Installiere die Dokumente-Online App

word image
Fachbereichsarbeit

Fachbere­ichsarbe­it: Ursachen und Folgen der Berliner Mauer im Kalten Krieg

8.609 Wörter / ~20 Seiten sternsternsternstern_0.75stern_0.3 Autor Julia M. im Mrz. 2012
<
>
Upload File
Dokumenttyp

Fachbereichsarbeit
Geschichte / Historik

Universität, Schule

BG/BRG St. Veit an der Glan

Note, Lehrer, Jahr

2011

Autor / Copyright
Julia M. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.20 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.75stern_0.3
ID# 15904







1. Politische Stimmung Deutschlands vor der Mauer

1.1 Die Situation seit dem Zweiten Weltkrieg

Der 7. Mai 1945 war Ende und Anfang zugleich. An diesem Tag kapitulierten die

Deutschen und somit war der Zweite Weltkrieg vorbei. Die zwölf langen Jahre der

Angst und des Terrors, aufgrund der nationalsozialistischen Herrschaft, waren

beendet.1

Am 5. Juni 1945 übernahmen die vier Siegermächte mit der Berliner Deklaration

die Oberste Regierungs- bzw. Staatsgewalt in Deutschland, auch "supreme

authority" genannt. Die vier Siegermächte waren die USA, die Sowjetunion,

Großbritannien und Frankreich, welche sich vier unterschiedlichen große

Besatzungszonen teilten. Auch Berlin wurde in vier Zonen eingeteilt. Der Alliierte

Kontrollrat bestand aus den vier Oberbefehlshabern, welche sich die Vollmacht

über Deutschland teilten.

Vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 fand die Potsdamer Konferenz statt, in der

sich die Siegermächte auf politische Grundsätze für Deutschland einigten:

Entnazifizierung, Dezentralisierung, Dekartellisierung, Entmilitarisierung und

Demokratisierung. Die zuerst in Potsdam demonstrierte Einigkeit, welche die

Ablehnung gegen den Nationalsozialismus betraf, fing an zu bröckeln. Die Vier

Mächte konnten sich bei der Durchführung der Entnazifizierung nicht einigen.

Aufgrund des weltpolitischen Gegensatzes zwischen der UdSSR und den

Westmächten beginnt sich Deutschland allmählich zu spalten.

Aufgrund des "Marshallplans", den ich im nächsten Punkt näher erläutern werde,

da er zur Versorgung der Bevölkerung viel beitrug, gab es in den westlichen Teilen

Deutschlands eine Währungsreform. Die Sowjetunion, die bewusst auf die

Teilnahme des Plans verzichtete, reagierte ebenfalls mit einer Währungsreform

am 23. Juni 1948 in deren eigenen Zonen. Am 24. Juni 1948 veranlassten die

Sowjets die Blockade Berlins und unterbrachen somit die Land- und

Wasserverbindungen nach Berlin. Damit Berlin trotz der Blockade versorgt werden

konnte, organisiert der US-Militärgouverneur, Lucius D. Clay, eine Luftbrücke,

dessen Flugzeuge als die "Rosinenbomber" noch heute bekannt sind. Es war ein

1 Vgl. 12.01.2011.

3

erster Höhepunkt des Kalten Krieges, aber auch ein Zeichen für das gewandelte

Verhältnis zwischen den westlichen Mächten und den Deutschen. Die

besetzenden Mächte wurden zu Beschützern. 2

1.2 Die Lage der Bevölkerung

Die Bevölkerung stand vor dem Nichts, da der Krieg vieles zerstörte. Es galt das

Überleben zu sichern. Nun suchten die Flüchtlinge, Vertriebenen, befreite

Häftlinge aus den Konzentrationslagern und aus dem Kriegsdienst Entlassene ihre

Angehörigen, sowie ein neues Zuhause. Es bestand extremer Wohnungsmangel,

da für ca. 14 Millionen Haushalte nur 8 Millionen Wohnungen zur Verfügung

standen. Die Frauen standen täglich Ängste durch, den Überlebenskampf zu

verlieren, da sie durch ihre gefallenen Männer selbst dafür verantwortlich waren,

Essen zu beschaffen. Der Grundstein zum Wiederaufbau wurde eben durch diese

"Trümmerfrauen" gelegt.1

In der Nachkriegszeit schien es der Bevölkerung schlechter zu gehen als während

der Kriegszeit, da die Lebensmittelrationen kleiner wurden. Der Schwarzmarkt

blühte und dessen wichtigstes Zahlungsmittel basierte auf amerikanischen

Zigaretten. Die USA half in dieser schweren Zeit Deutschland sehr, da sie ab 1946

CARE-Pakete schickten.

Zum Neuanfang trugen die zurückkehrenden Emigranten vor allem im politischen

und kulturellen Bereich bei. Schon kurz nach dem Beginn des Krieges fanden in

den zertrümmerten Städten wieder Theater- und Konzertaufführungen statt.

Am 5. Juni 1947 unterbreitete der amerikanische Außenminister George C.

Marshall den Vier Mächten ein Hilfsprogramm für Europa, das "European

Recovery Program". Dieses Hilfsprogramm ging als der "Marshallplan" in die

Geschichte ein. Die Sowjetunion lehnte die Teilnahme an diesem ab und somit

auch für die Länder, die sie beherrschte. Die anderen drei Mächte nahmen

dankend an. Voraussetzung für die Teilnahme jedoch war eine Währungsreform.

Die Reichsmark war bis dahin längst wertlos geworden und am 20. bzw. 21. Juni

1948 wurde die Deutsche Mark eingeführt. Über Nacht füllten sich die Geschäfte

mit Waren und der Schwarzmarkt konnte sich nicht mehr durchsetzen. 2

2 Vgl. 12.01.2011.

4

1.3 Die Teilung Deutschlands

Der Grund für das Scheitern der Anti-Hitler-Koalition war der Kalte Krieg zwischen

Ost und West. Dies wirkte sich natürlich auf die Besatzungsmächte in Deutschland

aus, da die UdSSR auf der einen Seite und die drei Westmächte auf der anderen

Seite beinahe entgegengesetzte Richtungen einschlugen, was die jeweilige Politik

betraf. Erste Anzeichen für einen neuen Weststaat waren schon 1947 sichtbar,

aufgrund der Zusammenlegung der amerikanischen und der britischen Zone zu

einer Bizone. Auch Frankreich schloss sich dann später, zwar zögerlich aber doch,

dieser Politik für den Weststaat an.3

Am 5. März 1946 kreierte der ehemalige Premierminister Englands, Winston

Churchill, ein Schlagwort für die Zeit des Kalten Krieges, als er von einem

"Eisernen Vorhang" sprach, den Josef Stalin in Europa errichtet hatte. Der Osten

fand kein Verständnis für die westliche Politik, die im restlichen Deutschland

Anklang gefunden hatte. Außerdem fühlten sie sich von dem

"Atomwaffenmonopol" Amerikas bedroht. Das Viermächte Abkommen scheiterte

an dem vorhandenen Misstrauen beider Seiten.4

Ein weiterer Grund für die Teilung Deutschlands war die Gründung einer obersten

Regierungsinstanz in Deutschland, den Alliierten Kontrollrat. Frankreich machte

stets von seinem Veto Gebrauch, was die Zusammenarbeit im Kontrollrat stark

beeinträchtigte. Die vier Mächte waren genötigt, die Probleme im jeweiligen Sektor

selbst zu lösen. Die Sowjetunion entschied sich damals für eine andere

Wirtschaftspolitik, wobei sie die Großgrundbesitzer enteignete und kollektiv

bewirtschaftete Bauernbetriebe errichtete. Außerdem verstaatlichten sie die

Industrie.5

Was folgt sind die in einem vorherigen Punkt erwähnten Währungsreformen und

die Blockade Berlins. Diese Blockade ist für die UdSSR Mittel zum Zweck, um die

Westmächte dazu zu zwingen ihr Vorhaben von einem westdeutschen Teilstaat,

dessen Errichtung sie 1948 auf der Londoner Sechsmächtekonferenz beschlossen

3 Vgl.

12.01.2011.

4 Vgl.

KalteKrieg.html, 12.01.2011.

5 Vgl. 12.01.2011.

5

hatten, aufzugeben. Der Plan der Sowjetunion schlug jedoch fehl und bestärkte

den "Feind" bloß härter gegen den Kommunismus durchzugreifen. Nach bereits

einem Jahr scheiterte die Blockade Berlins, da die Luftbrücke und der

Widerstandswillen des Westens den Osten in die Knie zwang. 4

1949 folgte dann die Gründung zweier deutscher Staaten. Die Bundesrepublik

Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) werden bis

1990 existieren. Die politischen Ansichten beider Staaten konnten

unterschiedlicher nicht sein. Während die BRD eine parlamentarische Demokratie

"genoss", unterlag die DDR einer kommunistischen Diktatur. Sie waren ebenfalls

mit anderen Staaten eng verbunden: Die BRD mit der USA und die DDR mit der

Sowjetunion, die sie in der Zeit der Teilung und auch während der Berliner Mauer

stets unterstützt hatten.

1961 wurde schließlich die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten von

Seiten der DDR ganz geschlossen. Die Mauer wurde schrittweise aufgebaut. Bald

darauf, Ende der 60er Jahre, verbesserte sich die Lage zusehends. Anfang der

70er Jahre begann man Verträge zur Erleichterung der Bevölkerung

abzuschließen. Das freie Einreisen in den Westen aber blieb den Bewohnern des

östlichen Deutschlands noch verwehrt.

