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Hausübung
Religionswissenschaft­en

Universität Erfurt

1,7; Dr.Bernd Otto, 2012

Maria B. ©
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ID# 30037







Inhalt

1.    Einleitung. 1

2.    Die „Fünf Säulen“ des Islams. 2

2.1.     Das Glaubensbekenntnis. 2

2.2.     Das Gebet2

2.3.     Das Fasten. 4

2.4.     Die Pflichtabgaben. 4

2.5.     Die Wallfahrt4

3.    Die Einstellung des Islams zu Essen und Trinken. 6

4.    Das Fasten im Ramadan. 7

5.    Schlussbemerkung. 10

6.    Literaturverzeichnis. 10

1.    Einleitung


Ebenso wie das Christentum und das Judentum ist der Islam eine monotheistische und abrahamitische Religion, deren Zeitrechnung ab dem Jahr 622 n. Chr., mit der Wanderung Muhammeds nach Medina, beginnt. Nach Ansicht der Muslime existiert der Islam jedoch schon seit Ewigkeiten. Das Wort Islam lässt sich aus dem Arabischen ableiten und steht für die Hingabe an den Willen Allahs.

Dieser ist für die Muslime der einzige und wahre Gott, Schöpfergott zugleich. Neben Allah wird zudem auch der Prophet Muhammed verehrt.[1] Ihm soll bis zu seinem Tod 632 n. Chr., durch den Engel Gabriel, der Koran, das heilige Buch des Islams, offenbart worden sein. Das Buch stellt das Wort Gottes dar und ist dementsprechend nur in arabischer Sprache authentisch. Übersetzungen sind lediglich, nach Ansicht der Muslime, Erläuterungen und Kommentare.

Der Koran ist in 114 Kapiteln, die sogenannten Suren, gegliedert. Diese wiederum umfassen Verse unterschiedlicher Länge.[2] Die einzelnen Suren sind mit einer Überschrift versehen und handeln über verschiedene Dinge, z.B von den Propheten und Gott. Aber auch ethische Themen werden im Koran angesprochen. So wird u.a. die Rolle der Frau, Gesundheit und Krankheit und die Einstellung zur Tierwelt thematisiert.

Auch die Einstellung des Islams zu Essen, Trinken und Fasten lässt sich im Koran finden.

Im Folgenden soll dieses Thema näher betrachtet werden. Hierfür wird zunächst  auf  die „Fünf Säulen“ des Islams Bezug genommen, da das Thema Fasten bereits hier schon erwähnt wird. Anschließend wird der Standpunkt des Islams zu Essen und Trinken dargelegt. Zum Schluss erfolgt eine ausführlichere Betrachtung des Fastens im Ramadan.   


2.    Die „Fünf Säulen“ des Islams


Die „fünf Säulen“, auch als die fünf Glaubenspflichten bezeichnet, gelten für alle gläubigen Muslime, sowohl für Männer, als auch Frauen. Diese Pflichten bildeten sich bereits zu Lebzeiten Muhammads heraus. Zudem werden sie an verschieden Stellen des Korans thematisiert. Zu ihnen gehören das Glaubensbekenntnis, das Gebet, das Fasten, die Pflichtabgaben und die Wallfahrt, die im Folgenden näher betrachtet werden. [3]


2.1.                  Das Glaubensbekenntnis


Das Glaubensbekenntnis, im arabischen Schahada genannt, umfasst das Eingeständnis der Einheit und Einzigartigkeit Gottes sowie der Prophetenschaft Mohammad. Des Weiteren verkörpert das Bekenntnis das Eingangsritual in den Islam. In diesem Sinne besteht die erste Pflicht eines jeden zukünftigen Muslim darin, dieses Zeugnis, im Bewusstsein der vollen Bedeutung und der Konsequenzen, bei klaren Verstand auszusprechen.

Weiterhin muss es freiwillig erfolgen, wird es erzwungen, so ist das Bekenntnis hinfällig und man konvertiert nicht zum Islam. Die Schahada kann sowohl ohne Zeugen, als auch öffentlich erfolgen. Ist sie einmal ausgesprochen, gibt es keinen Rücktritt.[4]


2.2.                  Das Gebet


Ebenso wie das Glaubensbekenntnis gehört auch das Gebet, auch Salat genannt, zu den Pflichten eines Muslims. „Seit dem Mittelalter wird es als konstitutiver Teil der muslimischen Existenz betrachtet.“[5] Ab dem Zeitpunkt der Geschlechtsreife werden alle  muslimischen Männer und Frauen zum Gebet aufgefordert.

