Die Eurokrise in Griechenland
Facharbeit Sozialwissenschaften
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Allgemeines zur Eurokrise in Griechenland
2. Hauptteil
2.1 Ursachen der Staatsschuldenkrise in Griechenland
2.2 Lösungsansatz der EU
2.3 Auswirkungen der Lösungsmaßnahmen in Griechenland
3. Schlussteil
3.1 Bewertung der gewählten Lösungsvariante in Griechenland
4. Anhang
4.1 Literaturverzeichnis
1.Einleitung
1.1 Allgemeines zur Eurokrise in Griechenland
Die Haushalts- und Staatsschuldenkrise Griechenlands wird spätestens seit 2010 von der Öffentlichkeit als Krise angesehen und war gleichzeitig der Beginn der Staatsschuldenkrise im Euroraum. Tatsächlich begann sie bereits in den vorhergegangenen Jahren, wurde aber, durch die Veröffentlichung von falschen Darstellungen und Meldungen über die Schuldenlage, durch die griechische Regierung zunächst erfolgreich verschleiert.
Im Herbst 2009 wurden Griechenlands Probleme und der tatsächliche Verschuldungsgrad erstmals durch einen Regierungswechsel öffentlich. Demnach betrug die Staatsverschuldung im Jahr 2007 95,6% des BIPs und das Haushaltsdefizit lag bei 3,7% des BIPs, im Jahr 2008 stieg die Staatsverschuldung auf 112,6 % des BIPs und das Haushaltsdefizit stieg auf 7,7% des BIPs. Es wurde klar, dass es Griechenland nicht möglich war sich aus eigener Kraft von der Verschuldung und den dadurch entstehenden Zinsen zu befreien. Außerdem war es Griechenland zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich sich ohne Hilfe am Kapitalmarkt zu refinanzieren. Die Verschuldung bedeutete einen klaren Verstoß gegen die Kriterien des Maastricht-Vertrags, weshalb die EU-Kommission im Februar 2009 die Einleitung eines Defizitverfahrens gegen Griechenland ankündigte.
Um eine Überschuldung eines der Mitgliedsländer der Europäischen Union zu verhindern, hat die EU einen Europäischen Stabilisierungsmechanismus verabschiedet und mit Unterstützung des Internationalen Währungsfonds (IWF) sogenannte „Rettungsschirme“ aufgebaut.Diese Rettungsschirme haben durch Hilfsmaßnahmen in Form von Bürgschaften und Liquidität bisher einen Staatsbankrott eines Landes der Euro-Währungszone erfolgreich verhindert.
Außerdem wurde Griechenland im März 2012 durch einen Schuldenschnitt von einem Teil der Schulden befreit. Da diesen allerdings einige Gläubiger verweigerten, stellte die ISDA die komplette Zahlungsunfähigkeit Griechenlands fest. Doch worin bestehen die Ursachen dieser Krise? Und wie sieht die Lösung der EU aus?
2. Hauptteil
2.1 Ursachen der Staatsschuldenkrise in Griechenland
Es gibt vier verschiedenen Arten von Ursachen für die griechische Staatsschuldenkrise: die innergriechischen Ursachen, die auf der EU-basierenden Ursachen, weltweite Ursachen und sich gegenseitig verstärkende Ursachen.
Zu den innergriechischen Ursachen zählen alle die Ursachen, die durch das Verhalten der griechischen Regierung, von inländischen Institutionen sowie durch Geschehnisse in Griechenland hervorgerufen worden sind. Von diesen innergriechischen Ursachen gibt es im wesentlichen drei: der Beitritt zur Euro-Währungszone ohne Erfüllung der Beitrittskriterien, zu hohe Staatsausgaben und zu .....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. Diese äußerte sich darin, dass Projekte vorgegeben wurden, die allerdings nur teilweise und undurchsichtig umgesetzt wurden. Außerdem ist der Staatsapparat in wichtigen Teilen ineffizient, weil häufig die jeweilige Regierung ihren Anhängern Arbeitsplätze in der Verwaltung verschaffte. Dies hat zur Folge, dass die Arbeitsplätze nicht nach Kompetenz der Bewerber vergeben wurden, sondern nach Parteizugehörigkeit, und der Staatsapparat personell überfüllt ist.
