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Zusammenfassung

Barockze­it 1600-172­0: Kultur, Gesellsc­haft und Literatu­r

1.762 Wörter / ~8 Seiten sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Autorin Elisabeth B. im Jun. 2012
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Zusammenfassung
Deutsch

Universität, Schule

Wiesbaden

Note, Lehrer, Jahr

Professor Solbach, 2012

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Elisabeth B. ©
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sternsternsternstern_0.25stern_0.3
ID# 20661







Die Epoche des Barock (1600-1720)

1.1  Der Begriff

·         Frz.: baroque= schräg, unregelmäßig (Beschaffenheit von Perlen)

·         Teil der Frühen Neuzeit (16. Jh. Renaissance/Humanismus, 17. Jh. Barock, 18. Jh. Aufklärung)

·         Leben und Denken geprägt von Dualismen: Gott-Welt, Diesseits-Jenseits, Augenblick-Ewigkeit, Höhe-Fall, Ordnung-Chaos, Krieg-Frieden (antipodisches Denken)

·         Historisch/Kulturell:30 jähriger Krieg (Konfessionskrieg zwischen Protestanten und Katholiken) und Gräulerfahrungen - Prunk der höfischen Kultur; Etablierung des Deutschen im kirchlichen Bereich (Luthers Bibelübertragung, Kirchenlieder); humanistische Bildung zum Teil auf Deutsch; Theaterkultur (Jesuiten, Wanderbühne)

·         Literatur: streng normierende Poetiken, rhetorisch Ausgeformt; Unterstützung absolutistischer Denkweise, aber mit durchaus kritischem Blick auf das Hofleben; Thematisierung ernster Probleme; Rhetorik an antiken Idealen ausgerichtet; geprägt von Antithesen, Lyrik: Alexandriner, carpe diem-Motiv (Nutze den Tag!)

Opitz: „Buch von der Deutschen Poeterey“ (1624)

·         Stilbegriff:Manierismus: Erstarrung in tradierten Formen; Überbetonung des ästhetischen Aspekts gegenüber dem Inhalt


2.2 Gesellschaft, Politik und Kultur

·         30 jähriger Krieg, Verwüstung, Epidemien, Hungersnöte, Kriegshandlungen und Aufstände in ganz Europa vs. Erster Schritt zur Modernisierung der Gesellschaft, des Staates und der Lebenspraxis

·         Entstehung einer Kulturnation mit eigener Sprache (Hochdeutsch), Literatur und Musik

·         Etablierung von Zeitschriften und Zeitungen, wichtige Erfindungen (Luftpumpe, Teleskop, Mikroskop, Thermometer, Rechenmaschine etc.)

·         Entstehung von Universitäten und Gymnasien

·         Reformen im Bildungswesen

·         Konfessionelle (katholisch-protestantisch), politische (kaiserlich-ständisch), geographische (süd-nord) und gesellschaftliche (höfisch-bürgerlich) Gegensätze

2.2.1 Reichsstruktur

·         Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (Norditalien, Niederlande, habsburgischen Länder, Teile Dänemarks) vom Kaiser regiert, mit politisch unabhängigen Kleinstaaten (absolutistisch geprägt)

·         Tendenziell Konzentration an Macht in Fürstenhänden, Entmachtung der Stände

·         Verwaltung des neuorganisierten Staates durch Juristen

·         7-9 Kurfürsten und Kurbischöfe sind berechtigt Kaiser zu wählen

·         Reichstag in Regensburg macht Reichsgesetze

·         Reichskammergericht in Speyer

·         Länder in Reichskreisen geordnet und von weltlichen und geistlichen Fürsten regiert

ð  Polyzentrische Nation mit unterschiedlichen Kulturen und mehreren christlichen Konfessionen; neben Deutsch als Nationalsprache, mächtige Regionalsprachen (Holländisch, Dänisch, Italienisch), Gelehrtensprache (Latein) und Adelssprache (Französisch)

2.2.2 Gesellschaft

·         Ständische Gliederung: Adel, Bürger (Kaufleute, Handwerker, Gelehrte usw.), Bauern

·         Parallel zu dieser Ordnung: Dreistillehre der Rhetorik (hoher, mittlerer, niederer Stil), Klassifizierung poetischer Texte (Tragödie, Schäferspiel, Komödie), Strukturierung im Mili.....[Volltext lesen]

