Die Besonderheiten des Banatschwäbischen als Mundart
DIE BESONDERHEITEN DES BANATSCHWÄBISCHEN ALS MUNDART
Verfasser:
Universität Wien,
Februar 2015 Lehrveranstaltung: Einführende Übung Sprache
Übungsleiter: Mag. Dr.
Nr. d. LV:
Matrikelnr. d. Verf.:
Semester: Sommer 2014
Inhaltsverzeichnis
Einleitung .3
Historische Entwicklung des Banatschwäbischen .3
Was macht das Banatschwäbische zur Mischmundart? .5
Moselfränkische und bairische Merkmale des Banatschwäbischen 7
Der banatschwäbische Wortschatz – Entlehnungen 8
Merkmale des Banatschwäbischen in der Morphologie 9
Fazit 11
Anhang des Korpus 11
Literaturverzeichnis .12
Einleitung
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Herausbildung des Schwäbischen als Mundart im Banat zu untersuchen und dabei seine Besonderheiten zu erläutern. Ich gehe davon aus, dass das Banatschwäbische sich hauptsächlich aus dem Moselfränkischen und Bairischen herausgebildet hat, jedoch mit einigen Veränderungen.
Für die Herausarbeitung der Merkmale und den kurzen historischen Überblick zur Entstehung des Banatschwäbischen dienten mehrere Internetquellen, wie auch zahlreiche Zeitungstexte aus den 1960er und 1970er Jahren und aus der Zeitspanne 2014 bis 2015. Aus diesen in Mundart verfassten Texten konnte ich eine Analyse der Besonderheiten dieser Mundart aufstellen.
Interessant hierbei sind die phonetischen, lexikalischen, morphologischen und syntaktischen Merkmale, die daraus zu entnehmen sind und welche einen eindeutigen Unterschied zur Standardsprache aufweisen.
Es ist interessant zu verfolgen, wie diese Mundart entstanden ist und sich weiterentwickelt hat. Außerdem ist auch die Tatsache überraschend für mich, dass das Banatschwäbische als Mundart im Banat auch heute noch gesprochen wird, obwohl es leider immer weniger Rumäniendeutsche gibt, die hier geblieben sind und in ihrer Mundart sprechen. Dass das Banatschwäbische aber auch im 21. Jahrhundert noch immer Anwendung findet, lässt sich eindeutig aus den wöchentlichen Beiträgen in dieser Mundart im Rahmen der ADZ – Banater Zeitung erkennen.
Historische Entwicklung des Banatschwäbischen
„Die ‘Schwaben‘ genannten deutschen Siedler im habsburgischen Südosten stammen nur zum Teil aus dem heutigen Baden-Würtemmberg“.1 Die meisten wanderten aus verschiedenen Teilen Deutschlands oder aus dem Elsaß und Lothringen aus. „Der Begriff ‘Banatschwaben’ wurde nach dem Vertrag von Trianon, zuerst 1922 vom Grazer Geographen Robert Sieger und vom Stuttgarter Journalisten Hermann Rüdiger verwendet“ und als solcher erst ab 1930 verwendet.2 Der Germanist Johann Wolf meint, die Banater Mundarten seien vor allem Mischmundarten, größtenteils westmitteldeutsche und weniger oberdeutsche Mundarten.3Die Banatschwäbische Mundart kennzeichnet sich durch die hochdeutsche Lautverschiebung, ähnelt dem Pfälzischenund Saarländischen, hat jedoch Elemente aus dem Fränkischenund Hessischen.
Das geographische Gebiet des Banatschwäbischen umfasst das rumänische Banat, einen Teil Serbiens und Ungarns, wie das aus der unten angegebenen Landkarte zu erkennen ist.
Abb. 1.: Die geographische Erstreckung des Banatschwäbischen4
Das Banatschwäbische umfasst folglich eine Anzahl von Dialekten, welche sich durch die Mundarten der unterschiedlichen Herkunftsgebiete kennzeichnen, aus denen die deutschen Einwanderer im 18. Jahrhundert ins Banat übersiedelten. Die meisten dieser Einwanderer kamen aus moselfränkischen und rheinfränkischen Gebieten, auch aus südfränkischen, ostfränkischen, schwäbischen, alemannischen aber auch aus dem Westfälischen.5 Diese Einwanderer verständigten sich am Anfang in sechs verschiedenen Mundarten, je nach dem Gebiet, aus dem sie stammten.
