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Unterrichtsplanung

Didaktis­che Analyse zum Thema Erste Hilfe bei Verbrenn­ung/Verb­rühung und Sonnenbr­and

1.248 Wörter / ~4½ Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autorin Tanja R. im Mrz. 2011
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Dokumenttyp

Unterrichtsplanung
Pädagogik

Universität, Schule

Pädagogische Hochschule Reutlingen - PH

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Tanja R. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.28 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 5450







Didaktische Analyse zum Thema Erste Hilfe bei Verbrennung/Verbrühung und Sonnenbrand

Der Themenbereich Gesundheit, Medizin und damit auch die Erste Hilfe spielt eine zentrale Rolle im Leben eines Menschen. Die Wissensbausteine zur Unterrichtsstunde liegen vordergründig im Bereich des Sachwissens bezüglich der sachgerechten Ersten Hilfe bei Verbrennungen, Verbrühungen und Sonnenbrand. Aber auch das Lernen des Lernens und die sinnliche, vor allem die taktile Wahrnehmung, sowie soziales Lernen sollen fortwährend gefördert werden und spielen in unserer Unterrichtsstunde eine nicht zu unterschätzende Rolle.

·         Verbrennungen  sind "Entzündungen oder Hautgewebeschädigungen nach starker Hitzeeinwirkung". Heiße Gegenstände, Heizung, Verbrühungen durch heißes Fett oder Kochwasser und heiße Dämpfe, elektrischer Strom, Reibung oder auch starke Sonneneinstrahlung (Sonnenbrand) können Verbrennungen hervorrufen. Bei der Verbrennung werden primär Haut und Schleimhaut geschädigt. Je nach Intensität spricht man  von Verbrennungen, ersten, zweiten oder dritten Grades. In Abhängigkeit vom Ausmaß der unmittelbaren Schädigung kann es sekundär zu Kreislaufschock und entzündlichen Allgemeinreaktionen des Körpers kommen. Ein Sonnenbrand ist eine Verbrennung ersten bis zweiten Grads durch ultraviolette Strahlung. Ein Sonnenbrand entsteht häufig nach zu langen Sonnenbädern, Verwendung eines zu niedrigen Lichtschutzfaktors, Unterschätzen der Sonneneinstrahlung durch Reflektion z.B. an bewölkten Tagen bzw. im Schatten, längeren Aufenthalten auf dem Wasser. Vorbeugen kann man mit Sonnencremes mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor, Kleidung, Kopfbedeckung, Vermeiden von langen Aufenthalten in der Sonne. Erste Hilfe bei leichten Verbrennungen:  Auch wenn die Verbrennung oder Verbrühung nur eine kleine Körperstelle betrifft, so ist oberstes Gebot die Kühlung der betroffenen Stellen. Dadurch breitet sich die Verbrennung durch erhitztes Hautgewebe nicht aus und die Schmerzen können gelindert werden. Bei Verbrühungen müssen zunächst die Kleidungsstücke entfernt werden, da sie die Hitze der Flüssigkeit speichern und eine optimale Kühlung nicht zulassen. Bei Verbrennungen wird die Kleidung nur entfernt, wenn sie nicht am Körper haftet. Gekühlt werden sollte mit kühlen, aber nicht kaltem Leitungswasser. Eis sollte dafür nicht verwendet werden, da es das Risiko von Erfrierungen mit sich bringt. Erste Hilfe bei Sonnenbrand: Weitere Sonnenbestrahlung vermeiden, bis der Sonnenbrand vollständig abgeheilt ist. Kühlende Umschläge und Feuchtigkeitsgels wirken lindernd. Viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, zum Beispiel in Form von Wasser oder Säften. Bei stärkeren Verbrennungen mit Blasenbildung sowie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

 

·         Gleichzeitig ist hier das Lernen des Lernens ein essentieller Bestandteil der Stunde. Die Schüler lernen wie sie gezielt Informationen aus einem Text entnehmen und anschließend anwenden können. Dadurch werden sie zu Experten und können so den anderen Schülern zur Verfügung stehen und helfen.

