Inhalt
Mythos:
Im
alten Griechenland entfachte eines der bekanntesten Liebespaare einen
Krieg, der eine ganze Zivilisation auslöschte und in die Geschichte
einging: Paris, der Prinz von Troja und der Sohn des trojanischen
Königs Priamos und Hekabe, entführte die schöne Helena, die Frau
des Königs von Sparta, Menelaos, womit er die Ehre des griechischen
Reiches verletzte. Doch die Geschichte greift noch weiter zurück:
Zur Hochzeit des Peleus und der Thetis sind alle griechischen Götter
und Göttinnen eingeladen worden, außer Eris, der Göttin der
Zwietracht. Aus Rache kommt sie ungeladen und entfacht einen Streit.
Sie wirft einen goldenen Apfel zu den Göttinnen hin, auf dem „Der
Schönsten“ geschrieben steht. Ein heftiger Streit entsteht darum,
wer nun die Schönste unter den Göttinnen im Olymp sei. Hera, die
Gattin des Göttervaters Zeus, Athene, die Göttin der Weisheit, und
Aphrodite, die Göttin der Liebe, kämpfen um den Apfel. Zeus
versucht den Streit zu beenden und beauftragt Paris, dem Sohn des
trojanischen Königs Priamos, darüber zu urteilen, wer nun die
Schönste sei. Athene verspricht Paris Weisheit und Sieg, Hera
königliche Macht, doch Aphrodite verspricht ihm, dass er, wenn er
ihr den Apfel übergibt, die schönste Frau der Welt bekommt. Paris
gibt den Apfel letztendlich Aphrodite und entführt dann Helena.
Die
Griechen fordern Helena zurück, doch die Trojaner weigern sich.
Menelaos, der König von Sparta, und sein Bruder Agamemnon stellen
eine Flotte mit griechischen Männern in der Bucht von Aulis auf, um
sich an Troja zu rächen. Achilles und Odysseus sollen das Heer
anführen, doch sie widersetzen sich zunächst und verstecken sich.
Achilleus lebt als Frau verkleidet auf der Insel Skyros, wird jedoch
entdeckt, als eine Kriegstrompete ertönt und er als einziger nach
den Waffen greift. Odysseus gibt sich, als sei er verrückt und
pflügt das Ufer, doch auch er wird entlarvt, als man ihm sein
eigenes Kind vor den Pflug legt. Schließlich stimmen die Männer zu
und nehmen an der Expedition teil. Als sich die Griechen an der
Bucht von Aulis versammeln, erschien die Göttin Artemis, die im
Krieg auf Seite der Trojaner steht, und hielt die Flotte auf.
Agamemnon muss seine Tochter Iphigenie opfern, um günstigen Wind für
die Weiterfahrt zu erhalten.
Die
Männer segelten nach Kleinasien und schlugen vor Troja ihr Lager
auf. Zehn Jahre vergingen und sie hatten es noch immer nicht
geschafft, die Trojaner zu überwältigen. Erzürnt von Agamemnon zog
sich Achilles von der Schlacht zurück. Hektor, der älteste Sohn des
Priamos und Anführer der Trojaner, stieß mit seinem Heer zu den
Schiffen der Griechen vor, wobei zahlreiche Helden verwundet oder
getötet wurden. Patroklus, ein enger Freund von Achilles, stirbt im
Zuge dieses Krieges. Achilles kehrt voller Wut wieder in den Kampf
zurück, um sich für den Tod seines Freundes zu rächen. Er schaffte
es, Hektor im Zweikampf zu besiegen. Doch bald wurde Achilles von
Paris getötet, der ihn mit einem Pfeil an der einzigen verwundbaren
Stelle, der Ferse, traf. Bald darauf wird Paris von dem Bogenschützen
Philoktetes erschossen.
Odysseus
entwickelte den Plan, ein riesiges hölzernes Pferd zu bauen, in dem
sich die besten griechischen Krieger versteckten, während die
griechische Flotte wie zum Rückzug davonsegelte. Die Trojaner
glaubten, das Pferd sei eine Opfergabe an die Götter, und zogen es
durch das Tor in die Stadt. In der Nacht stiegen die griechischen
Krieger heraus und öffneten das Stadttor für das restliche Heer,
das inzwischen wieder an Land gekommen war. Troja war nun
eingenommen, die Stadt wurde geplündert und in Brand gesteckt. König
Priamos und die ihm noch verbliebenen Söhne wurden getötet, Königin
Hekabe und mit ihr alle trojanischen Frauen wurden in die Sklaverei
geführt.
