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Stadtteilschule alter teichweg Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

2015, Schiller,Friedrich (1781): Die Räuber. Ein Schauspiel: Mannheim.

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Julian D. ©
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ID# 60989







Komplettanalyse des Gesprächs zwischen Franz Moor und Pastor Moser ( 5.Akt, 1 Szene)

Das von Friedrich Schiller geschrieben und in 5 Akte aufgeteilte Drama “ Die Räuber “ ist 1781 zunächst anonym erschienen und thematisiert die Rivalität der Brüder Karl und Franz Moor, welche die Söhne des regierenden Grafen Maximilian Moor sind. Franz Moor, der zweitgeborene Sohn, ist hässlich, nicht sonderlich intelligent und fühlt sich von seinem Vater ungeliebt, wohingegen Karl, der erstgeborene und Lieblingssohn, hübsch, intelligent und gebildete ist.

Aufgrund dessen, dass Franz der zweitgeborene Sohn ist, würde das Erbe des Grafen nach seinem Tod alleinig an Karl übergehen, wodurch Franz Gefühl für die Ungerechtigkeit zwischen ihm und seinem Bruder wächst. Er versucht demnach seinen Bruder durch Intrigen auszuspielen.

Das Gespräch zwischen Franz und Moser ist in der ersten Szene des fünften Aktes und ein Teil der fallenden Handlung, welche zur Katastrophe führt. Die Szene spielt im Moorischen Schloss in der finsteren Nacht. Daniel, der Hausknecht vom Grafen, hat sich entschlossen das Moorische Schloss für immer zu verlassen, doch wie er gehen will stürzt Franz Moor ins Zimmer herein und bittet ihn verängstigt und wütend Licht zu schaffen.

Daraufhin beauftragt Franz einen anderen Bediensteten den Pastor Moser zu holen und berichtet Daniel, nachdem er mit dem Licht wiedergekehrt ist, von seinem beängstigendem Traum. Dieser handelt von dem jüngsten Gericht, was Franz nach der Erkenntnis noch mehr verzweifeln lässt. Demzufolge tritt der Pastor Moser hinzu und fängt ein Gespräch mit Franz an, auf welches später in der Analyse genauer eingegangen wird.

Folglich ergreift Franz einige Mittel um seine Sünden von sich weisen zu können, wie z.B der Aufruf zum Gebet. Er selber aber sagt sich von Gott los und zeigt ihm bis zu seinem letzten Atemzug, dass er nicht unterwürfig ist und Gott nicht die Entscheidung überlässt zu richten. Diesen Akt des Wiederstandes leistet Franz in Form seines Selbstmordes, als er aufgrund der Räuber keine andere Möglichkeit mehr sieht dem Tod eigens mächtig zu entkommen und erdrosselt sich.

Demzufolge erschießt sich Schweizer, ein Mitglied der Räuberbande, weil er dem Auftrag von Karl, ihm Franz lebendig auszuhändigen, nicht mehr folge leisten kann.

Zu dem Gespräch zwischen Franz und Pastor Moser kommt es aufgrund des Traums von Franz von dem das jüngste Gericht. Unterbewusst ist der Traum durch seine schlimmen vergangenen Taten ausgelöst worden. Angefangen haben seine Grauetaten mit dem Erfinden eines von Karl stammendem Briefs im ersten Akt, welcher schlimme Taten enthält die Karl angeblich begangen haben soll.

Diesen Brief liest Franz seinem Vater mit dem Ziel vor der alleinige Erbe zu werden. Erschüttert von den Taten, die sein Sohn angeblich begangen hat sagt er sich von ihm los und enterbt ihn in Form eines ebenfalls von Franz verfassten Brief. Zudem versucht Franz seinem Bruder Karl seine geliebte Amalia wegzunehmen und umwirbt sie in Form eine.....[Volltext lesen]

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Er bezeichnet sie unter anderem als “ Dummkopf “ und “ Eselskopf “(vgl. S.128,Z.1-3). Der Charakterzug, der den größten Anteil an seinem Selbstmord hat, ist Franz Abneigung gegen Gott und Religion, sowie die Eigenschaft, dass er immer alles unter Kontrolle haben muss und nichts aus der Hand geben will. Er bringt sich um, um Gott zu trotzen und bis zu seinem letzten Atemzug niemanden außer sich selbst über sich richten zu lassen “ Nein ich will auch nicht beten – diesen Sieg soll der Himmel nicht haben, diesen Spott mir nicht antun die Hölle “(vgl. S.138,Z.23ff).

Pastor Moser hingegen ist ein sehr moralischer und gottgesandter Charakter, was man an seinem Beruf als Pastor festmachen kann. Zudem ist er sehr erfahren und hat in seinem Leben schon viel gesehen “ Ich habe wohl mehr solche Elende gesehen, die bis hierher der Wahrheit Riesentrotz boten, “(vgl. S.134,Z.6f). Darüber hinaus ist er ein guter Redner und verleiht seinen Worten viel Ausdruck.

Da Franz Moor das Erbe angetreten hat ist er nun Graf und Pastor Moser muss ihm Folge leisten. Dies wird an der Anrede “ ,gnädiger Herr “(vgl. S.132,Z.14) deutlich. Daher ist Franz ihm von der Stellung her überlegen, aber jedoch lange nicht vom geistigen Wissensstand. Diese übergeordnete Position von Franz wirkt sich auch auf deren Beziehung aus, denn Franz nimmt Moser gegenüber eine überhebliche Haltung an.

