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Abiturvorbereitung / Maturavorbereitung

Deutsch als Zweit­spra­che: Kinder mit DaM und DaZ im deutschen Bildungs­sytem (Klau­sur­vor­be­rei­tung)

2.034 Wörter / ~12 Seiten sternsternsternstern_0.2stern_0.3 Autorin Kathrin O. im Nov. 2013
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Abiturvorbereitung
Deutsch

Universität, Schule

Goethe Universität Frankfurt

Note, Lehrer, Jahr

2012

Autor / Copyright
Kathrin O. ©
Metadaten
Preis 5.25
Format: pdf
Größe: 0.11 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.2stern_0.3
ID# 35368







Klausurvorbereitung DaZ - Deutsch als Zweitsprache


Kinder mit DaM und DaZ im deutschen Bildungssytem


1) Welche Sonderkompetenzen haben Kinder mit DaZ?

- Fähigkeit, deutsche Sprache bewusster wahrzunehmen und bestimmte Phänomene zu erkennen (phonologische Bewusstheit)

- Kenntnisse über bestimmte Regelsysteme

- Perspektivwechsel gelingt besser

- Größeres Ausdrucksrepertoire

- besseres Sprachverständnis

- Fähigkeit zwischen Sprachen zu wechseln

- Möglichkeit Sprachen zu vergleichen


2) Welche Lehrkompetenzen halten Sie für besonders wichtig beim Unterrichten in mehrsprachigen Klassen?

- interkulturelle Offenheit

- spezifische Kompetenz in sprachlicher Förderung und Diagnose

- Sprachfördernde Anlage des gesamten Unterrichts

-> Eine mehrsprachige Klasse ist keine Ausnahme, sondern die Regel


3)Was ist BICS?

- Basic Interpersonal Communication Skills

- conversational language

- Einfaches Niveau in L1 und L2

- Alltagskommunikation

- keine altersangemessene mündliche Kommunikationsfähigkeit

- keine native-like Kompetenz in beiden Sprachen

-> Kinder mit DaZ sind schnell in Alltagskommunikation kompetent

Dies führt zum Eindruck das L2 Fähigkeiten ausreichen; Fähigkeit zur academic (Voraussetzung zum Schulerfolg) language wird überschätzt


4) Was ist CALP?

- Cognitive Academic Language Proficiency

- academic language

- Altersangemessene Sprachkompetenz in L1 und L2

-  Sprachliche Fähigkeiten zur Teilnahme an sachbezogenen Diskursen und formellen Kontexten – Schriftsprache (=Unterricht in Sek.)

- Kontextreduzierte Kommunikation, erhöhte sprachliche und kognitive Ansprüche

-> längere Lernzeit

-> Voraussetzung für Sek.


Erwerbsgegenstand und Erwerbstypen


1) Welche verschiedenen Modalitäten und Register von Sprache gibt es?

- Schriftsprache

- Mündliche Sprache (Umgangssprache)

- Jugendsprache

- Dialekt


2) Welche sprachlichen Wissenssysteme gibt es?

- Phonologie

- Semantik

- Morphologie

- Syntax

- Pragmatik

- Metasprachliches Wissen


3) Begriffsklärungen:

a) Mutersprache: auch Erstsprache L1; ungesteuerter Erwerb eine Sprache von Geburt an, die von den Eltern bzw. einem Elternteil gesprochen wird.

b) DaM: Deutsch als Muttersprache; ungesteuerter Erwerb des Deutschen von Geburt an

c) Doppelter Erstspracherwerb: auch 2L1; ungesteuerter simultaner Erwerb zweier Sprachen von Geburt an (bzw. vor dem dritten Geburtstag)

d) DaZ: Erwerb des Deutschen als zweite Sprache nach der Muttersprache, d.h. nach ca. 3 Jahren; Deutsch wird in der Lernumgebung gesprochen

e)früher Zweitspracherwerb: auch fL; ungesteuerter Erwerb des Deutschen als zweite Sprache nach der Muttersprache, d.h. zwischen 3 und ca 6- und 10 Jahren; wird in der Lernumgebung gesprochen

f) gesteuerter Zweitspracherwerb: Lernen einer zweiten Sprache durch systematischen Unterricht

g) DaF: Deutsch als Fremdsprache; Lernen einer zweiten (oder weiteren) Sprache in einer Umgebung, in der nicht .....[Volltext lesen]