1989 wurden im September in Ungarn die Grenzen geöffnet und eine Flucht von

Tausenden Bürgern der DDR folgte. Das Leben im Westen schien einfach zu

verlockend und man strebte nach einem neuen Lebensabschnitt ohne staatliche

Überwachung. Mehrere Demonstrationen in der DDR sorgten für die endgültige

Öffnung der Grenze am 9. November 1989. Am 3. Oktober 1990 erfolgte auch

durch die Zustimmung der vier Mächte letztendlich die Wiedervereinigung

Deutschlands.6

6 Vgl.

12.01.2011.

6

1.4 Wichtige Politiker

1.4.1 Bürgermeister von Westberlin

Willy Brandt (1957-1966)

Willy Brandt wurde als Herbert Ernst Karl Frahm am 18. Dezember 1913 in

Lübeck geboren. Er wurde sozusagen in die SPD hineingeboren aufgrund seines

Großvaters. Auf Empfehlung wurde er 1930 als Mitglied aufgenommen.

Bald darauf, 1931, wechselte er jedoch zur weiter links stehenden Sozialistischen

Arbeiterpartei (SAP), welche aus der SPD hervorgegangen ist. Nach deren

Auftrag ging er nach Hitlers Machtergreifung nach Oslo, um eine Außenstelle der

Partei aufzubauen. Zu diesem Zeitpunkt entschied er sich für den Decknamen

Willy Brandt. Später engagierte er sich für eine Annäherung zwischen der SPD

und der SAP. Um zu zeigen, wie ernst es ihm damit war, trat er wieder der SPD

bei. Seinen bisherigen Decknamen macht er zu seinem bürgerlichen Namen.

1957 wurde er zum regierenden Bürgermeister Westberlins gewählt und blieb in

diesem Amt bis 1966.

1969 wählte der Bundestag Willy Brandt zum Bundeskanzler. Er war der vierte

Bundeskanzler der Deutschen Bundesrepublik und der vierte Deutsche, der den

Friedensnobelpreis bekam. Diesen erhielt er 1971 für seine Bemühungen, dass

sich Deutschland und Polen versöhnen. Im Mai 1974 erklärte er seinen Rücktritt

und starb 1992.7

Eberhard Diepgen (1984 - 1989)

Eberhard Diepgen wurde am 13. November 1941 in Berlin geboren und sollte der

erste Regierende Bürgermeister sein, der ein gebürtiger Berliner ist. Bereits

während seiner Studienzeit engagierte er sich politisch und trat 1962 der CDU bei.

Im Dezember 1980 übernimmt er den Vorsitz der CDU-Fraktion und tritt somit in

die Fußstapfen von Heinrich Lummer. Im Februar 1984 wurde er zum

Regierenden Bürgermeister gewählt. 1989 kehrte er für knapp zwei Jahre an die

Position des Fraktionsvorsitzenden zurück, da die von ihm geführte Koalition bei

den Berliner Wahlen im Januar ihre Mehrheit verlor.

7Vgl. 7.11.2010.

7

Bei den ersten Gesamtberliner Wahlen seit 44 Jahren, im Jahr 1990, gelang

Diepgen etwas, was vor ihm kein bundesdeutscher Regierungschef auf Landesoder

Bundesebene geschafft hatte. Er kehrte in sein Amt zurück.

Es kam zu einer großen Koalition mit der SPD, da für eine Neuauflage des

Bündnisses mit der FPD drei Mandate fehlten. 1991 wählte das

Abgeordnetenhaus Diepgen zum Regierenden Bürgermeister des

wiedervereinigten Berlins.8

Walter Momper (1989 - 1991)

Walter Momper wurde am 21. Februar 1945 im niedersächsischen Sulingen

geboren. Seit 1967 SPD-Mitglied, war Momper von 1969 bis 1971 Vorsitzender

der Kreuzberger Jungsozialisten und wurde 1974 stellvertretender

Kreisvorsitzender und 1980 schließlich Kreisvorsitzender in Kreuzberg. 1975 kam

er erstmals ins Abgeordnetenhaus und wurde 1985 zum Vorsitzenden der SPDFraktion,

während er die 5 Jahre zuvor Stellvertreter war. Ab 1988 bis 1993

gehörte er dem SPD-Bundesvorstand an.

1989 wurde Walter Momper zum Regierenden Bürgermeister gewählt, um knappe

zwei Jahre danach seinem Vorgänger, Eberhard Diepgen, wieder zu weichen.9

1.4.2 Bürgermeister von Ostberlin

Friedrich Ebert jr. (1948 - 1967)

Friedrich Ebert jr. war Sohn des ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik,

Friedrich Ebert sen.. Friedrich Ebert jr. erzielte ebenfalls politische Erfolge als

SED-Mitglied und als erster Oberbürgermeister Ost-Berlins. Es schien ihm

besonders am Herzen zu liegen, die zerstörte Stadt wieder aufzubauen. Er setzte

sich für die Wiederherstellung des Brandenburger Tores, des Roten Rathauses

und der Staatsoper "Unter den Linden" ein. Auch nach seiner Regierungszeit als

Bürgermeister der östlichen Stadt blieb er dem Zentralkomitee der SED erhalten,

8 Vgl. 7.11.2010.

9 Vgl. 7.11.2010.

8

ebenso wie dem Staatsrat der DDR. In seine Fußstapfen als Bürgermeister trat

Herbert Fechner.10

Herbert Fechner (1967 - 1974)

Herbert Fechner, geboren am 27. August 1913, wuchs als Sohn eines Tischlers in

Berlin auf. Nach 1945 wurde er Anhänger der SPD und nach der Fusion der SPD

mit der KPD 1946, letztendlich der SED. Außerdem trat er dem FDGB (Freier

Deutscher Gewerkschaftsbund) bei. 1951 wurde er Mitglied beim Magistrat von

Ostberlin und beim Stadtrat. Zusätzlich war er 1953 vorübergehend amtierender

stellvertretender Oberbürgermeister von Ostberlin.11 1967 folgte Herbert Fechner,

wie zuvor erwähnt, endgültig Friedrich Ebert jr. in das Amt des Bürgermeisters von

Ostberlin.10

Erhard Krack (1974 - 1990)

Erhard Krack wurde am 9. Jänner 1931 in Danzig geboren. Wie die bereits

genannten Bürgermeister Ostberlins ist Erhard Krack ebenfalls Mitglied der SED

gewesen seit 1951. Aufgrund seiner Kenntnisse als Wirtschaftsfachmann wurde er

1963 Vorsitzender des Bezirkswirtschaftsrates und war außerdem Abgeordneter

des Bezirkstages von Rostock. Ende 1965 wurde der Volkswirtschaftsrat aufgelöst

und in Industrieministerien umgebildet, trotzdem blieb er 9 Jahre lang

verantwortlicher Minister für sein Arbeitsgebiet. 1974 wollte man ihn schließlich als

Kandidaten für die Wahl des Oberbürgermeisters Ostberlins und er gewann sie

auch.12

1.4.3 Nationale Politiker

Helmut Kohl (geb. 1930)

Helmut Kohl wurde am 3. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein geboren. 1946 trat

er in die Christlich Demokratische Union (CDU) ein. Von 1950 - 1956 studierte er

Rechts-, Sozial- und Staatswissenschaften, aber auch Geschichte. 1953 wurde er

Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der CDU Rheinland-Pfalz und von

1955-1966 Mitglied deren Landesvorstandes. 1969 wurde er zum

10 Vgl. 7.11.2010.

11 Vgl. 7.11.2010.

12 Vgl. 7.11.2010.

9

Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und regiert bis 1971 mit einer christlichliberalen

Koalition, bis er 1971 nach den Landtagswahlen eine CDUAlleinregierung

bilden kann. 1973 wurde er dann Parteivorsitzender der CDU und

gibt 1976 das Amt des Ministerpräsidenten auf. 1982 einigten sich die CDU/CSU

und die FDP innerhalb von Koalitionsgesprächen darauf, Bundeskanzler Helmut

Schmidt am 1. Oktober 1982 durch ein konstruktives Misstrauensvotum zu stürzen.

Als Kanzlerkandidat wurde Helmut Kohl nominiert. Am vereinbarten Termin wurde

Kohl nun zum 6. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. 1986 verglich er

Michail Gorbatschow, sowjetischer Parteichef, indirekt mit NS-Propagandaminister

Joseph Goebbels: "Er ist ein moderner kommunistischer Führer, der sich auf

Public Relations versteht. Goebbels, einer von jenen, die für die Verbrechen der

Hitler-Ära verantwortlich waren, war auch ein Experte für Public Relations."

