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Referat
Philosophie

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2011

Autor / Copyright
Monika Z. ©
Metadaten
Preis 4.50
Format: pdf
Größe: 0.46 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 22656







501.362: Fachdidaktik Philosophie

Priv.-Doz. Mag. Dr.phil. Zeder Franz

WS 2011

Der Sinn des Lebens?

basierend auf dem Artikel

"Lebensgestaltung. Eine neue Herausforderung für die Philosophie"

schriftliches Referat

vorgelegt von

0810786

Abgabedatum: 23.November 2011

Inhalt

1 Einleitung 4

2 Lebensgestaltung 4

2.1 Wer ist Monika Sänger? 4

2.2 Eine neue Herausforderung für die Philosophie 4

2.2.1 Die antike Strebensethik 5

2.2.2 Neuzeitliche Sollensethik 5

2.2.3 Utilitarismus 6

2.2.4 Glück und Wohlwollen 6

2.2.5 Zwei unverzichtbare Grundfragen 7

2.2.6 Die goldene Regel 7

2.2.7 Die Mensch-Zweck-Formel 8

2.2.8 Die moralische Gemeinschaft 8

2.2.9 Strebensethik 9

2.2.10 Das gute Leben 10

3 Persönliche Stellungnahme 11

4 Umsetzung im Unterricht 13

5 Resümee 14

6 Literaturverzeichnis 15

7 Anhang 16

1Einleitung

Der Artikel " Lebensgestaltung. Eine neue Herausforderung für die Philosophie" von Monika Sänger wurde 1994 in der Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik mit dem Schwerpunkt Lebensgestaltung veröffentlicht. Sie fasst darin die neueren Versuche zum Thema Lebensgestaltung zusammen. Mein Referat ist so aufgebaut, dass ich zuerst kurz erläutere, wer Monika Sänger, die Autorin des Textes, ist.

Danach werde ich auf die Inhalte des Artikels in den einzelnen Abschnitten referieren. Diese sind alle an den Artikel von Monika Sänger angelehnt. Im Anschluss daran nehme ich im nächsten Kapitel kurz Stellung zu dem Artikel und dem Inhalt des Artikels. Einige Vorschläge für dafür, wie man diese Inhalte in den Philosophieunterricht einbauen könnte, finden Sie im darauffolgenden Kapitel.

Ziel ist es einen kurzen Überblick über den Artikel Lebensgestaltung. Eine neue Herausforderung für die Philosophie von Monika Sänger zu geben.

2Lebensgestaltung

2.1Wer ist Monika Sänger?

Monika Sänger ist Studiendirektorin und Lehrbeauftragte für Philosophie an der Universität Heidelberg. Ihr Schwerpunkt liegt auf der praktischen Philosophie. Wo sie sich im Besonderen mit Problemen der angewandten Ethik und der Begründungsfrage auseinandersetzte. Aktuell forscht sie zur Didaktik der Philosophie und Ethik. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik.

Unter anderem hat Sie auch einige Bücher mit den Schwerpunkten Ethik und Didaktik und auch Schulbücher herausgegeben.

2.2Eine neue Herausforderung für die Philosophie1

Monika Sänger definiert das Ziel der Ethik so, dass Ethik das Ziel hat, Orientierungshilfen für ein gutes Leben zu geben. Ausgangspunkt für die Thesen, die von Monika Sänger vorgebracht werden, bildet die Erkenntnis, dass die Jugend durch die Zunahme an Freiheitsspielräumen, die unübersichtlich zu einem Orientierungsdefizit und Entscheidungsdruck bei Jugendlichen führt.

Die vermehrte Autonomie und Selbstverwirklichung kann nur genutzt werden, wenn man entscheiden kann und weiß, was man will. Aus diesen Gründen erleben die praktische Philosophie und die Frage nach der Lebensgestaltung momentan einen Aufschwung.

2.2.1Die antike Strebensethik

In diesem Abschnitt definiert Monika Sänger die Strebensethik als eine Ethik, "die im Streben als einer Grundstruktur menschlichen Handelns unsittliches von sittlichem Streben zu unterscheiden sucht" (Sänger 1995, 6). Bei Aristoteles ist das Gelingen eines Lebens von dem Menschen selbst abhängig. Das Glück eines Lebens ist bei Aristoteles an die Tugend und Tüchtigkeit gebunden.