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Unterschiedliche Elemente verursachen Lernschwierigkeiten bzw. Fehler (Strukturdivergenz) -> negativer Transfer

c) Lernervarietäten

individuelle Variante der Zielsprache

jede Lernervarietät besitzt innere Systematik

Reihe von Übergängen von einer Lernervarietät zur nächsten

 3 Erwerbsstufen: Frühstufe, Basisstufe, Ausbaustufe -> Endvarietät


7) Sind Unterschiede zwischen L1 und L2 fördernd oder hemmend?


8) Determinanten des frühen Zweitspracherwerbs

- primäre Sprachmechanismen stehen prinzipiell noch zur Verfügung

- Aber:

Altersangemessene nonverbale kognitive Fähigkeiten und Weltwissen

Sprachliches wissen in der L1 als Basis für die Wahrnehmung der Eigenschaften der Zielsprache

Transfer, Mixing

- Mögliche Ausbildung von Zwischengrammatiken


9) Variable Faktoren im frühen Zweitspracherwerb

- Lebensweltliche Relevanz und Wertigkeit der Zielsprache

- Motivation des Lerners

- Quantität und Qualität des Inputs


Doppelte Halbsprachigkeit und andere Mythen


1) Was ist „doppelte Halbsprachigkeit“?

- bedeutet, dass weder Muttersprache noch die Zweitsprache richtig gesprochen werden

2) Ist Mehrsprachigkeit ein kognitiver Ausnahmezustand? Welche weiteren Mythen gibt es?

- Nein, da mehrsprachige Gesellschaften Normalfall, es gibt Dialekte, Fachsprachen, Soziolekte, Umgangssprachen etc

- Weitere Mythen:

- Für Identitätsentwicklung ist EINE Sprache wichtig

- Kinder müssen erst eine Sprache erlernen sonst droht Halbsprachigkeit oder andere Probleme

- das Mischen der Sprachen ist Zeichen eines Defizits

- Nicht-Deutsche Eltern können ihren Kindern das Deutsche beibringen, indem sie Deutsch zur Familiensprache machen


3) Wie sehen die kommunikativen Praktiken mehrsprachiger Kinder und Jugendlicher aus?

- Code-Switching (z.B. Deutsch-Türkische Mischungen

- ethnolektale Formen

- situationsspezifisch

- mit diskursiver, interakti.....

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Das kann nicht erwartet werden: Abstrakte Begriffe; Umfassende Bedeutungen für einzelne bekannte Wörter

b) Morphosyntax:

Das kann erwartet werden: Subjekt-Verb-Kongruenz; Verbzweitstellung im Hauptsatz, Verbendstellung im Nebensatz; Konjunktionen, Personalpronomen, Artikel, Präpositionen

Das kann nicht erwartet werden: Pluralmarkierungen, Kasusmarkierungen (Dativ), Konjunktiv, Passivsätze mit Agens, Satzwertige Infinitivkonstruktionen

c) Satzsemantik:

Das kann erwartet werden: Einfache w-Fragen verstehen, exhaustive w-Fragen verstehen, Unterscheidung zwischen faktiven und nicht-faktiven Verben

Das kann nicht erwartet werden: Quantoren (jeder, alle), Falsche Präsuppositionen

d) Pragmatik:

Das kann erwartet werden: Anknüpfung an andere Gesprächsinhalte, Verwendung verschiedener Sprechakte

Das kann nicht erwartet werden: Korrekte Referenteneinführung; Konditional, Konjunktiv, Konnektive, Argumentationsausdrücke; Ironie verstehen


3) Was muss noch erworben werden?

a) Lexikonerwerb: Erweiterung; abstrakte Begriffe; morphologisch komplexe Wörter; Ausdifferenzierung und .....