Trotzdem schließen die meisten Mundartenforscher, dass die zu diesem Zeitpunkt gesprochene Mundart im Banat hauptsächlich aus dem Moselfränkischen abstamme. Im Laufe der Jahre fanden Ausgleiche zwischen diesen sechs Mundarten statt, damit sich die Übersiedler untereinander verständigen konnten, sodass das heutige Banatdeutsche eine Mundart ist, die sich der Hochsprache nähert.
Die Vorfahren der Banatschwaben kamen vor rund 300 Jahren aus verschiedenen Teilen Deutschlands. Der Großteil stammte aber aus dem süd-westdeutschen Sprachraum. Im Laufe der Zeit haben sich in den banatschwäbischen Siedlungsgebieten Mischmundarten herausgebildet, die teils moselfränkisch, teils rheinfränkisch, teils bairisch-österreichisch geprägt sind“.6 Hans Gehl verwendet absichtlich in seinem Interview den Begriff Mischmundarten, da es – seiner Meinung nach - keinen einheitlichen banatschwäbischen Dialekt gebe.
Weiterhin meint Gehl, dass das Moselfränkische und dessen Einfluss auf die Mundarten der Banatschwaben von Bedeutung sei.
Folglich wird ersichtlich, dass im Falle einer Mundart nie von einer einheitlichen, einzigen Mundart die Rede sein kann, da diese immer Einflüsse aus den ursprünglichen Gebieten der Sprecher und Anpassungen an den neuen Sprachraum, Banat, enthalten. Erkenntlich wird jedoch, dass das Banatschwäbische hauptsächlich in dem Moselfränkischen seine Wurzeln hat.
Was macht das Banatschwäbische zur Mischmundart?
Regionalbedingt weist das Banatschwäbische lexikalische Differenzen auf, was es als Mischmundart definiert. Im Folgenden möchte ich die charakterisierende Merkmale der Region skizzieren. Hierzu ziehe ich die Mundarten aus verschiedenen Ortschaften aus den Landkreisen Arad, Temesch und Karasch-Severin in den Vergleich.
Im Banat redet man eine ostfränkische Mundart, mit dem Diminutivsuffix -la, Vegala, Pl. Vegali (= Vögelchen) und mit st im In- und Auslaut: Kaste, du musst. Trotz mancher lautlicher Vielfalt, wie zum Beispiel heim, heem, hem, haam, hoom, weisen die Banater Mundarten heute eine große Einheitlichkeit auf. Es wurden die drei Genera des Numerales zwei: zwe, zwo, zwei und der Einheitsplural -et im Tempus Indikativ Präsens beibehalten: mier, ier, sii maajet (= wir, ihr, sie mähen), ähnlich wie es zwischen Schwarzwald und Bodensee zu hören ist.7
In Ortschaften wie Temeswar, Busiasch, Gataja u.a. hat sich eine bairisch-österreichische Mundart durchgesetzt, wodurch viele primäre Merkmale des Bairischen aufgegeben werden, wie z. B. Die Diphtonge ia (liap statt lieb) und ua (pruada statt Bruder).8 Das Präteritum voːr von sein entspricht dem Südmoselfränkischen und kommt nur in einigen Banater Mundarten vor, wie sie in Dudeştii Noi, Neupetsch, Deutschsanktpeter und Sackelhausen gesprochen werden.
Von haben gibt es das Präteritum mit moselfränkischen Elementen (Billed iç haːt, Pischkia iç hat). In Liebling wird das Präteritum häufiger verwendet, auch wollen und sagen werden mundartsprachlich in der Präteritum Form (iç volt bzw. iç saːt) angewandt. Es findet eine Reduzierung der Endung des Infinitivs –en auf –ә statt, welche charakteristisch für den deutschen süd-westlichen Sprachraum ist: maxә statt machen.
