Die
Braut von Korinth:
Balladenpräsentation
Liebe Mitschüler und
Mitschülerinnen,
heute stellen wir euch
das Werk „Die Braut von Korinth“ von Johann Wolfgang von Goethe
vor.
In „Die Braut von
Korinth“ geht es um
einen jungen Mann, der mit einer gleichaltrigen Frau verlobt ist. Die
Familie der Braut gehört dem Heidentum an, das heißt, dass sie
keiner monotheistischen Religion angehören. Der Bräutigam ist
ebenfalls ein Heide und kommt in das Wirtshaus seiner zum Christentum
konvertierten Schwiegereltern. Dort wird er von der Mutter empfangen
und ins Gästezimmer gebracht. Ermüdet von der Reise schläft er in
seiner Kleidung auf dem Bett ein, als seine Braut in weißem Kleid
und seltsam blass in sein Zimmer kommt.
Erschrocken und
schamhaft zugleich will sie sofort wieder gehen, doch der Bräutigam
buhlt um sie und lässt sich auch nicht von ihren Warnungen, sich von
ihr fernzuhalten, abschrecken. Sie berichtet von einem Schwur der
Mutter als Dank für deren Genesung. Der Bräutigam versteht nicht,
dass die Tochter dem Kloster versprochen war, da ihre Mutter auf
wundersame Weise geheilt wurde. Sie fragt ihn nach einer Haarlocke,
die er ihr auch gibt.
Sie teilen um die
"Geisterstunde", also gegen Mitternacht, ein nachgeholtes
Hochzeitsmahl mit Brot und Wein. Er versucht sie zu verführen, doch
sie wehrt sich, bis er verzweifelt und sie sich ihm hingibt. Er fällt
geradezu über sie her, doch sie wirkt kalt, weint, wird dann jedoch
leidenschaftlich. Bei der Verabschiedung am nächsten Morgen hört
die Mutter der Braut, die nun eigentlich eine jüngere Tochter mit
dem Gast vermählen wollte, verdächtige Geräusche im Zimmer,
vermutet fremden weiblichen Besuch bei dem Jüngling ein und dringt
in das Zimmer ein.
Erschrocken erkennt sie im Schein der Lampe ihre tote
Tochter, die der Bräutigam noch zu verstecken versucht. Die Tochter
beschuldigt ihre Mutter an ihrem Tod schuld zu sein, da sie diese vor
der Eheschließung ins Kloster gebracht hat. Die Tochter erklärt,
dass das Eheversprechen noch zu heidnischen Zeiten wichtiger ist, als
die christliche Berufung, daher habe sie ihren Bräutigam aufgesucht.
Sie erzählt ihm, er werde sterben und wie sie als Geist
wiedererscheinen. Die Mutter aber, so ihre letzte Bitte, möge sie
und ihn im Tod vereinen, indem sie ihre Leichname verbrennt.
Jetzt kommen wir zu den Balladenkriterien:
Die lyrischen Elemente dieses Werkes sind die Versform,
das heißt, das Werk ist in Versen verfasst worden, und beim lauten
Vorlesen hört es sich rhythmisch an.
Ein episches Element, das man in diesem Werk erkennen
kann ist die Erzählperspektive: Das Werk wird aus der Sicht eines
Außenstehenden erzählt.
Ein dramatisches Element ist, dass es in „Die Braut
von Korinth“ Dialoge gibt. Diese sind zwar nicht auf den ersten
Blick durch Zeichensetzung erkennbar, aber sie ist dennoch vorhanden.
„Die Braut von Korinth“ besteht aus 28 Strophen mit
jeweils 7 Versen. Die Reimform ist eine Mischung aus einem Kreuzreim
und einem umschlingenden Reim. (a-b-a-b-c-c-b)
Im Werk sind viele verschiedene Stilfiguren vorhanden
wie zum Beispiel Metapher, Epipher, hypotaktischer Stil, Ellipse,
Euphemismus.
Die Hauptthemen dieses Werkes sind Tod bzw. Untote und
Religion.
Da die Tochter ein Vampir ist und das Werk dadurch einen
mystischen Hauch bekommt, handelt es sich hier um eine
Schauerballade.
Jetzt werden wir euch die Stelle vorlesen, in der die
Tochter die Mutter bittet die Leiche ihres Bräutigams und ihre zu
verbrennen.