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ð  Haupttugend des Neostoizismus: Beständigkeit (constantia), Affektbeherrschung

·         Literatur kann von Affekten reinigen, indem sie ihre Folgen vorführt

·         Absolutistischer Staat geführt von Fürsten mit Beamtenapparat, hierarchisch strukturiert mit Kaiser an der Spitze (über dem Kaiser steht nur Gott)

·         Staatsraison: Stabilität des Staates als herausragendes Ziel

·         Römisches Recht und Justiz (staatlich), die Verbrechen verfolgte (Inquisitionprozess); Rechtsgrundlage der Verurteilung war das Geständnis (Mittel der Folter)

·         Strafe diente der Wiederherstellung des Rechts und zur Abschreckung (keine sittliche Erziehung zum Besseren); Fokus lag auf der Tat, die es zu rächen galt; „Spiegelstrafen“: Art der körperlichen Bestrafung richtete sich nach Vergehen; Hinrichtungen besaßen rituellen Charakter und waren öffentliche Inszenierungen


2.3 Religionen

·         Jahrhundert der „Glaubenskämpfe“, das „konfessionelle Zeitalter“

·         Katholizismus-Protestantismus (lutherische Kirche)-Calvinismus (reformierte Kirche)

·         Glaube der Bevölkerung richtete sich nach Bekenntnis des Landesherrn

·         Katholische Kirche: Reichskirche, da deutscher Kaiser katholisch war, Gegenreformation; Reform des Priesterstandes (Theologiestudium als Voraussetzung); Gründung des Jesuitenorden (Ausbreitung des Glaubens, Exerzitien, karitative Werke, Seelenführung, Schulung); spezifische katholische Frömmigkeitskultur (Glaube als feierliche Inszenierung, als Präsentation)

·         Lutherische Kirche: Familie als Vorbild; ausgeprägte Lese- und Buchkultur in deutscher Sprache; Erlangung des Heils nur durch Glauben an das Wort Gottes, nicht durch weltliche Handlungen; innere Freiheit vs. äußere Unfreiheit; wahre Frömmigkeit verbie.....

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ð  Ideal:universelle Gelehrsamkeit

·         Erfinder und Entdecker: Galileo Galilei, Isaac Newton, Johannes Keppler, Gottfried Wilhelm Leibniz


2.5 Rhetorik

·         Voraussetzung für das gelehrt sein und Teil des sprachlichen triviums

·         Leitdisziplin des 17. Jahrhunderts

·         Weise führt die Rhetorik als Schulfach ein, an seinem Gymnasium in Zittau (1678); Grundlage ist sein rhetorisches Hauptwerk: Der politische Redner (1677)

2.5.1 Rhetorische Grundbegriffe

·         Die fünf Teile der Rede:

Ø  Inventio (Thesen und Argumente finden)

Ø  Dispositio (Sinnvolle Anordnung der Argumente)

Ø  Elocutio (sprachlich und stilistische Umsetzung)

Ø  Memoria (Üben und Einprägen)

Ø  Actio/Pronuntiatio (Vortrag mit Blick auf Inhalt, Anlass und Publikum)

·         Inventio:

Ø  Lehre von den Redegattungen: Lob- und Tadelrede, Entscheidungsrede, Gerichtsrede etc.

Ø  Lehre von den Fundstellen: f.....

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·         Memoria und Actio:

Ø  Besonders wichtig in Theaterstücken, bei Schulaufführungen (protestantisches Schultheater, Jesuitenbühne)

2.5.2 Emblematik

·         Emblem (Sinnbild) Einheit bestehend aus 3 Teilen:

Ø  Inscriptio (Motto, In- oder Überschrift)

Ø  Pictura (Icon, Omago, Bild)

Ø  Subscriptio (Unterschrift)

·         Dienen der Vermittlung einer Lehre, Moral


2.6 Literatur

·         Literaten: Weckherlin, Lohenstein, Fleming, Opitz, Hagen (w.), Gryphius, Schwarz (w.), Weise, Harsdörffer, Grimmelshausen, Hoffmannswaldau

·         Hauptsächlich zweckgebundene Gebrauchsliteratur für bestimmte Anlässe verfasst (Geburtstage, Trauerfeiern, Predigten, Widmungen)

·         Poetik als Nebentätigkeit und niemals hauptberuflich

·         Poetik nicht ohne gelehrte rhetorische Grundlage

·         Humanistisches Ideal des gelehrten Dichters (poeta doctus)

·         Poesie mit Charakter eines .....

