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Fachbereichsarbeit

Die Geschichte der Mormonen in den USA - Entste­hung, Ausbrei­tung und Orga­ni­sa­tion

5.295 Wörter / ~15 Seiten sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Autor Julius J. im Apr. 2013
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Fachbereichsarbeit
Pädagogik

Universität, Schule

Gymnasium Harksheide Norderstedt

Note, Lehrer, Jahr

1, 2013

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Julius J. ©
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Ohne Kopierschutz
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sternsternsternstern_0.25stern_0.3
ID# 30243







Gliederung:


Einleitung

1.1 Vorwissen & warum dieses Thema?
1.2 Eye-Catcher  
1.3 Einleitungstext
Hauptteil I

2.1 Entstehung:  

2.2 Geschichte:  

2.3 Ausbreitung:  
2.4 Organisation:
2.5 Heilige Schriften:

2.6 Glaube & Sitte:
2.7 Prägende Gebote:

2.8 Gottesdienst und Schule:
2.9 Familienleben:
2.10 Kleidung:
2.11 Tempel:
 
2.12 Ablauf einer Zeremonie:

2.13 Bekannte/ berühmte Mormonen:

Hauptteil II

3.1 Kritische Einschätzung und Probleme
  Sekte oder nicht?
  Sektencheckliste: Auswertung
Schluss

4.1 Anhang und Quellen 15

Einleitung


1.1 Vorwissen & warum dieses Thema?

Das erste Mal aufmerksam über die Mormonen bin ich geworden, als es zu der US-Präsidentschaftswahlen im letzten Jahr (2012) zwischen Mitt Romney und Barack Obama gekommen ist. Mitt Romney ist einer von den Mormonen und gleichzeitig auch der erste Mormone, der als Wahlkandidat, Präsident der USA werden wollte; dennoch unterlag er Barack Obama mit 206 zu 322 Stimmen.

Zudem finde ich die Mormonen höchst Interessant, weil sie keinen Alkohol trinken dürfen und vor allen Dingen auch keinen Kaffee und sie auch keinen Sex vor der Ehe haben.


1.2 Eye-Catcher


1.3 Einleitungstext

Die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage", genannt "Mormonen", ist eine Glaubensgemeinschaft, deren Anhänger davon überzeugt sind, dass ihre Gemeinschaft nicht durch Abspaltung von einer bestehenden Kirche entstanden ist, sondern von Gott selbst ins Leben

gerufen wurde. In dieser Überzeugung missionieren die Mormonen in Europa, Amerika und vielen Ländern der Erde.

Sie sind immer korrekt in Anzug und Krawatte gekleidet. Die Mormonen haben weltweit etwa 6

Millionen Mitglieder, davon 220.000 in Europa und 31.000 in Deutschland. Eine Abspaltung der Mormonen, die "Reorganisierte Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage", hat in Amerika rund 30.000 Mitglieder.


2.1 Entstehung:


Der Gründer der Mormonen war ein gewisser Joseph Smith (*1805, †1844).       


Joseph Smith:

Am 23. Dezember 1805 wurde Joseph Smith in Sharon im US-Bundesstaat Vermont geboren und wurde am 27. Juni 1844 in Carthage im US-Bundesstaat Illinois ermordet. Er wurde also nur 39 Jahre alt und wuchs in einfachen Verhältnissen auf, er erlebte anfangs des 19. Jahrhunderts eine der großen nordamerikanischen Erweckungsbewegungen mit.

Zu dieser Zeit gab es weltweit einen Aufbruch, besonders aber in den Staaten. Smith war religiös sehr interessiert und stand als vierzehnjähriger dann vor der Frage, ob er

sich bei den Methodisten, bei den Presbyterianer oder bei den Baptisten (alles Denominationen) anschließen solle. Dies waren drei Ströme, die auch aus dieser Erweckungsbewegung hervorgingen.


1. Vision:

Um Klarheit in die Sache zu bekommen, ging er in den ersten Frühlingstagen des Jahres 1923 in ein Waldstück zu einem Gebet: In einer Vision sah er dann auf einmal zwei Gestalten in der Luft. Von diesen zwei Gestalten erhielt er dann die Antwort, er solle sich auf keinen Fall einer dieser Denominationen anschließen, weil sie im Herzen ferne von Gott seien.