Auch der Pastor Moser hat keine gehobene Meinung von Franz, sondern sieht ihn als ungläubigen, unmoralische Tyrannen “ Ich will an eurem Bette stehn, wenn ihr sterbt – ich möchte so gar gern einen Tyrannen sehen dahinfahren “(vgl. S.134,Z.8ff).


Das Gespräch zwischen Franz und Moser ist ein fließender Dialog mit Regieanweisungen, die sich größtenteils an Franz richten, um seine aggressiven Emotionen zu verdeutlichen, die er während des Dialoges verspürt. Beispiele hierfür sind “wild auf ihn losgehend “(vgl. S.135,Z.20) und “ wirft sich in seinem Sessel herum in schröcklichen Bewegungen “(vgl. S. 136,Z.36f). Mosers einzige Regieanweisung “ sehr bedeutend “(vgl. S.136,Z.12) verdeutlicht nochmals die große Relevanz seiner Worte.

Nach seinem Albtraum vom jüngsten Gericht ruft Franz Pastor Moser zu sich, damit er ihm seine Schuldgefühl und seine Angst nimmt. Franz ist der festen Überzeugung, dass es keinen Gott gibt und vertritt diesen Standpunkt auch tatkräftig “Es ist kein Gott! - Itzt red ich im Ernst mit dir, ich sage dir: es ist keiner! “(vgl. S.132,Z.28ff). Zudem meint er alle Aussagen von Moser widerlegen zu können und somit reinen Gewissens aus dem Gespräch herauszugehen “ Du sollst mich mit allen Waffen widerlegen, die du in deiner Gewalt hast, aber ich blase sie weg mit dem Hauch meines Mundes“(vgl. S.132,Z.30ff).

Der allgemeine Gesprächsinhalt ist die Frage nach Gott. Gibt es einen Gott? Was ist nach dem Tod? Moser vertritt als Pastor eindeutig die Meinung, dass es einen Gott gibt und dass er der Richter über alle Handlungen sei (vgl. S.134,Z.30-33). Er vermittelt es Franz aber nicht direkt sondern durch Gegenfragen, die ihn selber zum Nachdenken anregen und seine Denkensweise widerlegen sollen “aber wenn deine Überzeugung so fest ist? Warum ließest du mich rufen, sag mir doch, warum ließest du mich in der Mitternacht rufen.....

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Er ist der überlegene Partner, was zunächst an seinem enormen Wissensvorsprung in dem Themengebiet liegt, aber auch an seiner Art und Weise wie er dieses Wissen an Franz vermittle. Moser spielt diesen Vorsprung geschickt durch Vorwürfe und rhetorische Fragen aus (vgl. S.134-135,Z.36-5), um Franz gezielt ein schlechtes Gewissen zu machen und seine Überlegenheit zu demonstrieren.

Obendrein dominiert er auch im Redeanteil, denn Franz gibt oft nur kurze Reaktionen auf das Gesagte vom Pastor. Hierbei wird nochmals Mosers Überlegenheit deutlich, da Franz nicht mehr weiß was er antworten soll. Das einzige was gegen Ende des Gesprächs von Franz zu hören ist, sind nichts als leere Beleidigungen, weil er merkt, dass er verloren hat und ist (vgl. S.136,Z.30ff).

Pastor Moser verwendet durchgehend die Hochsprache, wohingegen Franz respektlos die Alltagssprache benutzt. Er verfällt ins “ du “ (Z.B vgl. S.132,Z.21) und wirft mit zahlreichen Beleidigungen um sich wie “ , dass dich der Donner stumm mache, Lügengeist du “(vgl. S.135,Z.20f) oder “ Geh in tausend Grüfte, du Eule! “(vgl. S.136,Z.30). Moser benutzt viele stilistische Mittel, um seinen Worten mehr Ausdruck und eine größere Wirkung zu verleihen.

So verwendet er die Metapher “Wenn du auch ebenso leicht den Donner wegblasen könntest, der mit zentausendfachem Zentnergewicht auf deine stolze Seele fallen wird! “(vgl. S:132,Z.33ff), um Franz bildhaft darzustellen wie schwer die Folgen von seinem Handeln auf ihm lasten werden, denn durch diese Metapher wikt es dramatischer und brennt sich in die Köpfe ein. Eine weitere kraftvolle Metapher ist z.B “ Itzt zum ersten Mal werden die Schwerter einer Ewigkeit durch Eure Seele schneiden, “ (vgl. S.134,Z.30f), denn auch diese löst viel stärkere Emotionen aus durch das Bild,welches sie im Kopf erzeugt Zudem werden von Beiden einige Paradoxe verwendet, wie “ Tod, Himmel, Ewigkeit, Verdammnis “(vgl. S.136,Z.21) von Franz und “fürchterlich schöne Gleichgewicht “(vgl. S.135,Z.14) von Moser, denn durch Paradoxe wird man stutzig und denkt über das Thema nach, was die Absicht von sowohl Franz als auch Moser war.

Obendrein wird noch eine Personifikation von Moser verwendet “ in einem Lächeln der siegenden Tugend “(vgl. S.133,Z.3), wo einer Sache eine menschliche Eigenschaft zugeordnet wird. Moser verwendet diese Personifikation, sowie die Zahl “ neunhundertundneunundneunzig “(vgl. S.134-135,Z.36;Z.4), um das Gesagte zu betonen als und groß und wichtig darzustellen. Auch durch den Gebrauch der zahlreichen Stilmittel erkennt man eine Überlegenh.....

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