In Paulisch wird für sehen der Infinitiv seːnә (mit –n + ә) verwendet; dieses Phänomen kommt sonst nur im Sprachgebrauch der südfränkischen Nachbarorten nördlich der Marosch vor.9 Im Banat kommt das Perfektpartizip fun/ fon, welches die Banatschwäbische Entsprechung von gefunden darstellt, nur isolliert vor (z. B. in Perjamosch). In den anderen Gebieten (z. B. in Dudeştii Noi) ist die Form kfun/ kfon allgemein vorherrschend.10
Die sprachlichen Besonderheiten des Banatschwäbischen als Mischmundart werden in folgender Tabelle im Vergleich mit dem Hochdeutschen veranschaulicht:
Moselfränkische und bairische Merkmale des Banatschwäbischen
Da laut Sprachforscher das Moselfränkische und das Bairische als deutsche Mundarten eigentlich die grundlegende Mundarten zur Herausbildung des Banatschwäbischen im Großen und Ganzen sind, werden hier die wichtigsten Merkmale dieser Mundarten in einer Tabelle aufgereiht, welche ins Banatschwäbische übernommen wurden.
5. Der banatschwäbische Wortschatz - Entlehnungen
Zum typischen Wortgut aus den Banater Mundarten zählen z. B. die Modaladverbien aarich, stark und hart: Sie stehen für ‛sehr’ und dienen der Steigerung: aarichgut, hartgfror, stark geere; hart lache auch für ‛laut lachen’.
In Bezug auf die Aussprache wird im primären und sekundären Auslaut der Vokal e als Schwa-Laut ausgesprochen.
Im Wortschatz tauchen typische Komposita auf: ‛Sodabikarbonat’, Fechtemacherei von ‛fechten’, nicht im Sinne von ‛hausieren’ oder ‛betteln’, sondern ‛ohne Ziel herumstreifen’. Das Substantiv Modi darf in den Banater Mundarten nicht nur auf Kleidertracht, Zeitgeschmack bezogen werden. Man könnte es mit ‛Sitte, fester Lebensstil der Gemeinde, herkömmliche überlieferte Ordnung innerhalb der Gemeinschaft’ übersetzen: Des ist so Modi/Das ist so Mode. De Schlickser han bedeutet ‛Schluckauf haben’; kriwwle ‛kribbeln, jucken’.
Die Kausaladverbien for das, for drum und das Zweckadverb defor, dafor stehen für ‛deshalb, darum, dafür’ standardsprachlich, und die Interrogativpronomen was for / was forche bedeuten ‛was für, (was für) welche’. Für das Demonstrativpronomen ‛selber’ bzw. ‛jener’ ist sell, seller, sels (lb > l assimiliert) gebräuchlich; sellmols ‛damals’. Das Pronominaladverb derdriwwert bedeutet ‛darüber’, während ‛woraus’, ‛woran’, ‛worauf’ den Dialektformen aus was, an was, uf was entsprechen.
Die für die Stadtmundarten typischen Ausdrücke stammen mehrheitlich aus dem Bairisch-Österreichischen: staad im Sinne von ‛langsam, ruhig’ (sei staad); Beistand ‛Trauzeuge’; beidle ‛beu-teln, schütteln’; Bovist/Trapist öst. für ‛Staubpilz’; Falott/-e ‛Gauner’; Fisimatenten ‛Winkelzüge, Quertreibereien’; Gfries ‛abstoßendes Gesicht’; Grienzeich < österr. ‛Sup-pengrün’; Grammeln ‛Grieben’; Grammelpogatscheln ‛Griebenkuchen’; Germ, dial. Ger-we ‛Hefe’; Haderlum ‛Taugenichts’; sich gfretten ‛sich plagen, mühen’; Ha(r)mur ‛Hu-mor’; Hallodri ‛leichtsinniger junger Mensch’; kaschulieren ‛sich einschmeicheln, hofie-ren’; Kredenz ‛Anrichte, Küchenkredenz’, vgl. dazu auch das Verb kredenzen ‛Wein, Erfrischung aufwarten’; Krischpindl ‛ein kleiner, kränklicher, schwacher Mensch’; Professionist ‛Handwerker, Facharbeiter’.
