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Interpretation

Der Kondens­milch­mann von Stefan Slupetzky - Inter­pre­ta­tion

695 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Gabi It. im Feb. 2019
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Mörike Gymnasium Ludwigsburg

Note, Lehrer, Jahr

10,R.,2018

Autor / Copyright
Gabi It. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.17 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 80125







Inhalt: Diese Inter­pre­ta­tion der Kurz­ge­schichte "Der Kondens­milch­mann" von Stefan Slupetzky liefert tiefe Einblicke in die Themen Routine und Verän­de­rung. Sie zeigt auf, wie Alltags­ge­wohn­heiten unser Leben prägen und welche Chancen ein Ausbruch daraus bieten kann. Die Analyse beleuchtet die Erzähl­tech­niken des Autors, die Charak­ter­ent­wick­lung sowie symbo­li­sche Elemente und ermög­licht so ein umfas­sendes Verständnis der Geschichte.
#Kurzgeschichtenanalyse#Alltagsroutine#Ausbruch

Der Kondensmilchmann - Interpretation

 

Gefühle sind dafür da, um sie zu zeigen und nicht um sie zu fühlen. Auch wenn das so einfach klingt, kann einem dies fast unmöglich vorkommen. Zu, was diese Unsicherheit führt zeigt uns Stefan Slupetzky, in der Kurzgeschichte „der Kondensmilchmann“, welche 2004 im Rahmen des Buches „Absurdes Glück“ geschrieben und

Die Geschichte beginnt in dem Supermarkt „am Moor„. Diesen besucht ein Mann jeden Tag am frühen Morgen, einzig um eine Frau betrachten zu können. Sie kauft dort täglich um dieselbe Zeit einen Apfel. Er selbst kauft als Vorwand Kondensmilch. Mittlerweile ist dies zur Gewohnheit geworden und die Kondensmilch stapelt sich. Immer wenn, die Ferien kommen kann der Mann die Frau nicht mehr sehen und deshalb versucht er endlich auf sich aufmerksam zu machen. Der Versuch scheitert. In den nächsten Ferien findet er neues Glück bei einer neuen Frau. Die ″Apfelfrau“, kommt in diesem Glück nicht mehr vor. Das Paar kauft am Ende der Geschichte eine Wohnung. Durch den Vermieter wird bekannt gegeben, dass die vorherigen Mieter „junge Leute“ waren welche haufenweise Apfelkompott stapelten.

Die Kurzgeschichte erinnert uns daran, wie leicht man in eine Alltagsroutine fällt. Auch wenn wir es gar nicht erwarten, bringt uns ein Ausbruch aus dieser von uns erschaffenen täglichen Wiederholung, ganz neue Freiheit und damit neues Glück.

Der Autor hält sich in dieser Kurzgeschichte nicht an eine klare Erzählperspektive. Hauptsächlich schreibt er in der personalen Perspektive. Denn es werden neben Gedanken auch ganz klar Gefühle in den Situationen offengelegt ( z. B. Die Fröhlichkeit hat sich ein lauschigeres Plätzchen gesucht Z.1 und Z2). Auch wenn es nicht offensichtlich ist, da der Erzähler eine eher beobachtende Rolle hat. In kurzen Abschnitten könnte man, aber auch sagen, dass eine auktoriale Erzählweise verwendet wird. Dies vor allem gegen Ende. Das Geschehen der vergangenen Zeit wird ganz allgemein wiedergegeben. (Als die Tage kürzer werden … sind sie ein Liebespaar Z. 53 und Z.54)

Damit erzielt der Autor eine klare Vorstellung des Gedankenstroms bei dem Leser. Für das komplette Verständnis der Kurzgeschichte werden aber auch Zeitsprünge benötigt welche mehr auktorial erzählt werden.

 

Die Erzählung beginnt mit einer Art Einleitung, in der der Erzähler klar vorstellbar, aber trübsinnig die Szene beschreibt, in der man sich befindet. Hierfür benutzt er eigentlich positive Dinge und verwendet sie für etwas negatives (Louis Armstrong röhrt … Z4, ein Scherz Z.6)was eine Ironie im Handeln erzeugt. Darauf folgt eine Beschreibung des täglichen Schicksals des Kondensmilchmannes wie es wahrscheinlich jeden Tag an ihm vorüberzieht.  Der Wendepunkt, die Ferien verändert den Lauf der Geschichte. Diese führen dazu dass die Spannungskurve ihren Höhepunkt erreicht. Der Leser steht vor wie der Mann vor der Frage was nun passieren wird. Der Kondensmilch möchte ein Zeichen setzen und kauft einen Apfel. Nach seinem inneren Konflikt führt der Versuch doch zu Nichts und es geht in dem zweiten Drittel des Textes schon auf das Ende zu. Die Ereignisse werden rückblickend und weniger persönlich wiedergegeben. Dann wird zum ersten Mal wörtliche Rede verwendet und man bekommt das Gefühl, man wäre wieder im jetzt. Das Ende bleibt offen gibt aber Hinweise auf die möglichen Ereignisse.

Der Erzähler redet von sich selber in der 3. Form. Die Wörter „Kondensmilchmann“ und „Apfelfrau“kommen besonders häufig vor. Der verwendete Satzbau ist weder durchgehen die Hypotaxe noch die Parataxe. Klar erkennbar sind im Gegensatz dazu die Ellipsen, zum Beispiel in Zeile 7: „Vorne sie, …, hinten er, „Kondensmilchmann“. 

Die Kurzgeschichte wurde vor nicht all zu langer Zeit geschrieben im Rahmen einer Sammlung von Geschichten unter dem Namen „Absurdes Glück“. Wenn man die Gesamtgeschichte betrachtet passt der Titel sehr gut da der Mann aufgrund einer absurden Situation regelrecht zu seinem Glück gezwungen wurde.

Der Kondensmilchmann findet sich in einer von der Apfelfrau verursachten Routine wieder, welche ihm Hoffnung und Struktur gibt ihn hauptsächlich aber belastet und vollkommen einnimmt. Nachdem sein von den Ferien erzwungenes Zeichen erfolglos geblieben war, verändert er sein komplettes Leben und gewinnt neues Selbstbewusstsein. Aber seine Vergangenheit verfolgt ihn und man könnte deuten, dass die Apfelfrau durch das Apfelkompott wieder in seinem Leben auftaucht. Ob die Apfelfrau die gleiche Routine hatte bleibt vollkommen offen. Der Autor könnte darauf hinauswollen was man verpassen kann wenn man seine Schüchternheit nicht überwindet aber auch zu was ein Ausbruch aus der Alltagsroutine alles führen kann.


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