Begründet wurde dies dann damit, dass sie sich gegenseitig bekämpfen würden. Dieses sagten ihm die beiden Gestallten und er entschied sich dann auch gegen diese Denominationen. (s. Bild 1 im Anhang)


2. Vision:

Am 21. September 1823 erschien Smith, in einer weiteren Vision, ein Engel. Dieser Engel sagte zu Smith, dass er als Bote in der Gegenwart Gottes zu ihm gesandt worden war und dass er Moroni sei. Vier Jahre später übergab er Smith ein auf goldenen Platten geschriebenes Buch, dieses führte dazu, dass Smith damit begann, den Inhalt der goldenen Platten am 22. September 1827 zu übersetzen; diese gaben einen Bericht von den früheren Einwohnern des Kontinents, einem Besuch von Jesus in Amerika und ihrem Ursprung; aus denen dann später das Buch Mormon hervorging.

Am 2. Mai 1838 erschien der Engel nochmals und nahm die goldenen Platten wieder an sich. (s. Bild 2 im Anhang)

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3. Vision:

Ein weiterer Bote erschien Smith und einem seiner Gehilfen, Oliver Cowdery, am 15. Mai 1829; dieser stellte sich als Johannes der Täufer vor und er hat ihnen das Aagonische Priestertum mit Vollmacht zu taufen übertragen. Einige Wochen später seien die Apostel Christi, Petrus, Jakobus und Johannes erschienen und hatten ihnen das Mechisedekische Priestertum übertragen, wodurch der Weg für die „Wiederherstellung der Kirche Jesu Christi frei gemacht worden sei.


à Gründung der Kirchengemeinschaft:

Am 6. April 1830 gründete J. Smith mit einigen Freunden in dem Bundesstaat New York die „Kirche Christi“, engl. „Church of Christ“. Dieser Name wurde im Jahr 1834 jedoch auf der Generalkonferenz auf die „Kirche der Heiligen der letzten Tage“, engl. „Church of the Latter Day Saints“ geändert. Gut vier Jahre später wurde dieser wiederum auf einer weiteren Generalkonferenz geändert, auf die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“.


2.2 Geschichte:


Zur Leitung der Kirche wurden 12 Apostel bestellt; die ersten Mitglieder lebten nach dem Glauben, dass Jesus bald wiederkommen und in Missouri, einem US-Bundesstaat, seinen Thron besteigen werde und dass er von dort aus die Welt regieren werde.


Die letzten Jahre:

Auf die letzten Lebensjahre von Smith fielen einige Schatten unter anderem, weil er eine Bank gegründet hatte und unechte Geldnoten ausgegeben hat; diese Vorwürfe konnten aber nicht vor Gericht bestätigt werden. Zudem geriet er dann außerdem noch in Missouri in gewaltsame Auseinander-setzungen zwischen Mormonen und anderen Christen.

Diese Auseinandersetzungen brachten ihm eine Anklage auf Mord und andere Verbrechen ein. Ohne Erfolg kandidierte er 1844 sogar für die amerikanische Präsidentenwahl und ebenfalls noch im selben Jahr wurde Smith mit seinem Bruder in ein Gefängnis geworfen, da er mit ihm versucht hatte, Gegner aus der Stadt zu vertreiben. Nachts stürmte eine Meute das Gefängnis und Smith wurde von einem Angreifenden erschossen.


Nach dem Tod, folgt der Aufbruch:

Einer der Apostel, Brigham Young, übernahm nach dem Ermordung an Joseph Smith die Führung der Gemeinschaft. Der neue Führer wollte den Verfolgungen, denen Mormonen ausgesetzt waren, aus dem Weg gehen. Er führte somit Tausende von Mormonen über den Mississippi, durch Eisfelder, Wüsten, Schluchten, fieberverseuchte Gebiete und Felsengebirge, bis sie nach großem Leiden in die Ebene des Großen Salzsees kamen; viele jedoch hatten den Marsch nicht überstanden.

Der Marsch von Missouri nach Salt Lake City ist rund 1.280 Meilen lang, dass entspricht etwa einem Fußweg von 17 Tagen ohne Pause. Die Überlebenden wollten dann am großen Salzsee ein neues ungestörtes Dasein anfangen, mit einem großem Einsatz von Fleiß machten sie sich aus dem trostlosen Land, ein fruchtbares. Dort gründeten sie die Stadt Salt Lake City als „neues Jerusalem“.

