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Seminararbeit
Pädagogik

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2 (gut), Mag.phil. Wilfried Hackl, 2013

Autor / Copyright
Bettina T. ©
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Preis 5.80
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Ohne Kopierschutz
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sternsternsternsternstern
ID# 37280







Didaktisches Konzept

SchülerInnen einer NMS: Anlegen eines Schulgartens

im Rahmen der Nachmittagsbetreuung


1.   Einleitung


1.1  Ausgangssituation


In einer NMS sind 30 Kinder für die Nachmittagsbetreuung angemeldet. Die Nachmittagsbetreuung findet von 13:00 bis 16:00 von Montag bis Freitag statt und je nach Bedarf werden die Kinder zu Beginn des Schuljahres für 1-2 Tage oder 3-5 Tage in der Woche von den Eltern verbindlich angemeldet. Der Durchschnitt der täglich von 13:00 bis 16:00 anwesenden Kinder beträgt 17.

Die für die Nachmittagsbetreuung bereit gestellten zwei Räume sind jeweils ausgestattet mit 5 runden Tischen mit jeweils 5 Stühlen, einem Regal zur Aufbewahrung von Materialien zur Freizeitgestaltung, einem Waschbecken, einer ca. 2 Meter langen Konsole entlang einer der Wände und einer gemütlichen Ecke mit einer Couch, sowie einem Sitzkissen.

 

Der Ablauf der Nachmittagsbetreuung in dieser NMS teilt sich auf in je drei Teile. Von 13:00 bis 14:00 findet das Mittagessen in dem gemeinsamen Raum statt. Von 14:00 bis 15:00 lernen die Kinder mit Unterstützung zweier PädagogInnen, erledigen also ihre Hausaufgaben und lernen für Tests und Schularbeiten.

Ab 15:00 können sich die Kinder frei in diesem Raum bewegen, aber auch den EDV-Raum, den Turnsaal und die Bibliothek benutzen (Bsp. NMS St. Veit, Musik NMS Stallhofen und NMS Reichenau, [15.07.2013])


Durch eine Förderung vom Land konnten in dieser NMS zwei zusätzliche(r) PädagogInnen, Mitglieder eines Vereins, der Kindern den nachhaltigen und verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur beibringen sollte, eingesetzt werden. Diese PädagogInnen sind an abwechselnd zwei oder drei von fünf Tagen ab 14:30 in dieser NMS anwesend.

Bis 16:00 arbeiteten sie gemeinsam mit den Kindern, die an diesen Tagen in der Nachmittagsbetreuung angemeldet sind an einem Schulgarten. Dieses Bildungsprojekt dauert in dieser Schule voraussichtlich ein Schuljahr, bei Bedarf kann es jedoch auch auf noch ein zusätzliches Jahr verlängert werden. Die Wahl der Art der Vermittlung dieses Bildungsprogramms fiel auf die eines Projekts, da mit diesem sichergestellt werden kann, dass das Lernen in einem sozialen und kulturellen Kontext geschieht (vgl. Schäfer/Rosenfelder 2010, S. 17).

„Sachliches Interesse und persönliche wie soziale Sinnfindung werden nicht voneinander getrennt.“ (Schäfer/Rosenfelder 2010, S. 17) Sozialer Austausch befruchtet den eigenen Lernvorgang.


1.2  Problemstellung


David Wallace, ein US-amerikanischer Schriftsteller, erzählte in einem seiner Werke die Begegnung zweier junger Fische mit einem älteren Fisch, der die beiden folgendermaßen begrüßt: „Guten Morgen, Jungs, wie ist das Wasser heute?“ Als sie weitergeschwommen sind, fragt der eine den anderen verdutzt: „Was zum Kuckuck ist Wasser?“ (vgl. Schreier 2012, S. 16, zit. n. Wallace 2008).


