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Seminararbeit / Hausarbeit

Der Italienische Unabhängigkeitskrieg 1859

5.907 Wörter / ~24 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Anni H. im Apr. 2012
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Seminararbeit
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Universität Rostock

Note, Lehrer, Jahr

WS 2008/09

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Anni H. ©
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sternsternsternsternstern_0.5
ID# 17919







Der Italienische Unabhängigkeitskrieg 1859


Inhaltsverzeichnis


1. Einleitung . 2

2. Die Situation in Europa 4

2.1.Der Deutsche Bund 4

2.2. Großbritannien und Russland 6

2.3. Die Habsburger Monarchie 7

2.4. Italien und Sardinien-Piermont . 8

2.5. Piemont-Sardinien und der Krimkrieg 10

3. Die Allianz zwischen Sardinien-Piemont und Frankreich 12

4. Der Italienische Krieg und dessen Verlauf . 14

5. Ende des Krieges und seine Folgen . 17

5.1.Die Friedensverträge 17

5.2. Ober- und Mittelitalien 18

6. Zug der Tausend . 19

7. Bibliographie 22

7.1.Quellen 22

7.2. Verwendete Literatur 22

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1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem italienischen Unabhängigkeitskrieg im Jahre 1859.[1] Die europäischen Entwicklungen, die zu diesem Krieg führten, sollen betrachtet und einige Auswirkungen erläutert werden. Die Fragen, wie der Krieg zwischen Österreich und Piemont-Sardinien zustande kam und wie sich dieser auf die anderen europäischen Großmächte auswirkte, soll ein Teil dieser Arbeit umfassen.

Obwohl es eine intensive Beschäftigung mit den Quellen der damaligen Zeit gab, konnten viele Fragen nicht geklärt werden, z. B.: Warum beendete Napoleon III. den Krieg so plötzlich, obwohl er der überlegendere Feldherr war? Die Antwort kann lediglich ein Versuch sein, die Gründe objektiv darzulegen. Die Beweggründe für die Entscheidung des französischen Kaisers, konnten trotz ausführlicher Quellenanalyse nicht bewiesen werden und es bleibt abzuwarten, ob der Beweis je erbracht werden kann.

Der Krimkrieg hat eine große Bedeutung für die europäische Geschichtsschreibung, er wird als diplomatische Wende in der Historie angesehen. In dieser Arbeit soll er lediglich als Ausgangspunkt für die italienische Nationalstaatsbildung behandelt werden.

Die Entwicklung zu einem Staat wird in vielen Werken unter den Gesichtspunkten der inneren Auseinandersetzung betrachtet, die außenpolitischen Einflüssen rücken meist in den Hintergrund.[2] Daher leiten sich zentrale Fragestellungen aus dem Verhalten der nicht direkt betroffenen Großmächte in Europa ab.

Wie standen diese Gebiete zu dem Krieg zwischen dem oberitalienischen Königreich und dem Vielvölkerstaat der Habsburger Monarchie? Warum hat sich Frankreich an dem Krieg beteiligt? Wie sahen die Folgen in Italien aus?

Trotz der intensiven Auseinandersetzung mit den Quellen wurden in den letzten Jahren nur wenige Monographien zu diesem Themenkomplex veröffentlicht. Jedoch gibt es die Möglichkeit eine differenzierte Darstellung an Hand der Geschichte der unterschiedlichen Nationalstaaten widerzugeben. Aber sowohl italienische als auch österreichische Historiker kommen zu einem ähnlichen Urteil über die Ereignisse in den Jahren 1859 und 1860, nämlich, dass die Bildung der italienischen Nation in der Entwicklung des 19. Jahrhunderts unausweichlich schien.

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Zu dieser Zeit existierten in ganz Europa nationale Kräfte, die in den Unruhen der Jahre 1848 und 1849 stärker als je zuvor auftraten und souveräne Nationalstaaten forderten.[3] Hier seien vor allen die deutschen bürgerlichen Aufstände zu erwähnen, die man als Antrieb zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs betrachten kann.

Ebenso gab es in Italien Revolten, die wie im Rest Europas durch das Militär blutig niedergeschlagen wurden. Obwohl man diese Ereignisse nicht unerwähnt lassen sollte, wenn sich mit dem Einigungskrieg der Italiener 1859 beschäftigt wird, ist diese Zeit der Unruhen nicht Gegenstand dieser Arbeit und soll daher lediglich kurz erwähnt werden.

Der „Zug der Tausend“ im Jahre 1860 ist bis heute ein einzigartiges Phänomen, indem eine Gruppe Freiwilliger mit schlechter Ausrüstung eine elitäre Armee besiegte und so Süditalien von der Fremdherrschaft befreite.[4] Die Fragen, wer die Männer waren, die ein undurchführbar scheinendes Projekt erfolgreich umsetzten und wie das Unternehmen gelang, werden zum Abschluss d.....[Volltext lesen]

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Wie Preußen zu der Entwicklung stand, zeigt eine Aussage des Prinzregenten: „'Wäre die Sache nicht so furchtbar ernst für uns', schrieb Prinzregent Wilhelm noch am 8. Juni 1859, 'so möchte man schadenfroh sein, daß die Österreicher so gedemütigt werden, nachdem sie auf unser aller Rat nicht hören wollten'“[15]

Während die Mobilisierung im Deutschen Bund vorbereitet wurde, gelangte die Nachricht des Kriegsendes nach Frankfurt. Es ist umstritten, ob der Kaiser Franz Joseph I. das erste Angebot eines Friedensvertrages, von Napoleon III. so schnell annahm, weil er eine Beteiligung Preußens vermeiden wollte.[16]

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2.2. Großbritannien und Russland

Großbritannien und Russland waren in den Jahren des Krimkrieges Feinde. Russland wollte seinen Einfluss auf das Schwarze Meer ausweiten und Großbritannien hatte auf dem Kontinent lediglich das Interesse an einem ausgeglichenen Mächtesystem.