Homer: Ilias
Die
Ilias ist eines der ältesten Werke Europas und ist von Homer
verfasst worden. Das Epos besteht aus 24 Gesängen und etwa 15 500
Hexameterversen und ist um etwa 730 v.Chr. geschrieben worden. Die
Odyssee, die etwa 20 Jahre später entstanden sein soll, gilt als
Fortsetzung der Ilias und beschreibt die Rückkehr des Helden
Odysseus aus dem Trojanischen Krieg , dennoch sind sich manche
Historiker nicht sicher, ob dieses Werk von Homer verfasst worden
war.
Der
Name Ilias leitet sich von der Stadt Troja ab, die einst den Namen
„Ilion“ trug. Der Krieg hat etwa um 1 200 v.Chr.
stattgefunden. Doch der geschilderte Krieg ist nur die Folie, auf der
menschliche Gefühle, Schwächen und Vorzüge dargestellt werden. So
bringt zum Beispiel der Zorn des Achilles Verderben für das
griechische Heer. Doch nicht nur die Menschen werden von ihren
Gefühlen geleitet, auch die Götter kämpfen mit den gleichen
Leidenschaften gegeneinander. Vor allem Athena auf der griechischen
Seite und Apollo auf der trojanischen Seite beteiligen sich und
verleihen Menschen Übermenschen-Kräfte.
Die
menschlichen Hauptfiguren der Ilias sind Helden, die durch vier
verschiedene Charaktereigenschaften gekennzeichnet sind: „Aidós“,
den Respekt, „Éleos“, das Mitleid, „Kléos“, den Ruhm, und
„Timé“ – die Ehre. Sie versuchen immer die Besten und anderen
überlegen zu sein. Das spiegelt sich in den Kämpfen der Ilias
wider, die auch dazu dienen, Ruhm und Ehre zu erlangen. Dabei werden
sie durch viele innere und äußere Kräfte geleitet. Auch sind sie
dem göttlichen Schicksal und gesellschaftlichen Zwängen unterworfen
und nur nicht ganz frei in ihren Entscheidungen.
Das
Zentralmotiv, welches sich auch über die 24 Bücher zieht, ist der
Zorn des Achilles. Dieser Zorn des entsteht im Buch 1 bei einem
Streit zwischen ihm und Agamemnon. Es geht um die Tochter Chryseis
des troischen Apollonpriesters Chryses, die Agamemnon nicht
herausgeben will, obwohl das griechische Heer wegen ihrer
Gefangennahme von Apollon mit einer Krankheit bestraft wird.
Agamemnon will sie erst zurückgeben, wenn Achilleus die schöne
Sklavin Briseis an ihn abgibt, was er tun muss. In Buch 2 und 3
werden die Heere und die Hauptkämpfer detailliert vorgestellt. In
den Büchern
vier, sechs, 12, 13 und 17 werden die Griechen von den Trojanern
bedrängt, doch Weissagungen meinen, dass dieser Erfolg nur von
kurzer Dauer ist. Währenddessen greifen verschiedenste Götter in
den Büchern fünf, acht, elf, 13, 14, 15 in irdische Kämpfe ein.
Nachdem Achilles´ Freund Patroklos von Hektor getötet wurde, wendet
sich sein Zorn von der Kränkung durch Agamemnon auf den Mörder
seines Freundes. Agamemnon und Achilleus versöhnen sich, doch der
Krieg geht weiter und breitet sich sogar bis zum Olymp aus. Im 22.
Buch tötet Achilles aus Zorn Hektor. Erst als Achilles den von den
Göttern beschützten Priamos, den Vater von Hektor, der Achill um
die Herausgabe des Leichnams seines Sohnes bittet, sieht, legt sich
sein Zorn. Die Zerstörung Trojas kommt in der Ilias jedoch nicht zur
Sprache, allerdings kann man dies angesichts des Todes von Hektor
ahnen.
