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Der Steu­er­mann: Franz Kafka Vergleich mit dem Instan­zen­mo­dell

933 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern Autor Stefan G. im Sep. 2015
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Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Hanse-Kolleg Lippstadt

Note, Lehrer, Jahr

1 Semester 3

Autor / Copyright
Stefan G. ©
Metadaten
Preis 5.30
Format: pdf
Größe: 0.03 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 49533







Franz Kafka – „Der Steuermann“


Die vorliegende Parabel „Der Steuermann“, welche um 1920 von Franz Kafka verfasst wurde, handelt auf bildlicher Ebene von einer gewaltsamen Verdrängung eines Steuermanns und Übernahme des Steuers seines Schiffes durch eine dunkle Gestalt. Der Steuermann wehrt sich, ist unzufrieden und will unbedingt das Steuer zurück und ruft seine Mannschaft zur Hilfe herbei.

Nachdem die Mannschaft schwankend müde über die Schiffstreppe an Deck kommt, akzeptieren diese jedoch nicht den Steuermann, sondern nur die dunkle Gestalt. Die Parabel ist aus der Sicht des Steuermanns geschrieben (Ich-Erzähler), weshalb der Leser sich leicht in den Steuermann hinein versetzen kann.

Man erkennt deutlich den Konflikt zwischen dem Steuermann und dem „dunklen hochgewachsenen Mann“ (Z. 1), der den Steuermann gewaltsam vom Steuer verdrängt (Z.4-6). Dazu kommt die Mannschaft als „schwankend müde mächtigen Gestalten“(Z. 9), welche zuerst auf der Seite des Steuermanns stehen, da er sie zu Hilfe ruft (Z. 8), die sich jedoch von dem Steuermann zu dem dunklen Mann abwenden und diesen akzeptieren.

Dieser „dreier Konflikt“ lässt sich auf das Instanzenmodell von Sigmund Freud übertragen. Das Instanzenmodell ist ein von Sigmund Freud geprägtes Persönlichkeitsmodell, in dem zwischen drei Instanzen unterschieden wird, „Es“, „Ich“ und „Über-Ich“. Das „Es“ existiert von Geburt an und vertritt die Triebe und Wünsche eines Individuums und wird durch das Lustprinzip gesteuert.

Das „Über-Ich“ ist die moralische Instanz, vertritt somit das Gewissen und die Moral eines Menschen. Das „Über-Ich“ wird durch äußere Einflüsse angelernt und steht für die Werte und Normen einer Gesellschaft. Das „Ich“ ist der Vermittler zwischen den Trieben des „Es“ und den Werten und Normen des „Über-Ichs“ unter Berücksichtigung der Realität.

Das „Ich“ stellt somit das Realitätsbewusstsein dar und entscheidet über die Persönlichkeit eines Menschen. Überträgt man jetzt dieses Modell auf die Parabel, stellt man fest, dass der Steuermann das „Ich“ vertritt. Die Mannschaft steht für das „Es“ und der dunkle Mann ve.....[Volltext lesen]

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Das bedeutet, das „Über-Ich“ will einen anderen Weg als das „Es“. Das „Es“, sprich die Mannschaft versucht dich dagegen zu währen und versammelt sich um den dunklen Mann, der jedoch autoritärer erscheint und die Mannschaft wieder unter Deck schickt. Darauf lässt sich schließen, dass das „Es“ schwächer als das „Über-Ich“ ist, daher auch als schwankende müde Gestalten und der dunkle Mann ist kräftig genug den Steuermann wegzustoßen.

Der Steuermann fragt dich zweimal ob er der Steuermann sei (Z. 1, Z. 10), woran man erschließen kann, dass er sich unsicher ist und keine eigene Entscheidungsgewalt hat. Der dunkle Mann (Über-Ich) sagt Nein und die Mannschaft (Es) sagt Ja, was zeigt, dass der Steuermann nur der Vermittler zwischen den beiden Aussagen ist.

Hieran wird auch wieder der Konflikt zwischen „Es“ und „Über-Ich“ betont.

Insgesamt kann man sagen, dass das Ich entscheidet wohin das Schiff fahren soll. In dem Fall der Parabel, war das Ich zu anfangs Es- gesteuert, was jedoch dem Über-Ich nicht gepasst hat. Überträgt man das auf die Realität bedeutet das, dass ein Mensch einen Trieb ausführen wollte, der jedoch in dieser Gesellschaft nicht realisierbar ist und daher in der Geschichte das Über-Ich auch stärker ist.

Das Über-Ich verdrängt die Wünsche des Es und lässt das Ich nach dem Gewissen handeln.

Auf ein Beispiel bezogen, könnte es sein, dass ein Mensch sich gerne mit Freunden draußen treffen will, jedoch am nächsten Tag eine Abiturprüfung schreibt und noch nicht gelernt hat. Er braucht das Abitur unbedingt um seinen Traumjob und damit seine Existenz zu sichern.

Der Mensch ist in der Geschichte der Steuermann, der mit seiner Mannschaft fährt. Die Mannschaft steht für das Es, also für den Wunsch sich mit den Freunden zu treffen. Jedoch kommt der dunkle Mann ins Spiel und bringt ihn von seinem Kurs ab. Der dunkle Mann steht für das Über-Ich, sprich für die Normen und Werte der Gesellsc.....

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