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Seminararbeit / Hausarbeit

Defi­ni­tion und Struktur von Städten – Analyse in einer Semi­nar­ar­beit

2.608 Wörter / ~11 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autorin Julia D. im Jul. 2012
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Seminararbeit
Geowissenschaften

Universität, Schule

Universität Augsburg

Note, Lehrer, Jahr

Thieme/Hilpert 2010

Autor / Copyright
Julia D. ©
Metadaten
Preis 3.00
Format: pdf
Größe: 0.37 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 22127







Definition und Struktur von Städten – Analyse in einer Seminararbeit
  1. Einleitung


Die Städte dieser Welt sind so verschieden, wie die Menschen, die in ihnen leben. Sie spiegeln die Entwicklungsphase ihrer Gesellschaft wieder. Manche bestehen aus engen verwinkelten Gassen mit prächtigen Märkten in ihrer Mitte, wie die Souks in den alten orientalischen Städten, andere hingegen aus offenen Alleen, geraden Straßen und klare Linien.

Viele moderne Städte beeindrucken mit einer Skylines deren Gebäuden den Eindruck erwecken wortwörtlich an den Wolken „zu kratzen“, wie der Burj Khalifa in Dubai, der mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt ist. Ältere Städte verzaubern mit ihren niedrigen Häusern und Innenstädten, die eine traditionsreiche Vergangenheit besitzen. Doch was verbindet diese Städte miteinander, was ist der gemeinsame Nenner, der sie als Stadt definiert? Eine Herangehensweise wäre es eine Mindesteinwohnerzahl zu definieren.

Jedoch gilt in Schweden schon eine Siedlung mit 200 Einwohnern als Stadt, während in Japan 50.000 als Mindestwert festgelegt ist. In der Vergangenheit wurden oft Versuche unternommen den Stadtbegriff zu definieren, jedoch wurde keine allgemein akzeptierte Definition für „Stadt“ gefunden. Ein weiterer Grund dafür ist, dass sich viele verschiedene Disziplinen mit dem Stadtbegriff beschäftigen und jede ihre eigene Definition dafür festgelegt hat.

Im folgenden wird genauer auf die einzelnen Disziplinen eingegangen.

2.Der umgangssprachliche Stadtbegriff


Im täglichen Sprachgebrauch wird der Begriff Stadt sehr unterschiedlich verwendet. Mit Aussagen wie „Ich fahr mal in die Stadt“ meint der Sprecher nicht, dass er vom Land in die Stadt hinein fährt, sondern dass er in die Innenstadt fährt. Mit dem Begriff „Stadt“ wird in der Umgangssprache jedoch nicht nur die Innenstadt bezeichnet, er kann auch für die Stadtverwaltung stehen, wie in der Aussage „Er arbeitet bei der Stadt“ deutlich wird.

An diesen zwei ausgesuchten Beispielen wird deutlich, dass der umgangssprachliche Stadtbegriff sehr diffus ist und es keine wirkliche Definition für ihn gibt. (vgl. S. 23)

3. Der statistisch-administrative Stadtbegriff


Der statistisch-administrative Stadtbegriff ist die einfachste Definition des Begriffs „Stadt“. Er hilft dabei Gemeinden von Städten abzugrenzen und bedient sich der Einwohnerschwellenwerte um diese voneinander zu unterscheiden. Diese Zahl variiert zwischen den verschiedenen Ländern. Am häufigsten liegt die Mindesteinwohnerzahl zwischen 2000 bis 5000 Einwohnern.

In Deutschland benötigt eine Siedlung 2000, in Amerika 2500 und in Österreich 5000 Einwohner um als Stadt zu gelten. Jedoch gibt es Staaten, deren Mindesteinwohnerzahlen extrem von der Norm abweichen. So benötigt in Dänemark und in Island eine Stadt lediglich 200 Einwohner, während Japan 50.000 Einwohner als Schwellenwert festgesetzt hat. Die niedrige Mindesteinwohnerzahl in Island und Dänemark ist auf die dünne Besiedlung dieser Länder zurückzuführen.

Dünnbesiedelte Regionen besitzen oft niedrigere Schwellenwerte, als in dicht besiedelten Regionen üblich ist. (Zitiert unbekannt s41). Diese extremen Unterschiede zeigen, wie schwierig es ist, eine Stadt alleine durch ihre Einwohnerzahl zu definieren. (zitiert s.26) Außerdem muss beachtet werden, dass diese Schwellenwerte, die für Industriestaaten im Zeitalter fortgeschrittener Industrialisierung definiert wurden nicht auf die Vergangen.....[Volltext lesen]

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In der heutigen Zeit ist es für den juristischen Stadtbegriff von Bedeutung, ob die Stadt kreisfrei oder kreisangehörig ist. Kreisfreie Städte gehören, im Gegensatz zu kreisangehörigen Städten, keinem Landkreis an und übernehmen ihre Verwaltung eigenständig.