Hygin:
Charakterisierung des Werkes „Fabulae“
Gaius
Julius Hyginus wurde entweder in Spanien oder in Alexandria geboren
und kam als Kriegsgefangener bzw. Sklave nach Rom, wo ihm von Kaiser
Augustus die Freiheit geschenkt wurde. Der Kaiser ernannte ihn zum
Leiter einer Bibliothek auf dem Palatin, wo er einige philologische
Werke schrieb.
Bekannt
ist, dass eines seiner wichtigsten Werke, die „Fabulae“, vor dem
Jahr 207 v.Chr. geschrieben wurde, weil in diesem Jahr Teile davon
ins Griechische übersetzt wurden. Der Inhalt des Werkes stammt aus
griechischen Quellen, die nicht mehr oder nur in Fragmenten erhalten
sind. Hygin hat manches falsch verstanden oder falsch wiedergegeben
und die Fabeln mit Absicht stark gekürzt, weil er davon ausging,
dass die Leser ohnehin den Inhalt der Geschichten kennen würden, so
beschränkte er sich nur auf Hinweise.
Die
Sprache ist sehr schlicht und die Wortwahl beschränkt.
Wiederholungen sind nicht selten anzutreffen. Erzählt wird sehr
oberflächlich und stümperhaft. Das Poetische und rhetorische
Begriffe werden von dem Autor nur selten oder gar nicht benutzt.
Trotzdem wurde das Werk von vielen Dichtern geschätzt, so auch von
Schuller, der in einem Brief an Goethe Hygin und seine „Fabulae“
lobte.
Hyginus
„Fabulae“ sind eine Fundgrube für mythologische Stoffe. Auch
wenn die Geschichten, die meistens eine halbe bis eine Seite lang
sind, sehr kurz sind, zeigen sie doch die Gewalt und die
Entsetzlichkeit, die mit vielen Sagen verbunden ist. So geht es in
fast jeder Geschichte um Mord, Vergewaltigungen, Betrug, Rache,
Inzest und viele weiteren Gewalttaten.
Das
Besondere an der Fabelsammlung ist, dass manche Einzelheiten nur bei
ihm überliefert sind. Mehrfach bezieht er sein Wissen aus nicht
erhaltenen Quellen verlorener Tragödien.
Es
wird angenommen, dass die „Fabulae“ sinnvoll gegliedert waren.
Das Buch begann mit den alten Göttern und Titanen, darauf folgte die
Generation der olympischen Götter unter der Herrschaft Zeus´.
Danach wurden sie Geschichten der Helden vor dem trojanischen Krieg
erzählt, dann die Ereignisse um Troja, und schließlich die Rückkehr
der Helden bis zum Tod des Odysseus. Wie genau die Sammlung geordnet
war, ist aber nicht bekannt. In späteren Bearbeitungen wurden andere
Fassungen eingefügt.
Vergil, Aeneis
Die
Aeneis besteht aus insgesamt 12 Büchern. Vergils Werk kann in eine
„odyseeische“ und eine „iliadische“ Hälfte eingeteilt werde.
Die ersten sechs Bücher übernehmen viele Motive aus Homers Odysseus
(ïƒ
Irrfahrten,…). In den anderen sechs Büchern orientiert sich Vergil
an der Ilias. Lediglich im zweiten Buch berichtet Aeneas von den
Geschehnissen in Troja.
Buch
2
Aeneas
berichtet der phönizischen Königin Dido von dem Krieg in Troja.
Nach zehn Jahren Belagerung Trojas fanden die Griechen eine List. Ein
riesiges Pferd, in dessen Rumpf sich die tapfersten griechischen
Soldaten versteckten, wurde erbaut und den Trojanern als Weihgeschenk
übergeben. Zunächst waren sich die Trojaner nicht sicher, doch der
Grieche Sinon, der den Trojanern vorlog, dass die Griechen aufgegeben
hatten, überzeugte den König das Pferd in die Stadt mitzunehmen. In
der Nacht öffnet Sinon das Pferd und die griechischen Soldaten
dringen in die Stadt hinein. Hektor rät Aeneas zur Flucht, doch
dieser zieht trotz der Warnung, verkleidet als Grieche in den Krieg.