Die Teilnahme der Kinder am Gebet wird bereits schon früher empfohlen. Nicht zum Beten verpflichtet sind Kranke, alte oder demente Menschen. Reisenden ist es erlaubt die Gebetszeit kürzer zu halten, jedoch müssen sie die entfallenen Elemente nachholen. Diese Regel trifft auch auf diejenigen zu, die ihr Gebt vergessen haben. Muslime sind zum fünfmaligen Beten am Tag angehalten.

Jene sind am Mittag, Nachmittag, am Abend, in der Nacht und vor Beginn des Tagesanbruchs vorgesehen. Das jeweilige Gebet wird durch den Muezzin, einem Gebetsrufer, angekündigt. Dieser Gebetsruf beinhaltet die mehrmalige Wiederholung des muslimischen Glaubenszeugnisses und dem Aufruf zum Gebet.[6]

Einem Muslim ist es aber nicht erlaubt einfach so zum Gebet zu erscheinen, sondern er muss sich vorher einer rituellen Waschung unterziehen. Dadurch soll er all seine Unreinheiten beseitigen. Diese entstehen durch die Berührung mit allem Unreinen, z.B. Blut, Urin, Sperma oder der Kontakt mit unreinen Tieren.

Hierbei wird zudem zwischen großen und kleinen Unreinheiten unterschieden. Erstere erfolgt aufgrund von Geschlechtsverkehr. Dementsprechend muss eine große Reinigung von statten gehen. Der gesamte Körper muss gesäubert werden, indem der Muslim in ein Tauchbecken eintaucht bzw. sich duscht. Kleinere Unreinheiten müssen lediglich durch Teilwaschungen spezieller Körperteile, u.a. der Mundhöhle, dem Gesicht, der Ohren, Hände und Füße, beseitigt werden.

Die Reinigung muss unmittelbar vor dem Gebet geschehen, damit weitere Verunreinigungen ausgeschlossen werden können. Zudem ist die Verwendung von Wasser unumgänglich. Nur in besonderen Ausnahmefällen, wie Wassermangel, darf reiner Sand benutzt werden. Nicht nur der Körper eines Beters muss rein sein, sondern auch seine Kleidung und der Gebetsort. Hierfür wird eine, den allgemeinen islamischen Vorschriften entsprechende, rechte Bekleidung angezogen und um den Boden des Gebetsortes sauber zu halten, verwendet man eine entsprechende Unterlage, in der Form eines Teppichs oder eines Kleidungsstücks bzw.

Nach der Reinigung nimmt der Beter seine Gebetsrichtung, in Richtung der Kaaba in Mekka, ein. Anschließend beginnt er mit seinem Gebet, welches abhängig von der Tageszeit, aus einer unterschiedlichen Anzahl der einzelnen Teilaspekte des Gebets besteht. Herkömmlich wird das Gebet auf arabisch gesprochen. Bei den fünfmaligen täglichen Gebeten ist es dem Muslim überlassen, ob er in Gemeinschaft oder individuell betet.

Eine Ausnahme, diesbezüglich, stellt das Gemeinschaftsgebet am Freitagmittag dar. „Der Islam schreibt vor, dass sich zu diesem Gebet alle Muslime einer Stadt in einer Moschee, der Freitagsmoschee, versammeln sollen.“[8] Im Rahmen des Freitagsgebets wird das Gebet in gleicher Weise sowie zur selben Zeit vollzogen. Hierfür wird ein Vorbeter, der sogenannte Imam, dem die Beter in seinen Gebeten und Körperhaltungen folgen, eingesetzt.

Zudem wird das Gebet durch eine Predigt unterbrochen. Somit unterscheiden sich die alltäglichen Pflichtgebete von dem Gemeinschaftsgebet am Freitagmittag.


2.3.                  Das Fasten


Das einmalige Fasten im Monat Ramadan wird durch den Koran explizit verlangt. Es stellt eine gemeinschaftliche Handlung dar, in der die einzelnen Muslime in die große Gemeinschaft, die Umma, eingereiht werden. Eine noch intensivere Hingabe zu Gott und noch größere Solidarität mit den Anhängern des Islams in der ganzen Welt kommt in der Zeit des Fasten eine große Bedeutung zu. Zudem ist der Ramadan eine Zeit der Buße und Versöhnung. [9]

Eine ausführlichere Behandlung des Ramadans wird in Punkt vier thematisiert.