Zwar distanziert sich Kohl wenig später von seiner Aussage, entschuldigt sich

jedoch nicht offiziell. Dies belastete die deutsch-sowjetische Beziehung natürlich

erheblich. Auch der DDR gegenüber konnte er sich nicht zurückhalten. Er

bezeichnete das dortige Regime als eines, das "politische Gefangene in

Gefängnissen und Konzentrationslagern hält.". Zwei Tage später wurde in Bonn

offizieller Protest vom Ständigen Vertreter der DDR eingelegt. Trotzdem wurde er

im selben Jahr, 1987, vom Bundestag als Kanzler wiedergewählt. Während

seinem Aufenthalt in Polen 1989 wurden die innerdeutschen Grenzen geöffnet. Er

brach seine Reise sofort ab, um am Abend vor dem Schöneberger Rathaus eine

Kundgebung zu verlauten. Im November desselben Jahres, sicherte Helmut Kohl

der DDR wirtschaftliche Hilfe zu, sobald ein Wandel bezüglich des dortigen

politischen und wirtschaftlichen Systems geschieht und legte außerdem ein "Zehn-

Punkte-Programm zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas" vor,

das letztendlich zur Wiedervereinigung führen sollte. Im Februar 1990 konstituierte

sich ein Kabinettsausschuss "Deutsche Einheit". Den Vorsitz hatte Helmut Kohl

und dieser schlug der DDR Verhandlungen über eine Währungsunion mit

Wirtschaftsreform vor. 1991 wurde er als Bundeskanzler wiedergewählt und somit

erster Regierungschef des wiedervereinigten Deutschlands. 3 Jahre später wurde

er zum fünften Mal vom Bundestag zum Bundeskanzler gewählt. Aufgrund der

Konstituierung des neuen Bundestages endete am 26. Oktober 1998 die Amtszeit

10

von Kohl als Bundeskanzler. 2002 schied er mit Ende der Legislaturperiode als

Mitglied aus dem Bundestag aus.13

1.4.4 Internationale Politiker

Michail Sergejewitsch Gorbatschow (geb. 1931)

Gorbatschow wurde am 2. März in Priwolnoje geboren. 1950 fing er an

Rechtswissenschaften zu studieren und trat der KpdSU (Kommunistische Partei

der Sowjetunion) bei. 1963 wurde Gorbatschow Leiter der Abteilung der

Parteiorgane des Regionalkomitees der KpdSU und stieg 1966 zum ersten

Sekretär der KpdSU im Stadtkomitee auf. Im Laufe der Jahre wurde Gorbatschow

einer der wichtigsten Männer der Sowjetunion, da er noch einige Positionen

erlangte. Er wurde unter anderem Mitglied des Obersten Sowjet. 1975 besuchte er

Deutschland und sammelte somit seine ersten Erfahrungen im Westen. Nach dem

Tod von Jurij Andropow, dessen Schützling er war, löste er diesen ab und

übernahm die Oberaufsicht der Sekretariatsarbeit im Zentralkomitee der KpdSU,

dem er schon 1979 beigetreten war. Zusätzlich wurde er 1985 Mitglied des

Präsidiums des Obersten Sowjet und Vorsitzender des Nationalen

Verteidigungsrates der UdSSR. Er nutzte seine Position um sich für Abrüstung

und zahlreiche Reformen einzusetzen.14 Im November desselben Jahres traf er

sich mit dem amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan in Genf und weckte

somit die Hoffnung auf eine neue Entspannungspolitik. Am 1. Oktober wurde

Gorbatschow nach dem Rücktritt des Staatspräsidenten Andrei Gromyko zum

Vorsitzenden des Obersten Sowjet und somit auch zum Staatsoberhaupt der

Sowjetunion gewählt. Zusammen mit Helmut Kohl schmiedete er Pläne zur

Befreiung der DDR. Am 9. November 1990 unterzeichneten Bundeskanzler

Helmut Kohl und er den "Vertrag über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und

Zusammenarbeit". 1991 wurde die UdSSR aufgelöst und Gorbatschow erklärte

seinen Rücktritt.15 1996 verlor er die Präsidentschaftswahlen gegen Jelzin und im

Jahr 2000 gründete er die Vereinigte Russische Sozial-Demokratische Partei. 14

13 Vgl. 7.11.2010.

14 Vgl. 7.11.2010.

15 Vgl. 7.11.2010.

11

John F. Kennedy (geb. 1917, gest. 1963)

John Fitzgerald Kennedy wurde am 29. Mai 1917 in Brookline, Massachusetts

geboren. 1936 fing er an in Harvard Politische Wissenschaften zu studieren und

beendete sein Studium 1940. 1941 meldete er sich zur Marine und wird 1943 für

den Dienst zur See ausgebildet. 1944 starb sein älterer Bruder nach einem Unfall

mit dem Flugzeug und somit lag es nun an John, die politischen Pläne des Vaters

zu verwirklichen. 1946 wurde er in Boston in das Repräsentantenhaus für die

Demokratische Partei gewählt. 1952 wurde er in den Senat gewählt. Von 1953 bis

1961 war er Senator des Staates Massachusetts. 1956 unternahm er seinen

ersten Versuch in das Weiße Haus zu kommen und bewarb sich für das Amt des

Vizepräsidenten, verlor jedoch. 1960 kandidierte er dann für das Amt des

Präsidenten und setzte sich gegen seinen Kontrahenten Richard Nixon knapp

durch. 1961 wird er als 35. Präsident der USA vereidigt. Während seiner Amtszeit

geschahen viele einschneidende Ereignisse: Die gescheiterte Invasion Kubas in

der Schweinebucht, mehrere Unruhen in Vietnam, die Kubakrise, sowie der Bau

der Berliner Mauer. Ebenfalls im Jahr 1961 traf sich John F. Kennedy mit dem

sowjetischen Staats- und Parteichef Nikita S. Chruschtschow in Wien, um sich

über Abrüstungsfragen und das Berlin-Problem zu beraten, jedoch erfolglos.

Kennedy entschied sich gegen ein militärisches Eingreifen in Berlin, schickte aber

trotzdem zusätzliche amerikanische Truppen über die Autobahn nach Berlin. 1963

kam er nach Berlin und hielt seine berühmte Rede vor dem Rathaus Schöneberg,

in der es heißt, "Ich bin ein Berliner". Am 22. November 1963 wird Kennedy in

Dallas (Texas) erschossen. Kennedy stieg auf zu einem Mythos, den die

Menschen bis heute nicht anders sehen.16

Ronald Reagan (geb. 1911, gest. 2004)

Ronald Reagan war von 1981 bis 1989 der 40. Präsident der Vereinigten Staaten.

Er wurde am 6. Februar 1911 in Tampico, Illinois geboren. Seine berufliche

Karriere begann er zunächst als ein Sportreporter für eine lokale Radiostation,

doch durch ein zufälliges Treffen mit der Sängerin Joy Hodges begann seine

Schauspielkarriere. Er spielte insgesamt 52 Rollen in seinem Leben. 1964 betrieb

er aktive Parteiarbeit in einer republikanischen Partei, obwohl er zuvor

16 Vgl. 7.11.2010.

12

demokratisch war. 1966 wurde er zum Gouverneur von Kalifornien gewählt. 1968

und 1976 wollte er sich von seiner Partei als Präsidentschaftskandidat aufstellen

lassen, wurde jedoch beide Male abgelehnt. Vier Jahre später, 1980, setzte er

sich gegen seinen Demokratischen Konkurrenten Jimmy Carter durch. 1984 trat er

seine zweite Amtsperiode an. 17 1986 traf er sich mit dem Präsidenten der

Sowjetunion Michail Gorbatschow in Reykjavik. Mit ihm gelang es Reagan die 2.

Entspannungspolitik einzuleiten. Während seiner zweiten Amtszeit arbeitete er

daran, dem Kalten Krieg ein Ende zu bereiten.18 1987 unterzeichnen Gorbatschow

und Reagan den Vertrag zur Abschaffung der amerikanischen und sowjetischen

Mittelstreckenraketen in Europa. Im selben Jahr besuchte er am 12. Juni das

Brandenburger Tor und fordert Gorbatschow auf: "Kommen Sie zu diesem Tor!

Öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!" ("Mr.

Gorbatschow, tear down this wall!"). 19 1994/95 wurde bekannt, dass Ronald

Reagan an Altzheimer erkrankt war. Am 5. Juni 2004 starb er mit 93 Jahren als

einer der beliebtesten Präsidenten Amerikas. 17

17 Vgl.

7.11.2010.

18 Vgl. 7.11.2010.

19 Vgl. 7.11.2010.

13

2. Die Geschichte der Mauer

2.1 Chronologischer Ablauf

8. Mai 1945 Der 2. Weltkrieg endet. Berlin wird in 4 Sektoren

eingeteilt. Im Westen befinden sich der amerikanische,

britische und französische Sektor und im Ostteil der Stadt

der sowjetische Sektor.20

30. Juni 1945 Die Demarkationslinie zwischen dem Westteil und dem

Ostteil Deutschlands wird auf Veranlassung der

sowjetischen Militäradministration gesichert.20

29. Oktober 1946 Die Reise zwischen den Zonen wird aufgrund eines

Interzonenpasses erschwert. Der Interzonenpass ist nur

30 Tage lang gültig und die Person, die im Besitz eines

solchen Passes ist, muss sich an der Ankunftsstation

innerhalb von 24 Stunden nach Eintreffen melden.

Dasselbe gilt auch für den Abreisetag. Außerdem ist es

dem Interzonenpass-Inhaber nicht gestattet, verbotene

Bezirke zu betreten, die nicht im Pass angeführt sind.21

23. Juni 1948 In Berlin entstehen zwei verschiedene Währungszonen,

die aus der Währungsreform resultieren. Im Westen

wurde die DM, die Deutsche Mark, eingeführt und die

SBZ (Sowjetische Besatzungszone) antwortete mit der

DM-Ost. So näherte man sich der Teilung um einen

weiteren Schritt.22

20 Vgl. 30.08.2010.

21 Vgl. 30.08.2010.

22Vgl. http:// Nachkriegsjahre/EntstehungZweierDeutscherStaaten/

berlinBlockadeUndLuftbrueckeBody.html, 30.08.2010.