Die Trojaner verlieren und viele werden getötet. Aeneas flieht zum
Königssitz des Priamus. Doch auch dort bricht ein Kampf aus und
Priamus wird von Phurrus ermordet. Aeneas sinnt wegen des Untergangs
der Stadt nach Rache an Helena.
Aeneas
Mutter Venus erscheint und erinnert ihn an seine Familie und an den
wahren Grund des Krieges (ïƒ
Streit der Götter) und befiehlt ihm zu fliehen. Er kehrt nach Troja
zurück und flieht mit seinem Vater, der sich zunächst weigert, aber
schnell durch ein Zeichen der Götter umgestimmt wird, seinem Sohn
Ascanius und seiner Frau Kreusa, die aber auf der Flucht verunglückt.
Als Aeneas seine Familie in Sicherheit gebracht hat, kehrt der zurück
nach Troja, um seine Frau zu suchen. Diese erscheint ihm allerdings
nur als Schatten. Sie prophezeit ihm seine Zukunft (ïƒ
neue Ehefrau, Königsthron, Irrfahrten). Aeneas kehrt zu seiner
Gruppe zurück, an der sich immer mehr Flüchtlinge anschließen.
Helden aus dem trojanischen Krieg
Paris
Paris
ist in der griechischen Mythologie der Sohn des trojanischen Königs
Priamos und der Hekabe. Er ist damit Bruder des Hektor und der
Kassandra. Insgesamt hat er 99 (Halb-) Geschwister.
Vor
Paris´ Geburt träumte seine Mutter, sie werde einen Brand Trojas
gebären und Aisakos, Sohn Priamos' aus früherer Ehe, bestätigte,
dass Hekabe einen Sohn gebären wird, der die Vaterstadt verderben
würde. Als der Junge geboren wurde, wurde er im Auftrag seines
Vaters auf dem Berg Ida ausgesetzt. Eine Bärin säugte ihn jedoch.
Der Sklave Agelaos, der ihn auftragsgemäß ausgesetzt hatte, fand
ihn wieder, nannte ihn Paris und zog ihn auf. Paris lebte in den
Bergen des Ida als Hirte, nach einer Darstellung als Schweinehirt,
bis er in Troja wiedererkannt wurde.
In
Troja fanden Kampfspiele statt, an denen Paris teilnahm und alle
Favoriten besiegte, woraufhin er von seiner Schwester Kassandra als
Bruder wiedererkannt wurde und von Königshaus aufgenommen wurde.
Mithilfe
von Aphrodite konnte Paris Helena rauben. Beleidigt durch den Raub
zogen die griechischen Stämme, unter Führung von Menelaos Bruder
Agamemnon als Befehlshaber, in den Krieg gegen Troja, um Helena
zurückzuholen und die damit verlorene Ehre wiederherzustellen. Im
Zuge des Krieges schaffte Paris es, den tapfersten Krieger
Griechenlands, Achill, zu töten. Noch vor der Eroberung Trojas wurde
Paris durch einen Pfeil des Philoktetes schwer verwundet. Er wurde
auf den Berg Ida gebracht, wo er schließlich seinen Wunden erlag.
Kassandra
Kassandra
hatte von Apollon die Gabe der Weissagung erhalten, aber ohne dass
ihr dafür Glauben geschenkt würde ("Kassandrarufe)", da
sie Apollons Liebe nicht erwiderte. Deshalb blieb auch ihre Warnung
vor Trojas Fall ungehört. Sie wurde von Aias bei der Eroberung
Trojas geschändet, der deshalb bei seiner Heimfahrt umkam. Agamemnon
nahm sie als Sklavin mit nach Hause. In Mykene wurde sie gemeinsam
mit ihm umgebracht.
Anchises
Anchises
war bekannt als ein schöner König von Dardania ( nahe Troja ). Er
ist Sohn des Kapys und der Themiste und Bruder des Laokoon. Zusammen
mit Aphrodite, als sie vor ihm in der Gestalt einer Hirtin auf dem
Berg Ida erschien, zeugte er den trojanischen Helden Aeneas.
Odysseus
Odysseus
war der Sohn von Laertes und Antikleia und war König von Ithaka.