Es gibt sowohl einen statistischen Zusammenhang zwischen der Zeit, die Kinder vor dem Bildschirm verbringen und ihrem Körpergewicht, als auch einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und ADHS-Diagnosen (vgl. Schreier 2012, S. 28, 29). Es ist daher anzunehmen, dass, da mit der Zeit und den Generationen der Fernsehkonsum und das Aufhalten der Kinder in geschlossenen Räumen gestiegen ist, immer mehr Kinder an ADHS erkrankt wären, wobei in diesem Kontext Schreier ADHS als eine erfundene Krankheit entlarvt, die in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit bis dahin unbekannt war (vg.....[Volltext lesen]

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Von den 30 insgesamt für die Nachmittagsbetreuung angemeldeten Kinder werden täglich von 13:00 bis 16:00 durchschnittlich 17 Kinder betreut und von diesen 17 Kindern sind in der Zeit nach 15:00, in der sie sich selbstständig mit etwas beschäftigen dürfen, täglich im Durchschnitt  10 Kinder vorhanden. Das heißt, für die Zeit, die den NaturpädagogInnen für die Arbeit mit den Kindern zur Verfügung steht, ist jener Zeitraum von 15:00 bis 16:00 gedacht.


Kinder, die in einer zur Schule gehörenden Nachmittagsbetreuungen untergebracht werden, stellen eine homogene Gruppe dar. Sie besuchen die selbe Schule, sind ungefähr im gleichen Alter, kommen, basierend auf der Annahme, dass, da sie in der Schule nachmittagsbetreut werden müssen, beide Elternteile berufstätig sind, aus einem ähnlichen sozioökonomischen Umfeld.

Da in vielen Nachmittagsbetreuungseinrichtungen sehr viele Kinder auf eine Betreuungsperson kommen, der mulitkulturelle Faktor zum Teil sehr hoch ist, besteht gerade eben in diesen Einrichtungen ein erhöhter pädagogischer Handlungsbedarf (vgl. Gspurning/Heimgartner/Leitner/

Sting k.A., Schulbezogene Nachmittagsbetreuung als Lebensort, S. 23, 27, 31).


Die Kinder in dieser NMS haben bis auf ein paar Ausnahmen noch keine Erfahrung mit dem Anbau eines Gartens, bzw. dem Anbau von Nahrungsmitteln. Gemäß ihres Curriculums besitzen sie jedoch schon Kenntnisse über die Vorgänge in der Natur (Photosynthese, Pflanzenarten, Fortpflanzung in der Natur etc.).


3.   Didaktische Grundsätze


3.1  Pädagogische Anstöße


Kinder, egal welchen Alters, besitzen einen angeborenen Trieb Neues zu entdecken und zu lernen. Das Gehirn ist demnach von Natur aus so ausgelegt, dass es sich immer wieder neue Herausforderungen sucht, um sich stetig entwickeln zu können. Beobachtbar ist der unermüdliche Entdeckerdrang bei Kindern (vgl. Braun/Dieckerhoff 2009, S. 27).

Weiß man um diese Fähigkeit und hat man selbst die richtigen Kenntnisse und den richtigen Zugang zu den Kindern, kann man sie somit mit den passenden Aktivitäten zum Mitmachen bewegen.


            „This is what I do, I say 'Oh my goodness! You guys like the smoothies? Smoothies are            great! We'll have strawberries in the smoothies this summer before you get out of here.        We'll have some strawberries. But we won't have some strawberries if you don't get out         here and weed this garden right now.' And so it's always back to the strawberries or    something that they can relate to and value right at this moment and understand.

And I'm       trying to connect the importance of farming and gardening to their stomachs directly, to the       table, to their experience, and then of course to their behavior.“

-        Zitat .....

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3.3  Lernmethoden und Modelle


Die Lernmethoden sind vielfältig: Vermittlung von Theorie in Lerngruppen in den zur Verfügung gestellten Räumen und im Garten, sowie die erlernte Theorie in der Praxis anzuwenden. Im Garten kann individuell gearbeitet werden, es wird in Gruppen gearbeitet („Patenschaftsgruppen“) und um Naturmaterialien für den Garten sammeln zu können, sind zusätzlich noch vier Ausflüge in die umliegenden Grünflächen geplant.


Die PädagogInnen sind, um das Wissen um die Arbeit in der Natur richtig vermitteln zu können, nicht nur selbstverständlich im Umgang mit Kindern geschult, sondern haben, basierend auf ihrer Ausbildung zu NaturpädagogInnen, auch Kenntnisse über Natur, Nachhaltigkeit etc., als auch selbst eine tiefgreifende Beziehung zu ihr, damit auch dieser wichtige Teil des Bildungsprogramms optimal vermittelt werden kann.