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- Phase der ersten 50 Wörter:

     - Erste Worte mit 10-13 Monaten

         - Überlappung mit der Lallphase

         - Erwerb von 3-5 neuen Wörtern pro Woche

- Wortschatzspurt

     - Mit ca. 18 Monaten ( ab Erreichen der 50 Wortgrenze)

     - Häufig zeitgleich mit dem Auftreten der ersten 2-Wort-Äußerungen

     - Große interindividuelle Variation (allmählicher Anstieg, kontinuierlicher Anstieg, stufenförmiger Anstieg)

     - Erwerb von bis zu 10 neuen Items pro Tag (rezeptiv)

     - häufig kontextgebunden


6) Was sind Lernbarkeitsbeschränkungen? Wie funktionieren sie?

Lernbarkeitsbeschränkungen sind lexikalische Erwerbsprinzipien, die dem Lerner während des Wortschatzspurts zur Verfügung stehen. Es sind Annahmen, die eine erste brauchbare Schätzung darüber erlauben, worauf sich ein unbekanntes Wort bezieht.

-          whole object assumption: Wörter beziehen sich auf ganze Objekte und nicht nur auf einen Teil dav.....

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c) Bilingualer Modus: Zwei zweisprachige Personen unterhalten sich in zwei Sprachen

-> Vorkommen von Sprachwechseln und Entlehnungen


9) Welche Phänomene finden sich in Äußerungen mehrsprachiger Kinder? Wie erklärt man diese?

Code-Switching kann ausgelöst werden durch neuen Gesprächspartner, neues Thema, neue Umgebung -> kein Defizit

Borrowing durch lexikalische Lücke in L2; Dominanz einer Sprache bzw. Asymmetrie in der Entwicklung der beiden Sprachen, daher Rückgriff auf vorhandenes Wissen der momentan stärkeren Sprache

10) Begriffe: Topologisches Feld, V2-Position, Satzklammer


11) Meilensteine des Syntaxerwerbs im Deutschen

12- 18 Monate: Einwortäußerungen (Meilenstein 0)

18-24 Monate: Mehrwortäußerungen mit und ohne Verb (Meilenstein I)

24-30 Monate: Hauptsätze (inkl. Fragesätze) mit flektiertem Verb in V2- Position (Meilenstein II und III)

30-48 Monate: Nebensätze mit flektiertem Verb in VL-.....

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-> Asymmetrie in beiden Richtungen


15) Zu welchen Schwierigkeiten kann es beim Einschätzen des Sprachverstehens kommen?

- Einschätzen des Sprachverstehens immer nur indirekt möglich

- Überschätzung: Probleme mit Sprachverstehen bleiben unerkannt, da aktiver Sprachgebrauch und Verhalten angemessen erscheinen

- Unterschätzung: Aus mangelnden produktiven Fähigkeiten wird auf Probleme im Sprachverstehen geschlossen.


16) Was sind „verdeckte“ Sprachschwierigkeiten?

- Lernende einer zweiten Sprache nutzen oft Vermeidungsstrategien

     - Vermeidung bestimmter Themen und Situationen

     - Gebrauch von unbekannten Wörtern und Umschreibungen

     - undeutliche Aussprache, hohes Sprachtempo, Verschlucken von Endungen

- Probleme auf Seiten der Lehrenden und Schule

     - Lehrenden achten (zu Beginn) eher auf Inhalte und nicht auf sprachliche Form

     - Lehrende sind in der Diagnose mündlicher (und schriftlicher) sprachlicher Fähigkeit.....

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