitalismus", der den "Mehrwert" aus der Produktion als Profit einsteckt und wo durch den Konkurrenzkampf die Löhne gedrückt werden. Das Privateigentum ist also ein Mittel der Ausbeutung und alle Missstände beruhen auf ihm, daher ist der Klassenkampf notwendig. Das Endziel des Klassenkampfes ist daher die klassenlose Gesellschaft. Das Proletariat ist dazu berufen, diesen Prozess durch eine Weltrevolution zu beschleunigen ("Proletarier aller Länder vereinigt Euch!"). Durch den Sturz des Kapitalismus und die Diktatur des Proletariats soll zum Endstadium, dem Kommunismus übergeleitet werden. Die Diktatur ist notwendig, um die Reaktion des Kapitalismus zu verhindern.

Als erster Schritt zur Vereinigung aller Proletarier wurde 1864 in London die "Erste Internationale" der Arbeiterorganisationen der Industrieländer gegründet.

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Fragenmuster


  1. Unter bestimmten Bedingungen entstanden immer wieder neue religiöse Bewegungen – nur wenige von diesen konnten die Geschichte nachhaltig beeinflussen.


  1. Geben Sie einen Überblick über die Entwicklung der wirtschaftlichen Tätigkeit des Menschen.


  1. Gewisse Epochen der Geschichte wurden und werden noch immer wesentlich von einzelnen Personen geprägt.


  1. Zeigen Sie die Entwicklung der Staatsformen im Laufe der Geschichte.


  1. Die Stadt – ihre Entstehung, Entwicklung und Funktion im Laufe der Geschichte.


  1. Revolutionen zeigen in ihrem Ablauf gewisse Gemeinsamkeiten.


  1. Geben Sie einen Überblick über die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft.


  1. Die Entwicklung der Wissenschaften – ein historischer Überblick.


  1. Parallelen und Gegensätze zwischen 1. und 2. Weltkrieg.


  1. Die Industriellen Revolutionen gestalteten die Wirtschaft und die Gesellschaft nachhaltig um.


  1. Die Probleme der Entwicklungsländer sind wesentlich in der Geschichte begründet.


  1. Der Kalte Krieg prägte nahezu ein halbes Jahrhundert die Weltpolitik.


  1. Die Aufklärung – ihre Wurzeln und ihre Bedeutung für die Gegenwart.


  1. Der Nahostkonflikt – eine Bedrohung für den Weltfrieden.


  1. Zeigen Sie überblicksartig die Entwicklung der Kunststile vom Mittelalter bis Ende des 19. Jahrhunderts.





Quellen & Links

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