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Fachbereichsarbeit
Volkswirtschaftslehre

Gymnasium Darmstadt

2013

Gabriel P. ©
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Die Entwicklung des Frankfurter Flughafens unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte

1. Einleitung

1.1Begründung der Themenwahl

Ich habe das Thema „Die Entwicklung des Frankfurter Flughafens unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte“ gewählt, da ich mich allgemein für dieses Thema interessiere. Außerdem habe ich vor einigen Jahren an einer Art Rundführung am Flughafen Frankfurt teilgenommen, welche mich sehr beeindruckt hat. Neben diesen Gründen wusste ich bereits, dass der Frankfurter Flughafen der größte Arbeitsplatz Deutschlands und einer der größten Flughäfen der Welt ist.

Das hat meine Neugierde geweckt und war Grund für meine Themenwahl.

2. Hauptteil

2.1 Geschichte des Frankfurter Flughafens

Der erste Flughafen in Frankfurt war nicht der uns heute bekannte „Flughafen Frankfurt“, sondern ein anderer. Der erste Flughafen in Frankfurt hieß „Flughafen Frankfurt-Rebstock“. Er wurde aufgrund des großen Erfolges, welche die internationale Luftschifffahrt-Ausstellung in Frankfurt mit ca. 1,5 Millionen Besuchern im Jahr 1909 hatte, gegründet. Eröffnet wurde er drei Jahre danach, im Jahr 1912. Bis 1924 hieß er zunächst „Luftschiffhafen am Rebstock“, da es zu dieser Zeit noch keine Flugzeuge, sondern Zeppeline, Luftschiffe gab.

Danach, ab 1924, als auch Flugzeuge am Flughafen starteten und landeten, wurde er zum „Flughafen Frankfurt-Rebstock“. Da der Flugverkehr von Jahr zu Jahr stieg, die Flugzeuge größer und schneller wurden und somit auch längere Start- und Landebahnen brauchten, stieß die Kapazität des Flughafens schnell an seine Grenzen. Es gab zu wenige Erweiterungsmöglichkeiten, da der Flughafen zu nah an der Stadt lag.

1930 beschloss man den Neubau eines Flughafens, was allerdings an der Wirtschaftskrise scheiterte.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, ordneten diese im Jahr 1934 ohne behördliche Genehmigung die Rodung eines 600 Hektar großen Waldstückes im Frankfurter Stadtwald an, um einen neuen Flughafen zu errichten. Die Lage für den

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Flughafen war optimal, relativ nah an der Stadt und durch die gerade entstandene Autobahn gut angebunden. Außerdem hatte sie einen weiteren Vorteil, man konnte den Flughafen beliebig erweitern, da er von Wald umgeben war.

Der Flughafen sollte zur Heimbasis für Luftschiffe in Deutschland werden und so baute man 1935 im Süden des Flughafengeländes die damals größte Luftschiffhalle der Welt. Für die Familien der Luftschiffer errichtete man die Siedlung Zeppelinheim.

Ebenfalls im Jahr 1935 entstanden auf dem nördlichen Teil des Flughafengeländes, der ausschließlich den Flugzeugen vorbehalten bleiben sollte, ein zweistöckiges Empfangsgebäude, ein sechsstöckiger Kontrollturm und weitere Nebengebäude zur Wartung und Unterbringung von Flugzeugen.

Am 8. Juli 1936 wurde der uns heute als „Flughafen Frankfurt“ bekannte Flughafen unter dem Namen „Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main“ feierlich eröffnet. Dazu hob eine sogenannte „Junkers JU 52“ vom alten „Flughafen Frankfurt-Rebstock“ ab und landete nach einem Rundflug über der Stadt am neuen Flughafen. Das erste Luftschiff landete sechs Tage später am Flughafen.

Bereits im Jahr 1937 wurden ca. 70.000 Fluggäste und 966 Tonnen Fracht

transportiert. 27 Fluglinien flogen den Flughafen an. Man konnte mit dem Flugzeug so gut wie alle europäischen Großstädte erreichen.

