Rezension Dialektik der Liebe

Im Buch Dialektik der Liebe macht sich Bernhard Welte Gedanken zur Phänomenologie der Liebe und zur christlichen Nächstenliebe im technologischen Zeitalter.

Bereits am Anfang des Buches ,stellt sich Welte die Frage: Was das Wesen der Liebe überhaupt ausmache? Auf diese Frage findet man keine konkrete Antwort, denn Liebe kann nicht definiert werden. Dies aus dem Grund, dass Liebe nur aus sich selbst verstanden werden kann und man findet für sie keinen Oberbegriff wie z.b für Stuhl usw. Bei ihr kann somit, die ursprüngliche Qualität nicht erkannt werden.

Eine interessante These die Welte aufstellt heisst: Bei Liebe geht es um Gegenseitigkeit. Was nun konkret heisst, es gibt zwei Dimensionen, nämlich das Ich und das Du. Welte bringt eine ganz wichtige Sache zur Sprache: Liebe steht immer jenseits von allen Funktionalismen, sie sollte also nicht (nur) als Mittel zum Zweck missbraucht werden, was auch der kategorische Imperativ besagt. Denn sobald wir das Du benützen, stehen wir ausserhalb des Bereiches der Liebe. Welte zeigt in seinem Buch auch auf ,dass es auch andere Formen von Liebe gibt. Z.b kann man ein Buch lieben oder eine Speise, doch diese Liebe ist sicherlich nicht die zentrale und leitende Gestalt.

Als Liebender kann man nicht nur sagen: Ich Liebe wie du lachst. Man liebt vielleicht schon auch das Lachen, aber wenn man wirklich das Du liebt, dann die Gestalt als Ganzes. Schlussendlich zeigt uns Welte auf, dass die Liebe ein Geschenk ist. Sie bringt die Menschen das Gefühl des Glückes und für die Meisten ist es unverständlich wieso gerade ihnen dieses Glück widerfährt Lieben zu können geliebt zu werden.

Mir hat besonders die These von ihm gefallen welche wie folgt lautet: Es liegt zuerst an ihm, dem Geliebten oder zu Liebenden, liebenswert zu sein und also die mögliche Liebe zu erregen.

Eine zur Liebe Bereiten Person erscheint das Du als der Ursprung, einmalig und  diese Person ist durch nichts und niemand ersetzbar.  Für die zur Liebe bereiten Person ist es vollkommen egal, ob das Du auch seine Schwächen aufweist. Man akzeptiert ohne wenn und aber seine Ecken und Kanten.

Das Buch zeigt auch sehr gut auf, welche Schwierigkeiten bei der Liebe auftreten. Aus diesem Kapitel kann man vieles mitnehmen.

Liebe ist nicht einfach eine Willensache, da gehört noch einiges mehr dazu. Welte nennt da drei Komponente: Ein Glück, eine Gabe, eine Schwingung der Zeit und der Luft.

Die Sache der Liebe ist eine komplett unsichere Sache, denn der liebende Mensch kann  seiner selbst niemals sicher sein und auch niemals ganz sicher sein seines Partners. Um lieben zu können muss der Liebende sich selber trauen können jedoch auch seinem Partner. Welte bringt da einen entscheidenden Einwand. Kann man dem Partner wirklich vertrauen wurde man nicht schon oft enttäuscht nicht nur vom Partner sondern auch von sich selber? Somit kann die Liebe, welche einem mit dem Partner verbindet, nie frei sein von Unsicherheiten, nie frei von Sorgen und nie frei von Angst.

Durch dieses Buch habe ich sehr viel neues gelernt. Mir war bis anhin nicht so deutlich klar was Liebe wirklich ist. Doch als ich dieses Buch las, kam ihn mir oft das Gefühl auf dass ich das selber auch kenne. Das Buch bringt einem zum Nachdenken ,denn man fängt sich an zu fragen: Weißt du überhaupt was Liebe wirklich ist? Wurdest du je richtig geliebt?

Meiner Meinung nach, ist dieses Buch immer noch sehr aktuell. Denn das Wesen der Liebe verändert sich nicht so schnell und man kann sie auch heutzutage noch nicht definieren. Auch die aufgestellten Thesen sind immer noch aktuell. Das Buch weist eine einzige Schwäche auf, nämlich die, dass man es sehr langsam lesen damit es auch verständlich wird.

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