Nur durch die Verwirklichung der Vernunftnatur des Menschen kann das Leben gelingen. Die Ziele sollten so gewählt werden, dass sie "der Tugend entsprechen und Mittel und Wege nach einer reiflichen Überlegung gewinn[en]" (Sänger 1995, 6). Im Gegensatz dazu negiert die Ethik der Epikureer und der Stoiker die Verbindung von glücklichem Leben und politischer Praxis.

Diese haben gemein, dass sie sich an die Vernunft, die Distanz zur Welt und die Unabhängigkeit und Gelassenheit binden. Beide geben praktische Vorschläge zur Lebensführung. Monika Sänger fasst zusammen, dass Ethik so verstanden, "eine Lebenskunstlehre, eine Weisheits- und Tugendlehre im weitesten Sinn" (Sänger 1995, 6) wird.

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2.2.2Neuzeitliche Sollensethik

Monika Sänger definiert die neuzeitliche Sollensethik als Ethik, die versucht herauszufinden "an welchen Normen und Zielen (Zwecken, Werten) die Menschen ihr Handeln orientieren sollen" (Sänger 1995, 7). Die Aufgaben sollen sein: den Geltungsanspruch zu überprüfen und ein allgemeingültiges Prinzip zur Beurteilung und Begründung der Normen und Ziele zu finden.

Kants Ethik des unbedingten Sollens verbindet sie mit einer "Selbstverpflichtung aus reiner praktischer Vernunft" (Sänger 1995, 7). Die normative Ethik versucht Richtlinien für menschliches Tun aufzustellen und zu begründen. Bei Kant wird der Maßstab im guten Willen festgelegt und er versucht Moralität mit gelingendem Leben zu verknüpfen.

Bei der Kritik Kants wird "das gute Leben in den außermoralischen Teil verwiesen" (Sänger 1995, 7).

Die analytische Philosophie beschäftigt sich mit "Untersuchungen über fundamentale Prinzipien moralischen Argumentierens und die Bedingungen, unter denen sie anwendbar und gültig sind" (Sänger 1995, 7).

Für Monika Sänger wird die Lösung der Probleme des Verhaltens leitend. Grundvoraussetzung ist dabei das Verständnis der Sprache, in der die Probleme gestellt und beantwortet werden. Die moralischen Überlegungen sind rationale Tätigkeiten, die Unparteilichkeit und Universalisierbarkeit enthalten und alle weiteren Faktoren ausschließen. Dadurch wird der persönliche Entscheidungsfaktor in allen tiefen moralischen Fragen impliziert.

2.2.3Utilitarismus

Der Utilitarismus wird ebenfalls zur normativen Ethik gezählt. Der Wert der Handlung wird nach dem Utilitarismus nach den Wirkungen, Folgen und der Nützlichkeit beurteilt. Wesentlich dafür ist das Wohl der von der Handlung Betroffenen. Der Utilitarist versucht das Gemeinwohl, also das Übergewicht von guten gegenüber schlechten Folgen für alle Betroffenen, zu maximieren. Sänger greift bei den Ausführungen zum Utilitarismus auf Mill zurück und führt seine Ethik der Lebenskunst im abwägenden Bewerten eines moralisch kompetenten Zuhörers an.

Sie schließt daraus, dass Menschen, die höhere Bedürfnisse und geistige Interessen haben, über edlere Gefühle, Charakterstärke verfügen und insgesamt auf moralischem Gebiet kompetenter sind. Diesen kompetenten Moralbeurteiler sollte das größte Glück aller im Vordergrund stehen. Sie folgert daher, dass moralisches Sollen auf dem Umweg über das Allgemeinwohl auf das Selbstinteresse reduziert werde.

Dadurch, dass man sich in den anderen hineinversetzt, "wird dessen Glück der Grund für die eigene Glückseligkeit" (Sänger 1995, 8). Des weiteren führt Sänger Mackie an, der sagt, dass Menschen nicht dazu geneigt sind, Interessen anderer Menschen den gleichen Rang einzuräumen, wie den eigenen. "Weder ist ein solches universales Wohlwollen ihr tatsächliches Handlungsmotiv, noch sind sie geneigt, so zu handeln, als ob es dies wäre"(Sänger 1995, 8).