14

24. Juni 1948 Die Blockade Berlins beginnt. Diese Blockade ist die

Reaktion der sowjetischen Truppen auf die

Währungsreform. Sie bestand daraus, dass der

Sowjetsektor die Gas- und Stromversorgung der West-

Sektoren drastisch einschränkt und aus gezielten

Behinderungen der letzten Monate eine totale Sperrung

des Westteils Berlins wird. Durch diese Maßnahmen hofft

man auf einen Verzicht der geplanten Gründung eines

West-Staates.22

25. Juni 1948 Die Berliner Luftbrücke wird auf Initiative von

US-Militärgouverneur Lucius D. Clay errichtet und stellt so

die Versorgung West-Berlins sicher. Die

"Rosinenbomber", wie die Flugzeuge im Volksmund

genannt werden, fliegen fast 200.000 mal und schaffen

es somit rund 1,5 Tonnen lebenswichtige Güter nach

Berlin zu transportieren.22

12. Mai 1949 Die Blockade Berlins wird aufgehoben, da die West-

Mächte die zähen West-Berliner tatkräftig unterstützen. 22

24. Mai 1949 Die Gründung der Bundesrepublik Deutschlands

(Westdeutschland, BRD). Am 13. September endete die

kommissarische Tätigkeit von Karl Arnold als

Bundespräsident und Theodor Heuss, Angehöriger der

FPD, tritt in seine Fußstapfen. Seine Amtszeit dauert 10

Jahre, 2 Amtsperioden, und wurde von einer Koalition von

CDU/CSU und FPD gewählt. 23

30. September 1949 Beendigung der Berliner Luftbrücke. 20

23 Vgl. 30.08.2010.

15

7. Oktober 1949 Gründung der Deutschen Demokratischen Republik,

(Ostdeutschland, DDR).20

26. Mai 1952 Die gesamten Grenzen, außer den Sektorengrenzen, wird

zwischen Ost- und Westdeutschland geschlossen.20

14. November 1953 Die Sowjetunion folgt dem Beispiel der westlichen

Alliierten, die sich dazu entscheiden auf den

Interzonenpass zu verzichten. Die DDR-Bürger benötigen

trotzdem eine Genehmigung für Fahrten nach

Westdeutschland.20

11. Dezember 1957 Das Verlassen der DDR ohne Erlaubnis wird mit bis zu 3

Jahren Zuchthaus bestraft, da es ab diesem Zeitpunkt

verboten ist.20

27. November 1958 Das Chruschtschow-Ultimatum: Moskau fordert

Entmilitarisierung West-Berlins.24

13. August 1961 Der Mauerbau beginnt. Die Sektorengrenze um

Westberlin wird geschlossen.20

14. August 1961 Das Brandenburger Tor wird geschlossen.20

26. Juni 1963 Zum 15. Jahrestag der Berliner Luftbrücke besucht John

F. Kennedy, der damalige amerikanische Präsident,

West-Berlin und hält eine Rede, die in die Geschichte

eingeht aufgrund des berühmten Satzes: "Ich bin ein

Berliner".20

24 Vgl. Thomas, Flemming: Die Berliner Mauer. Geschichte eines politischen Bauwerks. Berlin-Brandenburg:

be.bra verlag 2008.

16

3. September 1971 Durch das Unterzeichnen des Vier-Mächte-Abkommens

über Berlin werden die Reisebedingungen für

Westdeutsche und West-Berliner erheblich erleichtert. Die

vier Siegermächte sind die USA, die UdSSR, Frankreich

und Großbritannien.20

12. Juni 1987 Präsident Ronald Reagan fordert vor dem Brandenburger

Tor: "Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!".

Michail Sergejewitsch Gorbatschow ist ein russischer

Politiker und wird von März 1990 bis Dezember 1991

Präsident der Sowjetunion sein. Er leitet durch seine

Politik das Ende des Kalten Krieges ein.20

11. Januar 1989 Ca. 20 Bürger der DDR halten sich seit Jahresbeginn in

der Ständigen Vertretung Bonns in Ostberlin auf um eine

Ausreise zu erzwingen. Sie verlassen das Gebäude, da

man ihnen eine Straffreiheit zugesichert hat und einige

von ihnen können wenig später ausreisen.25

6. Februar 1989 In Polen findet der "Runde Tisch" zwischen Regierung

und Opposition statt - Gespräche für ein neues,

reformiertes Polen.25

28. April 1989 Die angekündigte Truppenreduzierung und Abrüstung im

konventionellen Bereich wird nun von der DDR

durchgeführt. Mehr als 20 000 Wehrpflichtige werden aus

dem aktiven Truppendienst abgezogen und in der

Wirtschaft eingesetzt.25

2. Mai 1989 Beginn des Abbaus des Eisernen Vorhangs in Ungarn.

Stacheldraht wird entfernt.25

25 Vgl.

30.08.2010.

17

22. Mai 1989 Vorschlag der Warschauer-Pakt-Staaten (Volksrepubliken

Albanien, Bulgarien, Polen, Rumänien,

Tschechoslowakei, Ungarn, DDR und UdSSR) gegenüber

der NATO, die "militärpolitischen Bündnisse" gleichzeitig

aufzulösen.25

1. August 1989 Weitere Reiseerleichterung mittels eines Visums für das

gesamte DDR-Gebiet.24

4. September 1989 In Leipzig wird nach dem Motto "Reisefreiheit statt

Massenflucht" demonstriert. Die Polizei greift nicht ein.25

10. September 1989 Ungarn öffnet die Grenzen nach Österreich für DDRFlüchtlinge.

20

9. November 1989 Die Berliner Mauer wird geöffnet.20

22. Dezember 1989 Das Brandenburger Tor wird ebenfalls geöffnet.20

3. Oktober 1990 Tag der deutschen Wiedervereinigung.20

2.2 Opferbilanz

Zu Beginn der Berliner Mauer war die Grenzsicherung nur provisorisch

eingerichtet. Nach Schließung der Grenzen entschlossen sich viele Ost-Berliner

und DDR-Bürger zur spontanen Flucht. Es kam zum Wettlauf zwischen

Flüchtlingen und Grenztruppen, sie übersprangen den Stacheldraht, krochen

durch Absperrzäune oder durchbrachen mit ihren Fahrzeugen die Grenze. So

gelang es über 600 Menschen in den ersten Wochen nach West-Berlin zu

kommen.24

2.2.1 Persönliche Schicksale

Am 15. August flüchtete der Grenzpolizist Conrad Schumann über den

Stacheldraht. Sein Sprung wurde als eines der legendärsten Bilder dieser Zeit

18

festgehalten (siehe Titelblatt). Schumann folgten ca. 2000 Grenzsoldaten, die

ebenfalls flüchteten.

Am 22. September wurde die Bernauer Straße berühmt, da sich an diesem Tag

mehrere Leute aus einem Haus dieser Straße aus dem 4. Stock in ein Sprungtuch

der Feuerwehr, in den Westen fallen ließen. 26

Ebenfalls in einem Haus in der Bernauer Straße endete ein Fluchtversuch nicht so

glücklich. Eine alte Frau wollte aus dem Fenster in den Westen flüchten. Es

entstand ein Gedränge der Ost- und Westpolizei und als ein Ostpolizist eine

Rauchpatrone abfeuerte, fiel die Frau hinunter in den Westen und starb. 27

Das bekannteste Opfer zu Beginn der Mauer war jedoch Peter Fechter. Er war ein

Maurergeselle aus Berlin-Weißensee, welcher zu seiner Schwester in den Westen

flüchten wollte, die er zuletzt vor dem Mauerbau gesehen hatte. Er hatte

zusammen mit einem Kollegen einen Fluchtplan in der Nähe des "Checkpoint

Charlie" entwickelt und als sie am 17. August 1962 endlich aufbrachen, schafften

sie es auch über den Stacheldrahtzaun. Kurz vor der Mauer wurden sie jedoch

entdeckt und man begann auf sie zu schießen. Es wurden insgesamt 21 Schüsse

abgegeben. Fechter wurde mehrfach in den Bauch und in den Rücken getroffen,

sein Kollege blieb unverletzt. Hilflos mussten Anwohner dieser Grenze mit

ansehen, wie Fechter eine dreiviertel Stunde lang dort lag und letztendlich

verblutete. Die Empörung, die sich dadurch entwickelte, wandte sich zum ersten

Mal nicht nur gegen die deutschen Grenzpolizisten, sondern auch gegen die

Amerikaner, die ebenfalls tatenlos zugesehen hatten.26

Ein Volksarmist, 25 Jahre alt, beschloss aus 8 m Höhe in den Westen zu springen

und zog sich dabei schwere Fußverletzungen zu. Er lag 2 Jahre im Krankenhaus,

doch er hatte es zumindest in den Westen geschafft.

Ein weiterer riskanter Fluchtversuch war der eines Artisten, der sich mit Hilfe eines

Holzgestelles an einer Hochspannungsleitung in den Westen hangelte und dort

aus 12 m Höhe in die Freiheit sprang. Zwar brach er sich beide Arme, doch er

befand sich im Westen.

