<
>
Upload File

Zusammenfassung
Psychologie

Otto-Friedrich-Universität Bamberg

2011; Prof. Weinberg

Lisa U. ©

0.09 Mb
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 5102







Die geistige Entwicklung aus der Sicht Jean Piagets

 

-       Gegenstand wissenschaftlicher Forschung waren Erkenntnissprozesse

 

Vier Stadien geistiger Entwicklung

-       P. fasziniert von kindl. Denkfehlern à zw. 2. Lj. und Schuleintritt

-       Verschiedene Stadien der Entwicklung:

·         Sensumotorische Funktion (Sprache)

·         Stadion des voroperatorischen, anschaulichen Denkens

·         Stadium der konkreten Operationen

·         Stadium der formalen Operationen à nach P.= Endpunkt geistiger Entwicklung

-       Stadien bauen nacheinander aufeinander auf

 

Sensumotorische Entwicklung

-       Entwicklung ersten zwei Lebensjahre à Beginn des Denkens, sowie begriffliche Repräsentation der Gegebenheiten

-       SE in 6 Stadien gegliedert:

1.    Übung angeborener Mechanismen

·         Vorhandene Reflexe und Sinnesfunktionen „trainieren“, z.B. saugen, greifen, schlucken, schauen, hören

2.    Primäre Kreisreaktion

·         Wiederholung von angenehmen/ ereignisreichen Handlungen

·         Handlungsschemata bilden sich heraus à wird nach bestimmten Gegenständen gegriffen à Generalisierende Assimilation = Einverleibung

3.    Sekundäre Kreisreaktion

·         Mittel – Zweck – Realtion

·         Entdeckung das Handlungen zu selben Ergebnis führen

4.    Koordination erworbener Handlungsschemata und Anwendung auf neue Situationen

·         Ausdifferenzieren von Handlungsschemata; z.B. Rassel

·         Koordinieren verschiedener Schemata àgreifen, werfen

5.    Tertiäre Kreisreaktionen

·         Durch experimentieren, Entdeckung neuer Handlungsschemata; z.B. Tischdecke

6.    Übergang vom sensumotorischen Intelligenzakt zum Denken

·         Handlungsergebnisse werden antizipiert à innerliche Vollziehung der Handlung à Übergang zum Denken

 

-       Sensumotorische Entwicklung geht aber über genannte Stadien hinaus! Z.B. handwerkliche Tätigkeiten

 

Objektpermanenz

-       „Aus den Augen aus dem Sinn“

-       Zw. 7. Und 7. Monat beginnen Kinder nach versteckten Sachen zu suchen

-       Zw. 6. Und 8. Monat begreifen Kinder das Gegenstände auch da sind, selbst wenn sie sie nicht mehr sehen


 

Nachahmungsverhalten

-       Um Handlung nachzuahmen muss sie innerlich präsent sein

-       Zeitl. verzögerte Nachahmung = Aufbau innerer Repräsentation durch beobachtetes Verhalten

 

Voroperatorisches, anschauliches Denken

-       Assimilation = Gegenstand wird in geistiges Schema aufgenommen; Z.B. Kind weiß was wachsen bedeutet und erklärt wie Berge entstehen

-       Akkommodation = Schema wird an Wirklichkeit angepasst à Kind erkennt das Berge nicht wachsen können

-       Irrsinnige Assimilationen auch als erwachsener möglich à beruhen auf Wissensdefiziten

 

Kindlicher Egozentrismus

-       Vielfältige Verwendung des Begriffes Egozentrismus durch Piaget:

·         Unfähigkeit sich in andere zu versetzen

·         Nicht den Blickwinkel eines anderen einnehmen können

·         Oder eigene Sichtweise aus anderer Perspektive zu betrachten

-       Klass. Demonstration egozentrischer Wahrnehmung: Drei Berge Versuch (f. vierjähriges Kind)

 à Kind weiß nicht, dass es unterschiedliche Ansichten gibt, kann andere Ansicht nicht konstruieren

·         Überwindung: nur möglich durch sozialen Austausch, Erfahrungen, Speicherung der unterschiedlichen Ansichten

 

Piagets Entwicklungstheorie

 

-       Nach Piaget besitzen Handlungen/ geistige Operationen Strukturen oder Formen

·         Greifen als Struktur

-       Assimilation = Anwendung einer Struktur auf einen Gegenstand à Struktur wird verinnerlicht, z.B. Greifen einer Rassel

-       Akkommodation = Strukturen müssen auf Situationen angepasst werden; Z.B. Greifen nach Wasser à Schöpfen

·         Zugleich entsteht eine Differenzierung der Struktur

·         Ebenso müssen Begriffe differenziert werden

 

Piagets Strukturmodelle

-       Lernen im Sinne der Assoziationsbildung = Lernen von Kontingenzen

·         Reiz zieht assoziierte Reaktion mit

·         Assoziierte Reaktionen kommen durch unterschiedliche Strukturen zugange

·         Z.B. Stuhl: Sitzmöbel, Sessel, Bein…; Oberbegriff, Unterklasse, Teil

-       P. Strukturmodelle sind sehr abstrakt

·         Voroperatorischen Denken: Allgemeine Merkmale der Zentrierung auf eine Dimension und auf aktuelle Sichtweise (Egozentrismus)

-       Kritik:

·         Keine Verknüpfung verschiedener Klassen àdies setzt Strukturbildung voraus

·         P. beschreibt nur logisch – mathematische Verbindungen zw. Klassen

·         Lob: Setzte Strukturalismus in Denkpsychologie durch

·         Strukturmodelle in Psych. Des Handels, der Begriffsbildung, des Problemlösens, des Gedächtnisses, etc.