Das Gelingen des Lebens drückt auf eine bestimmte Weise aus, über das Leben als Ganzes positiv nachzudenken. Das impliziert, dass das Leben als Ganzes gesehen werden kann. Misslingen beruht laut der Auffassung von Sänger von Spaemann darauf, dass es an Einsicht in die Bedingungen des Gelingens fehlt. Das Schlechte wird als ein Mangel an Einsicht abgestempelt. Wohlwollen erschließt die Realität und geht daher dem Sollen voraus.

Das Wohlwollen versteht Spaemann als "unmittelbares Resultat einer Wahrnehmung [ .] der Wirklichkeit als Selbstsein, die [ .] als Gabe zu begreifen ist" (Sänger 1995, 9). Das Fundament der Ethik des Wohlwollens bildet die Wahrnehmung der Wirklichkeit des anderen ebenso wie des eigenen Selbst. "Der Bereich der Praxis wird primär und wesentlich von emotionalen Momenten getragen, zu denen sich die rationalen sekundär verhalten" (Sänger 1995, 9).

Kritikpunkte umfassen vor allem, dass der Bereich des Sollens, der Verpflichtung oder der Nötigung unterschätzt wird. Monika Sänger führt auch die Kritikpunkte von Krämer an. Laut ihm stehen Moral und das gute Leben im Widerspruch. Sie können sich auch nicht aufheben, ergänzen oder harmonisch zusammen gedacht werden.

2.2.5Zwei unverzichtbare Grundfragen

Der Einheitsethik wird die "irreduzible Mehrdimensionalität" (Sänger 1995, 9) entgegengehalten, die sowohl der Begründung und Rechtfertigung der Moral, als auch der Fragen nach dem guten Leben gerecht zu werden versucht. Diese Form der praktischen Philosophie versucht beide Teilbereiche der Ethik zu integrieren.

Also die Fragen: Was soll ich tun? mit dem Mittelpunkt der Verbindlichkeit der Verpflichtung und Was will ich wirklich für ein Leben? mit dem Fokus auf die Planung und Anlage "eines lebenswerten Lebens, der Ausbildung und Kultivierung des Antriebspotenzials" (Sänger 1995, 9), zu verbinden. Die materiale Wertethik beklagte, dass die Frage Was will ich wirklich für ein Leben? übergangen wurde.

Bei den Wertethikern tritt zu der Aktualität des Tuns und Sollens noch das Teilnehmen an der Fülle, Empfänglich sein für das Bedeutsame, und das Offenstehen gegenüber allem Sinn- und Wertvollen. Das schließt aber, wie Kritiker behaupten ein, dass das Wirkliche notwendig schlecht und minderwertig sein müsste. Ziel ist es die Sollensethik und Strebensethik zu einem sinnvollen Konzept der Lebensgestaltung zu verbinden.

Diese Bereiche sind notwendig, da die richtige Lebensführung geleistet werden muss.

2.2.6Die goldene Regel

Der Kontraktualismus begründet, "warum alle Menschen [ .], ein Interesse daran haben, dass alle mit allen übereinkommen, ein gewisses System von fundamental Normen einzuhalten" (Sänger 1995, 10). Als Grundnorm wird die Goldene Regel, unter anderem bei Hobbes, angesehen. Diese Regel besagt, dass man so handeln soll, und man selbst davon profitiert, wenn die anderen aus strategischen Gründen ebenso handeln.

Auf dieser Basis können elementare Regeln und Normen entstehen, die für ein zuträgliches menschliches Zusammenleben notwendig sind. Auf der zweiten Stufe der Universalisierung verlangt diese Regel eine Fähigkeit des Sicheinfühlens. Es wird dadurch ein Standpunkt der Moral herausgefordert, der die eigenen Interessen auf die gleiche Stufe setzt, wie die Interessen der anderen.

Diese einschränkende Gegenseitigkeitsregel bildet also die Grundlage der vernünftigen Lebensgestaltung. "Der Standpunkt der Moral verbindet den Standpunkt des Eigeninteresses mit der Forderung, daß moralische Regeln zum Nutzen von jedermann ohne Unterschied sein müssen" (Sänger 1995, 11). Die Interessen können verwirklich werden, solange das nicht gegensätzlich den Interessen der anderen verläuft.