Am 6. Mai 1937 explodierte die Hindenburg, ein Luftschiff, auf dem Weg von Frankfurt nach New York kurz vorm Anlegen, sodass der Wasserstoff, der sich im Luftschiff befand, Feuer fing. Es starben 36 Menschen. Das bedeutete das Ende der Zeppeline am Frankfurter Flughafen. 1940 wurden die letzten deutschen Luftschiffe verschrottet und die Luftschiffhallen auf dem Flughafen wurden gesprengt.

Für die Beförderung von Luftpost nach Amerika wurde der Flughafen ab 1938 zum zentralen Verteilungspunkt.

Nach dem Kriegsbeginn im Jahre 1939 verließen alle ausländischen Fluggesellschaften den Flughafen Frankfurt und er wurde der Luftwaffe unterstellt.

Das ganze Flughafengelände wurde durch die vielen Bomben, die während dem 2. Weltkrieg auf den Flughafen fielen zerstört.

Am 25. März 1945 nahmen amerikanische Truppen den Flughafen ein. Sie richteten das Flugfeld innerhalb weniger Tage her und sicherten so den Nachschub für weitere Kriegshandlungen. Am 8. Mai 1945 war der Krieg beendet.

Nun wurde der Flughafen nach und nach von den Amerikanern instandgesetzt und so baute man im Sommer 1945 eine neue, betonierte, 1800 Meter lange Start- und Landebahn. Das erste nichtmilitärische Flugzeug nach dem Weltkrieg landete im Mai 1946 am Flughafen Frankfurt.

Da die Sowjetunion im Juni 1948 die Straßen- und Eisenbahnverbindungen von den westlichen Besatzungszonen nach West-Berlin sperrte, kam es zur sogenannten „Berliner Luftbrücke“. Während der Berliner Luftbrücke, die bis zum 30. September 1949 bestand, wurden insgesamt 2,5 Millionen Tonnen Hilfsgüter, unter anderem

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Im Dezember 1949 wurde die zweite Start- und Landebahn in Betrieb genommen und ergänzte die bisherige Bahn nun zum heute noch bestehenden parallelen Start- und Landebahnsystem. Gleichzeitig übertrugen die Amerikaner der „VAG“ (Verkehrs-Aktiengesellschaft Rhein-Main) die zivilen organisatorischen Aufgaben des Flughafens.

Bis 1951 zogen sich die Amerikaner in den südlichen Teil des Flughafengeländes zurück und errichteten die Rhein-Main Air Base als Luftwaffenstützpunkt. Der nördliche Teil stand der zivilen Luftfahrt zur Verfügung.

Der Flughafen wurde bereits 1950 von elf Fluggesellschaften angeflogen und erstreckte sich über eine Fläche von knapp 1000 Hektar.

1953 wurden über 500.000 Passagiere gezählt und täglich kam es zu über 100 Start und Landungen. 1954 wurde der Flughafenbetreiber „VAG“ in „Flughafen Frankfurt/Main AG“ umbenannt.

Im März 1955 landete erstmals seit dem 2. Weltkrieg wieder ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa am Flughafen Frankfurt, der nun zur Heimbasis der Lufthansa wurde. Anfang 1957 wurde der alte Kontrollturm durch einen neuen, 35 Meter hohen Tower ersetzt.

Da nun auch die neuen, schneller fliegenden Strahlflugzeuge am Flughafen Frankfurt alltäglich wurden, wurden 1959 die Nordbahn auf 3900 Meter und die Südbahn auf 3000 Meter verlängert.

Mit über zwei Millionen Fluggästen pro Jahr, war der Flughafen Frankfurt 1960 der Größte in Deutschland und der Zweitgrößte in Europa.

Aufgrund der explodierenden Passagierzahlen erweiterte man im Jahr 1963 das Terminal-Ost um eine weitere Halle auf eine Kapazität von fünf Millionen Passagieren pro Jahr.