·         Die Schüler begegnen so einem Alltagsphänomen ihrer eigenen Lebenswelt. Sie lernen bewusst wie sich bestimmte Reize auf den Körper auswirken können und welche Reaktion im Alltag angemessen ist. Gerade bei Kindern mit Körperbehinderung, die in ihrem Alltagsleben häufig über nur wenige Möglichkeiten zur aktiven taktilen Wahrnehmung verfügen, stellt die praktische Erste-Hilfe-Leistung ein wesentliches Element in dieser Unterrichtsstunde dar. Beim Sonnenbrand bekommen die Schüler je nach Belieben Farbe auf die Haut, welche sie sich selbst oder gegenseitig auftragen können. Es werden die Hände gewaschen, also Wasser mit den Händen wahrgenommen. Anschließend können die Schüler die Brandsalbe in die Hand nehmen und je nach motorischen Fähigkeiten bis zu einem gewissen Grad selbstständig auftragen und die kühlende Wirkung spüren. Bei der Simulation einer Verbrennung oder Verbrühung wird ebenfalls zunächst die Wunde mit Farbe aufgemalt. Dann müssen genauso die Hände gewaschen werden und die Wunde unter Wasser gehalten werden. Beim Verbinden sowie beim Verbinden lassen werden die unterschiedlichen Materialien auf der Haut wahrgenommen und ein reales Gefühl vermittelt, wie sich ein Verband anfühlt.

·         Soziales Lernen stellt vor allem im Hinblick auf die Entwicklung der Persönlichkeit eine gewichtige Rolle dar. Die Schüler werden an verantwortungsvolles, soziales Handeln herangeführt. Teamarbeit und Partnerarbeit stellen die Schüler vor die Herausforderung gemeinsam zu einem Ergebnis zu kommen. Das soziale Lernen dient dem Erwerb "sozialer Kompetenz" und ist somit eine der Grundvoraussetzungen für das Gelingen einer „Offenen Gesellschaft“. Soziale Kompetenz ist eine der Schlüsselqualifikationen für die globalisierte Welt von morgen.

 

 

 

 

 

Gegenwartsbedeutung:

In der Lebenswelt der Schüler sind Verbrennungen und Verbrühungen sowie Sonnenbrand ein fortwährender und immer wiederkehrender Bestandteil. Die Schüler erfahren unmittelbar, dass solche alltäglichen Dinge im Unterricht an Bedeutung gewinnen. Sie können die verschiedenen Gegenstände, die ihnen größtenteils aus ihrem Alltag bekannt sind, sehen, fühlen und riechen. Durch die Behandlung im Unterricht wird die Relevanz der Thematik hervorgehoben. Die meisten Schüler dieser Altersstufe sind daran interessiert selbst aktiv helfen zu können. Die praktische Anwendung des selbst erarbeiteten Wissens stellt eine Anregung auf taktil-kinästhetischer Ebene dar, was vor allem für Schüler mit einer körperlichen Beeinträchtigung von großer Bedeutung ist. Gerade Kinder, die oft auf Pflege, Hilfe und Medikamente angewiesen sind, können hier einmal auf der anderen Seite stehen.

Zukunftsbedeutung:

Das Thema Erste Hilfe und damit auch Verbrennungen, Verbrühungen und Sonnenbrand spielt für das medizinische und alltägliche Grundwissen der Schüler eine entscheidende Rolle. Da die Auswirkungen einer Verletzung jeden treffen können bzw. vielleicht treffen werden und solche Vorkommnisse auch im Alltag, freilich auch in der Schule auftreten können, ist es wichtig, bei den Schülern ein Bewusstsein zu entwickeln, wie und wann Erste Hilfe Maßnahmen durchzuführen sind und sie für soziales  Handeln zu sensibilisieren. Das selbstständige Helfen stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum eigenständigen Arbeiten und Handeln der Schüler dar. Durch die Arbeitsform „Gruppenarbeit“ wird Selbstorganisation und Handlungsplanung trainiert.

