Installiere die Dokumente-Online App

<
>
Download
Dokumenttyp

Rezension
Ausbildung

Universität, Schule

Cottbus Max-Steenbeck-Gymnasium

Note, Lehrer, Jahr

1, 2018

Autor / Copyright
Vera D. ©
Metadaten
Preis 3.00
Format: pdf
Größe: 0.44 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 78563







Die Arbeitslosen von Marienthal


Inhaltsverzeichnis

1.    Handlung des Spielfilms „Einstweilen wird es Mittag“. 2

2.    Besonderheit der wissenschaftlichen Studie der Wissenschaftler  Marie Jahoda, Paul Felix . Lazarsfeld und Hans Zeisel2

3.    Veränderungen der persönlichen Ansichten und Meinungen der  Wissenschaftler2

4.    Entwicklung bis 1931/ Ausgangslage 1931 in Marienthal3

5.    Ursachen der Veränderungen in Marienthal4

6.    Folgen in Marienthal bzw. Veränderung der Menschen/des Ortes im  Verlauf der Krise. 4

7.    Entwicklung von Marienthal bis zum zweiten Weltkrieg. 5

8.    Veränderung der Gegend von Marienthal heute. 5

9.    Parallelen und Unterschiede zwischen 1931 und heute. 5

10.      Kompromisse, die Arbeitslose heute eingehen müssen. 6

11.      Meine persönliche Meinung zu der im Film und in der  Dokumentation dargestellten            Handlung und Problematik. 6

1.        Handlung des Spielfilms „Einstweilen wird es Mittag“

Zu Beginn des Filmes herrscht in der österreichischen Stadt Marienthal eine freudige Atmosphäre. Die Arbeiter feiern das Jubiläum der Textilarbeitergewerkschaft. Jedoch nur vier Jahre später, ist die Fröhlichkeit der Bewohner wie weggeweht. In der Stadt liegt die Arbeitslosenquote bei über 50 Prozent, Grund dafür – die Weltwirtschaftskrise 1929 und damit die Schließung der Textilfabrik.

Auf diese Zahl werden drei Wissenschaftler an der Universität Wien aufmerksam und begeben sich 1931 auf den Weg nach Marienthal, um eine Studie durchzuführen, welche zeigt wie und in welchem Ausmaß sich Menschen durch Arbeitslosigkeit verändern und somit die Folgen der Arbeitslosigkeit beschreibt. Sie führen Listen und Umfragen über Essensvorräte, Kleidung und den Tagesablauf der Familien.

Die Bewohner haben Hunger, materielle Not und Probleme mit Alkohol und Drogen. Da später auch noch beschlossen wird, dass die Fabrik abgerissen werden soll, ist die Hoffnung der Menschen verloren.

2.        Besonderheit der wissenschaftlichen Studie der Wissenschaftler             Marie Jahoda, Paul Felix Lazarsfeld und Hans Zeisel

Damals war diese Art einer Studie eine komplett neue Erfahrung. Es war die erste Umsetzung der Soziographie[1], einer Forschungseinrichtung, die die soziale Struktur einer bestimmten Einheit/Region zu untersuchen und zu beschreiben versucht.[2]

Sie ist außerdem besonders, da sich die Wissenschaftler wirklich mit den Menschen befasst haben. Im Verlauf sahen sie die betroffenen Menschen in der Studie nicht mehr nur als Beobachtungspersonen an, sondern fingen an sie zu verstehen und wollten ihnen wirklich helfen, sich aus der Situation zu befreien.

3.        Veränderungen der persönlichen Ansichten und Meinungen der             Wissenschaftler

Zu Beginn sind die Wissenschaftler sehr motiviert nach Marienthal zu reisen und ihre Studie durchzuführen. Sie kommen dort in ihrer feinen Kleidung, im Gegensatz zu der abgetragenen Kleidung der Arbeitslosen, an und geben ihnen direkt neue Kleidung. Kurze Zeit später werden sie von Kindern angesprochen, welche unbedingt Essen brauchen, sind aber zu egoistisch und essen ihre Brötchen weiter.

Der Zuschauer merkt, dass die Wissenschaftler sich noch nicht mit der Rolle der Arbeitslosen identifizieren können und noch nicht mit den Menschen bzw. mit der Situation vertraut sind. Dann beginnen sie mit der Auflistung von Essen, Kleidung und Tagesablauf der Bewohner. Außerdem sagt einer der Männer „Genauigkeit ist Wahrheit“ in dem Zusammenhang, dass sie die Menschen beobachten und genau beschreiben wer wann wo hingeht und was er dort macht.