2.4.                  Die Pflichtabgaben


Die Pflichtabgabe, im arabischen auch Zakat genannt, stellt eine Art Steuer auf das Einkommen eines Muslims dar. Der Anteil dieser Pflichtabgabe wird anhand der Vermögensmasse berechnet. In Bezug auf die Feldernte, die Obsternte und die Viehherden muss bis zu einem Zehntel abgegeben werden. Bei einem Besitz von Gold, Silber, Edelsteinen usw. ist die Zahlung höherer Summen vorgesehen.[10] Von Kapitalerträgen aus Handel, Industrie oder Handwerk sollen 2,5 Prozent der Nettoeinkünfte als Zakat gespendet werden.


2.5.                  Die Wallfahrt


Ebenso wie die anderen vier Glaubenspflichten, ist auch die Pflicht zur Wallfahrt im Koran verankert. Die Wallfahrt ist eine Abfolge einzelner Rituale, die in Verbindung mit einer Vielzahl symbolischer Handlungen stehen. Absicht der Pilger ist es, Mekka, den Geburtsort des Propheten Muhammad, sowie einige andere Orte zu erreichen.

Die Reise muss während des letzten Monats des islamischen Kalenders absolviert werden, damit sie als Erfüllung der Glaubenspflicht gilt. Zu dieser gehört ebenfalls, dass die Wallfahrt einmal im Leben ausgeführt werden muss. „Verpflichtet zur Wallfahrt sind nur diejenigen Gläubigen, die dazu die wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Voraussetzungen mitbringen.“[12] Im Krankheitsfall ist es aber erlaubt, einen anderen Muslim, der jedoch die Pilgerfahrt bereits schon absolviert hat, um die Vertretung der eigenen Person zu bitten.

Sowohl Männern, als auch Frauen ist die Pflicht zur Wallfahrt auferlegt. Letztere sind dazu aufgefordert nur in Begleitung des Ehemanns bzw. eines anderen männlichen Verwandten zu reisen.

Vor Beginn der Fahrt muss der Pilger einige Voraussetzungen erfüllen. All seine Angelegenheiten müssen erledigt seine. Zudem darf er keine Schulden besitzen und keine unterhaltspflichtigen Kinder oder Verwandte haben bzw. sonst irgendwelche Verpflichtungen.[13]

Im Anschluss daran werden zwei Gebetseinheiten  verrichtet. Während der gesamten Zeit der Wallfahrt enthalten sich die Gläubigen des Geschlechtsverkehrs und meiden jeglichen Streit bzw. Verstoß gegen die Gebote Gottes. Zudem schneiden sie weder ihre Haare, noch ihre Nägel und gehen nicht auf die Jagd. Dies sind alles Bedingungen, um den Weihezustand aufrecht zu erhalten.

Nachdem diese Vorbereitungen getroffen wurden, umkreisen die Pilger sieben Mal die Kaaba, ein quaderförmiges Bauwerk, in dessen östlicher Außenseite sich ein schwarzer Stein befindet. Indem der Gläubige die Kaaba spiralförmig umrundet, gelangt er immer näher an sie heran, bis er sie schließlich berühren und küssen kann.

Aufgrund der zahlreichen Menschen während der Wallfahrt, gelingt es nicht jeden Muslim, beim siebenmaligen Umkreisen, die Kaaba anzufassen. In diesem Fall schaut er in ihre Richtung und zeigt auf sie. Nachdem dieser Prozess beendet ist, trinken die Pilger Wasser aus dem Brunnen Zamzam. Anschließend wird die Strecke zwischen den beiden Hügeln Safa und Marwa dreimal zurückgelegt.

Am neunten Tag des letzten Monats im islamischen Jahr ziehen die Gläubigen weiter nach Mina, ein von Mekka 25 Kilometer entferntes Wüstental. An diesem Ort übernachten sie, bevor sie am nächsten Morgen zum Berg Arafat weiterreisen. „Das Stehen an und auf diesem Berg ist der spirituelle Höhepunkt der Wallfahrt.“[15] Von diesem Berg aus pilgern die Menschen über Muzdalifa wieder zurück nach Mina.

Hier erfolgt die sogenannte Steinigung des Teufels. Für diesen Vorgang werfen die Muslime sieben kleine Steine auf drei Steinsetzungen, die den Teufel verkörpern sollen.

Am zehnten Tag des Wallfahrtmonats erfolgt eine rituelle Tierschlachtung. In diesem Sinne wird ein Schaf, eine Ziege, ein Rind oder ein Kamel getötet, welches im Anschluss von der Opfergemeinde verspeist wird. Ein Teil des geschlachteten Tieres wird an Arme und Bedürftige gespendet, ein weiterer Teil bleibt unberührt liegen.

