Textinterpretation: Der Vorzugsschüler
Der Prosatext „Der Vorzugsschüler“, welcher von Thomas Bernhard im Jahre 1969 veröffentlicht wurde, handelt von einem Jungen, der einen Angst einflößenden Traum erlebt. In diesem spiegeln sich der hohe Druck und die hohen Anforderungen wieder, welche der Schüler erlebt.
Ein Schüler, dem seine Leistungen in der Schule sehr wichtig sind, träumt eines Nachts davon, dass er eine Rechenaufgabe nicht bewältigen kann. Der Lehrer warnt ihn davor, dass er seine Eltern informieren wird, falls er die Rechnung nicht meistert. Das Gespräch findet vor seinen Mitschülern statt, die sich über sein Scheitern freuen.
Seine Klassenkameraden werden gewalttätig und stoßen ihn in einem Kanal, aus dem er mit letzter Kraft wieder herauskommt. Schließlich wacht der Vorzugsschüler auf, sucht die Nähe seiner Eltern, doch kann nicht über den belastenden Traum erzählen.
Der vorliegende Text ist in einem sachlichen sowie knappen Stil verfasst und enthält wenige Fremdwörter. Traum und Realität liegen im Prosatext nah beieinander. Die Personen werden nicht mit Namen genannt, wodurch der Leser wenig Persönliches erfährt. Der Autor schildert die Situationen nicht sehr emotional und verzichtet auf Bewertungen.
Thomas Bernhard hat „Der Vorzugsschüler“ in der auktorialen Erzählerperspektive und durchgängig ohne Absätze verfasst. Der Autor bedient sich bereits zu Beginn eines sprachlichen Mittels, nämlich einer ironischen Bemerkung. Er macht sich mit der Aussage „Der Vorzugsschüler, dessen Leben mehr Methode hat als das Leben der Erwachsenen, “ (Zeile 1) darüber lustig, dass der Schüler seh.....[Volltext lesen]
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