2.2.7Die Mensch-Zweck-Formel

In diesem Abschnitt greift Monika Sänger auf Kants kategorischen Imperativ zurück. Dieser wird vom Kerngedanken der Autonomie geprägt und besagt: "Handle so, daß dein Wille durch seine Maxime sich selbst zugleich als allgemein gesetzgebend betrachten könne" (Sänger 1995, 11). Die Menschheit soll daher als Zweck, niemals bloß als Mittel gebraucht werden.

Man soll Ziele nicht aus eigenem Interesse verfolgen, sondern um ihrer selbst willen oder um der anderen willen. Der Mensch kann als Zweck existieren und muss als Zweck einer Handlung betrachtet werden. Dieses Prinzip vereinigt objektives (aus dem alle Gesetze des Willens abgeleitet werden können müssen) und subjektives (als Zweck an sich selbst, das heißt, es geht um das eigene Sein) Prinzip.

Es kann nur der Mensch, der Subjekt des moralischen Gesetzes ist, Zweck an sich sein. Die Voraussetzung hierfür sind Vernunft und Freiheit. Durch alle Maximen eines Willens, die als allgemein gesetzgebend betrachtet werden müssen, soll man sich selbst und seine eigenen Handlungen beurteilen.

2.2.8Die moralische Gemeinschaft

Aus den Thesen des vorigen Abschnitts ergibt sich bei Kant eine moralische Gemeinschaft aller, die als systematische Verbindung durch gemeinschaftliche Gesetze konstituiert ist, als Zwecke an sich selbst. Diese Gemeinschaft abstrahiert vom "persönlichen Unterschied vernünftiger Wesen und konstituiert ein Ganzes aller Zwecke in systematischer Verknüpfung" (Sänger 1995, 12).

Jedes vernünftige Wesen muss als moralfähiges Wesen geachtet werden, da die "Moralität die Bedingung ist, unter der ein vernünftiges Wesen Zweck an sich sein kann" (Sänger 1995, 12). Dadurch darf das vernünftige Wesen nicht als Mittel sondern muss als einschränkende Bedingung im Gebrauche aller Mittel "allen Maximen der Handlungen zum Grunde gelegt werden" (Sänger 1995, 12). Tugendhat fasst dies zusammen: "Instrumentalisiere niemanden".

Laut Sängers Auffassung von Kant, ist es die Pflicht jedes Menschen an sich, dass man sich den Menschen zum Zweck macht. Sänger resümiert, dass die Theorie Kants eine Theorie der absoluten Verpflichtung, "in der die Sollensforderung und Vorstellung des guten Lebens in ein [ .] Dilemma geraten" (Sänger 1995, 12) sind. Die kantische Ethik sei ein plausibles Moralkonzept, das die konkrete Lebensgestaltung nicht näher ausführt.

Die sind heterogene und autonome Theorien, die zum Teil miteinander kooperieren zum Teil konkurrieren, aber nicht vereinheitlicht werden können. Ziel von Krämer ist es die Strebensethik und die Moralphilosophie in einer Einheitsethik aufgehen zu lassen. Er fordert einen weiten Begriff der Ethik, dieser liegt vor, wenn in der Lebensführung feste Formen erkennbar sind, "aus denen die einzelnen Handlungen oder Verhaltensweisen vollzogen werden" (Sänger 1995, 13).

Die Grundhaltungen bilden sich aus dem Handeln auf konstante Ziele hin. Diesen sind Handlungsmaximen zugeordnet, die das Handeln regulieren. "Jedes zielorientierte Handeln und Sichverhalten, das reguliert verläuft und [ .] auf konstante Haltungen und Orientierungen verweist, erfüllt [ .] den Minimalbegriff eines Gegenstandes von Ethik" (Sänger 1995, 13).

Die Voraussetzungen der Strebensethik liegen im Handeln der Wirklichkeit. Thesen, die daraus folgen sind: "Das Leben gelingt nicht automatisch. Das Leben misslingt nicht definitiv. Lebensführung ist [ .] verbesserungsfähig." (Sänger 1995, 13) Es gibt keine Garantie für Lösungen, aber man kann auf Erfahrungen zurückgreifen. Somit ergeben sich Ziele und Regeln aus der Erfahrung und können durch Erfahrung korrigiert werden.