Jedoch wird dieses Opfer nicht nur unter den Pilgern dargebracht, sondern es wird von allen muslimischen Familien in der Welt ausgeführt. Mit diesem Opfer neigt sich die Pilgerfahrt dem Ende zu. Die Haare und die Nägel werden wieder geschnitten, der Weihezustand wird somit aufgehoben. Einige Gläubige kehren erneut zur Kaaba zurück und umrunden diese abermals, andere reisen nach Medina, um am Grab des Propheten Muhammad zu beten.[16] 


Essen und Trinken gehören zu den positiven Aspekten, mit denen sich Gott einverstanden erklärt. Grundsätzlich ist alles erlaubt, was nicht verboten wurde, jedoch soll man sich in seinem Verhalten mäßigen. Speisevorschriften beziehen sich vorrangig auf bestimmte Fleischarten sowie Alkohol.[17] Dementsprechend ist es den Muslimen gestattet nur rituell geschlachtete Tiere zu verzehren, d.h. solche die vorher geschächtet wurden.

Die Methode des Schächtens besteht darin, dass das Tier, ohne vorherige Betäubung, mit einem Schnitt durch die Halsschlagader getötet wird, um schließlich auszubluten.[18]

Schweinefleisch wird generell verboten. Auch aus diesem Fleisch hergestellte Produkte, wie Kartoffelchips, Gelatine oder einige Käsesorten, dürfen nicht konsumiert werden. Das Schwein gilt als unrein und zudem wird der Verzehr als Ursache vieler Krankheiten, u.a. Gallenkoliken, Gastroenteritis und akuten Ekzemen, gesehen.

Weiterhin dient das Verbot als Vorbeugemaßnahme gegen Trichinose, welche das Schwein auf den Menschen übertragen kann. Schließlich kann Schweinefleisch auch zu erhöhtem Blutdruck, Arteriosklerose, Magengeschwüren oder Asthma führen.[19]

Dahingegen erlaubt sind sämtliche Nutztiere, u.a. das Kamel, das Schaf, die Ziege und das Huhn. Zusätzlich gelten Fische, sowohl Süßwasser-, als auch Salzwasserfische, als rein. Sie müssen nicht mit der Schächtmethode geschlachtet werden. Bezüglich Meeressäugetieren, Weichtieren und Krebsen haben islamische Rechtsschulen unterschiedliche Meinungen, ob sie nun erlaubt sind oder nicht.

Letztendlich ist es aber eine Tugend alles vom Teller aufzuessen. Dies geschieht ausschließlich mit der rechten Hand, da die linke als unrein gilt. Das Tischgebet erfolgt erst nach dem Essen, indem die Hände wie eine Schale geformt werden. Damit soll der Dank für die empfangenen Speisen  ausgedrückt werden.

Ebenso wie verschiedene Fleischsorten ist auch Alkohol, wie bereits erwähnt, verboten. Er besitzt, nach Ansicht der Muslime, eine gesellschaftszerstörende Kraft, die es zu vermeiden gilt. Zudem warnt der Koran vor Trunkenheit. Jedoch wird eine nützliche Wirkung des Alkohols nicht abgestritten. So werden Alkohol enthaltende Medikamente weitgehend genehmigt.[20]


Wie bereits in Punkt 2.3 erwähnt wurde, wird das einmalige Fasten im Monat Ramadan durch den Koran festgelegt. Der Ramadan stellt den neunten Monat des islamischen Kalenders dar. Da dieser ca. um elf Tage, gegenüber dem Gregorianischen Kalender, kürzer ist, durchläuft der Fastenmonat sämtliche Jahreszeiten.

„So wandert er in 33 Jahren einmal durch das ganze Jahr.“[21] Dementsprechend sind die Belastungen der Muslime unterschiedlich. Im Winter fällt es einem leichter zu fasten, da die Anzahl der Tagesstunden sowie die Temperaturen geringer sind, als im Sommer. Je nach Jahreszeit umfasst der Fastenmonat  29 bis 30 Tage. Der Beginn des Ramadan wird durch das islamische Recht genau festgelegt.

Es müssen zwei zuverlässige Zeugen den Neumond beobachtet haben, erst dann darf mit dem Fasten begonnen werden. Da dies aber in den zahlreichen Ländern, in denen der Islam verbreitet ist,  schwierig umzusetzen war, wird die Beobachtung des Neumondes in Mekka vollzogen und anschließend der Beginn für alle Muslime auf der Welt ausgerufen. Dieser Prozess vollzieht sich auch am Ende des Ramadan.[22]

Auch Reisende, Menstruierende, Stillende und Schwangere sind vom Fasten befreit, müssen aber dieser Pflicht, zu einem anderen Zeitpunkt, nachkommen oder eine Spende an die Armen verrichten. Kinder fangen bereits schon relativ früh, meistens noch vor der Pubertät, mit der Enthaltsamkeit an, indem sie versuchen einen Tag lang das Fasten durchzuhalten. Ihre Fastenperioden bauen sie in den folgenden Jahren immer weiter aus, bis sie es schließlich schaffen den gesamten Monat Ramadan durchzustehen.

