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Referat
Soziologie

Leibniz Universität Hannover

2007, Dozent: S. Howind

Jan G. ©
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ID# 15654







Seminar: „Ego Shooter“: Kriegsbilder im Spielfilm und in Computerspielen

Referat: Die Darstellung des Zweiten Weltkriegs im amerikanischen Film am Beispiel des Filmes „Saving Private Ryan“

Referentin:

Art der Arbeit: schriftliche Ausarbeitung zum Referat

Aufbau der Ausarbeitung:


1. Einleitung


2. Formelle Filmdarstellung:


2.1 Erscheinungsjahr, Alterfreigabe, Filmlänge, kurze Zusammenfassung

2.2 Entstehung des Drehbuches, Hintergrundgeschichte

2.3 Darsteller, Produktion, Drehorte

2.4 Produzenten, Budget, Einnahmen

2.5 Auszeichnungen und Kritik


3. Filmanalyse


3.1 Filmaufbau

3.2 Charakterdarstellung

3.3 Die Landungsszene - Ton, Kameraführung, Schnitt


4. Fazit


„Für mich ist das Drehen eines Kriegsfilms keine gloriose Angelegenheit. Mein Vater brachte Geschichten vom Krieg mit nach Hause, und er erklärte mir immer wieder, dass es nichts glorreiches ist. Was ich in diesem Film versuchte, war, sich dem Aussehen und dem Klang, sogar dem Geruch des Kampfes, wie er wirklich ist, zu entsprechen“


Steven Spielberg


1 Einleitung


Die vorliegende Arbeit ist die schriftliche Ergänzung zum Referat mit dem Thema:

„Gewaltdarstellung in amerikanischen Kriegsfilm an Beispiel des Filmes „Saving Private Ryan““.

Im ersten Teil werde ich den Film unter den Aspekten der Produktion, Nominierungen, Reaktionen des Publikums und der Kritiker, sowie den Anspruch der geschichtlichen Relevanz vorstellen. Ausserdem erfolgt eine kurze Inhaltsangabe und die Hintergrundgeschichte.


2. Formelle Filmdarstellung:


2.1 Der Film


Das Kriegsdrama „Saving Private Ryan“ , zu Deutsch „Der Soldat James Ryan“ ist im Jahr 1998 mit der Altersfreigabe ab 16 Jahren erschienen.

Die Filmlänge beträgt im Original 167, in der deutschen Überarbeitung 163 Minuten.


Das DVD-Cover gibt eine knappe Inhaltswiedergabe:

„Aus der Sicht einer Einheit amerikanischer Soldaten beginnt der Film am Tag der historischen D-Day-Invasion des Zweiten Weltkriegs mit der Landung am Strand. Von hier aus startet die Einheit zu einem gefährlichen Sonderauftrag: Captain John Miller (Tom Hanks) muss mit seinen Männern hinter die feindlichen Linien vordringen, um den Gefreiten James Ryan zu finden, dessen drei Brüder auf dem Schlachtfeld gestorben sind.

Angesichts dieser schier unlösbaren Aufgabe beginnen die Männer an ihren Befehlen zu zweifeln. Warum acht Leben riskieren, um eines zu retten? Umgeben von der brutalen Realität des Krieges sucht jeder nach seiner eigenen Antwort. Und sie suchen nach der inneren Stärke, über die unsichere Zukunft mit Ehre, Anstand und Mut zu triumphieren.“


2.2 Entstehung des Drehbuches, Hintergrundgeschichte


Im Leben von Robert Rodat, der das Drehbuch schrieb, fanden zwei grosse Ereignisse etwa zeitgleich Mitte der Neunziger Jahre statt: die 50-jährige Gedenkfeier an die Landung in der Normandie und die Geburt seines zweiten Sohnes.

Rodat versuchte sich vorzustellen, wie schrecklich und schmerzhaft es sei, eines oder mehrere seiner Kinder in einem sinnlosen Krieg zu verlieren.

Diese Vorstellung war der Anstoss zur intensiven Recherche über die genauen Geschehnisse während dieser Kampfhandlungen der Alliierten und gebar die Idee eines Filmes über diese Ereignisse.

Während seiner Recherche stieß er auf die Geschichte der Niland Brüder, die die Grundlage für das Drehbuch bildete.