Es erscheinen auch direkte Entlehnungen aus den Nachbarsprachen, mit denen die deutschen Bewohner des Banats in Berührung kamen. Viele der Ausdrücke aus der rumänischen Verwaltungssprache sind ihrerseits Entlehnungen, daher ist eine eindeutige Zuordnung oft schwierig. Adewerintza ‛Bestätigung’ (aus rum. adeverinţă, dasselbe); Administrator ‛Verwalter’; Aprozar ‛Gemüseladen’; Brigadier ‛Leiter einer Arbeitsbrigade’; Buletin ‛Personalausweis’; Bunda ‛Hirtenpelzmantel’; Defekt ‛Panne’; Dispensar ‛Ambulatorium’; Dossar ‛Dossier, Akte’; Fridschidär ‛Kühlschrank’; Gaschka ‛Sippschaft, Bande’; Inventar ‛Inventur’; Karnet ‛Führerschein’ (von rum. carnet); (im) Kollektiv ‛Kollektivwirtschaft’; Konkurs for Weinverkoschte ‛Weinkostproben-Wettbewerb’; Kontabil ‛Buchhalter’; Kontrakt ‛Vertrag’; Koperatiwa ‛Genossenschaft’; Kunschtatierung ‛Beobachtung, Feststellung’; Maschur ‛Oberfeldwebel’ (Kurzform < rum. sergent-major); Mertscholog ‛Warenkenner, Warenagent, Warenhändler’; Mamaliga ‛Maisbrei’ (in Siebenbürgen als Pallukes und in Österreich als Sterz bekannt); Metsch ‛Spiel’ (< das Rumänische meci); Miliz (früher) ‛Polizei’; multzam, Ortak! ‛danke, Kumpel! ’; operativ ‛tätig eingreifend, wirksam, wirkungsvoll’; Permis ‛Passierschein, Erlaubnis, Genehmigung’; Persekutor (früher: Reitschandar) ‛berittener Gendarm im Vorkriegsrumänien’; Bostan ‛Kürbis, Wassermelone’ (von rum. bostan); Preschedintje ‛Präsident, Vorsitzender, Obmann’; present ‛anwesend’; Promovierung von Frauen ‛Frauenförderung’ (< rum. promovarea femeilor); Remorka ‛Traktoranhänger’; Reputation ‛Leumund, Ruf’; Responsabil ‛Verantwortlicher’; schedintza(s) ‛Sitzung(en), Besprechung(en)’; Schoferschul ‛Fahrschule’; Schofsbrinse ‛Schafkäse’ (rum. brânză ‛Käse’); Schudetz ‛Verwaltungskreis, Verwaltungsbezirk’ (rum. judeţ); Selwerporträt, auch Autoportret ‛Selbstbildnis’ (rum. portret); Telewisor ‛Fernsehgerät’; Tschitro ‛zitronenhaltiges Fruchtsaftge-tränk’.
Zu den ungarischen Einflüssen in der banatschwäbischen Mundart zählen: Gatjehosen ‛lange leinene Männerunterhose’ (als Kompositum aus der öst. Militärsprache; Kokosch ‛Hahn’ (ung. kakas, aber auch rum. cocoş); másik Seitn ‛die andere Seite’ (direkt oder indirekt aus dem öst. Deutsch Maschikseite); Mosi ‛Kino’ (ung. mozi); Owoda, Owida ‛Kindergarten’ (ung. óvoda); Paprikasch ‛Gulasch’ (ung. paprikás, das von ung. paprika abgeleitet ist); Hinglpaprikasch ‛Hühnergulasch mit viel rotem Paprika’; Tauwepaprikasch ‛dasselbe mit Taubenfleisch’12
6. Merkmale des Banatschwäbischen in der Morphologie
Auf der morphologischen Ebene dieser Mundart muss erwähnt werden, dass der Formenbestand der substantivischen Deklination im Gegensatz zur Standardsprache reduziert ist.