26 Vgl. 27.01.2011.

27 Vgl. 27.01.2011.

19

Eine Geschichte, die betroffen macht, ist diese: Ein 23-jähriger Mann beschloss

seine 17-jährige Freundin in einer Kabeltrommel in den Westen zu schmuggeln,

dies gelang auch, doch das Mädchen ging zurück in den Osten, da ihre Eltern sie

dazu gedrängt hatten. Sie kam ungestraft davon und musste keine Konsequenzen

bezüglich ihres Fluchtversuches ertragen. 27

Als ein Flüchtling von Grenzpolizisten erschossen wurde, während er versuchte

durch den Teltowkanal nach West-Berlin zu schwimmen, beschloss man die

Grenzsicherung zu verschärfen.26

2.2.1 Spektakuläre Fluchtversuche

Nachdem die Mauer relativ schnell verbessert wurde, begannen die Menschen

ihre Fluchttaktiken zu erneuern. Man begann Autos umzubauen, damit man darin

Menschen schmuggeln konnte und die dafür bevorzugten Automodelle waren der

Käfer oder der Mini. Äußerst bemerkenswert war die Flucht mithilfe eines flachen

Sportwagens, mit welchem man unter den Schranken des Checkpoint Charlie

durchfuhr.

Der Leipziger Diplom-Ökonom Heinz Holzapfel hatte einen zwar relativ simplen,

aber auch kühnen Plan um in den Westen zu gelangen. Aufgrund seiner Arbeit

hatte er anscheinend öfter im "Haus der Ministerien" zu tun und wusste, dass der

südliche Flügel des Gebäudes an die Sektorengrenze anschloss. Am 28. Juli 1965

ließ er sich mit seiner Familie (Frau und Kind) in eine Toilette im obersten

Stockwerk einschließen, an welcher er zuvor ein "Außer Betrieb"-Schild

angebracht hatte. Nach Einbruch der Dunkelheit warf er einen Hammer (mit

Schaumstoff überzogen und Leuchtfarbe bemalt) über die Mauer in den Westen,

wo seine Verwandten dieses Signal erwarteten. Der Hammer war an einem

Perlonseil befestigt und die Angehörigen befestigten an diesem auch noch ein

Stahlseil, welches man an einem Fahnenmast eines sowjetischen Wachhauses

anbrachte. Das Ergebnis war eine Art Seilbahn und die Familie Holzapfel "flog" in

die Freiheit. Die Flucht wurde erst am Tag darauf bemerkt, obwohl während der

Durchführung ein kleines Missgeschick geschah. Als Heinz Holzapfel gerade mit

der Seilbahn in den Westen fuhr, riss der Riemen seiner Ledertasche und diese

prallte nicht geräuschlos im Hof des "Hauses der Ministerien" auf, doch niemand

20

kümmerte sich um den Lärm und somit hatte die Familie Glück und kam

unbeschadet davon. 26

Eine ähnliche Flucht spielte sich im Gebäude einer Zeitungsdruckerei ab. Dort

zersägten 2 Ost-Berliner ein Fenstergitter und warfen einen Wurfanker über die

Mauer und seilten sich nach Kreuzberg, damals im US-Sektor, ab.

1966 walzten zwei Handwerker die Mauer mittels einer modernisierten 18t

Planierraupe nieder. Man schoss rund 38 mal auf das Gefährt und trotzdem

kamen sie unverletzt davon.

Im Frühjahr 1962 fuhr ein sowjetischer Major in einem olivgrünen sowjetischen

Wagen durch den Checkpoint Charlie, jedoch war dies kein sowjetischer Major,

sondern ein einfacher Bürger aus dem Osten, der sich verkleidet hatte. Andere

Flüchtlinge verkleideten sich als amerikanischen Soldaten oder auch als "Grepos"

(Grenzpolizisten).

Eine weitere Möglichkeit der Flucht war das Wasser. Einmal wurde das Flaggschiff

einer Ost-Berliner Ausflugsflotte entführt und in die Gewässer West-Berlins

gefahren. Ein Flüchtling sprang von einem Kreuzfahrtschiff der DDR im Bosporus

über Bord und schwamm bis in die Türkei, von wo er dann mühelos in den Westen

gelangte. Ein Patrouillenboot der Marine wurde ebenfalls entführt und dazu

gezwungen einen westdeutschen Hafen anzulaufen.

Man flüchtete außerdem auch über Anlagen der Kanalisation oder über gegrabene

Tunnel.26 1964 gelang die größte Massenflucht in einem selbstgegrabenen Tunnel,

welcher 45 m lang war und in 12 m Tiefe verlief. Ein halbes Jahr nach Beginn der

Tunnelarbeiten, konnten schließlich 57 Menschen durch diesen Tunnel fliehen.

Der Einstieg befand sich in einem Toilettenhaus in einem Hinterhof von Ost-Berlin

und der Ausgang war der Keller einer ausgedienten Bäckerei in West-Berlin.27

Am 4. Mai 1987 versteckte Frau Trauzettel ihren 4jährigen Sohn Mike in einer

großen Einkaufstasche und sein Kopf war lediglich mit einem Handtuch bedeckt.

Sie hatte eine Genehmigung für einen Kurzaufenthalt in West-Berlin und somit

gelang den beiden die Flucht. Bei solchen Angelegenheiten wurden nämlich nur

selten Kontrollen durchgeführt. Im Westen waren Frau Trauzettel und ihr Sohn

nach einiger Zeit nicht mehr auffindbar.

21

1987 versteckte sich die 25jährige Helke Dittrich im Inneren zweier

aufeinandergelegter Surfbretter und ihr Freund fuhr sie auf dem Gepäckträger

seines Autos sicher über die Grenze.

1979 flohen zwei Familien mit einem Heißluftballon aus dem Osten. Man eignete

sich alle Kenntnisse nur durch Fachliteratur an und testete verschiedene Stoffe

und Brennmaterialien selbst.

Ein äußerst spektakulärer Fluchtversuch war der Einfall eines Mannes, der sich in

einer Plastikkuh versteckte, welche für eine Ausstellung in den Westen

transportiert wird. Diese Flucht gelang und der Mann blieb unbemerkt.27

2.3 Beamte des Mauerregimes

2.3.1 Die Grenzpolizei

Der Deutschen Verwaltung des Inneren (DVdI), gebildet am 30. Juli 1946, wurde

unter anderem die zentrale Leitung der Polizei übertragen und diese leitete auch

den Aufbau der Einheiten der Grenzpolizei. Jedoch bestimmte der Stab der

sowjetischen Militärtruppen in Deutschland wie viele in einer Einheit für den

direkten Grenzdienst eingesetzt wurden:

- in Mecklenburg bis zum 30. November 375 Mann,

- in Brandenburg bis zum 26. November 205 Mann,

- in Sachsen-Anhalt bis zum 23. November 300 Mann,

- in Sachsen bis zum 27. November 771 Mann und

- in Thüringen bis zum 1. Dezember 874 Mann. 28

Um Mitglied bei der Grenzpolizei zu werden, musste man bestimmte

Anforderungen erfüllen. Man musste, entweder aus den Kreis- und

Stadtpolizeidirektionen sein und der Schutzpolizei des jeweiligen Landes

angehören oder als Bewerber von der SED namhaft gemacht werden, sowie

Erfahrungen im Dienst der Volkspolizei mit sich bringen. Außerdem musste man

politisch zuverlässig sein und eine antifaschistische Einstellung haben.

28 Dietmar Schultke: Keiner kommt durch. Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und der Berliner

Mauer. Berlin: Aufbau 2008 (= aufbau taschenbuch.). S. 18f.

22

Im Rahmen des Grenzregimes der DDR kam der politisch-ideologischen Schulung

der Truppen eine zentrale Bedeutung zu. Mitglieder der Grenzpolizei, egal welche

Stellung, mussten bereit und fähig sein, gegebenenfalls auf Flüchtlinge gezielt zu

schießen.

Erst als alle Länder eine verbindliche Struktur bezüglich des Grenzschutzes hatten,

gliederte man die Grenzpolizei in Abteilungen auf. Jede Abteilung schloss 4-5

Grenzpolizei-Kommandanturen ein, welche jeweils 10-15 Grenzpolizei-

Kommandos vereinte. Diese wiederum bestanden aus je 8-10 Grenzpolizisten.29

Ein Schießbefehl wurde erstmals in einem von Marschall Sokolowskij

unterzeichneten Dokument vom 23. August 1947 formuliert: Sie durften die Waffe

benützen, wenn "bei Flucht von Grenzübertretern und Übertretern der

Demarkationslinie (...) andere Möglichkeiten der Festnahme erschöpft sind (anruf,

Warnschuss in die Luft)".30

2.3.2 Die deutsche Volkspolizei

Zur Übernahme der obersten Regierungsgewalt veröffentlichten die

Besatzungsmächte am 5. Juli 1945 eine Erklärung, die eine Aufstellung "ziviler"

deutscher Polizeiorgane festlegte. Diese sollten nur leicht bewaffnet werden -

nämlich mit Handwaffen. Als offizieller Tag der Gründung der Deutschen

Volkspolizei gilt seitdem der 1. Juli 1945.29

Gemäß Direktive 23 des Kontrollrates wurden die Grenzen

zunächst allein von den Besatzungstruppen überwacht, also in der

SBZ von sowjetischen Militärangehörigen. Auch hierbei wurden in

allen Besatzungszonen bald deutsche Polizeikräfte einbezogen.31

Die am 6. November bekanntgegebene Direktive Nr. 16 des Kontrollrates legte

fest, dass die Polizeiorgane bestimmte Waffen bekommen sollten, damit sich

diese an der Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung tatkräftig beteiligen

könnten.28 "Mit Ausnahme der Gendarmerie und der Grenzpolizei, die mit

29 Vgl. Dietmar Schultke: Keiner kommt durch. Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und der Berliner

Mauer. Berlin: Aufbau 2008 (= aufbau taschenbuch.).

