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Seminararbeit / Hausarbeit

Die Familie als Sozia­li­sa­ti­ons­in­stanz- Jugend und Familie in den Blick genommen

4.182 Wörter / ~20 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Verena S. im Mrz. 2020
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Seminararbeit
Erziehungswissenschaf­t

Universität, Schule

Universität zu Köln

Note, Lehrer, Jahr

2.0, Prof. Ecarius, 2014

Autor / Copyright
Verena S. ©
Metadaten
Preis 7.40
Format: pdf
Größe: 0.12 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 91263







Inhalt: Die Haus­ar­beit analy­siert die Rolle der Familie im Sozia­li­sa­ti­ons­pro­zess von Jugend­li­chen und beleuch­tet, wie fami­liäre Struk­turen die Entwick­lung zu gesell­schafts­fä­higen Indi­vi­duen beein­flus­sen. Sie disku­tiert den emotio­nalen Wert der Familie und deren Einfluss auf Bildung und Kultur­ver­mitt­lung. Mit Bezügen zu Theo­rien von Durk­heim und Bour­dieu sowie aktu­ellen Studien bietet sie wert­volle Einsichten für Erzie­hungs­wis­sen­schaftler und Pädago­gen.
#Sozialisation#Familie#Jugendliche

Universität zu Köln WS 2014/2015

Die Familie als Sozialisationsinstanz

[Geben Sie den Untertitel des Dokuments ein]


Hausarbeit für 4 CP


[Geben Sie den Namen des Autors ein]

Erziehungswissenschaften/

Musikvermittlung





Inhaltsverzeichnis


  1. Einleitung 3


  1. Sozialisation 4

2.1: Der Begriff Sozialisation 4-5

2.2: Phasen des Sozialisationsprozesses 5-6

2.3: Sozialisation durch Integration und Individuation 6-8


  1. Sozialisationsinstanzen 8

3.1: Peergroups 9-10

3.2: Schule, Ausbildung, Hochschule 10-12

3.3: Familie 13

3.3.1: Zum Begriff Familie 13-14

3.3.2: Das Verhältnis vom Jugendlichen zur Familie 15

3.3.3: Doppelorientierung 15-16


  1. Sozialisation im System Familie 16

4.1: Die soziale Bindung 17

4.2: Weitergabe von Kultur und Bildung 18-19


  1. Die Reproduktion sozialer Positionen 19-20

5.1: Weshalb reproduziert sich soziale Ungleichheit? 20-23


  1. Resümee 23-24


  1. Literaturverzeichnis 25-26


1. Einleitung


In der Wahl seiner Eltern kann man nicht vorsichtig genug sein.“

Paul Watzlawick (*1921), Psychiater u. Schriftsteller


Natürlich kann man sich seine Eltern und seine Familie, in der man aufwächst nicht aussuchen. Dennoch oder gerade deshalb empfinde ich das Zitat von Paul Watzlawick als sehr interessant.

Die Familie gilt für die meisten Menschen als Zufluchtsort. Sie gibt Halt, zeigt Anerkennung und nimmt denjenigen so wie er ist. Sie spielt im Leben eines jeden eine wichtige Rolle, egal ob es sich um eine intakte Familie handelt oder nicht.

Doch wie wichtig ist die Familie neben dem emotionalen Wert tatsächlich? Welche Auswirkungen hat sie auf jeden von uns in unserer Entwicklung zu einem gesellschaftsfähigen Menschen, und haben nicht andere Instanzen mehr Einfluss darauf?

Hat Watzlawick recht damit, dass man, könnte man sich seine Familie aussuchen, vorsichtig bei der Wahl sein sollte?

Diesen Fragen möchte ich in meiner Hausarbeit nachgehen, da mich besonders interessiert, inwieweit die Familie Einfluss auf die Sozialisation eines Heranwachsenden hat.

Bei meiner Arbeit werde ich von einer durchschnittlichen deutschen Familie ausgehen.