Die postteleologische Strebensethik, da sie limitierend funktioniert, die Krämer entwirft, muss sich von der Moralphilosophie abgrenzen. Die Strebensethik versucht anratend über Handlungsziele aufzuklären und das in Gang gesetzte Verhalten zu verbessern und zu optimieren. Das Ziel der Strebensethik ist es einen Lernprozess, der zum Lebenskönnen führt, einzuleiten und zu beschleunigen.

Neben den moralischen Grundtugenden gibt es selbstaffirmative Haltungen (z. B.: Klugheit, Eigenkompetenz, …). Die Strebensethik gibt nur Ratschläge und Empfehlungen die aus hypothetischen Imperativen, die nicht normativ, aber wertend und vorschreibend sind, bestehen. Ziel ist die Bildung von Funktionen praktischer Intelligenz (also implizites Wissen), die im Alltag genutzt werden können.

Wesentlich für die Lebensführung ist das Auffinden von Grundannahmen. Die Strebensethik will den Menschen zum Lebenkönnen dadurch, dass sie die Fähigkeiten des Einzelnen schult und zur Selbstfindung anleitet, bringen. Sie versucht die eigene Erfahrung zu ordnen und für effizientes Handeln nutzbar zu machen. Sie bietet daher eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe an.

2.2.10 Das gute Leben

Sänger führt in diesem Abschnitt die Ethik von Tugendhat an, der versucht die beiden Teilbereiche zu verbinden, da er die Begründungs- und die Motivationsfrage als wesentlich anerkennt. Er integriert die Moral in den übergreifenden Kontext der Frage nach gutem Leben. Ausgehend von Kants Selbstverpflichtung, die er als "Nötigung zur Begründung und Rechenschaftsablegung über die eigene Lebensführung" (Sänger 1995, 14) auffasst, führt er diese zu einer gemeinsamen Vernunft und zu ihrer Begründung.

Sein Moralkonzept hängt am kategorischen Imperativ mit dem Konzept des Gutseins. Eine Grundfrage die Tugendhat beschäftigt ist, ob die Moral gerechtfertigt werden kann. Diese Frage kann mit ja beantwortet werden, wenn man mit kantischen Grundsätzen des kategorischen Imperativs, betrachte alle Personen gleichermaßen als Objekte deines Respekts, die Antwort begründet.

Daraus ergibt sich "eine moralische Gemeinschaft [ .] im kantischen Sinne" (Sänger 1995, 14). Inwiefern ich Gründe dafür finde mich als Teil der Gemeinschaft zu sehen, die auf ein Konzept des Guten hin wechselseitige Forderungen aneinander stellen, prägt eine weitere Fragestellung Tugendhats, die von jedem Einzelnen gestellt werden muss. Die individuelle Autonomie meint, dass eine Person sich für oder gegen ein soziales und moralisches Wesen entscheiden können muss.

Tugend wird als feste Willensdisposition definiert, der Regel gemäß zu handeln, durch die das Gute bestimmt ist. Dadurch ist der Tugendbegriff sekundär und auf Regeln reduzierbar. Tugendhat zielte des weiteren darauf ab Glück und Moral zu vereinen, das versuchte er dadurch, dass "das Glück im Sich-moralisch-Verstehen besteht" (Sänger 1995, 15). Das moralische Leben bleibt als Möglichkeit des glücklichen Lebens.

Handlungsleitend kann, in Anlehnung an Aristoteles, die Überlegung die praktische Vernunft gesehen werden, die Menschen von Tieren unterscheiden. Der Mensch kann daher seine Lust- und Unlustgefühle durch die Überlegung steuern. Die Vereinbarkeit von Glück und Moral ist ein Problem der moralischen Identität. Nur ein tugendhafter Mensch kann mit sich selbst befreundet sein.

„Ein Mensch wird, wenn er tugendhaft wird, eins mit sich, er behält seine moralische Integrität, die aber im wesentlichen eine personal-soziale, eine intersubjektive Identität ist" (Sänger 1995, 16). Tugenhat versucht zu zeigen, dass gut zu sein auch das ist, was gut für einen selbst ist. „Die Rechtfertigung moralischen Sollens hängt von motivationalen Faktoren ab, von der Konzeption des Selbst von der moralischen Identität" (Sänger 1995, 16).

