Entwurf einer Unterrichtsstunde im Fach Geschichte
Schule: Schule am Schillerpark
Ofenerstr. 6
13349 Berlin
Schulleitung: Herr Fischer
Lerngruppe: 7a
Datum: 10.03.2016
Zeit: 10:00 – 10:45
Ort: Raum 326
1. Individuelle Kompetenzentwicklung der Lehrenden
Für die gezeigte Stunde wird der eigene Fokus hinsichtlich der individuellen Kompetenzentwicklung vor allem in der Erhöhung der echten Lernzeit durch einen flüssigen Ablauf liegen. Darüber hinaus werden Inhalt und Anforderungsniveaus durch eine entsprechende Differenzierung dem Leistungsvermögen der Schüler und Schülerinnen1 (SuS) auf Grundlage der zuvor diagnostizierten Lernvoraussetzungen der Lerngruppe angepasst.
2. Thema
Themenfeld12: Leben im Mittelalter
Thema der Unterrichtsstunde: Lebenswelt Stadt – die Menschen in einer mittelalterlichen Stadt
Tabellarische Auflistung der Unterrichtssequenz:
3. Kompetenzen und Standards
4. Unterrichtsbedingungen
4.1 Äußere Bedingungen
Die Klasse 7a wird seit Beginn des aktuellen Halbjahres im Teamteaching von mir und einer weiteren Geschichtslehrerin unterrichtet. Dabei findet der Unterricht im Block immer Donnerstags in der zweiten und dritten Stunde statt. Die Klasse besteht aus 26 SuS (12 Mädchen, 14 Jungen), wovon drei SuS einen I-Status ‚Lernbehinderung‘ und ein SuS den I-Status ‚emotional-sozial‘ haben.
Die frühe Unterricht am Tag begünstigt eine hohe Leistungsbereitschaft und ein motiviertes Arbeitsverhalten. Dennoch gibt es Defizite vor allem in Bezug auf das selbstständige Arbeiten und hinsichtlich der sprachlichen Kompetenzen einzelner Schüler (Diagnosematrix). Das Interesse am Fach ist bei vielen SuS gegeben, wobei die Motivation vor allem aufgrund eines sehr positiven Verhältnisses zur Lehrkraft getragen wird.
Schwierigkeiten haben einige SuS hinsichtlich des selbstständigen Arbeitens. Es fällt ihnen noch schwer, Arbeitsaufträge konzentriert zu lesen und sich auf ihre eigenen Denkprozesse zu verlassen. Das zeigt sich im häufigen Nachfragen, obwohl Aufgabenstellungen prinzipiell verstanden wurden, und auch bezüglich richtig gelöster Aufgaben sind die SuS .....[Volltext lesen]
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5. Sachstrukturanalyse
Erst im frühen Mittelalter entwickelten sich erste Städte in Deutschland heraus. Zuvor lebten die Menschen auf dem Land und blieben in ihren Dörfern. Ein Grund hierfür ist der Bevölkerungsanstieg. Dieser führte dazu, dass nicht alle Kinder auf dem elterlichen Hof bleiben konnten. Sie mussten demnach eine Alternative finden, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Manche zogen in die Ferne und besorgten Güter von weither.
Sie wurden Kaufleute. Andere wurden Handwerker, die sich auf die Herstellung von Gebrauchsgegenständen spezialisierten. Die Kaufleute siedelten sich an den alten und neuen Handelswegen an, um ihre Waren feilzubieten. Sie suchten die Nähe von Burgen oder Bischofssitzen. Auch die Handwerker blieben nicht in den Dörfern, sondern siedelten sich an Orten, wo sie günstig Rohstoffe kaufen und ihre Produkte verkaufen konnten.
Sie ließen sich in den Kaufmannssiedlungen nieder, wo sie für die Kaufleute, Bischöfe und Burgherren, aber auch für Bauern der nahe gelegenen Dörfer arbeiteten. Auf diese Art entstanden nach und nach immer mehr Städte. Darüber hinaus bemühten sich Grundherren selbst neue Städte zu gründen. Herr einer Stadt zu sein bedeutete zusätzliche Einnahmen in Form von Zins und Zoll.
Die Fürsten versuchten Handwerker und Kaufleute anzulocken, indem sie ihnen besondere Vorrechte und Freiheiten einräumten.3 Bürger einer Stadt zu sein bedeutete also frei zu sein.4 Im Gegensatz zu einem Bauern auf dem Land, der von seinem Grundherren ein Lehen bekam, dafür bezahlen und zusätzlich Frondienste verrichten musste, bot die Stadt die Möglichkeit, als freier Bürger zu leben.