 

Piagets Stufenkonzept

-       Strukturbegriffe = hypothetische Konstrukte

-       Kern des Stufenkonzeptes: Struktur kann in verschiedenen Manifestationen bei zeitgleicher Entwicklung erscheinen à Wer bestimmtes Problem eines Bereiches gelöst hat, kann auch andere Probleme dieses Bereiches lösen

-       Horizontale Verschiebung:

·         Eine Struktur kann in verschiedenen Bereichen zu unterschiedlichen Zeiten auftauchen; Z.B. Textaufgabe im Rechenunterricht à Verstehen des Textes = Strukturleistung à Erkennen der geeigneten Operation à Präsentieren des Ergebnisses

 

Piagets genetisches Erklärungsmodell

-       Bevorzugt genetische Erklärungsweise

-       Beschriebene Stufen als notwendige Sequenzen um nächste Entwicklungsstufe zu erreichen

·         Jedoch setzten bestimmte Leistungen Reifungsschritte voraus, die jedoch ohne Stufenentwicklung entstanden sind à im Buch wird als Bsp. der Spracherwerb angegeben à Aber drückt Baby sich nicht vor Sprache mit Geräuschen aus?

-       Entw. bleibt nicht stehen à = Konzept der Äquilibration à Suchen und finden eines Gleichgewichts à Aufbau komplexerer Strukturen

-       Ungleichgewicht entsteht durch:

·         Fehlgeschlagene Assimilationsversuche: Wenn Kind Wasser greifen möchte

·         Widersprüche zwischen zwei Urteilen: Bsp. mit schmalen und breiteren Wasserglas mit demselben Inhalt à suchen einer neuen kognitiven Lösung

·         Empirische widerlegen eines Urteils: Was für Material schwimmt?

·         Äquilibrationsprozesse durch Fragen und Probleme angeregt à wird auf Widersprüche oder einseitige Zentrierung aufmerksam gemacht

-       Kritik: Äquilibrationskonzept nicht für Lehr- und Lernforschung geeignet

 

Lernpsychologische Implikationen der Theorie Piagets

 

-       Lernen = Assoziationsbildung auf Basis wahrgenommener Kontingenzen

-       à Diese Art des Lernens, der geistigen Entwicklung, kommt für Piaget nicht in Betracht

-       Aber: erkennende Mensch mit Erkenntniskompetenz darf nicht außer acht gelassen werden bei seiner Informationssuche

 

 

-       Lernen bei Piaget ist Konstruktion à handelnde und denkende Aktivität erforderlich = Konstruktivismus

-       Durch Auseinandersetzung mit Gegebenheiten, Problemen und Fragenerschafft Mensch Strukturen des Handelns und Erkennens à hierdurch entwickelt sich Kind weiter

·         Lehrer sollen Kenntnisse der Lernenden richtig einschätzen können und angemessene Probleme vorlegen à Lernende soll sie verstehen und mit eigener Kraft bewältigen

-       P. à Entw. auf Grundlage eigener Erkenntnismöglichkeiten (Entfaltungslogik) à nicht auswendig gelerntes!

Kritik an Piaget

-       Mittelpunkt Piagets Forschung: Suche nach allg. Konstruktionsprozessen der geistigen Entwicklung

-       Kritik das er kindliche Kompetenzen unterschätzte à Bei geeigneter Aufgabenstellung leisten Kinder schon viel früher Leistung

-       Aber: er konstruierte keine alter spezifischen Entwicklungstests

-       Vernachlässigte soziale Faktoren (Belehrung, Lernen durch Beobachtung) in Entwicklung à Aber er leugnet ihre Bedeutung nicht

·         Hätten auch in seiner Theorie untersucht werden können

-       Geht von stadientypischen Gesamtstrukturen aus, die sich gleichzeitig entwickeln

-       Empirische Überprüfbarkeit: Es sind viele Asynchronien gefunden wurden

à bestimmte Aufgaben werden zu selben Zeitpunkt gelöst, Strukturgleiche Aufgaben werden dagegen nicht gelöst

·         = Piagets Beobachtung der Verschiebung

-       Stadienkonzept für Piaget sinnvoll, da er an entwicklungsmäßigen Aufbau interessiert ist

·         Höheres Stadium beruht auf Grundlage des vorherigen

·         Stadienkonzept dient nicht der Leistungsvorhersage

-       P. liefert keine Entwicklungserklärungen à beschreibt nur Entwicklung

-       Genetische Erklärung konzentrieren sich auf Nachweis struktureller Voraussetzungen für Weiterentwicklung

-       P. vernachlässigt Entwicklung in Adoleszenz à Entwicklung geht aber weiter

 

è Hat sich um Fragen gekümmert die ihm wichtig waren!


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten

G 2 - Cached Page: Thursday 28th of March 2024 07:43:24 PM