Der Volksempfänger VE 301
im Auftrag Der Propaganda
Gliederung:
- Einleitung- Überblick und Themenumfang und Quellen
- Die Entstehung und die Technischen Daten des
Volksempfängers
- Goebels Propaganda im Zusammenhang mit dem VE
- Wäre Hitlers Propaganda auch ohne den VE möglich
gewesen
- Fazit
1.Einleitung:
Volksempfänger oder auch Goebbels schnauze genannt- Mit
diesen Benennungen stieg das neue Medium Radio in einen Teil der
Mediengeschichte ein. Von dem Gedanken des ersten VE der NSDAP, zu seiner
Verbreitung bis hin zur Propaganda mit diesem Radiogerät, beschäftigen sich die
nächsten Seiten dieses Aufsatzes. Es wird auch der These auf den Grund
gegangen, ob ein solcher Propagandaerfolg, wie er zu dieser Zeit entstand, auch
ohne Volksempfänger möglich gewesen wäre. Ich beschränke mich auf das Medium
Radio zur zeit Hitlers Macht in Deutschland ab dem Jahr 1933 bis 1945. Und
arbeite mit den Quellen: Peter Marchal/ Kultur und Programmgeschichte
und Wolfgang König Technikgeschichte.
2. Die Entstehung und die Technischen Daten des
Volksempfängers
Am 28. Oktober 1923 begann der Rundfunk in Deutschland.
Plötzlich gab es Musik und Informationen vom Sender direkt ins Ohr. Hans Bredow
war bei der Post zuständig für den Aufbau des Rundfunknetzes. Sein primärer
Gedanke war es, durch dieses neue Medium Radio die Hörer zu bilden und zugleich
zu unterhalten. Allerdings musste er sich hierbei dem strengen Blick der
Politik beugen. Der Weimarer Staat wollte die dargebotenen Inhalte
kontrollieren und ebenso die Technik. Richtlinien die der NSDAP nach ihrer
Machtergreifung am 30. Januar 1933 sehr gelegen kamen. Die Nationalsozialisten
sorgten dann nämlich dafür dass der Rundfunk sehr bald gleichgeschaltet wurde.
Ihrer Ideologie treu, wurden Juden und andere Verfolgte als erstes aus den
Redaktionen entlassen. Zu Propagandazwecken und später, nach Kriegsbeginn, auch
vor Bombern der Alliierten zu warnen, machten die Nationalsozialisten das Radio
zum Massenmedium und ließen ein billiges Gerät produzieren: Den Volksempfänger
VE 301, im Volksmund auch „Goebbelsschnauze“ genannt. Die Bezeichnung VE301
entstand aus der Abkürzung VE für Volksempfänger sowie der 301 als Erinnerung
an den 30. Januar 1933, den Tag der Machtergreifung Hitlers. Ein Gerät das sich
jeder leisten können sollte und deswegen auch im Preis mit 76 RM sehr niedrig angesiedelt war. Die Absicht bestand eben darin die
anstehende Propaganda in wirklich jeden Haushalt zu schalten. Auf der
Funkausstellung in Berlin wurde der VE dann mit großem
propagandistischem Aufwand, der Öffentlichkeit vorgestellt. Er war ein
technisch sehr einfach ausgeführtes Gerät das mit Kurz- und Langwelle
bezeichnet wurde. Damit sollte auch erschwert werden ausländische Sender zu
empfangen. Wer dennoch auf „Feindsender“, insbesondere die BBC, zugriff, konnte
mit dem Tod bestraft werden. Die Inhalte der Radiosendungen standen komplett
unter dem Diktat der Nationalsozialisten. Der Volksempfänger wurde zu einem der
wichtigsten Propagandainstrumente der nationalsozialistischen Machthaber, in
dem Reden des Führers übertragen und nach der Wende im
Zweiten
Weltkrieg Verluste und Niederlagen in Siege umgedeutet und
der Opferwille des deutschen Volkes beschworen wurde.
3. Goebels Propaganda im Zusammenhang mit dem VE
Für Hitler hatte der Rundfunk lediglich instrumentelle Funktionen-
zur Beeinflussung der Masse.
Der Rundfunk war für ihn neben der Massenkundgebung, das
wirkungsvollste Instrument der Massenbeeinflussung bei dem alles erlaubt war. Hitler
ernannte Joseph Goebbels zum Reichspropagandaminister und legte damit die
Propaganda in seine Hände.
Nach der Verbreitung des VE auf Goebbels drängen hin, waren
wichtige Eigenschaften wie Bildung Kultur und Unterhaltung nahezu ganz aus dem
Rundfunkprogramm gewichen. Den Nazis war bewusst dass sie mit dem Radio die
Masse sehr direkt, sofort und überall, mit der ganzen kraft der menschlichen
stimme beeinflussend erreichen können. Somit war es besonders wichtig in jeden
Haushalt ein Radiogerät zu etablieren, Was mit dem Volksempfänger nahezu gelang.