 

Exemplarische Bedeutung:

Das korrekte Handeln bei einer Verbrennung, Verbrühung und einem Sonnenbrand ist beispielhaft für weitere Verletzungen, bei denen angemessene Hilfeleistung zu erbringen ist. Es ist ein Handlungsschema zu erkennen, was sich auf weitere Alltagsphänomene übertragen lässt. Genauso können die Schüler weiterhin Experten in anderen Bereichen werden und im Unterricht kann solch eine Vorgehensweise wiederholt werden. Es ergibt sich aus der Thematik außerdem, dass weitere Handlungsschritte und -möglichkeiten in weiteren Stunden zum Thema Erste Hilfe, z.B. bei den verschiedenen Arten von Anfällen, aber auch in anderen Kontexten, aufgenommen und bearbeitet werden können.

 

Vorgaben des Bildungsplans:

·         Im Bildungsplan 2009 für die Schule für Geistigbehinderte steht unter „Bildungsbereich Selbstständige Lebensführung“ für das Themenfeld Pflege und Versorgung Folgendes: „Die Schule unterstützt Schülerinnen und Schüler bei gesundheitlichen Problemen mit medizinisch-therapeutischer Versorgung und Pflege. Nicht nur Fachkräfte, sondern auch Schülerinnen und Schüler werden befähigt, ihren Mitschülerinnen und Mitschülern bei Krankheit, Lagerung, Ernährung, Fortbewegung zu helfen. Besonders Schülerinnen und Schüler mit schweren Mehrfachbehinderungen bedürfen vielfältiger Hilfestellungen. Dazu arbeiten Fachkräfte verschiedener Professionen unter pädagogischen, medizinischen und seelsorgerlichen Zielsetzungen zusammen und integrieren die Maßnahmen in den Unterrichtsalltag.“ Das Kompetenzspektrum umfasst dabei beispielsweise „Kenntnisse in Erster Hilfe anwenden“ und „anderen helfen und sie in Notsituationen begleiten“. Außerdem werden Aneignungsmöglichkeiten genannt: „Die Schülerin oder der Schüler „holt bei Verletzungen Hilfe“.

·         Im Bildungsplan 2008 für die Förderschule steht im Bildungsbereich „Wirtschaft-Arbeit-Gesundheit“ unter Kompetenzfeld „Familie-Haushalt-Freizeit“(Hauptstufe): „Schülerinnen und Schüler kennen Maßnahmen der Ersten Hilfe und wenden sie an.“(S.231).Im Bildungsbereich „Selbstständige Lebensführung“ steht auf S.28: „Die Schülerinnen und Schüler kennen Pflegemaßnahmen bei Krankheit. Die SuS leisten Erste Hilfe. Die SuS übernehmen einfache Pflegeaufgaben bei Krankheit.“Auf S.27 steht bei Verbindlichkeiten und Fragestellungen „Die Schule schafft Erfahrungsfelder, in denen die Schülerinnen und Schüler üben, anderen zu helfen.“

 

 

Notwendige Reduktionen:

Der sehr komplexe medizinische Sachzusammenhang der Entstehung von Verbrennungen und Verbrühungen bzw. der Entstehung von Sonnenbrand, die verschiedenen Grade, die medizinisch vollkommene Erste Hilfe etc. muss den Schülern in vereinfachter Form angeboten werden. Viele Begriffe aus der Medizin spielen deshalb in dieser Stunde noch keine Rolle. Die Schüler sollen lernen, dass es aufgrund verschiedener, hitzeproduzierender Gegenstände in ihrem Alltag zu Verbrennungen/ Verbrühungen kommen kann und wie man leichte Verbrennungen medizinisch versorgt. Vordergründig soll zudem behandelt werden wie Sonnenbrand vermieden werden kann, wie es trotzdem zu Sonnenbrand kommen kann und vor allem wie man diesen behandeln muss. Der Schwerpunkt der Stunde liegt auf der eigenaktiven Durchführung einer Hilfeleistung.

 


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