Zusammen mit seiner Frau Penelope hatte er einen Sohn namens
Telemachos. Menelaos beauftragte ihn zusammen mit Achilles, das Heer
im Krieg gegen die Trojaner zu führen. Zunächst entzog er sich der
Teilnahme am Krieg, indem er sich wahnsinnig stellte, doch er wurde
entlarvt und zog schließlich, seinem Freund Mentor sein Haus
anvertrauend, in den Krieg. In Mentors Gestalt erschien Athene, um
ratend beizustehen (< "Mentor" = Berater oder Betreuer).
Odysseus
ist bekannt als ideen- und listenreicher griechischer Held, der zum
Sieg des trojanischen Krieges einen großen Beitrag leistete. Er riet
zum Bau eines hölzernen Pferdes, in dem Rumpf die besten
griechischen Soldaten versteckt, welches in die gut geschützte Stadt
hineingefahren wurde, wodurch der Krieg erfolgreich für die Griechen
beendet werden konnte.
Nach
Trojas Zerstörung konnte er noch jahrelang nicht nach Hause
zurückkehren. Auf der Insel der Phaiaken, erzählte er über seine
abenteuerlichen Irrfahrten zusammen mit seinen Gefährten (ïƒ Odyssee),
die ihn zum Beispiel zu den Kyklopen, vorbei an den Sirenen, zu Kirke
und zu Kalypso führten.
Odysseus
verließ die Insel der Phaiaken und fuhr zurück nach Ithaka. Als er
wieder in Ithaka war, tötete er zusammen mit seinem Sohn Telemachos
die Freier um seine Frau Penelope, die sein Haus belagert hatten.
Sein Sohn mit Kirke, Telegonos, tötete ihn später unbeabsichtigt.
Achilles
Achilles
war der tapferste griechische Held, der das Heer gegen Troja führte.
Sein Vater war Peleus und seine hieß Thetis. Sie machte ihn bis auf
die Ferse unverwundbar (ïƒ Achillessehne).
Thetis wollte ihn auch unsterblich machen, indem sie ihn in ein
himmlisches Feuer hielt und die Leibesstellen verzehrte, die
sterblich waren und die sie dann mit Ambrosia wieder heilte, doch
Peleus hinderte sie daran und so blieb Achill sterblich.
Thetis
sah den Tod Achilles´ voraus, woraufhin sie ihn in Mädchenkleidern
versteckte und Mädchenarbeit verrichten ließ. Weil es eine
Weissagung gab, nach der Troja nicht ohne Achill fallen würde, ließ
Odysseus Speer und Schild bringen, die Achill beherzt ergriff,
während die Mädchen beim Kampflärm flohen. So wurde er doch
Teilnehmer am Trojanischen Krieg. Agamemnon verführte die Sklavin
Briseis und so zog sich Achilles vorerst vom Krieg zurück und trat
erst wieder auf, um seinen Freund Patroklos zu rächen.
Paris
traf Achilles mit einem von Apollon gelenkten Pfeil genau in die
Ferse und tötete ihn so. Achilles' Sohn war Neoptolemus. Dieser
musste wegen eines Orakelspruches auch am Kampf um Troja teilnehmen.
Bei Trojas Eroberung erschlug er den alten König Priamos. Hektors
Frau Andromache wurde seine Sklavin.
Hektor
Hektor
war der älteste Sohn des Königspaares Priamos und Hekabe und
Heerführer der Trojaner. Seine Geschwister sind Paris, Kassandra,
Briseis und Troilus. Verheiratet war er mit seiner Sklavin
Andromache. Er tötete Patroklos im Zweikampf und fiel von der Hand
des Achilleus. Hektors Leichnam band Achilleus an seinen Streitwagen
und schleifte ihn zum Lager.
Laokoon
Der
Name Laokoon setzt sich aus dem altgriechischen λᾱός (= Volk)
und κοÎω (= auf etwas achten). Er ist daher jemand, „der auf
das Volk achtet“. Laokoon war der Sohn des Antenor oder Kapys,
Bruder des Anchises und Onkel des Aeneas und gehörte damit auch zum
trojanischen Königshaus.