Die Niland-Brüder waren vier Brüder aus den USA, die während des Zweiten Weltkrieges in den US-Streitkräften dienten.

Edward Niland, Pilot eines Bombers, wurde – nachdem er von einem Einsatz im Mai 1944 auf dem pazifischen Kriegsschauplatz in Burma nicht zurückgekehrt war – vermisst gemeldet und galt aufgrund der Umstände in seinem Einsatzgebiet als gefallen. Als Preston und Robert Niland innerhalb von 24 Stunden während der Alliierten Invasion in Frankreich gefallen waren, wurde der scheinbar einzig überlebende Bruder, Frederick Niland, aufgrund der „Sole Survivor Policy“ („Richtlinie für einzig Überlebende“) der US-Streitkräfte in die USA zurückgeschickt, um dort in Sicherheit seinen Wehrdienst zu Ende abzuleisten.

Erst einige Zeit nachdem er wieder in den USA war, erfuhr die Familie, dass Edward lebte und sich in einem japanischen Kriegsgefangenenlager befand, aus dem er von britischen Einheiten befreit wurde.

Preston und Robert Niland sind nebeneinander auf dem US-Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer beigesetzt.

Die „Sole Survivor Policy“ ist eine Reihe von Regelungen der US amerikanischen Streitkräfte, um das Leben eines Militärangehörigen, der bereits Familienangehörige bei Kampfhandlungen verloren hat und dadurch letzte(r) Überlebende(r) einer Familie ist, zu schützen, indem diese Person aus Gebieten, in den Kampfhandlungen stattfinden, abgezogen wird.

Diese entstand nachdem im Dezember 1941 drei Brüder, die auf der USS Arizona stationiert waren, bei dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor ums Leben kamen und im November 1942 die fünf Sullivan-Brüder, die in Folge der Versenkung des leichten Kreuzers USS Juneau in der Seeschlacht von Guadalcanal getötet wurden.

Rodat legte das Drehbuch Mark Gordon und Gary Levinsohn, Produzenten von der Mutual Film Company vor, welche sofort von dem begeistert waren.

Das Drehbuch wurde von Mark Gordon Tom Hanks vorgelegt, der dieses an Steven Spielberg weiterleitete. Die Schrift hat alle scheinbar in ihren Bahn gezogen, und die Entscheidung, einen Film zu drehen wurde gefällt.

Allerdings bedurfte die Originalschrift 11 Korrekturen, bis der Filmdreh endgültig festgelegt wurde.

Steven Spielberg versuchte mit diesem Film, die Realität eines Krieges darzustellen, beziehungsweise überhaupt erst verständlich zu machen.


2.3 Darsteller, Produktion, Drehorte


Der Film glänzt mit einem Staraufgebot: neben Tom Hanks besetzen Tom Sizemore, Matt Damon, Vin Diesel und viele andere bekanntere Schauspieler wichtige Rollen.

Die Darsteller mussten vor dem Drehbeginn eine 10-tägige militärische Ausbildung absolvieren. Während dieser wurden sie ausschliesslich mit den Namen ihrer Filmcharaktere angesprochen, mussten Dosenproviant essen, durch Schlamm und Dreck kriechen, wurden mit Platzpatronen angeschossen, geschlagen und litten unter Schlafmangel. Zu der Ausbildung gehörten auch Waffen- und Nahkampfübungen, verschiedene Manöver und Taktiken, Erlernen

Einer der Schauspieler bezeichnet diese zehn Tage als die schlimmste Erfahrung seines Lebens.


Für die Statistenrollen in Kampfszenen hat Spielberg das britische Militär um 1000 Soldaten gebeten, was abgelehnt wurde. Das irische Militär stellte aber 750 Soldaten zur Verfügung, von denen viele schon Erfahrung mit dem Filmgeschäft hatten, da sie einige Zeit zuvor in Mel Gibsons Film „Braveheart“ mitgespielt haben.

Um die Kampfhandlungen realistisch darzustellen, verzichtete Spielberg bei dem Dreh auf vorher angefertigte Storyboards. Ausserdem wurden die meisten Szenen mit Handkameras gedreht, um dem Film in dieser Sequenz einen Dokumentarfilmcharakter zu verleihen.


Am 27.06.97 fingen die Dreharbeiten an, welche 2 Monate dauerten.

Gedreht wurde in Irland, England und der Normandie.