Bis heute noch ist sie das religiöse Zentrum der Mormonen und der Sitz ihrer Leitung geblieben. (s. Bild 3 & 4 im Anhang)


2.3 Ausbreitung:


Als Smith 1830 die „Kirche Christi“ gründete, hatte die Gemeinde anfangs nur sechs Mitglieder, diese Zahl allerdings wuchs in den folgenden Jahren rasch an. Heute hat die Gemeinde weltweit etwa zwölf Millionen Mitglieder, in über 160 Ländern und Territorien. Sagenhafte fünfeinhalb Millionen Mitglieder befinden sich in den USA, etwa 220.000 in Europa und von diesen etwa 31.000 Mitglieder in Deutschland.


2.4 Organisation:


Der heutige Leiter der Mormonen ist der ehemalige amerikanische Landwirtschaftsminister Ezra Taft Benson, der als „Präsident, Prophet, Seher und Offenbarer von Gottes Wort“ gilt. Ezra Taft Benson ist seit 1992 der Leiter der Mormonen;

in der Hierarchie folgt der „Rat der zwölf Apostel“, gefolgt von dem ersten der siebzig Quoren, die alle zusammen die Generalautorität dieser Kirche bilden.

à Im Alter von 12 Jahren kann jedes männliche Mitglied der Mormonen nebenamtlich auch Priester werden. Frauen hingegen sind vom Priestertum ausgeschlossen.


Arten des Priestertums:

Das vielstufige Priestertum unterscheidet sich bei den Mormonen in zwei Arten, einmal in das aaronische Priestertum und einmal in das melchisedekische Priestertum. Das aaronische Priestertum, ist für Besuchsdienste, Aufsichten, Taufen, und für das Abendmahl zuständig und es wird daher auch als vorbereitendes Priestertum bezeichnet; es wird Jungen ab dem zwölften Lebensjahr verliehen.

Die Ämter darin sind, mit aufsteigendem Rang: Diakon, Lehrer, Priester und Bischof. Das melchisedekische Priestertum besitzt die Schlüssel zu allen geistigen Segnungen und wird daher auch als das höhere oder präsidierende Priestertum bezeichnet; es wird Männern ab dem achtzehnten Lebensjahr verliehen. Die Ämter darin sind: Ältester, Hohepriester, Siebziger und Apostel.


Berufung:

In der „Kirche“ herrscht eine strenge Hierarchie, die aber zeitlich stark wechselt und flexibel den Gegebenheiten der Zeit und des Ortes angepasst werden kann. Es gibt keine Berufsgeistlichkeit und auch keine schulische Ausbildung zum Geistlichen. Niemand kann sich um ein Amt bewerben, sondern man wird in ein Amt berufen. Wer wen in welcher Organisationsebene zu berufen hat ist genau festgelegt.

Nachdem jemand ausgewählt worden ist, wird derjenige in einem vertraulichem Gespräch vom Verantwortlichen gefragt, ob er dass Amt annimmt. Wenn dies der Fall ist, dann wird er in einer öffentlichen Versammlung den betroffenen Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt; durch Handheben erklären sich die Mitglieder als einverstanden und verpflichten sich ebenso damit, die neue Person in ihrer Berufung zu unterstützen.

Diese Berufungen werden dann für eine begrenzte Zeit ausgesprochen; anders ist dies nur für Propheten und Apostel, bei denen wird sie meistens bis zum Lebensende ausgesprochen. Aus diesem Grund kann die Position der Mitglieder in der Hierarchie üblicherweise mehrmals im Leben wechseln.




An aller erster Stelle steht bei den Mormonen das Buch Mormon, welches einen höheren Stellenwert hat als die Bibel, anschließend kommt dann die Bibel mit Altem und Neuem Testament, sowie „Lehre und Bündnisse“ und „Die Köstliche Perle“. Der Wert der Bibel ist für die Mormonen relativiert, weil sie als nicht vollständig überliefert und durch Übertragungsfehler erlogen beziehungsweise als falsch angesehen wird.