Sie möchten auch die Gefühle und Reaktionen auf die Arbeitslosigkeit erfahren und führen Interviews und Gespräche durch, sind aber unerwünscht. Sie wollen sich, indem sie Kleidung, Nähkurse und Ärzte anbieten, in die Gemeinschaft einbringen und nicht nur als Beobachter gelten und beginnen die Situation immer besser zu realisieren und möchten wirklich selbst helfen und sind nicht mehr nur an der Studie interessiert.

Es entwickelt sich ein Streit zwischen den Wissenschaftlern, da sie sich nicht abgesprochen hatten. Einer gab einem jungen Mann Geld um nach Wien zu fahren und sich ein gutes Leben aufzubauen. Eine Freundin des Mannes macht sich große Sorgen um ihn, da keiner von seinem Plan wusste, und vertraut sich deshalb der Wissenschaftlerin an. Diese will ihr helfen und möchte sich mit ihren Kollegen absprechen, wobei sie erfährt, dass ihr Mitwirkender dem jungen Mann geholfen hat.

Download Mari­en­thal Studie Rezension: Sozio­gra­phi­sche Einblicke und Arbeits­lo­sig­keits­folgen
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen

Sie bekommen ein Angebot zum Druck des Buches/der Studie von einem deutschen Verlag. Einer der Männer bekommt ein Angebot für ein Gastsemester in Amerika und nimmt dies stolz an, die Frau möchte das Projekt jedoch nicht so schnell abbrechen. Schlussendlich reisen sie ab und die Studie wird von den Nationalsozialisten in Leipzig vernichtet bzw. beschlagnahmt.

Der Mann, welcher nicht nach Amerika gefahren ist, wird arbeitslos und bittet seinen Freund in Amerika um Hilfe. Die Frau kann ein Probesemester in England machen. Die Arbeitslosigkeit ist auch auf Wien übergesprungen und es ist auch dort eine schlimme Zeit.

4.        Entwicklung bis 1931/ Ausgangslage 1931 in Marienthal

Die Stadt Marienthal entstand in den 1830er Jahren, im Gegensatz zu den damaligen Städten, welche um eine Kirche entstanden, rund um eine Textilfabrik. Es gab eine regionale Arbeiterbewegung. In den 1920er Jahren, den sogenannten „goldenen Zwanzigern“, beteiligten sich auch die Marienthaler mit einer Sport- und Theaterkultur.

So gab es Vereine für jede Sportart, aber auch ein Orchester unter der Arbeiterschaft.

5.        Ursachen der Veränderungen in Marienthal

Der große „Einschlag“ und Grund für die Massenarbeitslosigkeit ist die Weltwirtschaftskrise von 1929, welche sich in Marienthal ca. 1930/31 bemerkbar machte. Die Krise war sehr schwerwiegend für den Textilmarkt und da Marienthal um eine Textilfabrik gebaut war, arbeiteten auch fast alle Menschen dort. Mit der Schließung der Fabrik wurde sehr viele Menschen schlagartig arbeitslos.

6.        Folgen in Marienthal bzw. Veränderung der Menschen/des Ortes im      Verlauf der Krise

Als die Wissenschaftler in Marienthal ankommen, geben sie ihnen neue Kleidung und der Zuschauer merkt, dass die Bewohner wirklich nur noch auf das Nötige achten. Beispielsweise findet eine Frau ein Kleid sehr schön, sieht aber ein, dass sie keinen Grund hat, dieses zu tragen und verzichtet deshalb darauf.

Außerdem wird dafür gesorgt, dass Frauen in einem Schnittzeichenkurs erlernen, richtig zu nähen. Die Arbeitslosen haben negative, aber teils auch noch eine positive Sicht auf ihre Situation. Sie besitzen noch immer Hoffnung auf Arbeit und würde jede erdenkliche Arbeit annehmen. Die negative Seite kam zum Schein, als ein Mann befragt wurde und aggressiv reagierte. Die Nachricht, dass die Fabrik abgerissen werden soll, hat auf die Menschen auch positive und negative Reaktionen.

Auf der einen Seite werden dafür Arbeiter gesucht, auf der anderen Seite ist die Hoffnung das nochmals in dieser Fabrik gearbeitet werden kann damit komplett erloschen. Anfangs protestierten sie noch dagegen, aber letztendlich sehen sie ein, dass sie unbedingt Geld benötigen und tragen sich in die dafür ausgelegten Listen ein. In einer Szene im Unterricht erhalten die Kinder die Aufgabe zu schreiben was sie sich wünschen würden und man merkt das sie mit der Situation der Eltern gut vertraut sind.