5. Der soziologische Stadtbegriff


Der soziologische Stadtbegriff ist auf die Menschen die in der Stadt leben bezogen. Der Stadtbegriff ist in diesem Zusammenhang so facettenreich, dass es keinen einheitlichen Begriff gibt. Jedoch kann allgemein gesagt werden, dass die Stadt aus sozialem Lebensraum und Sozialräumen zusammengesetzt wird. Eine weitere Schlüsselkategorie des soziologischen Stadtbegriffes stellt die Urbanität dar.

Die Soziologie sieht die Stadt als einen sozialen Raum, der eine bestimmte Lebensweise ermöglicht und produziert. Die Stadt ist – vereinfacht gesagt- überall dort, wo Urbanität herrscht. „ (S 45)

Urbanität basiert auf drei Dimensionen, der Anonymität, der Toleranz und Gleichgültigkeit sowie der gesellschaftlichen Differenzierung.

Anonymität

Im Gegensatz zum Dorf ist es in der Stadt nicht mehr möglich alle Nachbarn und Bewohner persönlich zu kennen. Ab einer bestimmten Einwohnerzahl ist man nicht mehr ein festes Mitglied einer Gemeinde, sondern wird eine beliebige Person in der Masse der Menschen. Man taucht ab in die Anonymität. Die Anonymität ist wie eine „Selbstpanzerung gegen die Überfülle der Reize und der Fremdheiten, die in der großen Stadt auf einen einstürzen“ (SIEBEL 2002, S.324) zu sehen.

Diese Anonymität kann sowohl negativ wie auch positiv gesehen werden. Für weniger kontaktfreudige Personen kann es negative Auswirkungen haben, da sie in der Masse der Menschen untergehen und nicht, wie auf dem Land, in die Dorfgemeinschaft eingebunden sind. Positive Auswirkungen hingegen hat es für die Entwicklung der Individualität, da Personen sich frei ohne die soziale Kontrolle durch Verwandte, Nachbarn und Mitmenschen entfalten können (S.46).

Toleranz und Gleichgültigkeit

In der zwischenmenschlichen Interaktion der Stadtbewohner spielen Gleichgültigkeit und Toleranz eine große Rolle. Diese Gleichgültigkeit ist eine Art Schutzmechanismus, da der Mensch, anders als im Dorf, nicht jeder zwischenmenschlichen Begegnung mit einer emotionalen Tiefe begegnen kann. Dafür ist die Kontaktdichte .....

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6.Der geographische Stadtbegriff


Der geographische Stadtbegriff hat sich mit der Zeit stark verändert, dabei wurden ältere Auffassungen nicht aufgegeben, sondern relativiert und durch neue ergänzt. ( S27). Er ist auf folgende Punkte beschränkt :

1.Geschlossenheit der Siedlung

Dieses Merkmal gilt im Besonderen für die historische Stadt. Aufgrund der damaligen Stadtmauer und des beschränkten Baugrundes ist die Bebauung kompakt und durch die sie umschließende Mauer geschlossen. Heute ist die Stadtmauer nur noch ein historisches Relikt im Siedlungskörper. Aus dem extremen Stadt-Land-Gegensatz ist ein Stadt-Land-Kontinuum geworden.

Früher war der Übergang von der Stadt zum Land durch die Stadtmauern stark abgegrenzt, doch mit zunehmenden Siedlungsdruck fingen die Bürger an auch außerhalb der Stadtmauern zu siedeln. Die Grenzen wurden durch den Suburbanisierungsprozess verwischt. (vgl. BÄHR)

2. Hohe Bebauungsdichte

Ein weiteres Merkmal des geographischen Stadtbegriffes ist die hohe Bebauungsdichte, die zumindest im zentralen Bereich vorherrscht. Dies äußerst sich teilweise in eindrucksvollen Hochhaussilhouetten.

3. Überwiegend Mehrstöckigkeit der Bebauung

4. Mindestmaß an Bevölkerung und Fläche

Aufgrund der hohen und dichten Bebauung der Städte ist die Bevölkerungsdichte in den Städten überdurchschnittlich hoch. Die Bevölkerungsdichte weist dabei ein Kern-Rand-Gefälle auf und nimmt mit zunehmendem Abstand zum Kern hin ab. Eine Ausnahme hierbei ist die Citybildung, die die Wohnbevölkerung aus dem inneren Bereich der Stadt verdrängt.

Durch die steigenden Boden- und Mietpreise weicht die Wohnbevölkerung den Einkaufs- und Bürogebäuden und siedelt sich .....