Das Buch Mormon:

Bei den Mormonen gilt das Buch Mormon als die „Bibel“, als Grundlage ihres Glaubens und der Weltgeschichte und als Ergänzung der Bibel. Dieses Buch besteht aus 15 Teilen, die , mit Ausnahme, als Bücher bezeichnet werden. Nach mormonischer Lehre gibt das Buch einen Bericht von den früheren Einwohnern des nordamerikanischen Kontinents; im Buch sei die Fülle des ewigen Evangelium enthalten, so wie es Christus jenen alten Einwohnern verkündet habe.

Weiter schildert das Buch, wie Jesus Christus, nachdem er in Palestina gekreuzigt worden war und auferstanden sei, die damaligen Einwohner Amerikas besuchte. Das Buch Mormon umfasst etwa 1.000 Jahre mormonischer Geschichte. Es berichtet zudem von drei Völkerwanderungen des Volkes Nephi und der Lamaniten von Palestina nach Amerika in der Zeit um 600 vor Christus.


Die Hauptlehre:

Die Hauptlehre der Mormonen ist in dreizehn Glaubensartikel zusammengefasst. Für die Mormonen gilt, dass Gott nicht von Anfang, an der Vollkommene war, sondern ein erhöhter Mensch, denn er „selbst war einst, was sie jetzt sind“. Jesus Christus wird als älterer Bruder der Menschen angesehen, der nach seiner Auferstehung die wahre Kirche Gottes in Amerika gegründet hat.

Amerika gilt den Mormonen als heiliges Land, als „Land der Verheißung“, denn: „Wir glauben an die buchstäbliche Sammlung Israels und die Wiederherstellung der Zehn Stämme, dass Zion auf dem amerikanischen Kontinent erreicht werden wird .”

Des Weiteren ist die göttliche Offenbarung zum „Tempel bauen“ wichtig, denn durch einen Tempel erhält man „Eintritt in den Himmel“ und den „Zugang zum Vater“. Ebenso Gebot ist der Glaube an das Buch Mormon als Wort Gottes.


2.6 Glaube und Sitte


Glaube der Mormonen:

Die Mormonen wollen einen Beitrag zum Glück der Menschen leisten. In vielen Mormonfamilien kann man Tatkraft und Zufriedenheit, Fleiß und Freude erleben. Sie glauben an Gott den Vater, seinen Sohn Jesus Christuns und an den Heiligen Geist, an Schöpfung, Sündenfall und Erlösung. Dieses klingt alles so, als sei ihr Glaube dem katholischen und evangelischen Christen sehr ähnlich.

Aber hinter den gleichen Worten verbirgt sich oft ein ganz anderer Sinn. Dies zeigen zum Beispiel auch folgende Beispiele.

·         Die Mormonen glauben, dass Gott, der Vater, und ebenfalls auch sein Sohn einen Körper haben. Sie glauben, dass sie nicht unsichtbar sind, sondern leibliche Wesen; aus diesem Grund sind sie auch in der Lage, so zu fühlen wie die Menschen. Bei den Mormonen ist nur der Heilige Geist körperlos.

·         Von der Endzeit glauben die Mormonen, dass sie nahe bevorsteht. Aber einen bestimmten Termin setzen sie nicht fest. Das Reich Gottes wird bald auf dem amerikanischen Kontinent erreicht werden. Dann werden die Gerechten auferstehen.

Die Bösen werden ausgelöscht. Eine Hölle gibt es nicht.

Sitten der Mormonen:

Die Mormonen nehmen ihre Pflichten im Alltag sehr ernst. Sie geben für ihre Gemeinschaft den Zehnten ihrer Einkünfte. An jedem ersten Sonntag im Monat halten sie ein strenges Fasten. Was sie dabei sparen, kommt den Armen zugute. Sie trinken auch keinen Alkohol. Die jungen Männer opfern vor dem Studium oder nach der Berufsausbildung zwei Jahre, um für ihre Glaubensgemeinschaft zu missionieren.


Da sich die Mormonen als einzige und wahre Kirche Gottes sehen, können sie nicht zum Bereich der Kirchen, die in ökumenischer Zusammenarbeit stehen, gerechnet werden, da die Ökumene strikt abgelehnt wird. Die Säuglings- und Kleinkindertaufe wird von den Mormonen als Frevel vor Gott angesehen. Zum stark reglementierten Leben gehören auch die „Worte der Weisheit“, der Verzicht auf Alkohol und „heiße Getränke“, sofern sie nicht ärztlich als Anregungsmittel empfohlen worden.