Unterscheidung nur zwischen Singular und Plural de/es Daach, die Deech – das Dach, die Dächer (Stammvokal wird im Pl. gehoben);
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Bei Verben werden die Tempora, Präsens, Futur und Perfekt verwendet: ich laaf, ich wer gehn, ich han gschlof, ich sin gelaaf/ich laufe, ich werde laufen, ich habe geschlafen, ich bin gelaufen;
Kürzung der Verbformen-> Zusammenfallen der 1. Person Sg. und Pl. und 3. Person Pl.:
SEIN
HABEN
GEHEN
ich sin
ich han
ich gehen
du bist
du hast
du gehst
er is
er hat
er geht
mir sin / sein
mir han
mir gehen
(d)ihr sid / seid
(d)ihr hat
(d)ihr geht
sie sin / sein
sie han
sie gehen
SEIN
HABEN
GEHEN
bei Partizipialformen ist eine Reduzierung der Endung –en zu bemerken oder ganz wegfällt: gfunn (gefunden), gesiehn (gesehen), getrieb (getrieben), gschoss (geschossen) und gholf (geholfen);
Ablautbildung ist vorhanden, aber manche haben abweichend von der Standardsprache ein starkes oder schwaches Partizip: winsche – gewunsch (wünschen), leide – gelitt (läuten) – stark; denge – gedenkt (denken) sowiescheine – gscheint (scheinen) – schwach;
einige Partizipien kennzeichnen sich durch den Schwund von –ge: : er is kumm, hat gess, gen, und is gang für er ist gekommen, hat gegessen, gegeben und ist gegangen;
Konjunktiv II wird umschrieben mit mögen und tun: Wann er etwas aarweide tet, meecht er aach etwas han (Wenn er arbeiten würde, dann hätte er auch etwas);
eigenständige Konjunktivformen: ich häzz, ich wär;
Passivbildung durch gen/gin (geben): Der Wein is getrunk gen (Der Wein ist getrunken worden);
Vorliebe für Zusammensetzungen in der Wortbildung: Gelriib fürgeeli Riib (Gelbe Rübe) oder gischtrowed für gischter owed (gestern Abend); Sternblum (‚eine Blume, die aussieht wie ein Stern‘) für Narzisse;
Verbalsuffix –le: torgle (taumeln) und –re in fludre (reinemachen)
Adjektivbildung durch Suffixe –lich oder –ich: artlich (sonderbar) und glanzich(glänzend), ein Sonderfall sind die Adjektive, die auf –sich von mhd. –sic enden wie auswendsich (auswendig);
wenige Präfixe: ent-, er-, zer- sind selten, ver- und ge- überwiegen, sich grfreie (sich freuen), verschrecke (erschrecken) oder verzähle (erzählen).13
Einige der bekanntesten Redensarten und Sprichwörter aus dem Alltagsleben der Banater-Schwaben werden in der nachstehenden Tabelle kurz angegeben und nebenan in der Standardsprache vermerkt.
Fazit
Vorliegende wissenschaftliche Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt zu beweisen, dass das Banatschwäbische eine Mischmundart ist, die sich hauptsächlich aus dem Moselfränkischen herausgebildet hat. Erstaunend war dabei festzustellen, dass diese Mundart trotz massiver Auswanderung der Rumäniendeutschen aus dem Banat von den 90.er Jahren bis heute in die BRD noch immer gesprochen wird.
Ein eindeutiger Beweis hierfür sind die periodischen Beiträge in der „Pipatsch“ im Rahmen der Banater Zeitung.
Weiterhin wurde beabsichtigt, dass die Besonderheiten des Moselfänkischen und ihre Verankerung im Banatschwäbischen hervorgehoben und erläutert wurden. Außerdem wurde auch auf zahlreiche Entlehnungen aus den benachbarten Sprachen im Banat ins Schwäbische eingegangen, wobei durch einige Beispiele aus dem Bayrisch-Österreichischen, Rumänischen und Ungarischen auf die Besonderheit dieser Mundart aufmerksam gemacht wurde.