2. Sozialisation

Während man bei der Erziehung von dem Prinzip des „sozial machen“ spricht, wird bei der Sozialisation von dem „sozial werden“ ausgegangen. Das klingt vorerst wie ein Prozess der naturgegeben einfach passiert, so dass das Individuum und sein Umfeld selbst nicht auf die Sozialisation einwirken. Dies ist aber so nicht richtig, da sehr viele Faktoren zum sozial werden beitragen, und nur durch diese die Sozialisation geschehen kann.


2.1: Der Begriff Sozialisation

Der Begriff Sozialisation ist dinglich nicht greifbar, sondern ein begriffliches Konstrukt, welches das ausdrückt, was nicht direkt anschaulich ist.

Es gibt verschiedene Ansatzpunkte wie Sozialisation verstanden und interpretiert werden kann. Dies liegt an den unterschiedlichen Schwerpunkten, die im Zusammenhang mit Sozialisation gesetzt werden. Dabei kann es sich um anthropologische, kulturelle, gesellschafts-institutionelle oder psychologische Inhalte handeln (vgl. Heidinger, 2010, S. 74).

Der französische Soziologe Émile Durkheim versuchte erstmalig den Begriff der Sozialisation im 20. Jahrhundert genauer zu bestimmen. Durkheim geht davon aus, dass der Mensch, der durch die Erziehung geprägt wird nicht jener ist, der von der Natur gegeben wurde, sondern jener der von der Gesellschaft erwartet wird (vgl. Durkheim, 1972, S.30). Daraus resultiert, dass jeder Mensch nicht von Geburt an die Gesellschaftlichkeit mit sich bringt, sondern nur eine Disposition dafür, sodass er mithilfe der Erziehung durch die Eltern und anderer Instanzen zu einem gesellschaftsfähigen Menschen wird.


2.2: Phasen des Sozialisationsprozesses

Peter Berger und Thomas Luckmann unterscheiden zwischen einer primären und einer sekundären Sozialisation. Bei der primären Sozialisation handelt es sich um den Prozess, der bei dem Umgang mit der Familie stattfindet. Dadurch wird der Heranwachsende zu einer in der Gesellschaft eingegliederten handlungsfähigen und sozialen Person. Während dieser Phase werden Werte, Normen und Handlungsmuster übermittelt und vom Kind übernommen.

Die sekundäre Sozialisation findet hauptsächlich während der Adoleszenz durch die Schule und Peers statt. In dieser Phase wächst das Individuum in die Gesellschaft hinein und löst sich von der starken Bindung der Familie. Im bestmöglichen Falle findet es seinen Platz, seine Ro.....[Volltext lesen]

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Das Individuum wird also „vergesellschaftet“, im Sinne von der Übernahme und Internalisierung von soziokulturellen Werten, Verhaltensweisen und sozialen Rollen. Diese Vergesellschaftung entsteht durch das Wechselspiel zwischen der Umwelt und der Anlage, also der inneren und äußeren Realität nach Hurrelmann. Das Resultat der gelungen Sozialisation ist ein gesellschaftsfähiger Mensch, welcher durch Erziehung, Individuation und Sozialisation zu diesem wird.

Es handelt sich demnach um einen Prozess zur Vergesellschaftung und gleichzeitigen Individuierung.


3. Sozialisationsinstanzen

Als Sozialisationsinstanzen kann man jene sozialen Kontexte bezeichnen, welche signifikant Einwirkung auf die Entwicklung und Vergesellschaftung eines Individuums haben. Sie begleiten den Heranwachsenden auf seinem Weg, erziehen, konfrontieren und unterstützen ihn.

3.1: Peergroup

Das Wort „peer“ stammt aus dem Altfranzösischen und bedeutet so viel wie „gleich sein“ bzw. vom gleichen Status sein. Der Begriff der Peergroup kommt aus der amerikanischen Jugendsoziologie und bezeichnet eine Gruppe von Gleichaltrigen bzw. eine informelle Freizeitgruppe von Kindern und Jugendlichen mit großer Bedeutung für die Sozialisation (vgl. Mayer- Lexikon).

