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Glossar / Begriffsverzeichnis

Prosatext-Analyse Glossar: Schlüs­sel­kon­zepte und Techniken Erklärt

1.155 Wörter / ~3 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Sophie V. im Nov. 2016
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Dokumenttyp

Glossar
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium Münchenstein

Note, Lehrer, Jahr

Jahrgang 3

Autor / Copyright
Sophie V. ©
Metadaten
Preis 3.70
Format: pdf
Größe: 0.06 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 60462







Prosatext-Analyse Glossar: Schlüsselkonzepte und Techniken Erklärt

Zum Wissen - Prosatexte

Der Autor

Der Erzähler

identisch mit dem Schriftsteller

eine Figur, die vom Autor erfunden ist

erfindet eine Handlung und schreibt diese als literarischen Text nieder

kann als Figur des Textes auftreten, muss aber nicht als handelnde Figur erscheinen

erfindet Figuren, die Träger der Handlung sind

drückt eigene Gefühle und Werthaltungen aus, die nicht mit denen des Autors übereinstimmen müssen

tritt in einem literarischen Text meist nicht in Erscheinung


Ich-Erzähler

Er/Sie-Erzähler

1. Person Singular

3. Person Singular

Eigenständige Figur, die in der Welt der Erzählung greifbar ist.

Erzählfigur, die zum Personal des Erzähltextes gehören kann, aber nicht muss.

Blickwinkel des Erzählers ist auf den eigenen, subjektiven Gesichtskreis beschränkt.

Wenn der Erzähler außerhalb des Textes situiert ist, kann er distanziert unter Umständen aus einer „allwissenden“ Perspektive selbst nur Gedachtes berichten (Innenperspektive).

Andere Figuren werden aus einer Außenperspektive dargestellt (ihre Gefühle und Gedanken kann das Erzähler-Ich nur erahnen).

Auktoriales, personales und neutrales Erzählverhalten

Der Autor entscheidet, aus welcher Sichtweise er eine Handlung darstellen will.

Dabei unterscheidet man:

  • auktoriales Erzählverhalten (Perspektive der allwissenden Überschau),

  • personales Erzählverhalten (Perspektive einer Person, die ein Geschehen aus einem begrenzten Blickwinkel betrachtet),

  • neutrales Erzählverhalten (Perspektive der scheinbar objektiven Wiedergabe).

In kaum einem Prosawerkt treten diese Erzählhaltungen unvermischt auf.

Innen- und Außenperspektive

Bei der Verwendung der Innenperspektive fehlt die Distanz zur Handlung. Für den Leser werden Gefühle und Empfindungen dadurch unmittelbar erfahrbar.

Bei der Verwendung von Außenperspektive ergibt sich eine Distanz zum Erzählten, so dass auch Betrachtungen über das Erzählen und die damit verbundenen Schwierigkeiten angestellt werden können.

Erzählerrede und Figurenrede

Die Erzählerrede umfasst alle Äußerungen des Erzählers, z.B. Bericht, Beschreibung, Kommentar, Reflexion und szenische Darstellung.

Die Figurenrede umfasst alle Äußerungen und Gedanken der vorkommenden Figuren, z.B. direkte Rede, indirekte Rede, erlebte Rede, innerer Monolog, Bewusstseinstrom.

Handlungsstränge und Verknüpfung von Handlungen

Manche Prosatexte sind chronologisch erzählt.

Bei anderen ist die Chronologie durchbrochen, z.B. durch Vorausdeutungen, Rückblenden, Einschübe oder Auslassungen. In diesem Fall spricht man von diskontinuierlichem Erzählen.

Haupt- und Nebenhandlungen eines Prosatextes stehen meist in einem engen Verhältnis zueinander.

Um einzelne Handlungsteile miteinander zu verknüpfen, verwenden die Autoren oft verschiedene Techniken (Leitmotiv, Dingsymbol, Collage, Montage).

Innere und äußere Handlung

Die äußere Handlung verleiht dem Geschehen Spannung.

Die innere Handlung dient der Charakterisierung der Figuren, ihres Denken und Fühlens.

Der Höhepunkte der inneren und äußeren Handlung müssen nicht zusammenfallen.

Äußere und innere Handlung können sich ergänzen, gegenseitig erhellen oder im Kontrast zueinander stehen.

Direkte Charakterisierung

Indirekte Charakterisierung

Personen werden direkt charakterisiert:

Personen werden indirekt charakterisiert:

  • Durch den Erzähler, der sich über eine Person äußert.

  • Indem ihr verhalten beschreiben wird.

  • Durch die Darstellung des Äußeren einer Person.

  • Durch die Nennung und Beschreibung bestimmter Eigenheiten dieser Person.

  • Indem andere Personen über diese Person sprechen.

  • Indem andere Personen des Prosatextes diese Person charakterisieren.

  • Indem die Person Aussagen über sich selbst macht.


Im Zusammenhang mit dem Anfang eines Prosatextes unterscheidet man:

Das Vorwort

In einem Vorwort führt der Erzähler oft zu seiner Geschichte hin, etwa indem er die Themenwahl begründet.

Die chronologische Entfaltung des Geschehens von seinem Anfang an

Dabei nimmt sich der Erzähler meist ganz zurück und lässt der Handlung scheinbar freien Lauf.

Den Einstieg mitten im Geschehen

Damit soll oft Spannung erzeugt werden.

den Einstieg vom Ender der Geschichte her

Damit wird der Leser neugierig gemacht: Er stellt sich die Frage: Wie konnte es so weit kommen?