Die Lehrenden vermitteln im Zuge dieses Bildungsprogramms in den ersten Monaten erste Kenntnisse über die Bodenbeschaffenheit, den natürlichen Kreislauf der Natur, wichtige Grundkenntnisse des Gärtnerns und erarbeiten mit den Kindern die jeweiligen Arbeitsvorgänge, um sie dann gemeinsam umsetzen zu können.

Am Anfang nehmen die PädagogInnen also die Rolle des Vortragenden und Experten ein (Einführung, Heranleiten an die Materie), später auch die Rolle des Beraters/der Beraterin (bei der Auswahl der Pflanzenarten), bleibt aber gleichzeitig in der Rolle des Supervisors, ist AnsprechpartnerIn bei Problemen und Schwierigkeiten und hilft beim Aufbau und der Pflege, soweit gewünscht, mit.


4.    .....

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Ein Sesselkreis bietet dabei ein Setting für Diskussionen und Gruppenspiele. Der lange Tisch an einer der Wände wird, neben den Tischen in der Mitte des Raumes, als Platz zum Arbeiten mit  Samen, zum Organisieren der Samenpäckchen, zum Pikieren der Pflanzen etc. geeignet sein. Für kleine Werkzeuge wie Schere, Gartenschaufel, Gartenhaken werden zwei Schubladen dieses Tisches frei geräumt.

Die sortierten Samen(-päckchen) und einige Permanent-Marker zum Beschriften der Päckchen finden in einem Karton im Regal Platz. In einem separaten, zur Verfügung gestellten Raum finden zwei Schaufeln, zwei Gartenrechen,  zwei Gartenspaten und die Säcke gefüllt mit Erde ihren Platz, der bei Bedarf von den Nachmittagsbetreuern/Nachmittagsbetreuerin und den NaturpädagogInnen aufgesperrt werden kann.

Für den Bau des Gartens wird dem Projekt eine Fläche im hinteren Stück des Schulgeländes zugewiesen. Pro SchülerIn ist eine Schere, eine Gartenschere und ein Gartenhandschuh vorhanden. Die NaturpädagogInnen sind an abwechselnd zwei oder drei von fünf Tagen ab 14:30 in dieser NMS anwesend.


4.2  Soziales Setting


Um bestmögliche Betreuung und Zusammenarbeit und schlussendlich Resultate zu erzielen, werden die Erziehungsberechtigten der SchülerInnen über einen Brief über das Bildungsprojekt benachrichtigt. Dadurch kann versucht werden die Erziehungsberechtigten miteinzubeziehen, möglicherweise gibt es Ressourcen, die genutzt werden können (helfende Hände beim Umbau des für den Garten gedachten Stück Lands, nicht benötigte Werkzeuge) (vgl. Braun/Dieckerhoff 2007, S. 60).

Eventuell kann sogar der Hausmeister der NMS beim Umbau des Gartenstücks mithelfen.


5.   Grobplanung und Format


Modul

Grobziel

Inhalte

Format/Methodenart

Vorstellung und Einführung in das Bildungsprojekts

(1. Tag)

erstes Kennen-lernen des   Bildungsprojekts und der Natur-pädagogInnen bzw. SchülerInnen

Vorstellung der NaturpädagogInn-en und des Bildungsprojekts




Spielerisches Kennenlernen

(Oktober)

- gegenseitiges
  Kennenlernen

- erste Information
  über Obstvorlieb-
  en, etc. erlangen

- Vorstellrunde mit
  Name,
  Lieblingsobst u.
  Lieblingsgemüse
- „Zukunfts
  werkstatt“
  (Braun/Diecker-
  hoff 2007, S. 89)

Übungen (Gruppen-Spiele)

Planung des Gartens

(Oktober)

- Gartenstück
  erkunden

- gemeinsam auf
  Pflanzenarten
  einigen
- Patenschaften
  auslosen

- Planung des
  Gartens durch
  Naturpädagog-
  Innen



- „Erdkiste“
  (Braun/Diecker
  hoff 2007,
  S. 131) zur
  Erforschung der
  Erde aus dem
  Schulgarten und
  Erkennen von
  Unterschieden

- „Pflanzenpaten-
  schaften“
  (Braun/Diecker-
  hoff 2007, S.
  104)

- Ausflug in ein
  nahe gelegenes
  Waldgebiet

- Übungen

- Plenum

Umbau des Gartens, Säen der ersten Samen

(Oktober - März)