Ganz Deutschland hört den Führer mit dem
Volksempfänger", lautete die Parole der Nationalsozialisten. Allein im
Jahr 1933 wurden 50 Hitlerreden übertragen Jedoch kannten die Hörer noch keine
Rundfunkpropaganda. Alles was bislang dort gemeldet wurde, hatte Tatsachencharakter.
In der Folgezeit übertrieb Goebbels es jedoch, und verwirrte die Hörer mit
Leifübertragungen, Sondersendungen oder Programmänderungen. Mit der Erkenntnis
das all zu offensichtliche und massive politische Propaganda vielleicht sogar
den Zweck verfehlte, wurde wieder mehr die Unterhaltungsfunktion des Rundfunks
Betont. Trotzdem transportierten die unterhaltenden Programmabschnitte Nationalsozialistische
Ideologien weiter- jedoch versteckt mit eingebaut. Mit dem Bau des
Volksempfängers, sollte die beschränkte Technik des Gerätes auch das hören
von Sendern aus fremden Ländern einschränken. Spätestens nach dem beginn des
zweiten Weltkriegs 1939 wurde das verbot ausländischer Sender zu hören
verschärft und konnte sogar mit der Tod bestraft werden. Nun gab Goebbels sogar
bis aufs kleinste vor wie die nachrichten zu formulieren waren und welche Musik
im VE gespielt werden durfte. Ziel war es den glauben an den Endsieg bei dem hören
zu stärken und gleichzeitig ihnen Durchhaltewillen einzureden.
Propagandajournalisten berichteten direkt von der front und zwar nur gutes.
Deutschland gehöre der sieg. Das Radio erhielt die Aufgabe eine feste Brücke
zwischen Front und Heimat zu schlagen und sich in den Dienst der Truppenbetreuung
zu stellen. Der Volksempfänger ist zu einem Führer, Freund und Berater des
Tagesablaufs geworden.
4. Wäre Hitlers Propaganda auch ohne den VE möglich
gewesen?
König schrieb im heft Technikgeschichte das die Verbreitung
des Volksempfängers, die Radiohaushalte um 40 Prozent erweitert hätten. Wäre
denn eine so erfolgreiche Propaganda wie sie Goebbels führte auch ohne den
Volksempfänger möglich gewesen?
Wahrscheinlich nicht, denn das
Medium Rundfunk wurde neben dem Film von den Nationalsozialisten als
bedeutendes Mittel der Massenbeeinflussung und somit als ideale Plattform für
ihre Propaganda angesehen. Und dies zu recht. Die Vorteile dieses Mediums liegen
in der Möglichkeit, die Zuhörer durch seine unbewusste und emotionale Wirkung
zu manipulieren.
Hitler war bewusst das je
persönlicher seine Worte übermittelt wurden, umso ehr würden sie Früchte
tragen. So verbreitete der VE die Stimme Hitlers, seinen Besitzer. Hitler war
es wichtig das die Propagandaverbreitenden stimmen in voller Kraft und mit
allen rhetorischen mitteln der Betonung an den Hörer gelangen. Ein Wichtiger
Punkt der Ohne den Volksempfänger nur gering umsetzbar gewesen wär und somit
vielleicht auch nicht zu einem solchen geschichtlichen Propagandahöhepunkt
geführt hätte.
Da es möglich war das Radio auch nahezu überall mit hin zu
nehmen, war dies ein Vorteil dem Fernsehen gegenüber und trug zu Unentbehrlichkeit
des Radios bei.
Des weiteren war Goebbels schnauze
deswegen Propaganda wichtig, da Neuigkeiten viel schneller als mit jedem
anderen Medium verbreitet werden konnten. Immerhin warn Aktuelle Berichte in
einer Zeit der vollkommenen Veränderung, vor allem zur Kriegszeit, von großer
Bedeutung für alle.
Auch die Musik, die im VE lief und
von Goebbels sehr genau gewählt war, spielte eine wichtige Rolle in den Plänen
der Landesführer. Sie sollte bestimmte pädagogische und Stimmungsbeeinflussende
Wirkungen auf das Volk haben. So war das Radio auch in diesem Punkt
unverzichtbar für Goebbels da kein anderes Medium diese Aufgabe erfüllen hätte
können.
5. Fazit
Abschließend kann man sagen dass Der
Volksempfänger sicher zur Verbreitung des Neuen Mediums Radio stark beigetragen
hat, jedoch ist kein Zweifel daran dass dies auch ohne die beschleunigende
Kraft Goebels, geschehen wär. Der VE gehört zum unrühmlichen Teil der Mediengeschichte
und wir so hoffentlich nie wieder vorkommen, jedoch hat er gezeigt welche
Gewalt der Rundfunk bzw. ein Medium allgemein auf seinen Rezipienten haben
kann. Und ich denke dass die Menschheit mit dem Geschehenen um eine wichtige Erkenntnis
für den Umgang mit den Medien reicher ist.