Ursprünglich
erzählten griechische Autoren, deren Texte nur fragmentarisch
erhalten sind, dass Laokoon, trojanischer Priester des Apollon oder
Poseidon, und seine Frau im Tempel des Apollon einander liebten und
sich damit den Zorn der Götter zuzogen. Zwei Schlangen, die von den
Göttern ausgesandt wurden, töteten dann entweder ihn und seine
Söhne oder nur seine Söhne. Erst mit Vergils Überlieferungen wurde
das Bild von Laokoon klarer. Er verband dabei den Mythos mit dem
trojanischen Krieg.
Laokoon
warnte die Trojaner davor, das hölzerne Pferd in die Stadt zu
ziehen, und schleuderte seine Lanze dagegen. Daraufhin wurde er mit
seinen beiden Söhnen von zwei Schlangen getötet. Die Trojaner sahen
darin ein göttliches Zeichen, schenkten der Warnung Laokoons keinen
Glauben und zogen das Pferd zu ihrem eigenen Verderben in die Stadt.
In
andern Überlieferungen wird jedoch erzählt, dass Sinon den
Trojanern die Geschichte Laokoons erzählte, die mit seiner
Bestrafung durch die Tötung eines oder mehrerer seiner Kinder oder
auch durch seinen eigenen Tod endet.
Iphigenie
Iphigenie
war die älteste Tochter von Agamemnon und Klytaimnestra und
Schwester von Orestes, Elektra und Chrysothemis. Sie wurde zur
Versöhnung der Artemis (ïƒ Göttin
der Jagd), die aus Zorn gegen Agamemnon die Abfahrt der griechischen
Flotte von Aulis nach Troja hinderte, geopfert. Bei der Opferhandlung
wurde Iphigenie jedoch von Artemis selbst entrückt und zur Insel
Tauris entführt. Anstelle von Iphigenie legte Artemis eine Hirschkuh
auf die Opferstätte. Nach dem Opfer kam Wind auf, und die Griechen
konnten in See stechen. In Tauris rettete Iphigenie ihren Bruder
Orest, der nach taurischem Brauch als Fremder geopfert werden soll,
und flieht mit ihm nach Attika, wo sie als Priesterin stirbt.
Das trojanische Pferd
Nachdem
die Griechen im Trojanischen Krieg lange erfolglos die Mauern von
Troja belagert hatten, rief der Seher Kalchas eine Versammlung der
vornehmsten Helden zusammen und riet ihnen, Troja nicht mit Gewalt,
sondern mit Hilfe einer List zu erobern. Odysseus kam mit einer Idee
heran: Epeios wurde beauftragt, ein riesiges Pferd aus Holz
konstruieren, in dem sich die besten griechischen Soldaten
versteckten sollen. Dieses Pferd wurde vor die Stadtmauern gestellt.
Durch den scheinbaren Abzug der Griechen glaubten die Trojaner, dass
diese sich ergeben hätten und hielten das Pferd für ein Geschenk an
die Bürger Trojas.
Laokoon,
der Priester des Apollon, trat hervor und sagte zu den Bürgern, die
die Kapitulation feierten: „Equo ne credite, Teucri. Quidquid id
est, timeo Danaos et dona ferentes.“ (ïƒ
„Danaergeschenk“ = ein verdächtiges Geschenk, das sich für den
Empfänger als unheilvoll erweist.) (Deutsch: „Traut nicht dem
Pferde, Trojaner! Was immer es ist, ich fürchte die Danaer, selbst
wenn sie Geschenke bringen.“). Daraufhin warf er einen Speer gegen
das Pferd und es erklang ein Widerhall wie von klirrenden Waffen. Die
Trojaner brachten es dennoch vorerst nicht in die Stadt. Trojanische
Hirten brachten einen Griechen namens Sinon herbei. Er sagte, dass
ihn die Griechen opfern wollten, um eine glückliche Heimkehr durch
die Götter zu sichern, doch er konnte fliehen. Außerdem sagte er,
dass das Pferd ein Weihegeschenk für die Göttin Athene sei. Es sei
deshalb so groß, damit die Troer es nicht in ihre Stadt schaffen
könnten, um dann den Schutz der Göttin zu erhalten. Würde man dem
Pferd Gewalt antun, so sei ihnen all die Rache der Göttin gewiss.