Der Zusammenschluss von solchen Gruppen geschieht meist spontan oder im Kontext von Freizeitaktivitäten. Die Kinder/Jugendlichen entwickeln innerhalb dieser Gruppe eigene Verhaltensmuster und Sprachkulturen. Auch geschieht hier eine klare Abgrenzung von der Erwachsenenwelt. Oftmals schließen sich Peergroups aufgrund gleicher Interessen zusammen und setzt sich somit von anderen Gruppen und Generationen ab.

Freundschaftsbeziehungen zu Gleichaltrigen haben im Jugendalter eine große „sozialisatorische Bedeutung“ (Hurrelmann. 1995, S. 50). Zum einen bei der Entwicklung von engen und vertrauensvollen Kontakten, beispielsweise der beste Freund/die beste Freundin, und zum anderen „für die Gestaltung der freizeit – und konsumrelevanten Kontakte“ (Hurrelmann. 1995, S. 150). In den Gleichaltrigengruppen können Jugendliche ihre Handlungskompetenzen entwickeln und Teilrollen spielen, welche ihnen aufgrund ihres Alters in der Form noch vorenthalten werden würden und in Familie und Schule so nicht ausgeübt werden.

Dieses Spiel von sozialen Rollen verbirgt die Vorbereitung auf die tatsächliche Handlung in verschiedenen Rollen als sozialisierter Erwachsener.

In der Gruppe können gemeinsame Handlungsorientierungen und Sinnbezüge entwickelt werden und sie bietet Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung und eine Alternative zum schulischen und familiären Alltag. Sie erfahren dort zum Beispiel Solidarität und soziale Anerkennung.

Auch gilt die Orientierung an Gleichaltrigen als ein Auffangraum für die Entwicklung von Kompetenzen und die Strukturierung von Identitätsmustern in dem Bereich der sozialen Interaktion (Baacke 1987, zit. bei Hurrelmann 1995, S. 157).


3.2: Schule, Ausbildung, Hochschule

Die Instanzen Schule, Ausbildung und Hochschule ermöglichen Jugendlichen eine Balance zwischen Integration und Individuation zu finden, indem sie Teilaufgaben der Integration der Jugendlichen in die Gesellschaft übernehmen. Zudem sind sie auch wichtige soziale Bezugssysteme, weil Jugendliche sich sehr individuell mit ihnen auseinandersetzen und dadurch ein Teil ihrer Persönlichkeit geprägt wird (vgl. Hurrelmann 1998, S.106).

Die Jugendphase ist in unserer modernen Gesellschaft bei den meisten Heranwachsenden zur Schulzeit geworden. Dies liegt an der Bildungsexpansion, welche die Schulzeit prägend verlängert hat. Dadurch müssen die Jugendlichen länger auf die Anforderungen und Erwartungen der .....

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3.3: Familie


3.3.1: Zum Begriff Familie

Die Definition des Familienbegriffs ist nur schwer zu bewältigen, da viele Faktoren dabei berücksichtigt werden müssen. So sind der historische Kontext und die Relevanz der Familie in der Gesellschaft wichtige Indikatoren für eine Erklärung des Familienbegriffs. Auch ist es von Belang, welche Wissenschaft sich mit dem Thema der Familie auseinandersetzt, da auch dort- wie schon bei der Sozialisation- der Blickwinkel oft ein völlig unterschiedlicher sein kann.

Während in der Rechtswissenschaft die Familie als Institution betrachtet wird, definiert der genealogische Familienbegriff ihn über die Verwandtschaftsbeziehung. Daraus geht noch mal deutlich hervor, wie sehr der Blickwinkel die Erklärung des Begriffes beeinflusst.