 

2.7 Prägende Gebote


Verzicht auf .

Mitglieder der „Kirche“ sind dazu angehalten, völlig auf den Genuss von Alkohol, Tabak, Kaffee und schwarzen Tee zu verzichten sowie keine Drogen zu nehmen und sich gut zu ernähren. Dieser Grundsatz, welcher eine Bedingung für den Besuch eines Tempels ist, ist auch bekannt als „das Wort der Weisheit“.


Von jedem Mitglied der Mormonen soll „der Zehnte“ bezahlt werden, das heißt zehn Prozent des Einkommens. Auch dies ist eine Bedingung für den Tempelbesuch. Dieses Geld wird dann für die Finanzierung von Bauprojekten, Gebäudeunterhalt, Lehrmittel, Aktivitäten und anderes verwendet.


Keuschheit:

Das Gebot der Keuschheit bedeutet völlige sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe und vollständige Treue in der Ehe. Auch dieses Gebot ist eine Bedingung für den Besuch von Tempeln. Übertretungen hinsichtlich dieses Gebots führen grundsätzlich zu Sanktionen bis hin zur Exkommunikation.


Sabbatheiligung:

Unter dem Begriff „Sabbatheiligung“ versteht man in der „Kirche“ den Besuch des Gottesdienstes und den Verzicht auf kommerzielle und sportliche Betätigung, zum Beispiel Schwimmen im Freibad am Sonntag. Zudem sollen sich die Mitglieder auch am Sabbat (= Sonntag) nicht mit weltlichen Dingen wie zum Beispiel TV schauen, beschäftigen.

Satt dessen sollte man sich mit familienzentralen und geistlichen Dingen, wie dem Studium der „heiligen Schriften“ befassen.




Der übliche Gottesdienst am Sonntag umfasst die Abendmahlversammlung, der wichtigste Teil des Gottesdienstes. Hier wird das Abendmahl in Form von Wasser und Brot gereicht.


In der Sonntagsschule gibt es Klassen für Erwachsene, Jugendliche und für interessierte Außenstehende. In dieser Schule werden Themen aus den Schriften, Aussagen von Propheten und von anderen Kirchenführer besprochen. In der Kollegiumsversammlung treffen sich die Priestertumsträger nach Kollegien getrennt: Diakone: im Alter von 12-14 Jahre

 Lehrer: im Alter von 14-16 Jahre

 Priester: im Alter von 16-18 Jahre

 Älteste & Hochpriester: ab 18. Lebensjahr


2.9 Familienleben


Die Familie wird als zentral für die Errettung angesehen; ein aktives und positives Familienleben wird von den Kirchenführern sehr stark betont. Die Rolle der Frau als Mutter genießen hohes Ansehen. Die Familie soll nicht nur geschlossen an den Sonntagsgottesdiensten teilnehmen, sondern wöchentlich, möglichst Montags, einen „Familienheimabend“ verbringen.

Dort können Probleme und Vorhaben der Familie besprochen werden. Auch sollen die Eltern diesen Abend nutzen, die Lehre ihren Kindern in einer fröhlichen und entspannten Atmosphäre nahezubringen. Die „Siegelung“ im Tempel entspricht einer Eheschließung, die jedoch die Kinder ausdrücklich einschließt. Durch die „Ehesieglung“ werden Familien ewig nach dem Glauben der „Kirche“ ewig bestehen.




Das Garment:

Bei Tempelbesuchen gibt es eine vorgeschriebene Kleidung für die Mormonen und zwar das Garment. Diese Unterwäsche ist heutzutage zweiteilig. Früher bestand es nur aus einem Einteiler. Das Oberteil ist kurzärmlich und hat einen kleinen Ausschnitt. Das Unterteil ist eine knielange Hose. Auf dem Garment sind diverse Zeichen eingenäht, es darf nur zum Waschen ausgezogen werden und sorgt so für keusche Kleidung, da man weder weite Ausschnitte, noch kurze Röcke tragen kann.

Strenggläubige behalten es sogar beim Geschlechtsverkehr an. Die Garments sind in verschiedenen Fasermaterialien wie Baumwolle und synthetischen Fasern und für Frauen mit Spitzenrändern erhältlich.


