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Interpretation
Deutsch

Gymnasium Buckhorn

2-, 2017

Klaus J. ©
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ID# 67650







Rezension zu „Deutschland – Ein Wintermärchen“


Heinrich Heine war ein großer Dichter und zu seiner Zeit wurde das Gedicht „Deutschland ein Wintermärchen“ sehr schlecht aufgenommen und war umstritten. Auch später im Nationalsozialismus galt es als Vorwand gegen die Juden vorzugehen, denn Heine war jüdischer Herkunft.

Was Heinrich Heine jedoch in seinem Gedicht ausdrückt ist seine Enttäuschung, die er bei seiner Rückkehr von Frankreich nach Deutschland erlebt. Gewisse Stellen hat Heine selbst abgemildert und selbstzensiert, in der Vorahnung, dass es viel Wirbel um sein Werk geben würde.

Sein Epos war häufiger in Deutschland verboten.


Das Werk ist ein Gedicht und besteht aus siebenundzwanzig Kapiteln und mehr als fünfhundert Strophen. Die sprachliche Gestaltung geht ins satirische und ironische über, jedoch auch mit einem ernsten Unterton. Heinrich Heine machte nach dreizehn Jahren im Exil wieder die Reise von Paris nach Hamburg, um seine Mutter zu besuchen, jedoch kam er enttäuscht und verwirrt zurück.

Seine Eindrücke zu Deutschland schildert und verarbeitet er in Versen. Heinrich Heine kommt aus dem Exil zurück und hat große Vorfreude nach Deutschland zurückzukehren. Doch bereits schon an der Grenze wird seine Freude schon gemildert, da sein Gepäck durchwühlt und untersucht wird.

Bei seiner Ankunft in Aachen ist er von dem immer noch gleichen Anblick preußischer Soldaten angewidert, macht sich über ihr Verhalten und über ihr Aussehen lustig. Was als Vorfreude begann entpuppt sich immer wieder als Enttäuschung. Er kommt nach Köln und findet statt Fortschritt nur ein Verharren in der Vergangenheit.

Am Rhein ist er vom deutschen Gerede gelangweilt und vergleicht die Deutschen mit den lachenden und tanzenden Franzosen und behauptet, sie würden nur noch Bier trinken und alternde Philosophen lesen. Mit einem schweigenden Begleiter durchwandert er Köln, Mühlheim und Hagen, wobei er dort zumindest das Essen wiedererkennt, dennoch darüber lästert.

Er schlendert am Hermanns Denkmal vorbei, spendet Geld für dessen Fertigstellung, durchstreift den Teutoburger Wald, hat dort eine Panne und entsinnt sich alter Geschichten seiner Amme über Barbarossa, der ihm im Traum als seniler Greis erscheint und dem er die Zerstörung Deutschlands vorwirft.

Beim Erwachen tat es ihm leid, so dass er den Kaiser still um Verzeihung bittet und zum Wiederaufleben des Heiligen Römischen Reiches. Doch in Minden spürt Heine


erneut seine Enttäuschung aufwallen, fühlt sich als Gefangener, schläft in schlechten Betten und isst langweiliges Essen. Er besucht das Geburtshaus seines Großvaters, reist nach Hannover und gelangt endlich an sein Ziel Hamburg.

In Hamburg angelangt sucht er seine Mutter auf, die er dreizehn Jahre nicht gesehen hat und die sich sehr über seinen Besuch freut. Sie bietet ihm zu Essen an und befragt ihn währenddessen über seine Lebensumstände, auf die Heine keine richtige Antwort gibt. Als nächstes erkundet er die Stadt in der ein Brand gewütet hat, dessen Spuren noch sichtbar sind, und die nun wieder aufgebaut wird.

Der König von Preußen wollte sogar Militär nach Hamburg schicken. Heinrich Heine reagiert darauf mit Vergleich und warnt vor den Preußen. Er tut sich schwer sich an seine Jugend zu erinnern und das jetzige Hamburg im Gedächtnis mit eigenen Kindheitserlebnissen zu vergleichen.

Dem schweren Brand sind viele zum Opfer gefallen. Die Menschen erscheinen ihm als gebrochen und der Unterschied zwischen arm und reich ist noch größer geworden. Die Menschen, die er von früher kannte, erscheinen ihm selbstgefällig und heuchlerisch. Dann trifft er auf die Schutzheilige Hammonia, die ihm die Zukunft Deutschlands zeigt als stinkenden Nachttopf Karl des Großen.

Heinrich erfleht von ihr ein besseres Deutschland. Sie lenken sich beide mit Hingabe und Zärtlichkeit von dieser Schreckenszukunftsversion ab. Der Epos endet dennoch mit Zuversicht, denn es ist die neue Generation, an die Heine appelliert und der er trotz Enttäuschungen zutraut neue bessere Schritte zu gehen.

Durch seinen Witz und seine Ironie ist er immer noch als ein Mensch zu sehen, der seine Heimat schätzt, welcher jedoch darin den Ernst sucht, den er in Frankreich nicht findet. Der Hintergrund


jedoch ist die Veränderung Deutschlands nach der Julirevolution, wo es keine Freiheit mehr gab. Die Folgen waren Zensur, Verfolgung und Exilierung.


Der Versepos ist leicht zu lesen aber reimt sich unsauber, sodass schon nach

einigen Versen klar wird, dass es sich um eine Satire handelt, aber auf einem hohen Niveau. Heine setzt sich im Text mit der Zensur auseinander und es wird klar, dass er sich mit der Staatsform des Deutschen Bundes nicht anfreundet. Es werden ganz verschiedene Bilder von Deutschland dargestellt und es ist interessant zu sehen wie Heine sie dem Leser vermittelt.


Gerade steigende Wählerzahlen für die AfD sollten warnen, politisch in die falsche Richtung zu gehen. Aufgrund der vielfältigen Probleme im Inland, zeigt sich die Zukunft Deutschlands war nicht als „stinkend“ wie bei Heinrich Heine, aber doch getrübt.

So wäre es angebracht die Menschen aufzuklären, wachzurütteln und sie zu motivieren für demokratische Ziele einzutreten.


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