30 Dietmar Schultke: Keiner kommt durch. Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und der Berliner

Mauer. Berlin: Aufbau 2008 (= aufbau taschenbuch.). S. 19f.

31 Dietmar Schultke: Keiner kommt durch. Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und der Berliner

Mauer. Berlin: Aufbau 2008 (= aufbau taschenbuch.). S.18.

23

Karabinern ausgestattet werden können, wird die Polizei keine gänzlich

automatischen Waffen... zugeteilt bekommen als Pistolen, Revolver und

Knüttel."31

Aufgaben der Deutschen Volkspolizei:

¾ Vorbeugung von Gefahren und Störungen der öffentlichen Ordnung und

Sicherheit

¾ Schutz der Ordnung in den Grenzgebieten

¾ Kontrolle der Sektorengrenze in Berlin und des Ausweis-, Pass- und

Meldewesens

¾ Monatliche Anfertigung einer Statistik, der Flüchtlingszahlen aus den

einzelnen Bezirken.29

Während der Zeit der Berliner Mauer gab es auch noch eine Transportpolizei,

welche ca. 8000 Mitarbeiter umfasste. Sie war dafür verantwortlich Betriebsunfälle

zu verhindern, Bauvorhaben bei der Reichsbahn abzusichern,

Ladegutbeschädigungen aufzudecken sowie den Bahnverkehr zu überwachen.

Außerdem kontrollierten sie Bahnhöfe und Züge in grenznahen Gebieten. Allein in

den Jahren 1987 und 1988 nahm die Transportpolizei knapp 1000 Flüchtlinge

fest.29

24

3. Deutschland von 1961 bis 1989

3.1 Die BRD

Wie bereits vorhin angeführt, gab es im Frühjahr 1948 in London eine

Sechsmächtekonferenz. Auf dieser hatten sich die Benelux-Länder (Belgien, die

Niederlande und Luxemburg) und die Westmächte geeinigt, dass ein

westdeutscher Staat geschaffen werden sollte. Die Beschlüsse dieser Konferenz

kennt man auch unter dem Namen "Frankfurter Dokumente". 32

Am 1. Juli 1948 forderten die Westmächte mit diesen "Frankfurter Dokumenten"

die Ministerpräsidenten der seit Ende des Weltkrieges gegründeten Länder auf,

eine Gründung des westdeutschen Staates einzuleiten. Diese wollten jedoch, die

mögliche Wiedervereinigung im Hinterkopf, nur einen provisorischen Staat mit

einem Grundgesetz statt einer Verfassung. Ein Parlamentarischer Rat wurde nun

beauftragt diese Grundgesetze für die entstandene Trizone im Westen

auszuarbeiten. Dieser traf sich am 1. September 1948 in Bonn. Bis auf das

bayrische Länderparlament genehmigten alle anderen sowie die

Militärgouverneure dieses Grundgesetz. Dieses wurde dann am 23. Mai 1949

übernommen. Mit diesem Tag war die Bundesrepublik Deutschland, kurz BRD,

gegründet. 33 Man hatte sich für einen demokratischen und sozialen Bundesstaat

entschieden, wofür man den Respekt der Besatzungsmächte erhielt.34

Da nun die Bundesrepublik Deutschland gegründet war, benötigte man auch eine

Fahne sowie eine Hymne. 1933 wurde die Fahne in den Farben Schwarz-Rot-

Gold erstmals an allen öffentlichen Gebäuden aufgezogen, obwohl sie bereits am

1. September 1948 bei der Konstituierung des Parlamentarischen Rates wehte.

Schwarz-Rot-Gold repräsentierte schon seit dem Vormärz die Demokraten. Zur

Hauptstadt wurde vorläufig Bonn von den Abgeordneten des Parlamentarischen

Rates gewählt, man konnte sich jedoch nicht auf eine Nationalhymne einigen. Erst

1952 wurde "Das Lied der Deutschen" wieder als Hymne eingeführt.33

32Vgl.

Weststaates.html, 12.01.2011.

33 Vgl. 12.01.2011.

34 Vgl.

gruendung-der-brd.html?type=1, 12.01.2011.

25

Am 14. August 1949 fand die Wahl zum ersten Bundestag statt. Der erste

Bundeskanzler der DDR wurde Konrad Adenauer (CDU). Er wollte, dass

Deutschland auf einen "ehrenhaften Platz unter den freien und friedliebenden

Nationen der Welt" zurückkehrt, so wie es schon drei Jahre zuvor der USAußenminister

Byrnes als Projekt verkündet hatte.

Konrad Adenauer schuf zusammen mit dem ersten Bundespräsidenten Theodor

Heuss (FDP) als auch den großen Oppositionsführern der SPD wie Kurt

Schuhmacher oder Erich Ollenhauer, neues Vertrauen in den deutschen Staat.

Schrittweise wurden die deutschen Mitspracherechte erweitert, was auch zu

einem neuen und auch guten Ansehen der BRD in der Welt führte.

Weitere Grundsteine legte natürlich die Amerikanische Auslandshilfe. Zahlreiche

Carepakete aus den Vereinigten Staaten hatten die Verbundenheit zwischen den

Völkern, den Siegern und den Besiegten während dieser schlimmen Zeit

begründet und bestärkt. Außerdem wurde der deutsche Staat mithilfe eines

europäischen Hilfs- und Wiederaufbauprogramms, dem Marshallplan, unterstützt.

Durch dieses Programm bekam Westdeutschland als Unterstützung ca. 1,4

Milliarden Dollar zwischen 1948 und 1952.34

3.2 Die DDR

Nur wenige Monate nach der Gründung der BRD folgte die der Deutschen

Demokratischen Republik, der DDR. Alles begann am 7. Dezember 1947 mit der

Entstehung der "Volkskongressbewegung für Einheit und gerechten Frieden" in

der Sowjetischen Besatzungszone. Dies wurde von der Sozialistischen

Einheitspartei Deutschlands (SED) angeführt. Im März 1948 ging aus ihr der 1.

Deutsche Volksrat hervor. Ein paar seiner Teilnehmer stammten sogar aus den

Westzonen.

Es wurde ein Volksbegehren zur deutschen Einheit veranlasst und unter Otto

Grotewohl wurde ein Verfassungsausschuss eingesetzt, der eine "Verfassung der

Deutschen Demokratischen Republik" entwarf. Am 19. März 1949 wurde dieser

Entwurf vom Volksrat formell beschlossen.

Am 7. Oktober 1949 trat der Volksrat in Ost-Berlin unter der Leitung von Wilhelm

Pieck zusammen und erklärte sich zur provisorischen Volkskammer der DDR. Otto

26

Grotewohl wurde beauftragt die Regierung zu bilden. Der erste Präsident der DDR

wurde Wilhelm Pieck und damit wurde die DDR, als zweiter deutscher Staat

gegründet. Einen Monat später erhielt auch dieser Staat seine eigene Hymne.35

Von Beginn an gehörte die Deutsche Demokratische Republik den

Ostblockstaaten an, weswegen sie sich auch im sozialen und kulturellen, aber

auch wirtschaftlichen Bereich an der Sowjetunion orientierte. In der Wirtschaft

bediente man sich an einem Zentralverwaltungssystem, dessen verstaatlichte

Unternehmen Fünfjahrespläne, welche von Partei und Staat verabschiedet wurden,

umsetzen sollten. Man setzte Schwerpunkte in der Schwerindustrie und baute

landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften auf.

Als die übermäßige Abwanderung aus der DDR nicht weniger wurde, beschloss

man 1961 die Berliner Mauer zu errichten. Doch die Beziehungen verbesserten

sich wieder, als 1972 der sogenannte Grundlagenvertrag ins Leben gerufen wurde.

In diesem steht, dass es "normale gutnachbarliche Beziehungen zueinander auf

der Grundlage der Gleichberechtigung" geben sollte. Doch während man sich

annäherte wurden seitens des Ostens die Grenzanlagen verbessert und die

politische Kontrolle und Überwachung verstärkt.36

Bezüglich der Wirtschaft war die DDR nicht erfolgreich, sie hatte veraltete

Produktionsanlagen, eine unzureichende Infrastruktur und Materialengpässe.

Entscheidende Investitionen fehlten, die Bevölkerung war mit Waren und

Dienstleistungen unzureichend versorgt und die Planungsbehörden arbeiteten

schwerfällig.

Nach der Wiedervereinigung musste seitens der BRD in die ehemalige DDR

investiert werden, damit sie mit dem westlichen Fortschritt mithalten konnten.37

3.3 Damalige Parteien

Nach dem Zweiten Weltkrieg erteilte man ein Verbot jeglicher politischer

Betätigungen. Trotzdem fingen Liberale, Anhänger christlicher Parteien,

35Vgl.

DDR.html, 12.01.2011.

36 Vgl. 12.01.2011.

37 Vgl. Karlheinz, Karin Lau: Deutschland auf dem Weg zur Einheit. Dokumente einer Revolution.

Braunschweig: westermann 1990.