Mit dem Bau eines neuen Terminals mit der geplanten Kapazität von 30 Millionen Passagieren pro Jahr, begann man 1965, da die Passagierzahlen weiter stiegen.

1968, in dem Jahr, in dem der Rohbau des neuen Terminals fertiggestellt wurde, hatte der Flughafen bereits rund sieben Millionen Passagiere.

1971 hatte der Flughafen erstmals mehr als 10 Millionen Passagiere.

Im März 1972 war es so weit, Gustav Heinemann, der damalige Bundespräsident eröffnete das „Terminal-Mitte“, was heute „Terminal 1“ genannt wird. Das rund eine Milliarde D-Mark teure Bauwerk hatte eine elektronisch gesteuerte Gepäckförderanlage mit einer Länge von 38 Kilometern. Nach der Eröffnung wurde das alte „Terminal-Ost“ geschlossen und der gesamte Flugverkehr über das Terminal Mitte abgefertigt.

Nachdem man 1973 den Bau einer weiteren Startbahn, der

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„Startbahn West“ beantragte, wurde dies trotz vieler Klagen aus der Bevölkerung 1980 genehmigt.

Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurde die Startbahn West 1984 dem Verkehr übergeben.

1990 begann man mit den Bauarbeiten für das neue „Terminal 2“ auf dem Gelände des alten „Terminal-Ost“, da der Flugverkehr stetig stieg. Im Oktober 1994 wurde es zusammen mit der Hochbahn „SkyLine“ eröffnet und steigerte die Passagierkapazität auf 54 Millionen pro Jahr.

1992 wurden erstmals mehr als 30 Millionen Passagiere gezählt. 1997 waren es bereits 40 Millionen.

Der Fernbahnhof wurde 1999 als zweiter Bahnhof am Flughafen eröffnet.

2001 ging die Flughafen Frankfurt/Main AG an die Börse und der Name wurde in „Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide“ (Fraport) geändert.

2003 beantragte man die Genehmigung für eine weitere Landebahn, die „Landebahn Nordwest“.

Ende 2005 wurde außerdem die Rhein-Main Air Base im Süden des Geländes

geschlossen und eröffnete so die Möglichkeit vom Bau des Terminal 3.

Anfang 2009 rodete man 216 Hektar Wald für den Bau der Landebahn Nordwest, die schließlich im Oktober 2011 eröffnet wurde.

2.2 Zahlen, Daten und Fakten

Der 2.160 Hektar große Frankfurter Flughafen ist einer der größten Flughäfen der Welt und mit Abstand der Größte in Deutschland. Mit jährlich etwa 56 Millionen Passagieren belegt der Flughafen Frankfurt den dritten Platz innerhalb von Europa und den neunten Platz auf der ganzen Welt. An Tagen mit hohem Passagieraufkommen können täglich bis zu knapp 200.000 Passagiere am Frankfurter Flughafen abgefertigt werden.

Neben Passagieren wird am Frankfurter Flughafen auch Luftpost und andere Fracht abgefertigt. Allein 2011 waren es mehr als 2,2 Millionen Tonnen. Damit belegt er den siebten Platz der Flughäfen mit dem größten Frachtaufkommen der Welt.

Fraport, der Betreiber des Frankfurter Flughafens, ist ein börsennotiertes Unternehmen. Das Aktienkapital der Fraport AG in Höhe von knapp 920 Millionen Euro, sind im Besitz von dem Land Hessen (ca. 31%), der Stadtwerke Frankfurt am

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Main Holding GmbH (ca. 20%), von Artio Global Investors (ca. 10%), der

Deutschen Lufthansa (ca. 10%), sowie von Unbekannten (ca. 29%).

Der Flughafen Frankfurt ist mit ca. 75.000 Beschäftigten und knapp 500 ansässigen Unternehmen der größte lokale Arbeitsgeber Deutschlands.

Auf den 2.160 Hektar, die der Flughafen Frankfurt groß ist, ist so einiges untergebracht.