Die Familie gilt aus psychologischer Sicht als ein ,,intimes Beziehungssystem, innerhalb welches sich wesentlich die Entwicklung des einzelnen vollzieht.” (Schneewind, 1991). Hierbei wird das Beziehungssystem als Mehrpersonenbeziehung verstanden, die durch einen variierenden Grad an „interpersonaler Involviertheit“ ausgezeichnet wird. Eine Interpersonale Involviertheit ist die wichtigste Disposition um als Familie ein intimes Beziehungssystem zu schaffen (vgl. Werneck/Werneck-Rohrer, 2000, S. 10).

Nach Schneewind müssen zudem noch vier weitere Kriterien vorhanden sein, damit eine Familie im psychologischen Sinne als eine gelten kann. Diese sind die Nähe, als physische, geistige und emotionale Nähe. Die Abgrenzung von anderen Familiensystemen in der räumlichen und zeitlichen Dimension. Privatheit, welche in emotionaler Abgrenzung von anderen Instanzen gilt, durch welche allein das Gefühl der Intimität g.....

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Die scheinbare Abgrenzung während der Adoleszenz ist ein natürlicher Mechanismus, welcher aber voraussetzt, dass die Familie dennoch im Hintergrund agiert, und dem Kind den nötigen Rückhalt gibt.

Dennoch bleibt die Familie die wichtigste Sozialisationsinstanz, weil sie in der Regel eine Konstante im Leben des Heranwachsenden bis zum Erwachsenenalter und oft auch darüber hinaus bietet.


3.3.3: Doppelorientierung

Man kann heute bei den meisten Jugendlichen „die Doppelorientierung an beiden Sozialisationsinstanzen, Eltern und Gleichaltrigen/Freunden“ feststellen. Von beiden Kontaktbereichen gehen unterschiedliche Einflüsse aus, unter anderem durch eine unterschiedliche Schwerpunktsetzung im Verhaltens- und Orientierungsbereich der Jugendlichen. Hurrelmann spricht in diesem Zusammenhang von einem Ergänzungsverhältnis, das nur in bestimmten Situationen zu einem Konkurrenzverhältnis wird (Hurrelmann, 1993. S. 154).

Die Eltern haben immer noch den größten Einfluss im Bereich der Norm und Wertorientierungen sowie hinsichtlich der Bildungs- und Berufsorientierung, die Peers hingegen wirkten als alltägliche Verhaltensvorbilder im Freizeit- und Unterhaltungsbereich.


4.Sozialisation im System Familie

Die Familie ist besonders relevant während der Sozialisation und Entwicklung eines Individuums, da es als das einzige soziale System gilt, in dem die „ganze Person“ Bezugspunkt für die Kommunikation ist. In allen anderen sozialen Systemen, wie Bildungseinrichtungen oder Peergroups, liegen nur Teilaspekte der Person im Fokus (Luhmann, 1988. S. 83).

In einer solchen Konsequenz wie in der Familie wird das Individuum sonst nicht als „ganzes“ betrachtet und fokussiert. Beispielsweise für die Schule gilt dies in besonderer Weise, da die Orientierung am Leistungsprinzip objektivierbare, personenunabhängige Kriterien ins Zentrum rückt. Somit bezieht sich auch die spezifische Erziehung auf unterschiedliche Facetten, welche die Persönlichkeit eines K.....

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Dennoch können sich diese Arbeitsmodelle im Laufe der Zeit durch Erfahrungen oder Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten stetig ändern (vgl. Ecarius, 2011. S.63 ff.).

4.3: Die Weitergabe von Bildung und Kultur

Jede Familie birgt eine gewisse Kultur, welche von der Gesellschaft in der sie besteht beeinflusst wird. Die Kultur wird schon durch die Traditionen im Familienleben deutlich, beispielsweise bei der Art des Zähneputzens oder des Feiern von Festen.