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·         Martin Opitz (1597-1639):

Ø  „Vater der deutschen Dichtkunst“

Ø  „Buch von der Deutschen Poeterey“ (1624): erste deutschsprachige Poetik über muttersprachliche Poesie; setzt sich mit den wichtigsten Bereichen der Gedichtgestaltung auseinander; enthält antike poetische Prinzipien auf das Deutsche übertragen (Platon, Aristoteles, Horaz)

Ø  Übersetzer und Vermittler europäischer Literatur in Deutschland

Ø  Einführung einer neuen Prosodie (Unterscheidung von kurzen und langen Silben) und Versifikation (Versfüße, Versarten, Gedichtsformen)

Ø  Prosodie und Versifikation:

-          betonte und unbetonte Silben (mit Akzent, ohne Akzent)

-          zweisilbiger Versfuß: Jamben (unbetont, betont) und Trochäen (betont, unbetont)

-          bestimmt durch den natürliche Wortakzent

-          alternierender Rhythmus

-          Poesie ist durchgehend gereimt

-          Versform:6-hebiger Alexandriner mit Mittelzäsur und <m> oder <w> Endreim, 5-hebiger vers commun mit Zäsur nach der zweiten Hebung


Ø  Gedichtsformen:

-          Sonette: jambischer Alexandriner, 4 Strophen: 2 Quartette (jeweils 4 Verse) und 2 Terzette (jeweils 3 Verse), antithetische Steigerung und Correctio (Selbst.....

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Ø  Wortspiel (concetto)

Ø  Antithese

Ø  Pointe

Ø  Anrede

Ø  Bildlichkeit:

-          Metapher (bildhafter Vergleich)

-          Metonymie (z.B.: Lippen, Augen, Brust (Teile der Frau) stehen Anstelle der Frau)

-          Allegorie (Verbildlichung eines Abstraktums z.B.: Justitia (Gerechtigkeit), Sensenmann (Tod) etc.)

-          Emblem (dreiteiliges Bild)

·         Themenbereiche:

Ø  Weltliche Lyrik: Vanitas (Eitelkeit), Vergänglichkeit, memento mori (Gedenke des Todes, bzw. der Sterblichkeit), carpe diem (Nutze den Tag), Geschichte, Liebe, Huldigung, Land- und Hirtenleben (Schäfergedichte)

Ø  Kasuallyrik (Gelegenheitsdichtung): Hochzeitsgedichte, Geburten, Todesfälle, Taufen, Reisen, Verträge, Dankes-, Lob- und Bittgedichte

Ø  Geistl.....

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Ø  Treue bis in den Tod: Leben vs. Sterben (in Antithesen festgelegt)

Ø  Naturmetaphorik: Korallen (Röte der Lippen), Edelsteine oder Quellen (Augen), weißer Schnee (Haut), Bäche (Tränen), Marmor und anderer Stein (Kälte der Geliebten)

Ø  Trostmotiv: Träume von der Geliebten, Erinnerungen an frühere Begegnungen

Ø  Rückzug des Liebenden: Ruhe, Reflexion, Meditation und Platz für verzehrende Einsamkeit

Ø  Liebesabsage, heroische Verzicht

Ø  Paradox: Liebe ist Glück und Elend zugleich

·         Weltlicher Petrarkismus (Fleming): Frau als entrückte Herrin; keine rein körperliche Begierde

·         Geistlicher Petrarkismus (Spee): Gott bzw. Jesus ist das Objekt der Begierde

·         Erotischer Petrarkismus (Hoffmannswaldau): Frau als erotisches Objekt männlicher Begierde; Bezugnahme auf Körperlichkeit

·         Antipetrarkismus (Opitz): Objekt ist die fehlende Liebe, das Hässliche oder die zeitliche Begrenztheit der körperlichen Vollkommenheit


Quelle: Niefanger, Dirk: Barock. Lehrbuch der Germanistik. Stuttgart, Wei.....


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