Der Frankfurter Flughafen besitzt vier verschiedene Start- bzw. Landebahnen: die Start- und Landebahn Nord ( 4000 Meter lang ), die Start- und Landebahn Süd ( 4000 Meter lang ), die Startbahn West ( 4000 Meter lang ) und die im Oktober 2011 eröffnete Landebahn Nordwest ( 2800 Meter lang ).

Der Flughafen Frankfurt ist in drei verschiedene Passagierterminals aufgeteilt, das Terminal 1, das Terminal 2 und das Lufthansa-First-Class-Terminal, welches nur den First-Class-Passagieren zur Verfügung steht.

Das 1972 eröffnete Terminal 1 ist mit einer Kapazität von mehr als 40 Millionen

der aus vier Fluggastbereichen besteht, werden hauptsächlich Passagiere der Lufthansa, sowie deren Tochtergesellschaften abgefertigt. Der neue Flugsteig A-Plus, welcher eine jährliche Kapazität von sechs Millionen hat, ging am 10. Oktober 2012 in Betrieb. Er erweitert das Terminal 1 um 800 Meter nach Westen und umfasst eine Gesamtfläche von ca. 185.000 Quadratmetern.

Der Flugsteig A-Plus verfügt über sieben Parkpositionen für Großraumflugzeuge wie z.B. der Airbus A-380. Wenn nicht alle Positionen besetzt werden, können auch 2 kleinere Flugzeuge wie z.B. der Airbus A-321 auf einer A-380 Position untergebracht werden.

Das Terminal 2, welches aus zwei Fluggastbereichen besteht, wurde 1994 eröffnet und hat eine Kapazität von fünfzehn Millionen Passagieren pro Jahr. Hier werden die Passagiere der anderen Luftfahrtallianzen Oneworld und SkyTeam abgefertigt.

Um den Frankfurter Flughafen auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu halten, wird im Süden des Flughafen Frankfurt auf dem ehemaligen Gelände der Rhein-Main Air Base das Terminal 3 gebaut. Das Terminal 3 soll das bisherige Kapazitätsangebot von rund 56 Millionen Passagieren pro Jahr um 25 Millionen aufstocken. Außerdem sollen die Flugbewegungen bei Bedarf von derzeit ca. 487.000 auf 700.000 pro Jahr erhöht werden können.

Neben den derzeit 175 Flugzeugabstellpositionen, werden am Terminal 3 weitere 75 zur Verfügung stehen. Das Terminal 3 soll in mehreren

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Bauabschnitten ab 2016 fertiggestellt werden.

Da der Flughafen Frankfurt zu den ersten Flughäfen der Welt gehört, auf dem der Airbus A-380 seinen Betrieb aufgenommen hat, befindet sich im Süden des Flughafengeländes die riesige, sogenannte Airbus-A-380 Werft. In der 25.000 Quadratmeter großen Halle können zwei Airbus A-380 gleichzeitig gewartet werden. Außerdem ist auf dem Flughafengelände noch die sogenannte Cargo City zu finden, welche in 2 verschiedene Teile, die Cargo City Süd und Cargo City Nord unterteilt ist.

Ebenfalls bis zum Jahr 2020 sollen die sogenannten Gateway Gardens auf dem Gelände der ehemaligen Militärsiedlung, nördlich des Terminal 2 auf insgesamt 35 Hektar entstehen. Die Gateway Gardens sollen hauptsächlich als Büro- und Dienstleistungsflächen, Hotels und Tagungs-, Messe- und Ausstellungsflächen

dienen.

Neben der Möglichkeit auf einem der 14.000 Parkplätze zu parken, die am Flughafen zur Verfügung stehen, kann man an einem der zwei Bahnhöfe, dem Regionalbahnhof und dem Fernbahnhof anreisen. Vom Regionalbahnhof, der 1972 als Teil des Terminal 1 eröffnet wurde, fahren heute ausschließlich Nahverkehrszüge ab. Der Fernbahnhof wurde 1999 eröffnet und ist der größte Flughafenbahnhof Deutschlands. Am Fernbahnhof halten täglich 210 Fernzüge.


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