Im Laufe der Zeit gelangten die Bürger, meist Gewerbetreibende, zu Wohlstand und erkämpften sich ihre Unabhängigkeit von ihren kirchlichen und adeligen Stadtherren. Im Hochmittelalter war der Großteil der Städte weitgehend unabhängig, und das freie Bürgertum begann, sich als dritter Stand neben Bauern und Adel zu etablieren. Bürger war, wer in der Stadt oder in ihrem Gebiet über Grundbesitz verfügte; ausgeschlossen aus dem Kreis der Bürger waren Arme, das Gesinde, Gesellen.
Bürger hatten das Bürgerrecht, d. h. sie durften Handel und Gewerbe treiben, am politischen Geschehen der Stadt teilnehmen, und sie erfuhren Schutz seitens der Stadt.
Ein wichtiges Privileg der Städte war der Markt im Zentrum jeder Stadt. Das Marktgeschehen wurde durch die Marktordnung festgelegt, um Streitigkeiten zu verhindern, z.B. Festlegung von Maßen und Gewicht von bestimmten Waren.5 Ein Richter, der im Auftrag der Stadt handelte, überwachte die Einhaltung der Marktordnung und richtete bei Missachtung. Auch Bauern waren zu der Zeit auf sogenannten Nebenmärkten in der Stadt anzutreffen, um ihre Erzeugnisse wie Obst, Milch .....
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Die hierfür eingesetzten Texte sind sprachlich entlastet und leicht verständlich, um allen SuS ein positives Lernerlebnis zu ermöglichen. Es erfolgt demnach keine umfassende Personendarstellung, sondern lediglich ein kleiner Ausschnitt, der im Bezug zum Thema „Markt“ steht.
7. Die Begründung der Lehr- und Lernstruktur – didaktische Entscheidung und methodischeUmsetzung
Didaktische Entscheidung
Laut Rahmenlehrplan6 sollen sich die SuS auch mit der Lebenswelt Stadt (im Mittelalter) und mit den Rollen der Menschen, die in einer Stadt leben auseinandersetzen. Sie sollen so unterschiedliche Perspektiven verschiedener Gruppen in konkreten historischen Situationen und deren Standortgebundenheit erkennen.7
Gleichzeitig hat dieses Thema einen Gegenwartsbezug zur Lebenswelt der SuS, denn auch sie wohnen in einer Stadt, in der unterschiedliche Bevölkerungsgruppen leben, die sich zu einer Gemeinschaft zusammenschließen und sich so Vorteile erhoffen. Damals wie heute bieten Städte den Menschen unter anderem die Chance auf eine Arbeit. Gleichzeitig wird deutlich, dass jeder Bürger einer Stadt gewisse Rechte und Pflichten hat, die ein gemeinsames, friedliches Zusammenleben regeln.
Jeder Mensch ist Teil einer Gemeinschaft, trägt seinen Anteil am Gemeinwohl und ist Teil des Stadtbilds.
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Sicherung
Die Sicherung erfolgt durch die Präsentation der Plakate. Je nach Anzahl der SuS wird jedes Thema doppelt vergeben. Präsentiert wird von den leistungsschwächeren SuS, um diese aktivieren. Die SuS sollen ihre Person dabei aus der ‚Ich-Perspektive‘ vorstellen, um ein vertiefte Perspektiveinnahme mit spielerischem Charakter zu ermöglichen. Die leistungsstärkeren SuS bilden die Kontrollgruppe und ergänzen die Ausführungen.
Abschließend gibt es eine ritualisierte Feedbackrunde, in der das Arbeitsverhalten der SuS mündlich beurteilt wird. Gute SuS werden gelobt und andere erhalten Verbesserungsvorschläge. Diese Methode motiviert die SuS, sich in der nächsten Stunde wieder anzustrengen.
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport (Hrsg.): Berliner Rahmenlehrplan für die Sekundarstufe I – Geschichte. Berlin 2006.
Schulbuch. Entdecken und Verstehen 7/8. Cornelsen Verlag 2003.
Schulbuch. Zeitrei.....
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Seid gegrüßt! Ich bin Erik Kadi. Ich bin der Richter der Stadt. Am Markttag habe ich immer viel zu tun. Immer wieder kommt es vor, dass ein Händler seine Kunden betrügt. Dann mache ich kurzen Prozess. Meistens wird der Übeltäter von dem Betrogenen direkt zu mir geführt. Dann höre ich mir die Vorwürfe und die Zeugen an. Beispielsweise hat am letzten Markttag eine Bauersfrau Butter verkauft und sich nicht an das Gewicht und den Preis, der von der Marktordnung vorgeschrieben ist, gehalten.