Zuletzt wurden die Merkmale des Banatschwäbischen auf morphologischer und lexikalischer Ebene erwähnt und durch einige Beispiele in Bezug auf die Standardsprache kurz erläutert.
Anhang des Korpus
Neue Banater Zeitung:
Uf’m Motorpizikl, NBZ, 1. November 1969
Schwäbische Urwüchsigkeit, NBZ, 2. November 1969
Dr vrlorni Badeanzuch, NBZ, 8. November 1969
De Pipatsch Dorbesm, NBZ 25. Oktober 1970
Die Angscht, NBZ, fehlendes Datum
Banater Zeitung:
E Feschtschmaus:Kerbsesupp, BZ, 18. Februar 2015
Eene Fuss is gewaxt, BZ, 28. Januar, 2015
De Traam vum gute Esse, 4. Februar 2015
Vanillikränzle in der Schuhschachtl, BZ 15. Oktober 2014
Vun der Korbflechterei, BZ 22. Oktober 2014
Die Schwoweleit gfreije sich!, BZ 5. November 2014
In de Herbst nin gschunkelt, BZ 29. Oktober 2014
Iwer Scholle un Staab, BZ 26. November 2014
Jedem noh seim Guste, BZ 10. Januar 2015
Die Red verschlaa, BZ 14. Januar 2015
De Messwein, BZ 21. Januar 2015
8. Literaturverzeichnis
Sekundärliteratur:
Gehl, Hans: Sprachgebrauch – Sprachanpassung. Eine Untersuchung zum heutigen Gebrauch der deutschen Sprache in Westrumänien und zur sprachlichen Anpassung der Donauschwaben, Tübingen, 1998.
Kottler, Peter: Die Grundformen des Verbs in den Banater Mundarten Rhein – und Moselfränkischer Prägung, Temeswar, 1977.
Wolf, Johann: Banater Deutsche Mundartenkunde, Bukarest, 1987.
Internetquellen:
Hans Gehl in Donauschwäbische Dialekte in: nemzetisegek/nemetek/die_donauschwaben/pages/017_Donauschwabische_Dialekte.htm, Zugriff am 12.11.2014
, Zugriff am 15.01.2015
1 Gehl, Hans: Sprachgebrauch – Sprachanpassung. Eine Untersuchung zum heutigen Gebrauch der deutschen Sprache in Westrumänien und zur sprachlichen Anpassung der Donauschwaben, Tübingen 1998, S. 143.
2 Ebenda.
3 Wolf, Johann: Banater Deutsche Mundartenkunde, Bukarest 1987, S. 24.
4 4, Zugriff am 24.10.2014
5 vgl. Gehl, Hans: Sprachgebrauch – Sprachanpassung. Eine Untersuchung zum heutigen Gebrauch der deutschen Sprache in Westrumänien und zur sprachlichen Anpassung der Donauschwaben, Tübingen 1998, S. 144.
6 Hans Gehl in Donauschwäbische Dialekte in: nemzetisegek/nemetek/die_donauschwaben/pages/017_Donauschwabische_Dialekte.htm, Zugriff am 12.11.2014
7 Gehl, Hans: Sprachgebrauch – Sprachanpassung. Eine Untersuchung zum heutigen Gebrauch der deutschen Sprache in Westrumänien und zur sprachlichen Anpassung der Donauschwaben, Tübingen 1998, S. 146.
8Kottler, Peter: Die Grundformen des Verbs in den Banater Mundarten Rhein – und Moselfränkischer Prägung, Temeswar, 1977., S. 2.
9Kottler, Peter: Die Grundformen des Verbs in den Banater Mundarten Rhein – und Moselfränkischer Prägung, Temeswar, 1977., S. 10.
10Kottler, Peter: Die Grundformen des Verbs in den Banater Mundarten Rhein – und Moselfränkischer Prägung, Temeswar, 1977., S. 15.
11 ebenda
12 vgl. Dialektologie%20zwischen%20Tradition%20und%20Neuans%C3%A4tzen%20%20Beitr%C3% A4ge% 20der%20 .%20-%20Google%20C%C4%83r%C5%A3i.html, Zugriff am 12.02.2015