In diesem Fall werden die Kinder beglückwünscht und in einigen Gebieten werden ihnen sogar Geschenke überreicht.[23]

In der Fastenzeit dürfen die Gläubigen von Sonnenaufgang an weder essen, trinken, rauchen, noch Geschlechtsverkehr haben. Erst mit dem Untergehen der Sonne wird dieses Gebot aufgehoben und die Zeit des Fastenbrechens beginnt. Im Islam ist sie unter der Bezeichnung Iftar bzw. Fatur bekannt und wird durch eine öffentliche Kundgebung verlautet.

Hierfür wurden, in damaliger Zeit, in den Großstädten Kanonenschüsse abgegeben. In kleineren Orten versammelten sich junge Männer mit Trommeln und trompetenähnlichen Instrumenten, um die Zeit des Fastenbrechens zu verkünden. Heute erfolgt dies durch die Medien. Viele Gläubige ahmen in dieser Zeit dem Propheten Muhammad nach, der sein Fasten mit dem Verzehr von drei Datteln unterbrochen hat.

So werden u.a. Kuchen und Desserts aus Mandeln, Pistazien, Honig und Zucker sowie kandierten Früchten und Rosenblättern besonders bevorzugt. Das gesellige Beisammensein endet erst spät in der Nacht. Somit wird die übliche Nachtruhe verkürzt. Vor Sonnenaufgang laufen junge Männer durch die Ortschaften und verkünden, indem sie an die Häuser klopfen, dass die Wiederaufnahme des Fastens kurz bevorsteht.

Dies gibt den Muslimen Zeit, eine letzte Mahlzeit, vor Beginn eines neuen Fastentages, zu sich zu nehmen.[24]

„Die letzten zehn Tage des Ramadan werden von vielen Gläubigen besonders geheiligt.“[25] Männer gehen in dieser Zeit oft in die Moschee, um dort den Koran zu rezitieren sowie um zu beten und zu meditieren. Das Ende des Ramadan wird mit einem zwei- bis dreitägigen Fest, dem Fest des Fastenbrechens, zelebriert.

An diesen Tagen darf nicht gefastet werden. Zur Mittagszeit wird ein Gemeinschaftsgebet vollzogen, welches, ebenso wie das Freitagsgebet (s. 2.2), mit einer Predigt verbunden ist. Darüber hinaus kommt den Bedürftigen eine besondere Spende zu. Die Gaben werden von den Gläubigen jedoch nicht direkt überreicht, sondern heimlich vor die Tür der Armen positioniert. Auch für die Kinder sind diese Festtage etwas Besonderes, da sie Süßigkeiten, Spielzeug und neue Kleidung bekommen.

In der Zeit des Fastens kann der Gläubige auf eine Vergebung seiner Sünden hoffen. Zudem wird das Gefühl der Zusammengehörigkeit verstärkt, da alle Muslime zur gleichen Zeit dasselbe durchstehen. Weiterhin bemüht sich jeder Einzelne seiner Umwelt gegenüber ein höfliches und rücksichtsvolles Verhalten entgegenzubringen.  In diesem Sinne bemüht man sich die Konflikte in der Verwandtschaft, Bekanntschaft und Nachbarschaft, die sich im Laufe des Jahres entwickelt haben, zu lösen Des Weiteren wird der soziale Kontakt in diesem Monat verstärkt.

Demzufolge werden die Verwandten öfters besucht und Kinder schauen häufiger bei ihren Eltern vorbei.[27] Für Muslime hat das Fasten aber noch weitere positive, v.a. medizinische, Vorteile. Es dient zur Entlastung und Erholung des Körpers. Der Stoffwechsel wird gestärkt, die Nierentätigkeit angeregt und der Blutdruck gesenkt. Zudem wirkt es sich bei Rauchern günstig auf die Atemorgane aus.[28]


5.    Schlussbemerkung


Abschließend lässt sich feststellen, dass sich der Islam mit vielfältigen Bereichen beschäftigt. Neben den Themen, die in dieser Arbeit dargelegt  wurden, werden zahlreiche andere ebenfalls betrachtet.


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