Daraufhin habe ich sie für den Rest des Markttages an den Pranger ketten lassen. Dort konnte sie dann über ihr Vergehen nachdenken, während sie von den anderen Menschen verlacht und verspottet wurde. Ihr denkt, ich wäre zu hart? Ihr müsst verstehen, dass ich so etwas nicht durchgehen lassen kann. Ansonsten würde ein solches Verhalten Schule machen und die Leute würden sagen, dass man in dieser Stadt betrogen würde.
Das Ansehen der ganzen Stadt hätte darunter zu leiden. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die ich verhandle. Schwere Strafen, wie die Todesstrafe, dürfen wir in der Stadt sowieso nicht aussprechen. Es geht einfach darum, die Marktordnung und das friedliche Zusammenleben aufrecht zu erhalten. Ach ja, Waffen dürfen am Markttag nicht mit in die Stadt gebracht werden.
So, ich werde mich jetzt zu meinem Richterplatz begeben und auf Kundschaft warten.
Seid gegrüßt! Mein Name ist Ulrich Pfeffer. Ich bin ein Händler, genauer gesagt ein Gewürzhändler. Ich reise viel, um Gewürze aus fremden Ländern zu besorgen. Wenn ich in die Nähe einer Stadt komme, warte ich bis Markttag ist. Die Stadt hisst dann die rote Fahne, und ich stelle mich mit meinem vollbepackten Planwagen in der Schlange an, um in die Stadt gelassen zu werden.
Wir Händler werden am Stadttor kontrolliert, damit wir nichts Unerlaubtes in die Stadt bringen. Ich reise nicht allein. Ich habe immer bewaffnete Knechte bei mir, die mich vor Überfällen schützen sollen. Am Tor müssen wir Zoll für unsere Waren bezahlen, dafür bekommen wir einen Stand in der Stadt, genießen deren Schutz und können sicher sein, dass der Markt ordentlich geführt wird.
Beispielsweise darf niemand am Markttag vor Marktbeginn innerhalb einer Meile um den Markt etwas verkaufen.
Bevor wir unsere Waren verkaufen können, müssen wir noch zur städtischen Waage, wo unsere Waren gewogen werden und ausgerechnet wird, was wir an Zoll zu zahlen haben. Dann bauen wir unsere Stände auf. Von den Schmieden in der Stadt können wir unsere Pferde beschlagen lassen und die Beutler nähen uns neue Taschen. Als Gewürzhändler kann man sich schon so einiges leisten.
Schließlich brauchen die Menschen Gewürze nicht nur wegen des Geschmacks, nein, vor allem um ihre Lebensmittel haltbar zu machen. Ah, ich muss mich jetzt wieder um meine Kundschaft kümmern und .....
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Deshalb werde ich jetzt auch wieder in meine Wechselstube gehen und meinen Geschäften nachgehen.
Sei gegrüßt! Ich bin Hendrick Wolle. Ich bin ein Kaufmann, der hier in der Stadt sein Geschäft hat. Ich verkaufe Stoffe aller Art. Manche bekomme ich aus fremden Ländern geliefert. Diese sind recht teuer, aber die Reichen aus der Stadt sind bereit, stolze Preise zu zahlen. Ich selbst gehöre auch zur reichen Schicht dieser Stadt. Heute am Markttag baue ich meinen Stand im Saal des Rathauses auf.
Nur den Vornehmen der Stadt wird dies gestattet. Ich habe hier auch einiges zu sagen. Ich bin Mitglied im Stadtrat und mitverantwortlich, dass auf dem Markt alles mit rechten Dingen zugeht. Hierfür haben wir die Marktordnung erlassen. Dort steht drin, welche Maße und Gewichte eingehalten werden müssen. Außerdem ist es den Händlern verboten, vor Beginn des Marktes Waren innerhalb einer Meile um die Stadt zu verkaufen.
Dies muss so sein, weil es sonst wohl zu Streitereien unter den Händlern kommen würde. Am Markttag kann ich selbst auch feine Stoffe kaufen, die ich hier in der Stadt an die Gewandtschneider oder die Stadtfrauen weiterverkaufen kann. Manchmal kommen Händler von weither und bringen Seide aus dem Orient mit, das ist immer etwas Besonderes. So, ich werde mich jetzt wieder an die Arbeit machen und meinen Gehilfen mal ein wenig Dampf machen, der Markt geht gleich los.
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7 Ebenda. Seite 25.
8 Gudjons, H. (Hrsg.): Handbuch Gruppenunterri.....
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