Bourdieu spricht in diesem Zusammenhang von dem kulturellen Kapital, also von einem kulturellen Besitzt, welchen das Individuum durch seine Familie erhält.

Das kulturelle Kapital kann in drei Formen existieren: (1.) in verinnerlichtem, inkorporiertem Zustand, in Form von dauerhaften Dispositionen des Menschen, (2.) in objektiviertem Zustand, in Form von kulturellen Gütern, Bildern, Büchern, Lexika, Instrumenten, in denen bestimmte Theorien und deren Kritiken, Problematiken usw. Spuren hinterlassen oder sich verwirklicht haben, und schließlich (3.) in institutionalisiertem Zustand (vgl. Lehrbaß, 2005. S.12).

Besonders relevant bei der Frage nach der Sozialisation in der Familie ist die erste Form des kulturellen Kapitals, also das inkorporierte Kulturkapital, in Form von dauerhaften Dispositionen des Menschen. Es kann lediglich durch einen hohen Zeitaufwand, wie zum Beispiel durch Bildung weitergegeben werden.

Das kulturelle Kapital wird aber nicht nur als kulturelles Gut, also Traditionen, Werte und Normen die weitergegeben werden gesehen, sondern ebenfalls als Bildung, die von den Eltern an das Kind übermittelt wird. Diese Bildung beinhaltet das kulturelle Gut, sowie das Wissen, was die Eltern den Kindern vermitteln.

Die Heranwachsenden sollten zudem Strategien der Kapitalakkumulation entwickeln, die ihnen die Möglichkeit des Gewinnes vo.....

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5.1: Weshalb reproduziert sich soziale Ungleichheit?

Auch diese Frage hat ihren Ursprung vor allem in der Sozialisation des Heranwachsenden in der Familie.

Bourdieu erläutert mithilfe seiner makrosoziologischen Ansätze, weshalb soziale Unterschiede zumeist dauerhaft über Generationen hinweg bestehen bleiben. Als Erklärungsansatz entwickelt Bourdieu die Habitustheorie, mithilfe man die Ursachen für die Beibehaltung der sozialen Verhältnisse im Laufe von Generationen erklären kann. Bei der Frage, wie Verhaltensweisen geregelt werden, ohne dass diese auf eine Befolgung von Regeln basieren, verweist Bourdieu auf den Habitus.

Der Habitus beruht auf Erfahrungen, die sich in der Wahrnehmung, Denk- und Handlungsweise niederschlagen. Er bezeichnet das gesamte Auftreten eines Individuums, wie beispielsweise Lebensstil, Kleidung, Geschmack und Sprache.

Die Lebensstile bilden also systematische Produkte des Habitus“ (vgl. Bourdieu, 1982. S. 281).

Jedes Lebewesen besitzt Anlagen für bestimmte Verhaltensweisen, aus jenen der Habitus besteht. Dennoch ist dieser im Gegensatz von verinnerlichten Mustern und Handlungsformen nicht angeboren, sondern entwickelt sich gesellschaftsspezifisch.

Nach Bourdieu ist der Habitus verantwortlich für die Reproduktion von sozialen Strukturen und somit von der Reproduktion sozialer Ungleichheit. Er wird durch die Familie, Geschlecht, soziale Position, Herkunft und ethnische Zugehörigkeit bestimmt. Lediglich durch psychologische oder gesellschaftliche Krisen kann es zu Veränderung des Habitus kommen.


Das Individuum besitzt zudem soziale, kulturelle und ökonomische Ressourcen. Bourdieu spricht von Kapitalformen, die durch den Habitus reproduziert werden. Diese Kapitalformen sind das ökonomische-, soziale-, und kulturelle Kapital. (kulturelles Kapital bereits erwähnt, siehe 4.3)

Das ökonomische Kapital beinhaltet jede Art von Waren, die unmittelbar in Geld umwandelbar sind, wie beispielsweise Unternehmen, Grundbesitz, Geld, Wertpapiere oder Schmuck (vgl.....

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