Umbau des Grundstücks zu einem Garten



- Workshop:
  Anbauen
  des Gartens,
  Säen, Pikieren

- „Topfkartoffeln“
  (Braun/Diecker-
  hoff 2007, S.
  112) und „Das
  Leben einer
  Blumenzwiebel“
  (Braun/Diecker-
  hoff 2007, S.
  122) als Einstieg
  in die Praxis

Workshop (Arbeit mit Materialien)

Pflege des Gartens und der Pflanzen

(März - Juni)

Erhaltung und Weiterführung des Gartens

- Workshop zur
  Gartenpflege

- „Kompost“
 (Braun/Diecker-
 hoff 2007, S.
 148)

- „Der Garten-
  Aufräumtag“
  (Braun/Diecker-
  hoff 2007, S.
  116)

Workshop (Arbeit mit Materialien)

Ernte-Verwertung

(April/Mai-Juni)

- ernten

- verwerten

- „Edible School-
  yard Garden
  Jobs -
  Harvesting“
  (siehe http://
  edibleschoolyard
  .org/resource/ed
  ble-schoolyard
  garden-jobs-0
  [1.1.2013])

- „Kräuteressig“
 (Braun/Diecker-
 hoff 2007, S.
 124)

Workshop (Arbeit mit Materialien)

Sicherstellen der weiteren Instandhaltung des Gartens

(Juni)

Die zukünftige Pflege des Gartens organisieren

- Vermittlung und
  Planung der
  „Pflegetage“ im
  Frühling und
  Herbst

Vortrag

Gruppenarbeit

Plenum

Zertifizierung

(Juni)

Aushändigen eines Zertifikats als (zusätzliche) Bestätigung ihres Erfolgs

Erstellen eines Zertifikats (eventuell besondere Eigenschaften loben, die einem während des Workshops auffielen)

Aushändigen des Zertifikats im Rahmen eines Abschluss-Nach-mittags


Evaluation durch die SchülerInnen

(Juni)

Erkenntnis darüber, wie Projekt angekommen, Chance Feedback anonym zu geben

- Erstellen eines
  Fragebogens
  durch die
  Naturpädagog-
  Innen

- Ausfüllen des
  Fragebogens
  durch die
  SchülerInnen

Anonymer Fragebogen

4.   Feinplanung/Design

Im Folgenen wird die Übung „Erdkiste“ (Braun/Dieckerhoff 2007, S. 131) näher erklärt.


Zeit

Feinziele/Inhalte

Ablauf/Methode

Material/Medien

15:00 – 16:00


- Erkunden der
  verschiedenen
  Erdbeschaffenheiten

- Fühlen der Erde

- Erkunden der
  verschiedenen in der
  Erde lebenden und
  arbeitenden
  Lebewesen

- Möglichkeit mit
  Steinen und Stöcken
  einen Mini-Garten
  anzulegen

SchülerInnen haben
von zuhause, vom
Schulgelände, von
einem Waldbesuch,
etc. in kleinen
Behältnissen Erde
mitgenommen, die

in einzelnen Kisten begutachtet werden kann (es kann immer wieder während der Nachmittagsbetreuung erforscht werden, wie sich die Erden verhalten unter Sonne- oder Wassereinfluss, etc.) (Workshop)

- mehrere Glas-, Holz
  oder Plastikkisten

- Steine, Stöcke

- Erde

- Wasser

- ein Platz an dem
  die Kisten ungestört

  stehen können,
  bevorzugt in der
  Sonne

5.   Evaluation

Um eine möglichst gute weiterführende Betreuung zu gewährleisten und als Feedback, das verwendet werden kann in den nächsten Einrichtungen, in denen der Verein tätig wird, wird am Ende des Schuljahres eine Evaluation mittels eines Fragebogens durchgeführt. Die SchülerInnen bekommen am letzten Tag, an dem die NaturpädagogInnen anwesend sind, den Fragebogen ausgehändigt und werden ihn anonym ausfüllen.


Durch die vorherige Festlegung der Ziele kann von den NaturpädagogInnen erkannt werden, ob diese erreicht wurden. Die SchülerInnen geben anhand ihres ausgefüllten Fragebogens nicht nur Einblick in ihr persönliches Befinden nach dem Projekt, über die Art und Weise und ob es ihnen gefallen hat, wie sie betreut wurden, sondern geben anhand ihres Verhaltens, das die NaturpädagogInnen während des Projekts beobachten konnten, auch Aufschluss über die Veränderung ihre.....

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