Im Zusammenhang mit dem Schluss eines Prosatextes unterscheidet man:

Das geschlossene Ende

Es findet sich meist in traditionell erzählten, chronologisch aufgebauten Erzähltexten. Es rundet den Text ab.

Das erwartete Ende

Es löst die Spannung und entwirrt die Handlungsstränge.

Das überraschende Ende

Es soll den Leser aufrütteln, zum Nachdenken bewegen.

Das offene Ende

Es will den Leser unbefriedigt zurücklassen. Er soll darüber nachdenken, welches Ende, welche Lösung möglich wäre.

Erzählzeit

Erzählte Zeit

Zeitdauer, die der Leser benötigt, um den Text zu lesen.

Zeitraum, über den sich die gesamte Geschichte erstreckt.

Die Erzählzeit ist abhängig vom Umfang des Textes, seiner sprachlich-stilistischen Gestaltung und der individuellen Lesegeschwindigkeit.

Die erzählte Zeit wird vom Autor bestimmt. Er hat dazu folgende Möglichkeiten:

Er kann zeitdecken, zeitraffend und zeitdehnend erzählen.

Außerdem kann er Zeitsprünge vornehmen und Handlungen auslassen.

Die Gestaltung der Zeit

Die Gestaltung der Zeit kann auf verschiedene Weise erfolgen:

  • durch Vorausdeutungen

  • durch Rückblenden

  • durch sprachliche Gestaltungsmittel

Die Gestaltung des Raumes

Räumen kommt in Prosatexten eine ganz besondere Bedeutung zu:

Sie charakterisieren eine Person.

Oft sind sie der Spiegel ihrer Existenz.

Oft sind sie der Auslöser für eine die Figur betreffende Handlung.

Manchmal besitzen sie auch symbolische Bedeutung.

Sie können aber auch Lebens- oder Handlungsraum sein.

Checkliste: Prosaanalyse

Der erste Zugang zu einem erzählenden Text

  • Genaues, mehrmaliges Lesen

  • Anstreichen von Auffälligkeiten und unklaren Stellen

  • Anbringen von Verweisen innerhalb des Textes

  • Notieren von spontanen Einfällen zu Inhalt, Sprache, Situation, Autor usw.


Reflexion des Inhalts

  • Worum geht es? Was ist der Inhalt des Textes? Welches Thema wird behandelt?

  • Wann spielt die Handlung? Welche Konsequenzen hat das?

  • Wo ist die Handlung räumlich angesiedelt? Gibt es Ortswechsel? Welche Bedeutung haben sie?

  • Welchen Verlauf nimmt die Handlung?


Betrachtung der Personen

  • Welche Personen kommen vor? Wer sind die handelnden Personen? Was erfährt man über sie?

  • In welcher Beziehung stehen sie zueinander? Was verbindet sie, was trennt sie?

  • Passen ihr Handeln und ihre Äußerungen zu ihrem Charakter?


Analyse der erzähltechnischen Aspekte

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  • Gibt es einen Ich- oder einen Er/Sie-Erzähler?

  • Welches Erzählverhalten und welche Erzählperspektive liegt vor? Sind diese einheitlich oder wechseln sie? Welche Einsichten ergeben sich daraus für den Leser?

  • Wie ist die Erzählerrede gestaltet? Welche Besonderheiten zeigt sie?

  • Kommt im Text Figurenrede vor? Wie ist sie gestaltet? Welche Erkenntnisse lassen sich daraus ableiten?

  • Wie ist das Verhältnis von erzählter Zeit und Erzählzeit?

  • Wie ist die erzählte Zeit strukturiert? Wird chronologisch erzählt oder gibt es Zeitsprünge, Vorausdeutungen und Rückblenden? Warum werden sie eingesetzt?

  • In welcher Beziehung steht der Ort der Handlung zum Geschehen und zu den Figuren?


Analyse der Form

  • Gibt es eine Einleitung? Welche Funktion hat sie?

  • Welche Erzählschritte finden sich in dem Text? Wie lang sind sie? Welche Informationen über die Wichtigkeit der Handlung kann man ihnen entnehmen?

In welchem Verhältnis stehen die Haupt- und die Nebenhandlung(en) zueinander?

  • Wie ist der Schluss gestaltet? Bringt er das Geschehen zu einem Abschluss oder bleibt der Ausgang offen?


Betrachtung der Sprache

  • Gibt es Schlüsselwörter? Worauf deuten sie hin?

  • Welche Motive kommen vor? Gibt es darunter Leitmotive?

  • Welche Stilebene liegt vor? Ist sie einheitlich? Was haben mögliche Abweichungen zu bedeuten?

  • Welche sprachlich-stilistischen Mittel sind auffällig?

  • Was lässt sich über die Satzgestaltung bzw. die Satzarten aussagen? Gibt es auffallende Änderungen oder Brüche?

  • Gibt es Auffälligkeiten in der Wortwahl? Worauf lassen sie schließen?

  • Was zeigt der Tempusgebrauch?


Anschließend

  • Welches Geschehen ist im vorliegenden Text dargestellt?

  • Wie endet die Handlung?

  • Welcher Gattung gehört der Text an?

  • Wer ist der Autor des Textes? In welchem Zusammenhang zu seinem Werk steht dieser Text?

  • Ist die dargestellte Handlung, das Problem, der Konflikt zeittypisch?



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