Die Landungsszene wurde in Irland gedreht, da die Originalschauplätze als historische Denkmale gelten und seitdem so aus- und umgebaut wurden, dass sie nicht mehr den Stränden von 1944 gleichen.

Für diesen Abschnitt wurden deutsche Bunker, Mini-Forts und Schützengräber nachgebaut, der Strand wurde reichlich mit Tschechenigel versetzt.

Wenn man die nachgebaute „Kulisse“ mit dem Fotomaterial von den originalen Küstenabschnitten von 1944 vergleicht, ist es schwer möglich, das nachgemachte von dem echten zu unterscheiden.

Weitere Dreharbeiten erfolgten auf dem Gelände einer stillgelegten Anlage von British Aerospace, etwas nördlich von London. Dort wurde unter anderem ein durch Bombenangriffe zerstörtes französisches Dorf im Massstab 1:1 nachgebaut.


2.4 Produzenten, Budget, Einnahmen


Der Regisseur Steven Spielberg ist neben Ian Bryce, Mark Gordon und Gary Levinsohn auch einer der Produzenten.

Produktionskosten beragen nach öffentlichen Angaben 65 000 000 US $, wovon

12 000 000 US $ für die Landungsszene in der Normandie, welche in Vergleich zu der Gesamtlänge des Filmes eher kurz ist, ausgegeben wurden. Dazu kommen weitere 25 000 000US $, die nur für Marketingaktivitäten ausgegeben wurden,was den Film zu einem der teuersten Filme der Filmgeschichte und der Neunziger Jahre macht.

Der Film lief in den USA am 24.07.98 an und spielte bis zum 21.05.99 etwas über 216 000 000 US $ ein, allein während des Eröffnungswochenendes waren es ca. 30 500 000 US $. In dem gleichen Zeitraum lag die Summe der Kinoeinnahmen weltweit bei ca. 265 000 000 US $, was zusammen bei knapp 482 000 000 US $ in 10 Monaten liegt.




Der Film erhielt neben 5 Oscars („beste Kameraführung“, „bester Schnitt“, „bester Tonschnitt“, „bester Sound“) weltweit 52 weitere Auszeichnungen, u. a. mehrere Golden Globe („bester Film (Drama)“, „bester Regisseur“), fünf Mal den Academy Award (u. A. „Bester Regisseur“) und mehrere Grammy Awards.


Von dem Publikum und den Filmkritikern wurde der Blockbuster weitgehend hochgelobt und als einzigartig und massstabsetzend bezeichnet.

Zudem war der Film in allen Ländern, ausser Großbritannien, in denen er im Kino lief, ein Kassenschlager und ein Hit im Videothekverleih.

Viele der Kritiker bezeichnen den Blockbuster als einen realistischen, fast zu echten Kriegsfilm, manche als den ultimativen Antikriegsfilm, wobei diese Bezeichnung von Geisteswissenschaftlern eher abgelehnt wird und umschritten ist.

Viele Kritiker behaupten, dies wäre die realistischste Gewaltdarstellung und des Krieges, die aus der Filmgeschichte bekannt ist.

In amerikanischen Magazinen wurde berichtet, dass Kriegsveteranen weinend aus der Vorstellung rausgegangen seien, weil es wie „echt“ sei.

Die permanente Betonung der „wahren“ Geschichte durch Marketingmassnahmen, die dem Drehbuch als Vorlage, bzw. als Denkanstoss diente, verleiht dem Film zusätzlichen Charme, der Zuschauer ist umso mehr beeindruckt.

Was den Kriegsfilm besonders auszeichnet ist die detaillierte Gewaltdarstellung, welche das Thema des zweiten Abschnittes dieser Ausarbeitung ist. In keinem Film zuvor wurde Gewalt so lange am Stück gezeigt, auch nicht so schonungslos und hässlich.

Das Zusammenspiel der Charaktere betrachten diese Kritiker als zu schematisch und konstruiert.


Die geschichtliche Genauigkeit und realitätsnahe Darstellung werden auch hoch gelobt – die Kulisse der Landung in der Normandie steht dabei an erster Stelle. Dabei ist sie den Originalfotos von dem Ort mehr als sehr ähnlich und wurde fast identisch nachgebaut.