27

Sozialdemokraten und auch Kommunisten an sich zu versammeln. Die

Sowjetische Militäradministration in Deutschland lenkte ein und erlaubte im Osten

"die Bildung und Tätigkeit aller antifaschistischen Parteien". Dies erlaubte man im

Befehl Nr. 2 am 10. Juni 1945. Nur schleppend ging es im Westen voran, wenn es

um die Lockerung des Verbotes ging. Schließlich gibt auch der Westen nach und

machte durch Verordnungen vom September bis Dezember 1945 den Weg für die

Gründungen von Parteien frei. Später lizenzierte man die politischen Gruppen in

allen Zonen auf vier Parteien. Diese orientierten sich größtenteils an der

"Parteienlandschaft der Weimarer Republik". Es wurden die SPD

(Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und KPD (Kommunistische Partei

Deutschlands) wieder begründet und bei den Liberalen gab es mehrere Parteien.

Die neue Volkspartei der Christdemokraten, egal ob katholisch oder evangelisch,

bildete die CDU (Christlich Demokratische Union) und in Bayern die CSU

(Christlich Soziale Union).38

Am 21. April 1946 vereinigten sich die SPD und die KPD zur SED (Sozialistische

Einheitspartei Deutschlands) und dies teilweise gegen den Willen der SPD. Die

SPD-Delegierten der Sowjetischen Besatzungszone jedoch waren dafür. Man

versprach aber seitens der KPD völlige Gleichberechtigung der

hinzugekommenen Mitglieder. Der Sozialdemokrat Otto Grotewohl hielt dem

Druck dieser zum Teil erzwungenen Vereinigung, der von der Sowjetunion

ausging, nicht stand und kapitulierte. Er reichte dem Kommunisten Wilhelm Pieck

die Hand. Die Spaltung Deutschlands begann und die SPD wurde das erste Opfer

im Osten.

Später ging diese Zwangsvereinigung in der DDR als Höhepunkt der Geschichte

der deutschen Arbeiterbewegung ein, aber mit dem Makel dieses politischen

Drucks, welcher von außen kam.39

Im Juli 1945 gründete man die Christlich-Demokratische Union Deutschlands, die

CDU. Gegründet wurde sie von ehemaligen Mitgliedern der Deutschen

Demokratischen Partei (DDP), der katholischen Zentrumspartei, des

protestantisch-konservativen Lagers sowie von Mitgliedern der christlichen

38 Vgl. 12.01.2011.

39 Vgl. 12.01.2011.

28

Gewerkschaftsbewegung. Erster Vorsitzender wurde natürlich einer der Gründer,

nämlich Andreas Hermes.

Ihr Ziel war es die konfessionelle Spaltung aufzuheben und eine christliche,

demokratische und soziale Politik zu schaffen. Außerdem wollte die CDU die

Bodenschätze und auch die Schlüsselindustrien verstaatlichen. Gemeinsam mit

der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) strebten diese eine

gesamtdeutsche Parteistruktur an und lehnten den Anspruch auf Führung der

SED ab.40 Die LDPD wurde am 5. Juli 1945 gegründet und setzte sich für die

Einrichtung einer freien Marktwirtschaft, die Erhaltung des Privateigentums, die

Beibehaltung des Berufsbeamtentums und den Aufbau einer unabhängigen Justiz

ein.41

Im Vorfeld mehrerer Wahlen 1946 warb die CDU nicht bloß in der

Besatzungszone der Sowjetunion, sondern auch im Westen. Die Sowjetische

Militäradministration (SMAD) versuchte jedoch die Wahlen zu beeinflussen, was

dazu führte, dass der LDPD und der CDU in vielen Orten die Registrierung

bezüglich der Wahlen verweigert wurde. Während diese beiden Parteien an einer

erfolgreichen Wahl gehindert wurden, schien die SMAD die SED zu unterstützen,

indem diese zusätzliche Papierzuteilungen beim Druck bekam, um Werbeplakate

und Flugblätter zu drucken.

1948 zog man schließlich einen Schlussstrich. Die CDU und LDPD entschlossen

sich aus dem Parteienblock auszutreten, welcher der SED unterstand.40 Ein

weiterer übler Schachzug der SMAD gegenüber der CDU und der LDPD war die

Gründung der National-Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD) am 25. Mai

1948, um diesen Stimmen abzuwerben. Nebenbei wurde eine weitere Partei mit

demselben Zweck gegründet, die Demokratische Bauernpartei Deutschlands

(DBD).42

Das Erstaunliche war, dass beide neugegründeten Parteien zunächst mit

antimarxistischen Parolen um Wähler warben und somit gegen die SED.40 Die

NDPD warb mit Plakaten wie "Gegen den Marxismus - für die Demokratie",

40 Vgl. 12.01.2011.

41 Vgl. 12.01.2011.

42 Vgl.

12.01.2011.

29

obwohl dies ihrem realen Vorhaben nicht entsprach. Die Bevölkerung wurde

bewusst getäuscht.42 Dies führte aber zum gewünschten Ergebnis: Die CDU und

auch die LDPD verloren ihre Anhänger mit der Tendenz steigend.

Nachdem die DDR gegründet wurde, kam es zu Angriffen neuerer Dimensionen

auf die CDU und die LDPD seitens der SMAD und der SED. Es kam zu

Verhaftungen und auch zu Hinrichtungen. Die Maßnahmen der SED, die

"feindlichen" Parteien aus dem Weg zu schaffen, wurden immer schlimmer und

dreister. Sie schleusten Personen in die Parteien ein, die sich als dessen

Anhänger ausgegeben hatten und dann versuchten die Parteistrukturen zu

untergraben.

Am 15. Oktober 1950 traten letztendlich die CDU und die LDPD wieder dem

Parteien-Block bei und standen somit auf einer Einheitsliste, auf der die

Parteizugehörigkeit keine Bedeutung hatte. Jede Stimme kam der SED zugute, da

sie an der Spitze des Parteienblocks stand.40

30

4. Der Fall der Mauer

Zwar war die Mauer nie richtig erwünscht, doch die Gründe des Mauerfalls zeigen

sich erst kurz vor dem Fall selbst in den Aktionen und Handlungen der

Bevölkerung. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Ländern, die in der

Nähe von Deutschland liegen, wie zum Beispiel Ungarn und Österreich.

4.1 Die Gründe des Mauerfalls

Am 5. September 1987 demonstrierten unabhängige Friedensgruppen gegen die

Rüstung von Ost und West bezüglich Atomwaffen. Die Demonstrationen fanden in

Ost-Berlin statt. Die Polizei und andere staatliche Institutionen verhielten sich

relativ ruhig, da bald darauf der Besuch Honeckers in der Bundesrepublik

stattfinden würde.

Vom 7. bis 11. September 1987 besuchte Erich Honecker als erstes DDRStaatsoberhaupt

die BRD, um verschiedene Abkommen bezüglich des Strahlenund

Umweltschutzes zu unterzeichnen, sowie Abkommen zur wissenschaftlichtechnischen

Zusammenarbeit.43

Im Jahr 1988, am 17. Jänner, fand wie jedes Jahr eine Demonstration für die 1919

ermordeten Sozialistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt.

Während dieser Demonstration in Ost-Berlin wurden mehr als 150 Oppositionelle

und Ausreiseantragssteller festgenommen. Sie hatten sich, mit Plakaten mit dem

Luxemburg Zitat darauf ("Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden"),

an der Demonstration beteiligt.44

Ein Jahr darauf, am 18. Jänner 1989, fand eine Tagung des Thomas-Müntzer-

Komitees statt, auf welcher der SED-Generalsekretär Erich Honecker ankündigte,

dass die Mauer "in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen" würde, solange bis

die Gründe für die Mauer nicht beseitigt würden. Außerdem meinte er, dass es

erforderlich sei, die Republik vor Räubern zu schützen. Die Sicherung der Grenze

43 Vgl. 31.01.2011.

44 Vgl. 31.01.2011.

31

sei das souveräne Recht eines jeden Staates und die DDR würde bloß von

diesem Recht Gebrauch machen.45

Am 2. Mai 1989 wurden die Stacheldrahtzäune von den ungarischen

Grenzsoldaten zu Österreich abgebaut, doch der Verteidigungsminister Hans

Keßler ging davon aus, dass Ungarn trotz des Abbaus weiterhin die Grenze

sichern werde.46

Am 8. August 1989 wurde die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-

Berlin vorübergehend geschlossen, da die Aufnahmekapazität der Einrichtung

überlastet war. Sie wurde von rund 130 DDR-Bewohner besetzt. Nur wenige Tage

darauf wurden auch die Botschaften in Budapest und Prag geschlossen. Dort

hielten sich 171 bzw. 140 Fluchtwillige auf.

Währenddessen hat man in der BRD begonnen darüber zu diskutieren, wie viele

Flüchtlinge man noch aufnehmen könne und ob man überhaupt noch welche

aufnehmen würde. Rudolf Seiters, der Kanzleramtsminister, gab bekannt , dass

bis Ende Juli 46.343 Menschen aus der DDR legal in die BRD übersiedeln

konnten und man appellierte an die Bewohner der DDR, dass sie nicht den Weg

über die diplomatischen Vertretungen der Bundesrepublik gehen sollten.