3Persönliche Stellungnahme

Die Zusammenfassung der verschiedenen Grundpositionen der Ethik, die einen groben Überblick liefert, finde ich sehr gut. Wobei ich den Text von Monika Sänger sehr komplex fand, und ich mir mit dem Verstehen der einzelnen Positionen, so wie sie von ihr ausgeführt wurden, etwas schwer tat. Vor allem die erste Seite des Artikels war vielversprechend und weckte meine Neugier auf das Thema.

Ich bin so, wie Monika Sänger auch der Meinung, dass die schier unendliche Anzahl an Möglichkeiten, die den Jugendlichen heutzutage offen stehen, nur genutzt werden können, wenn die Jugendlichen Ziele vor Augen haben und diese auch verfolgen können. Dies kann durch Orientierungshilfen für ein gutes Leben gefördert werden.

So könnten Werte und nicht nur Dinge in das Leben der Schüler treten, da ich denke, dass die meisten Jugendlichen heute, materielle Dinge eher anstreben und Werte kaum als anstrebenswert empfinden. Die Hilfeleistung durch das Vorstellen von Ansätzen des guten Lebens sind klar abzugrenzen von der Beeinflussung der Schüler in eine bestimmte Richtung. Propaganda in diesem Sinn, sollte in der Schule auf jeden Fall vermieden werden.

Es ist sicher nicht einfach in der Wirtschaftskrise und Konsumwelt höhere Ziele ernsthaft zu verfolgen, zumal vielen Jugendlichen die Begriffe, als auch das, was dahinter steht, oftmals unbekannt ist. Die Pubertät gibt oft auch Motivation sich neu zu orientieren und aktiv das Leben "umzukrempeln", wodurch die Schüler dieses Thema doch als alltagsnah verstehen könnten.

Die Schüler werden das Anstrebenswerte an den Werten, die vorgestellt werden oft nicht als lebensnahe empfinden, da die Schüler wertvoll in Verbindung mit teuer bringen werden. Die Werbung trägt dazu bei, dass Schüler Glück oft mit Geld und sonst am ehesten noch mit Familie und Gesundheit in Verbindung bringen. Um eine neue Sicht auf diese Themen der Ethik und Lebensgestaltung zu werfen, kann der Horizont der Schüler erweitert werden.

Dem Denken, dass das Leben sinnlos sei, soll den Jugendlichen dadurch genommen werden. Indem die vielfältigen möglichen Ziele des Lebens aufgezeigt werden. Solange wir ein Ziel anstreben und auch Teilerfolge feiern können, treten diese Sinnprobleme nicht auf. Es sollen aber Tätigkeiten und Ziele sein, die den Zweck in sich tragen.

Zusammenfassend lässt sich für den Unterricht sagen, dass dieser Artikel als Hintergrundinformation für Lehrende geeignet ist.

Die Frage, die bis zum Ende des Artikels offen bleibt ist immer noch: Warum soll ich diese Ziele in meinem Leben verfolgen? Es fehlt die Begründung der Motivation diese Werte anzustreben. Natürlich werden die meisten sagen, dass die Werte und Ziele die in den verschiedenen Grundpositionen der Ethik vorgestellt werden an sich gut sind aber das ist von einer Umsetzung im eigenen Leben noch weit entfernt.

In einer Gruppe von Jugendlichen könnte daher auch das Problem auftreten, dass sie diese anstrebenswerten Ziele als nicht alltagsnah verstehen und daher keinen Zusammenhang zwischen ihrem Leben und diesen Theorien über Lebensgestaltung erkennen.

Ein weiteres Problem, dass sich aus diesen Konzepten der Lebensgestaltung ergibt, ist, dass viele der Begriffe sehr subjektiv sind. So ist die Frage nach dem was tugendhaft ist nur mit eigenen Werten verbunden zu beantworten. So können Werte für manche moralisch sein, die für andere unmoralisch sind. Es kann daher schwer sein, eine objektive Übersicht über die verschiedenen Formen der Ethik zu geben ohne indirekt eine Wertung vorzunehmen.

Quellen & Links

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