Eine weitere Ursache für die griechische Staatsschuldenkrise sind die geringen Staatseinnahmen. Diese werden insbesondere dadurch verursacht, dass die griechische Regierung in den Jahren vor der Krise die Steuern gesenkt hatte. Außerdem entgehen der griechischen Haushaltskasse enorme Mengen an Steuern, weil die griechische Regierung eine überdurchschnittliche Schattenwirtschaft durchgehen lässt. Alleine durch schärfere Kontrollen der Finanzbehörden hätte die Steuerhinterziehung so stark eingedämmt werden können, dass theoretisch ein Haushaltsüberschuss entstanden wäre und der die griechische Finanzkrise vermieden hätte.
Es gibt allerdings auch EU-basierende Ursachen, diesen Ursachen liegen das Verhalten aller Regierungen und Institutionen der EU-Mitgliedsstaaten oder die Geschehnisse in den Mitgliedstaaten zugrunde. Zu dieser Art von Ursachen zählen unter anderem unzureichende Motivations- und politische Bestrafungsmaßnahmen bei Vertragsverletzung. Sanktionsmaßnahmen solcher Art wurden durchaus in Betracht gezogen, als man sich jedoch gegen sie entschied, nahm man auch das erhöhte Risiko einer Finanzkrise in der Währungsunion in Kauf. Allerdings wird Staaten, die nach dem Eintritt in die Eurozone eine unsolide Fiskalpolitik praktizieren, die nationale Geldpolitik durch die gemeinsame Währung mit den anderen Mitgliedsstaaten genommen, durch die es möglich wäre eine unsolide Fiskalpolitik auszugleichen. Dadurch, dass unsolide wirtschaftende EU-Mitgliedsländer kurzfristig das Risiko eingehen können den Schuldenstand und das Haushaltsdefizit zu erhöhen ohne Konsequenzen seitens der EU erwarten zu müssen und diese sich dann langfristig an der Rückzahlung der Schulden eines Schuldenstaates beteiligten, wird die No-Bailout-Klausel des Maastricht-Vertrags konterkariert. Zudem wurden in der Vergangenheit die Verträge nicht ausreichend überwacht.
Die zuständigen EU-Behörden haben die vergangenen Jahre nicht genutzt, um die krisenhafte Situation der jetzigen Schuldenstaaten zu überprüfen, frühzeitige Gegenmaßnahmen einzuleiten und auf die Einhaltung der vereinbarten Verträge zu bestehen. Eine weitere Ursache, die EU-basierend ist, sind die unzureichenden Eingriffsmöglichkeiten in die Fiskal- und Haushaltspolitik der EU-Mitgliedsländer durch EU-Institutionen, wodurch direkte Maßnahmen eingeleitet werden könnten, um eine Staatspleite zu verhindern oder möglichst einzudämmen.
Allerdings gibt es auch weltweite Ursachen. Diese Art von Ursachen sind auf die Geschehnisse und Handlungen auf globaler Ebene zurück zu führen. Eine dieser weltweiten Ursachen ist, dass für die Finanzmärkte lange Zeit keine Maßnahmen in Form von verschärften Bedingungen in Bezug auf die Kreditvergabe ergriffen wurden um die griechische Regierung zu einem Kurwechsel zu zwingen.
Griechenland hat jahrelang Kredite zu denselben Konditionen bekommen, wie andere EU-Mitgliedsländer, die weniger hoch verschuldet sind. Erst im Jahr 2007 als die Finanzkrise ausgebrochen war, stiegen auch die die Risikoprämien auf griechische Staatsanleihen. Ein weiteres Problem stellte auch der Anstieg des staatlicher Ausfallsrisikos Griechenlands dar, durch welches gleichzeitig wiederum die Risikoprämien anstiegen und es für Griechenland immer schwerer wurde Kredite am Fi.....
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Bitte Dokument downloaden. Es werden auch teilweise die Kreditvergaben des Internationalen Währungsfonds und die Politik der Europäischen Zentralbank zum Euro-Rettungsschirm gezählt. Voraussetzung für die Anwendung des Rettungsschirms ist jedoch die Umsetzung von Sparpaketen durch die griechische Regierung, die einen drastischen Sparkurs vorschreiben. Die Europäische Union hat bisher zwei solche Rettungspakete auf den Weg gebracht, um Griechenland aus der Schuldenfalle zu retten.
Doch was sind die Auswirkungen eines solchen Rettungsschirms?