Die Truppen, die im Film beteiligt sind, entsprechen (soweit es mir möglich war, das zu recherchieren) im Großen und Ganzen den geschichtlichen Aufzeichnungen. Auch die Uniformen, sowie im Film eingesetzten Fahr- und Flugzeuge und die Waffen scheinen „geschichtlich korrekt“ zu sein.

Die Easy Company, um dessen Auftrag es in dem Film geht, hat an der Landung in der Normandie am D-day im Abschnitt des Omaha Beach nach Angaben seitens der amerikanischen Streitkräfte teilgenommen.


3 Filmanalyse


3.1 Filmaufbau


Der Film besteht aus einem kurzen Vorspiel, drei Akten und einem Epilog.

Der Film beginnt mit einem Prolog – ein alter Mann kommt mit seiner ganzen Familie an einem sonnigen Sommertag zum Friedhof Colleville-sur-Mer, fällt neben einem Grab auf die Knie, seine Augen trüben sich mit Tränen, das Gesicht des alten Mannes wird von einer blassen amerikanischen Flagge überblendet, der Zuschauer wird in den 6. Juni 1994 zurückversetzt.

Nach dem Schrecken des Kampfes folgen 110 Minuten relativ ruhiger im Vergleich zu der Anfangssequenz Handlung, die Suche nach dem Soldaten James Ryan im französischem Hinterland nimmt ihren Lauf. Diese wird gelegentlich durch Zusammenstosse mit Wehrmacht- oder SS-Truppen gestört, bei welchen mehrere Mitglieder des Suchtrupps ihr Leben lassen.

Der dritte Akt ist der Kampf um eine strategisch sehr wichtige Brücke, an dem der Gefundene Ryan zusammen mit den Überlebenden der Mannschaft Captain Millers teilnimmt.

Ein Epilog beendet den Film – Private Ryan steht wieder am Friedhof, und fragt mit Tränen in den Augen seine Frau, ob er ein guter Mensch gewesen sei. Durchschimmernde blasse amerikanische Flagge füllt das Bild.


3.2: Charakterdarstellung


Die Truppe wird von Captain John Miller (Tom Hanks) angeführt, der Befehle ohne zu hinterfragen erfüllt, feste moralische Werte und Vorstellungen hat und ein fast perfektes Bild von einem Soldat abgibt. Am Ende des Filmes erfährt der Zuschauer, dass er Geschichtslehrer an einer High School ist. Der Lehrer stirbt als heldenhafter, tapferer, patriotischer, selbstloser Mann.

Nachdem die Soldaten die Landung mehr mit Glück überlebt haben, zweifeln sie an dem Sinn des Vorhabens, einen einzelnen Soldaten in einem fremden Land, mitten im Kriegsgebiet zu suchen. Je weiter die Reise, desto stärker das innere Auflehnen gegen dem Marsch, insbesondere nachdem die ersten Kameraden sterben. Es kommt fast zu einer Meuterei.

Die Charaktere entwickeln sich und zeigen ihr wahres Gesicht im Laufe der Rettungsaktion. Sie sind die „netten Jungs von nebenan“, fast jeder kann sich mit einem von ihnen identifizieren, sie haben eigene Stärken und Schwächen. Sind keine freiwilligen Helden, sie werden teilweise durch die Situation zu solchen gemacht.


Im Gegensatz zu dieser detaillierten Charakterbeschreibung bekommen nur die wenigen deutscher Soldaten in diesem Film ein Gesicht.

Einer von ihnen ist ein Scharfschütze, der den emotionalen katholischen Italo-Amerikaner aus einem Versteck heraus erschießt. Es folgt eine meisterhafte Kameraführung – das Objektiv zeigt den zielenden Deutschen, kein Bösewicht, ein eher gutaussehender Mann mit konzentriertem müdem Gesicht und den Gebete murmelndem Texaner, ebenfalls nur auf den Feind fixiert, Spannung wird erzeugt.

Im Film ist die Kamera häufig auch eine Waffe, die man auf die Aufnahmefähigkeit des Publikums richten kann, um gewisse Einstellungen und Emotionen zu erzielen.

Ein weiterer Deutscher, dem ein Äußeres verliehen wurde, ist ein Gefangener, der mit den Tod des Sanitäters verschuldet, der aber auf einen Befehl vom Captain hin laufen gelassen wird, was zu einem heftigen Streit in de Gruppe führt. Dieser gehört später im Laufe des Filmes zu einem der deutschen Soldaten in der Kampfszene um die Haltung der Brücke und kämpft gegen diejenigen, denen er praktisch sein Leben verdankt.