Einige Trojaner glaubten ihn.
Um
noch den letzten zu überzeugen, griff sogar die Göttin Athene
selbst ein. Zwei riesige Schlangen kamen von der Insel Tenedos
herüber und eilten auf Laokoon, der mit seinen beiden Söhnen ein
Opfer vorbereitete. Sie schossen zuerst auf die Knaben zu, wanden
sich um ihre Leiber und schlugen ihre giftigen Zähne in ihr Fleisch.
Laokoon eilte ihnen zu Hilfe, doch auch er wurde von ihnen
umschlungen und sie starben alle auf schreckliche Weise. Die
Schlangen selber verschwanden in den Tempel der Pallas Athene. Die
Trojaner meinten, dass Laokoon zurecht für das Verbrechen gebüßt
hätte, da er mit einem Spieß den Holzbau verletzt hatte und so
bestand für die Trojaner kein Zweifel mehr, unter welchem Schutz das
Pferd stand.
Sie
rissen die Mauern ein und zogen das Pferd in die Stadt. Die Einwohner
feierten ein Fest, doch niemand hörte auf die Warnungen Kassandras,
die das kommende Unheil gesehen hatte. Es wurde dunkel und die
Trojaner fielen in den Schlaf. Sinon erhob sich von seinem Lager und
gab mit einer Fackel den Griechen das verabredete Zeichen. Dann
schlich er zum Pferd und gab Odysseus das vereinbarte Klopfzeichen.
Lautlos kletterten die Griechen aus dem Pferd und eilten in die
unbewachte Stadt. Troja wurde niedergebrannt, und nur wenige
Einwohner, unter anderem Aeneas und sein Vater Anchises, konnten
entkommen.
Historische Authentizität des trojanischen
Krieges
Troja
galt lange Zeit als fiktiver Ort und wurde auch so in vielen Sagen
behandelt, Während die einen die Ilias als reine Fiktion abtaten,
machten sich andere auf den Weg, um den legendären Ort zu suchen.
Der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann entdeckte 1870 die
Ruinen der Stadt. Die Ausgrabungen ergaben, dass Troja von der frühen
Bronzezeit (3 000 v.Chr.) bis ins byzantinische Reich im 4.
Jahrhundert n.Chr. besiedelt wurde.
Als
der damalige Grabungsleiter Manfred Korfmann vor zwölf Jahren erste
Forschungsergebnisse in der Ausstellung “Troia – Traum und
Wirklichkeit“ präsentierte, beschuldigten ihn Gegner, die
Ausgrabung nicht richtig interpretiert zu haben: „Es gibt oft keine
objektive, eindeutige Interpretation archäologischer und
historischer Befunde und Quellen". Was Korfmann als
Befestigungsmauer der Unterstadt interpretierte, hielten seine Gegner
für einen Abwasserkanal. Einige Befestigungsmauer würde für eine
reiche und wichtige Stadt sprechen, ein Abwasserkanal jedoch würde
die Wichtigkeit in Frage stellen.
Ob
der trojanische Krieg historisch authentischen Kern hat, ist noch
umstritten. Nach neuen Untersuchungen ist der homerische trojanische
Krieg auf ca. 1 200 v.Chr. zu datieren. Die antiken Schriften
über den trojanischen Krieg passen gut in diese Zeit. So ähneln die
machtpolitischen Verhältnissen in Kleinasien, die Homer beschreibt,
den archäologischen Funden. Der Krieg zwischen Troja und
Griechenland wäre also denkbar.
Quellenverzeichnis
Unterlagen
aus dem Lateinunterricht (Wahlpflichtfach)
Bücher:
Titel:
Der Trojanische Krieg: Mythos und Wahrheit; Autor: Barry Strauss,
Karin Schuler (Ãœbersetzerin) Verlag: Theiss; 2008
Titel:
Hyginus; Fabulae, Sagen der Antike; Autor: Hyginus, ausgewählt und
übersetzt von Franz Peter Waiblinger Verlag: dtv; 2013
Titel:
Der Trojanische Krieg; Autor: Konrad von Würzburg Verlag:
Rarebooksclub.com, 2012