2.3 Auswirkungen der Lösungsmaßnahmen in Griechenland
Der in den Jahren 2000 bis 2009 entstandene Wettbewerbsrückstand konnte in den Jahren 2010 und 2011 ungefähr zur Hälfte wieder aufgeholt werden. Außerdem hat die griechische Regierung, um sich an das strikte Sparprogramm halten zu können die Gehälter im öffentlichen Dienst gesenkt. Als Reaktion auf diese drastischen Sparmaßnahmen kam es zu immer stärker werdenden Protesten der Bevölkerung, obwohl sich eine Mehrheit der Bürger im Vorhinein für die Sparmaßnahmen entschieden hatte. Diese Proteste wurden von den Gewerkschaften und Kommunisten getragen. Des Weiteren gab es von Januar bis Juli 2011 mehrere Generalstreiks gegen die Sparmaßnahmen. Die sowieso schon vorhandene Rezession wurde durch die harte Einsparpolitik und die niedrigen Investitionen zusätzlich verschärft. Verursacht durch die konsequenten Sparmaßnahmen kam es zu einem Einbruch der griechischen Wirtschaftskraft, wodurch auch die Unabhängigkeit Griechenlands von Stützungsmaßnahmen zu diesem Zeitpunkt außer Reichweite liegt. Eine weitere Folge des angewendeten Lösungsansatzes der EU ist, dass in Griechenland die Arbeitslodigkeit angestiegen ist. Auch die Obdachlosigkeit der griechischen Bevölkerung ist stark angestiegen und die medizinische Versorgung ist aufgrund der Tatsache, dass auch schwer chronisch kranke Menschen ihre überlebenswichtigen Medikamente selber bezahlen müssen in Gefahr geraten.
Da die Bürger Angst vor einer Währungsreform, einer Staatspleite, einer Insolvenz ihrer Bank und vor der Besteuerung ihres Ersparten haben, legen die Griechen nur noch wenig Geld bei Banken an, sondern haben ihr Erwirtschaftetes in Form von Bargeld zuhause oder sie haben es im Ausland angelegt, dadurch fehlt den inländischen Banken das Kapital, dass sie brauchen um Gewinn zu erzielen. Als Folge der Finanzkrise und der dadurch umgesetzten Sparmaßnahmen ist die eigentlich relativ niedrige Suizidrate enorm angestiegen. Um die Folgen des drastischen Sparkurses der Regierung, für die griechischen Bürger, zu bewältigen, hat die gemeinnützige Stiftung Stavros Niarchos Foundation mit Sitz in Athen angekündigt mehrere Millionen Euro in Projekte, die der Bewältigung der Krise dienen zu investieren.
Vorerst scheint es als wäre Griechenland geholfen, doch wie ist diese Lösun.....
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Bitte Dokument downloaden. Es wird nicht möglich sein, dass die EU-Mitgliedsländer auch in Zukunft Griechenland von den Staatsschulden, durch weitere Rettungspakete, entlastet, weil irgendwann würden dadurch andere Mitgliedsländer vor der Staatspleite stehen würden. Andererseits lässt sich sagen, dass die griechische Regierung einen radikalen Sparkurs nur dann vollständig umsetzen können wird, wenn gewährleistet ist, dass die griechische Bevölkerung diesen mitträgt.
Des Weiteren müssen zusätzlich Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung vorgenommen werden, damit die Staatseinnahmen Griechenlands ansteigen. Erst durch die Umsetzung dieser zusätzlichen Maßnahmen hat Griechenland eine Chance sich selbst wieder am Kapitalmarkt refinanzieren und die Anhäufung von neuen Schulden zu vermeiden.
Es lässt sich sagen, dass die momentan von der Europäischen Union angewendete Lösungsvariante insgesamt gesehen ein guter Anfang ist, um die Staatsschuldenkrise von Griechenland zu bewältigen, aber noch mehr Maßnahmen ergriffen werden, die die griechische Regierung dazu bringen auch auf die, beispielsweise durch Steuerhinterziehung, verlorengehenden Staatseinnahmen zuzugreifen und die Haushaltseinnahmen dadurch zu steigern. 4. Anhang
4.1 Literaturverzeichnis
Wilfried Moeller – „Die Euro-Krise“ (Oktober 2011, Books on Demand GmbH)
Jochen Bittner - So nicht, Europa!“ (2010, Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG)
Annerose und Jörg-Rüdiger Sieck – „Neues Grosses Europa Handbuch“ (2005, Compact Verlag)
Duden - „Wie Wirtschaft funktioniert“ (2012 Bibliographisches Institut AG)
(am 05.03.2013)
(am 10.03.2013)
(am 10.03.2013)
(am 14.03.2013)
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( am 16.03.2013)
(am 16.03.2013)
(am 17.03.2013)
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(am 17.03.2013)
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Begriffserklärungen: Wikipedia
Bildquelle:
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Quellen & Links