Die restlichen deutschen Soldaten und SS-Angehörige werden identitätslos und undeutlich, oder hässlich und böse dargestellt. Vor allem in der Endkampfszene werden diese aus sehr weiter Entfernung gezeigt, der Zuschauer nimmt sie aufgrund dessen nicht als wirkliche Menschen wahr.

Eine weitere Besonderheit in der Darstellung der Deutschen, ist ihre Art zu sterben – trotz des gewaltsamen Todes sterben diese schnell und ohne Leiden, durch gezielte und Zufallstreffer oder Bomben.


3.3 Die Landungsszene - Ton, Kameraführung, Schnitt; Gewaltdarstellung im Film


Was den Film so besonders macht, das Publikum schockiert, entsetzt und einnimmt, ist der erste Filmabschnitt.

Dieser Sequenz, die die Landung der Alliierten in der Normandie zeigt, wird in den Kritiken große Bedeutung zugesprochen. Es geht um das Sterben der Soldaten während der Landungsaktion, welche vom Anfang bis Ende gezeigt wird.

Die wichtigsten filmischen Instrumente in diesem Teil sind die Kameraführung und die Soundeffekte, die vor allem im Kino (durch THX oder Dolby Surround) einen sehr starke Wirkung auf den Zuschauer ausüben.

Dem Publikum werden betende, zitternde, kotzende Soldaten in den Landungsbooten präsentiert; erste Toten gibt es kaum die Boote aufgeklappt werden, bei den ersten Schritten im Wasser fallen zahllose weitere.

Man hört das Rauschen der Brandung, Motoren, Schreie der Menschen, Schüsse und „Kanonenhagel“. Der Klang ist gewaltig und schwer anzuhören.

Die Kamera wankt und zittert, ist hektisch, der Betrachter fühlt sich wie ein Kameramann und in das Geschehen miteinbezogen, es ist anstrengend dem Bild zu folgen.

Als Captain Miller unter Wasser gerissen wird, hört man den Lärm nur verzerrt und kaum wahrnehmbar, wie durch Watte, man hat das Gefühl, unter Wasser gezogen oder ohnmächtig zu werden.

Die Kamera geht stetig mit den Truppen vor, der Feind ist unsichtbar, man erkennt nur die Kanonenläufe, die Soldaten sterben, fallen, schreien weiter und werden durch die Luft geschleudert von allen Seiten.

Diese Kampfszene gilt als einmalig in der Filmgeschichte, noch nie zuvor wurde das Massensterben so „real“ und über solche längere Zeit gezeigt.

Die Mischung aus der Maske (echt wirkende Körperteile, Gedärme und Blut), dem Ton, der Kameraführung und dem Schnitt schockiert und bedrückt den Zuschauer und macht den Abschnitt einzigartig.

Viele Zuschauer gaben, diversen Zeitungsartikeln zu Folge, diesem Filmabschnitt die Schuld an den Kopfschmerzen nach dem Ansehen des Filmes.


Was in den gewalttätigen Szenen auffallend ist, dass die amerikanischen Soldaten nicht brutal töten – man sieht wie ein Schuss abgefeuert wird, die Gegner fallen um, ohne Blutspritzen und Qualen.



4 Fazit

Der Film ist u. A. aus dem Grunde sehr interessant zu untersuchen, dass er nicht nur enorme Gewinne erzielte, sondern sehr hoch gepriesen wurde und als eine realistische Kriegsdarstellung von der Masse betrachtet wird. Nur wenige kritisieren die Macher und die vermittelten Botschaften und verstehen den Film als Aufbessern des Ansehens der Armee. Das Bild der ruhig wehenden amerikanischen Flagge am Anfang und am Ende des Filmes sei zu präsent.

Die Filmmacher scheinen die Realität zu entmystifizieren, den Krieg seiner Glorifizierung zu berauben; diesen schonungslos, brutal, sinnlos und hässlich zu zeigen; was einem gesunden Menschenverstand kein Geheimnis sei, um im weiteren Verlauf des Filmes umso wirkungsvoller tiefer verankerte Illusionen und Legenden zu bestärken.



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