Noch im selben Monat fand ein "paneuropäisches Picknick" statt, welches das

Ungarische Demokratische Forum und auch andere ungarische

Oppositionsgruppen organisiert hatten. Dieses Picknick fand an der ungarischösterreichischen

Grenze bei Sopron, direkt am vorübergehend geöffneten

Grenztor, statt und man demonstrierte so für den Abbau der Grenzen und ein

ganzes, vereintes Europa. Nachdem das Picknick beendet war, wurde das

Grenztor wieder geschlossen.

Am 24. August 1989 half das Internationale Rote Kreuz mit, mehr als einhundert

DDR-Bürger aus der Budapester Botschaft über Österreich in die Bundesrepublik

auszufliegen.47

45 Vgl.

31.01.2011.

46 Vgl.

31.01.2011.

47 Vgl.

31.01.2011.

32

Im darauffolgenden Monat, in der Nacht zum 11. September, öffnete Ungarn die

Grenze zu Österreich. In den Tagen darauf flüchteten tausende DDR-Bürger über

Österreich in die BRD. Michail Gorbatschow gab danach bekannt, dass Ungarn in

Moskau nicht um Erlaubnis gebeten hatte.48

Am 2. Oktober 1989 fand eine Montagsdemonstration in Leipzig statt, an der ca.

20.000 Menschen teilgenommen hatten. Unter anderem wurde "Freiheit,

Gleichheit, Brüderlichkeit", "Wir bleiben hier", sowie "Gorbi, Gorbi" gerufen. Die

Volkspolizei wurde verlangt und diese rückte mit Sonderausrüstung an. Es gab

Verletzte und 20 "Zuführungen". Eine Zuführung war eine Inhaftierung ohne

Haftbefehl, von der Volkspolizei nach ihrem Ermessen durchgeführt.

Zwei Tage nach dieser Demonstration durften ca. 7000 Bürger der Deutschen

Demokratischen Republik in verriegelten Sonderzügen in die BRD ausreisen, da

sie die Prager Botschaft besetzt hatten.

Weitere zwei Tage darauf besuchte Michail Gorbatschow die DDR, da diese ihren

40. Jahrestag feierte. Empfangen wurde er mit dem Spruch "Gorbi, hilf uns". Es

kam zu einem privaten Gespräch zwischen Honecker und Gorbatschow, in

welchem Honecker die DDR in den höchsten Tönen anpries, obwohl Gorbatschow

wusste, wie es wirklich um die DDR stand.

Später meinte Gorbatschow in einem Interview: "Gefahren warten nur auf jene, die

nicht auf das Leben reagieren!". Diesen Satz verwendete er in einer anderen Form

wieder und sagte: "Wenn wir zurückbleiben, bestraft uns das Leben sofort." Zu

einem unvergesslichen Satz und zu einem gängigen Sprichwort wurde dieser

Ausspruch erst, als ihn Gorbatschows Pressesprecher Gennadi Gerassimow am

selben Abend nochmals veränderte: "Wer zu spät kommt, den bestraft das

Leben!".49

9. November 1989, der Tag des Mauerfalls. Am Morgen dieses ereignisreichen

Tages wurden vier Offiziere des Ministeriums des Inneren und der

Staatssicherheit vom Politbüro beauftragt, die Regelung bezüglich der Ausreise

aus der DDR neu zu definieren. Sie kamen zu dem Schluss, dass man eine

48 Vgl.

31.01.2011.

49 Vgl.

31.01.2011.

33

Ausreise nach wie vor beantragen musste. Gegen Mittag wurde dieser Entwurf an

den Ministerrat weitergeleitet.

Um 14 Uhr 30 traf Bundeskanzler Helmut Kohl zu einem mehrtägigen

Staatsbesuch in Polen ein und war somit nicht in Deutschland präsent, als die

Mauer fiel.

Nachdem an der neuen Reiseverordnung gefeilt wurde, verlas man sie im SEDZentralkomitee

und am Abend wurde sie in einer internationalen Pressekonferenz,

die vom DDR-Fernsehen und Hörfunk live übertragen wurde, von Günter

Schabowski bekanntgegeben. Sofort verbreitete man die Meldung, dass die DDR

die Grenzen öffnet.

Gegen halb Zehn Uhr abends vernahm Helmut Kohl in Warschau, was in Ost-

Berlin gerade passierte. Rund 1000 Menschen hatten sich am Grenzübergang

Bornholmer Straße versammelt. Man versuchte es mit einer "Ventillösung".

Um Zehn Uhr versuchte man noch einmal klarzustellen, dass die Grenzen nicht

gänzlich geöffnet werden würden, sondern nur im Falle eines Antrages auf

Ausreise, keine Reiseanlässe oder Verwandtschaftsverhältnisse mehr vorgelegt

werden müssen. Dennoch müsste die Reise selbst beantragt werden.

In den ARD-Tagesthemen eröffnete der Moderator Joachim Friedrichs jedoch mit

den Worten:

Guten Abend, meine Damen und Herren. Im Umgang mit

Superlativen ist Vorsicht geboten, sie nutzen sich leicht ab, aber

heute Abend darf man einen riskieren: Dieser neunte November

ist ein historischer Tag: die DDR hat mitgeteilt, dass ihre Grenzen

ab sofort für jedermann geöffnet sind, die Tore in der Mauer

stehen weit offen.

Nach dieser Meldung begann ein Massenansturm auf die Grenzübergänge, die

jedoch noch geschlossen waren.

Überwältigend, wie in diesem Fall aus Fiktion Realität wurde. Um halb Zwölf

wollten Tausende in der Bornholmer Straße über die Grenze und durch die

Ventillösung, wegen dieser einige Menschen ausreisen durften, wurde das

Gedränge nur noch stärker. Die Grenzwächter fürchteten schon um ihr Leben und

so beschloss Oberstleutnant Harald Jäger, dass man die Kontrollen einstellen und

34

alles aufmachen werde. Die Menschenmasse stürmte nach West-Berlin, wo sie

auch herzlich begrüßt wurde.

Bis Mitternacht schafften es die Berliner auch alle anderen Grenzübergänge

zwangsweise zu öffnen.

Das Staatswesen wusste zum Teil nichts davon oder war mit der Situation

überfordert. Man rief um 12 Uhr 20 die Alarmstufe "Erhöhte Gefechtsbereitschaft"

für die Soldaten aus. Doch weitere Befehle blieben in dieser Nacht aus.

Je später es wurde, desto größer wurde die Zahl der Menschen, welche die Mauer

hinter sich ließen und in den Westen gingen. Die Mauer wurde von der Westseite

aus Stück für Stück mithilfe von Meißeln und Hämmern zerstört und der

Kurfürstendamm in eine Partymeile verwandelt. 50

4.2 Die Folgen des Mauerfalls

Nach dem Fall der Berliner Mauer folgte im Jahre 1990 die Wiedervereinigung

Deutschlands. Dieses vereinte Deutschland spielte eine große Rolle in der

Wirtschaft in Europa. Das Problem jedoch war, dass Ostdeutschland wirtschaftlich

sehr weit hinter dem Westen lag und somit viel in die Erneuerung und

Modernisierung der ostdeutschen Firmen und Fabriken investiert werden musste.

Aufgrund dieses wirtschaftlichen Rückstandes wanderten viele Menschen aus den

ehemaligen Staaten der Sowjetunion in den Westen aus, da sie sich dort mehr

Chancen in der Arbeitswelt erhofften.

Die Demokratisierung und die Integration Osteuropas in den Westen schreitet

noch heute stetig voran und kann kaum mehr gestoppt werden.51

4.3 Die Bedeutung der Mauer für Berlin heute

Viele Touristen besuchten die Berliner Mauer bereits damals, als sie noch intakt

war. In West-Berlin stellte man kleine Aussichtsstützpunkte entlang der Mauer auf,

damit die Besucher sich einen Eindruck verschaffen konnten. Sie ist bis heute

noch ein Symbol der Teilung Berlins und des Kalten Krieges.

50 Vgl. index.php/de/ Chronical/Detail/day/9/month/November/

year/1989, 31.01.2011.

51 Vgl. 3.02.2011.

35

Trotzdem hat sich einiges verändert. Die Mauer ist nun nicht mehr in dem Zustand

zu bewundern wie vor 30 Jahren. Es sind nur noch wenige Überreste der Mauer

vorhanden und lediglich drei Wachtürme. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass in

den nächsten Jahren auch diese letzten Erinnerungen von ihrem originalen

Standort entfernt werden. Der Verlauf der Mauer wird jedoch noch länger

hervorgehoben bleiben, da man die Stellen mit einer eingelassenen Doppelreihe

Kopfsteinpflaster gekennzeichnet hat.

Auch wenn man die letzten Gebäude und Mauerreste entfernen sollte, die Mauer

wird ewige Zeit in den Köpfen der deutschen Bevölkerung bleiben. Wenn man das

Verhalten der Deutschen beobachtet, wie zum Beispiel im deutschen Fernsehen,

sieht man sie immer noch als eine geteilte Bevölkerung. Es ist stets die Rede von

"Ossis" und "Wessis" und deren Unterschiede bezüglich Kulinarischem,

Kulturellem und dem Wesen der "Ossis" oder "Wessis" selbst.

Die Vorurteile bezüglich der Unterschiede werden noch längere Zeit bestehen

bleiben, doch es besteht kein Grund zur Sorge, dass diese Haltung je wieder zu

einer Teilung führen könne.52

52 Vgl. 3.02.2011.


Swop your Documents

G 2 - Cached Page: Friday 29th of March 2024 01:19:44 PM