Tempelbekleidung:

Die Tempelbekleidung ist bis auf die Schürze komplett weiß. Sie besteht aus einer Kappe beziehungsweise Schleier, einer Robe, einer Schürze und einer Schärpe, die über das Garment getragen werden. (s. Bild 5 & 6 im Anhang)


2.11 Tempel


Von den Mitgliedern der Kirche wird der Tempel ganz besonders als heiliger Ort verstanden. Dort geht man Gott gegenüber besondere Verpflichtungen ein und wird über den Erlösungsplan in symbolischer Weise belehrt.


In den Tempeln werden auch Ehen für die Ewigkeit geschlossen, da die Mormonen stark das Familienleben unterstützen. Es werden Taufen vollzogen an Kindern und Erwachsenen ab acht Jahren, sowie Taufen an verstorbenen. Die Mormonen glauben nämlich, man könne Menschen noch nach ihrem Tod stellvertretend zum Mormone Taufen lassen.


2.12 Ablauf einer Zeremonie


Die Tempelzeremonie der Mormonen ist höchst interessant und erscheint einem Außenstehenden wohl äußerst eigenartig.


Nach dem Betreten:

Nach betreten des Tempels müssen die Mitglieder zunächst in einem getrennten Umkleideraum ihre weiße Tempelkleidung anziehen, ohne die sie den Tempel nicht betreten dürfen. In einer weiteren kleinen Kammer bekommen sie dann einen neuen Namen gesagt, den sie den Tag über beibehalten müssen. Der Name muss allerdings um jeden Preis geheim gehalten werden.

Meist handelt es sich dabei um Namen aus heiligen Schriften wie der Bibel. Da alle Tempelbesucher den gleichen Namen bekommen erscheint die Geheimhaltung als sinnlos.


Anschließend findet eine Art Vorversammlung im Tempel statt. Der Tempel ist eingerichtet wie ein Moderner Kinosaal. Vorne befindet sich ein Altar und ein Tempelarbeiter, der Anweisungen gibt. Es wird zunächst ein Tonband abgespielt und anschließend ein mehrstündiger Film gezeigt, der von der Erschaffung der Welt, Adam und Eva, dem Garten Eden, der Geschichte von Jesus Christus handelt.


Gelübde:

Im Laufe der Zeremonie müssen sich die Mitglieder bestimmten Gelübden unterziehen und Bündnisse eingehen. Die Mitglieder weihen sich mit allem was sie haben der Mormonenkirche. Wieder werden bestimmte Zeichen, Kennzeichen und Namen vermittelt, die unbedingt geheim gehalten werden müssen. Sollte man doch etwas herausgeben kann das schlimme Konsequenzen zur Folge haben.

Bis 1990 wurde den Mitgliedern sogar mit dem Tode gedroht. Dies streitet die Kirche zwar ab, allerdings gibt es genügend Aussagen von ehemaligen Mitgliedern, die das bestätigen. Um die Strafe anzudeuten, zog man seinen Daumen über die Kehle, um deren Durchschneiden zu symbolisieren. Während der Zeremonie wiederholen die Mitglieder ständig die vorgegebenen Wortlaute und Formeln.


Am Ende treten die Mitglieder hinter einen Vorhang in den so genannten Schleier, der das Reich Gottes symbolisiert. Hier wird alles auswendig gelernte abgefragt. Diese spezielle Zeremonie dient vermutlich der Manipulation und Einschüchterung, schließlich beeinflusst die stetige Wiederholung der Worte und der hohe Druck den Charakter sehr stark. Es wird außerdem protokolliert wie häufig der Gottesdienst besucht wurde.

2.13 Bekannte/ berühmte Mormonen


Berühmte deutsche Mormonen:

Dieter Friedrich Uchtdorf – Pilot und Mitglied der ersten Präsidentschaft

Helmuth Hübener – zur Zeit der Hitlerjugend

Karl Gottfried Mäser – Theologe und Pädagoge


Berühmte Mormonen weltweit:

Wallard Mitt Romney – US-amerikanischer Politiker

Aaron Eckhart – US-amerikanischer Schauspieler

Andrea Joy Cook – kanadische Schauspielerin (Dirty-Dancing)

Brandon Flowers – Sänger und Keyboarder aus Las Vegas

David Archuleta – US-amerikanischer Pop-Sänger aus Florida

Gladys Knight – US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin aus Atlanta

Quellen & Links

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