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Dabei ist Wohnviertel nicht gleich Wohnviertel, besonders hier wird die sozio-ökonomische Differenziertheit einer Stadt sichtbar. (s23)

6. Sozialräumliche Differenzierung

Die räumliche Gliederung der Wohngebiete erfolgt meist nach dem sozialen Status ihrer Bewohner. Dabei spielen Einkommen, Bildung und ethnische Zugehörigkeit eine wichtige Rolle. (s.23) Das höchste Ausmaß der Trennung und der Abschottung der Oberschicht vom Rest der Bevölkerung wird in den Gated Communities sichtbar. Ihnen gegenüber stehen die Marginalsiedlungen, in denen die Unterschicht der Bevölkerung wohnt wie zum Beispiel die Slums und Townships.

Sie machen in den Entwicklungsländern oft 50 % der Fläche der Stadt aus. Mit Marginalsiedlung ist nicht nur die marginale und meist minderwertige Lage der Siedlung gemeint, sondern auch die soziale Marginalisierung der Bevölkerung in der Gesellschaft.

7. Besondere Bevölkerung- und Sozialstruktur

Eine weitere Besonderheit der Stadt ist der hohe Anteil an 1-2 Personenhaushalten in der Stadt. Während auf dem Land öfters mehrere Generationen unter einem Dach leben, steigt in der Stadt der Anteil von Singlehaushalten immer mehr an. 2003 war im Merkur unter der Überschrift „.München - Singlestadt im Autohimmel zu lesen“ zu lesen, dass von den damals 762 236 Münchner Haushalten 413 302 von Singles geführt wurden.

Auf der einen Seite kommt diese hohe Quote von den vielen älteren alleinstehenden Frauen, deren Männer im 2. Weltkrieg gefallen sind, zum anderen nimmt die Zahl der jungen Singles stetig zu (vgl. M-Statistik).
Ein weiteres Phänomen der Stadt ist die Einkindfamilie, in denen meist beide Elternteile berufstätig sind. Eine andere Besonderheit ist die Ansammlung von ethnischen Minderheiten in Städten, dabei sammeln sie sich vor allem in Metropolen an, wie zum Beispiel Paris oder London.

Diese Ansammlung von ethnischen Minderheiten geschieht meistens aus dem einfachen Grund, dass in den Städten eine höhere Toleranz herrscht und schon gewisse Strukturen, wie entsprechende Wohnungen und Arbeitsplätze vorhanden sind. Dadurch können sich in Großstädten richtige Viertel ausbilden, in denen ethnische Minderheiten vorherrschen. Das beste Beispiel hierfür ist New York, in denen Viertel wie Little Italy und Chinatown fest zum .....

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12. Hohe Verkehrswertigkeit

In Städten werden oft wichtige Verkehrswege gebündelt. Sie sind Knotenpunkte im Verkehrs- und Kommunikationsnetz. So laufen dort oft Schienen-, Straßen-, Wasser-, und Flugverkehrswege zusammen. Daraus resultiert eine hohe Verkehrsdichte und damit einhergehend eine hohe Umweltbelastung in Städten.

13. Weitgehend künstliche Umweltgestaltung

Die meisten Grünflächen innerhalb von Städten werden vom Menschen geplant, angelegt und gepflegt. Dies bedeutet, dass durch eine spezifische Pflanzenauswahl und Pflege die Biodiversität beeinträchtigt wird. Des weiteren sind Städte aufgrund ihrer hohen Verkehrswertigkeit, Sraßenversiegelungen und künstlichen Umweltgestaltung ist die Stadt einer hohen Umweltbelastung ausgesetzt.

14. Abhängigkeit von anderen Räumen

Städte sind keine in sich geschlossenen Systeme sondern sind mit ihrer Umwelt eng verflochten. Alleine die Versorgung der Stadtbewohner benötigt erhebliche Flächen im Umland. 1998 wurde der ökologische Fußabdruck für Berlin ermittelt. Dabei wurde festgestellt, dass ein durchschnittlicher Berliner zur Befriedigung seiner Konsumbedürfnisse eine Fläche von ca. 4,41 Hektar benötigt.

Damit wird für alle Berlinerinnen und Berliner eine Fläche von ca. 15 040 759 Hektar benötigt, dem 168- fachen der Stadtfläche, was ca. 40 Prozent der Bundesrepublik entspricht (vgl. GEBHARDT 2007, S.528).

Zu diesen Flächen wird nicht nur die Versorgung mit Lebensmitteln gezählt, die einen erheblichen Flächenverbrauch hat, sondern auch die Versorgung mit Energie und natürlich die Entsorgung des Abfalles. Infrastruktur mit hohem Flächenverbrauch wie Flughäfen, Mülldeponien oder Energiegewinnungsanlagen werden außerhalb der Städte gebaut, obwohl sie hauptsächlich zur Ver- und Entsorgung der Stadtbewohner benötigt werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt des Umlandes ist, dass es Ausgleichsflächen für die Stadt bietet. Da in den Städten die Umweltbelastung und Bodenversiegelung sehr hoch ist, ist es wichtig, dass im Umland unversiegelte Flächen zur Verfügung stehen.

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München, 06.06.2010


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Quellen & Links

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