Der Religionslehrer im
Schatten des Nationalsozialismus
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Vor 1933, und somit auch vor der Machtergreifung Hitlers, dominierte
noch das liberale Erziehungsprogramm der Weimarer Republik
 
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Die Lehrperson galt als eine hilflose und in Erziehungsnot gerate Person,
die an der Möglichkeit einer religiösen Erziehung zweifelte, da die Jugend sich
bedingungslos und ohne Autorität auslebte, auch ohne Verantwortung gegenüber
Volk und Gott, verweichlicht im pazifistischen Denken
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Hilfe durch neue Methoden und Organisationen der Nationalsozialisten,
die im Gegensatz zum liberalen Erziehungsprogramm der Weimarer Republik das
nationalsozialistische Erziehungsprogramm anstrebten, bei dem statt
Individualismus Gemeinschaftssinn, statt Denkfähigkeit Gefolgschaftstreue, statt
Aufklärung und Einsicht sollten Glaube und Hingabe die Erziehung und Bildung
leiten
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Somit wurde Hitler in der Gesellschaft als der Retter, auch als der
gottgesandte Prophet bezeichnet ( 1. ZITAT )
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Bemerkenswert ist, dass Hitler sich auch, in seinen Reden, auf die Bibel
bezogen hat, was dazu führte, dass sein Machtbestreben religiös ausgelegt
werden konnte und somit für das Volk zugänglich wurde ( 2. ZITAT )
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Mit Hilfe des 2. Zitats kommt der Führergedanke zum Vorschein, was
einher ging mit der Gleichschaltung der Lehrer. Folgende Punkte waren
erforderlich, um die Lehrpersonen gemäß des nationalsozialistischen Gedankens
umzuerziehen
è Lehrer
nicht arischer Abstammung wurden aus dem Lehrberuf ausgeschlossen oder auch in
den Vorruhestand geschickt
è Politisch
anders orientierte Lehrer gaben zum Teil freiwillig ihren Beruf auf, um Distanz
zum NS-Gedanken wahren zu können
è Alle
Lehrer waren dazu verpflichtet eine Erklärung abzugeben, in denen sie kein
Interesse anderen Parteien gegenüber bestätigten
è Folge:
97% aller Lehrkräfte schlossen sich dem NSLB an ( Nationalsozialistischer
Lehrerbund ) ; 33% waren zudem Mitglied der NSDAP
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Nachdem die Lehrer „umerzogen“ worden waren wurde auch die Funktion des
Lehrers in der Gesellschaft deutlich
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1. laut dem Reichshauptstellenleiter Hans Stricker waren Lehrer
willenlose Vollstrecker der Worte Adolf Hitlers ( 3. ZITAT )
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2. laut Helmuth Kittel bestand die christliche Erziehung im neuen
Staat darin sich im Volke einzugliedern (für die Jugend hieß das Hitlerjugend
oder auch Bund Deutscher Mädel), sich somit auch dem eigenen Schicksal
auszusetzen
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mit dem Ausdruck „Eingliederung ins Volk“ ist für die Jugend besonders
die Ausrichtung und Vorbereitung zum Wehrdienst, bis hin zum Krieg gemeint
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dies färbte auch der gesamte Schulalltag ab, indem Krieg und Kampf in
allen Fächern allgegenwärtig wurde ( z.B. Vererbungs- und Rassenlehrer ); mit
Religion und Glauben hatte das alles nichts mehr zu tun ( 4. ZITAT führt zum
Fazit )
FAZIT : Zu Beginn des Nationalsozialismus hatte man
versucht den Religionsunterricht
bezubehalten, der aber später, ab 1939, fast
vollständig abgeschafft wurde, weil man
einsah, dass der Religionsunterricht und der
nationalsozialistische Gedanke nicht zu
vereinbaren war
beim 4. Zitat würde ich gern das hier nehmen : Verkündung
besteht zum kleinen teil aus reden und zum großen teil aus handeln. Gott
erkennen heißt nach dem neuen Testament: gehorchen, und also Gott erkennen
machen: gehorchen lernen- da liegt das tiefe Geheimnis der neuen Sprache für
das alte Evangelium