Allgemein wird der Ort immer „trauriger“ und freudloser. Aus Hunger isst sogar eine Familie ihren Hund. Der Abriss der Fabrik beginnt und es wurden 60 Arbeiter für 2 Wochen eingestellt. Sie sind nicht froh und stolz auf die Arbeit die sie vollbringen, springen aber über ihren Schatten und arbeiten dort, um weiter leben zu können. Ein Mann namens Walther bekam von einem Wissenschaftler Geld um nach Wien zu fahren und dort arbeiten zu können.

Dort wohnt er bei einem Bekannten und nimmt an einer Versammlung der Nationalsozialisten teil. Von diesen bekommt er auch Arbeit und kommt später nach Marienthal zurück und wirbt für diese.

Unabhängig von der chronologischen Einordnung werden sie sozial und politisch inaktiv. Man kann dies sehr gut erkennen, als die Menschen bei dem Fest anfangs noch Spaß zusammen hatten und sich im Laufe der Geschichte jeder mit seiner Familie in sein eigenes Haus zurückzieht und am liebsten mit niemandem mehr etwas zu tun haben möchte.

Die Sport- und Theatergruppen lösen sich auch auf, da der Hunger zu einem schlechten körperlichen Zustand führte und somit Sportkämpfe nicht mehr möglich waren.

7.        Entwicklung von Marienthal bis zum zweiten Weltkrieg

Später besuchten Hitler und seine Vertreter viele deutsche und österreichische Siedlungen und trafen somit auch auf Marienthal. Dort boten sie Arbeit an, welche die Menschen glücklich annahmen und somit auf den Krieg vorbereitet wurden. Weil die Menschen durch Hitler Arbeit bekamen haben sie aus Freude über die besseren Zustände auch ihn gewählt.

8.        Veränderung der Gegend von Marienthal heute

Marienthal liegt im heutigen Niederösterreich und ist ein Ortsteil von Gramatneusiedl.[3] Es befindet sich ca. 70 Kilometer südwestlich von Wien. Die Arbeiterwohnungen wurden renoviert und es herrscht Multikulturalismus. Etwa ein Drittel der Bewohner haben einen Migrationshintergrund. Dort leben Muslime und Türken. Jedoch gibt es auch eine steigende Jugendarbeitslosigkeit.

9.        Parallelen und Unterschiede zwischen 1931 und heute

Damals bedeutete Arbeitslosigkeit meistens, dass man unter dem Lebensminimum lebt und somit die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung oder Unterkunft unerfüllt blieben. Zwar gab es auch Geld vom Staat, jedoch durch die hohe Anzahl Arbeitsloser, war es eine sehr geringe Menge für den Einzelnen und somit eigentlich ein sofortiger Absturz in die Armut.

Das bedeutet das damals die ganze Gesellschaft mit einem Mal betroffen war und das Schicksal ertragen musste. Heute hingegen ist man in der Gesellschaft bzw. in seinem Freundschaftskreis meist allein betroffen und somit isoliert.

10.     Kompromisse, die Arbeitslose heute eingehen müssen

Wenn man keine Arbeit findet, die seinen Wünschen entspricht, muss man oft Kompromisse eingehen, um eine Arbeit zu finden und nicht weiterhin arbeitslos zu bleiben. Dazu gehört zum Beispiel das Bewerben an weit entfernten Orten – in anderen Städten oder Ländern. Zudem sollte man auch notfalls einen Job entgegennehmen, der nicht seinen Qualifikationen entspricht, z.B. als Putzfrau.

11.     Meine persönliche Meinung zu der im Film und in der             Dokumentation dargestellten Handlung und Problematik

Ich fand es sehr aufschlussreich und informativ zu erfahren, wie die Menschen lernten, mit der Arbeitslosigkeit umzugehen. Gut fand ich auch, dass der Film wahrheitsgetreu dargestellt hat, wie es den Menschen ging und was sie für soziale und emotionale Probleme entwickelten.

Wäre ich damals in diese Lage geraten, hätte ich wahrscheinlich ähnlich reagiert und hätte nicht gewusst was auf mich zu kommt. Ich finde es gut, dass solch ein Film produziert wurde und somit auch die negativen Seiten der Arbeitswelt sichtbar wurden.



[1]    (letzter Aufruf: 23.09.2018)

[3]    (letzter Aufruf: 23.09.2018)

Quellen & Links

Swop your Documents

G 2 - Cached Page: Wednesday 27th of March 2024 09:28:21 PM