Im Krimkrieg unterstützte Piemont-Sardinien die Alliierten mit 15.000 Soldaten[17], daher sympathisierte das vereinte Königreich mit den Nationalbewegungen in Italien. Doch es wollte den habsburger Einfluss auf der Mittelmeerhalbinsel nicht durch einen französischen ersetzt wissen.[18]

Großbritannien versuchte in der italienischen Frage eine Vermittlerrolle einzunehmen und nährte sich dazu Russland und Preußen an. Den größten Einfluss auf die Entwicklungen in Europa konnte das britische Kreditinstitut Rothschild dabei nehmen. In den Jahren 1858/59 bat die Habsburger Monarchie mehrfach um Kredite, damit der Staatshaushalt finanziert werden konnte.

Als sich der Konflikt mit Italien jedoch zuspitzte, wurde diese Schuldverschreibung als Kriegsanleihen betrachtet und Rothschild lehnte weitere Kreditvergaben am Anfang des Jahres 1859 ab.[19]

Russland war bis zum Ausbruch des Krimkrieges mit der Habsburger Monarchie verbunden. Das Zarrenreich half im Jahr 1849 Aufstände in Ungarn niederzuschlagen.[20] Österreich war im Krimkrieg nicht bereit, dem Bündnispartner beizustehen und brach so das gute Verhältnis. Die italienische Frage gab Russland die Möglichkeit, sich an Österreich zu rächen und nährte sich dazu Frankreich an.[21]

Frankreich versuchte die Habsburger Monarchie zu isolieren und war dabei besonders erfolgreich in Russland. Im September 1858 reiste Prinz Napoleon nach Warschau und nahm Verhandlungen mit dem Zaren auf. Russland wollte sich im Kriegsfall zwischen Österreich und Frankreich, bzw. Italien neutral verhalten und Napoleon III. versprach sich zu bemühen, den Pariser Vertrag aus dem Jahr 1856 zu ändern.

Der Friedensvertrag nach dem Krimkrieg verbot es Russland, am Schwarzen Meer Marine oder Militär zu stationieren. Darüber hinaus

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wollte Russland versuchen, die deutschen Staaten zu einer neutralen Haltung zu bewegen. Das Französisch-Russische Abkommen wurde am 3. März 1859 besiegelt, es enthielt jedoch keinen Punkt zu dem Pariser Vertrag.

Weniger erfolgreich waren die Verhandlungen zwischen Frankreich und Großbritannien. Das Vereinte Königreich war jedoch bereit eine neutrale Haltung anzunehmen, wenn ein eventueller Krieg von Österreich provoziert wurde.[22.....

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Das Parlament in Wien war gespalten. Der Konflikt zwischen den Zivilministern und den militärischen Befehlshabern sollte über Krieg und Frieden entscheiden. Ende Januar 1859 war General Heß der Meinung, ein Krieg wäre unausweichlich und gab die Empfehlung zur Aufrüstung. Der Außenminister Buol meinte, es gebe keine Notwenigkeit, unnötig Geld auszugeben.

Er wollte alle provokanten Maßnahmen vermeiden und einen Krieg nicht zulassen. Die Aufrüstung Frankreichs war aus der Sicht der Zivilminister Buol und Bach eine Irritation und sollte die Habsburger Monarchie zu unüberlegten Handlungen und hohen Kosten verleiten. Die letzte Entscheidung blieb in dem neoabsolutistisch regierten Land[28], in den Händen des Kaisers Franz Joseph I Er entschied zu Gunsten der Zivilminister und dachte dabei vor allem an den Staatshaushalt.[29]

2.4. Italien und Sardinien-Piemont

Die Mittelmeerhalbinsel, die wir heute als den Nationalstaat Italien kennen, wurde in den Jahren vor 1859 von vielen unterschiedlichen Herrschaftshäusern regiert. Sizilien und Unteritalien waren unter bourbonischer Herrschaft als Königreich Beider Sizilien vereint. Die Kleinstaaten in Mittelitalien wurden von österreichischen Sekundogenituren regiert.

Rom und ein Landstreifen bis zur Adria bildeten den Kirchenstaat unter der Regierung des Papstes, dieser wurde wiederum von den Franzosen beschützt. Der Osten von Oberitalien, die Lombardei und Venetien, wurde direkt von der Habsburger Monarchie kontrolliert. Der

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Westen gehörte mit Savoyen zu dem Königreich Piemont-Sardinien. Es wurde von der einzigen einheimischen Dynastie beherrscht, den Savoyer.[30] Der König war Viktor Emanuel II., er herrschte in den Jahren 1849 bis 1878.[31]

1852 ernannte der Souverän. Graf Camillo Benso di Cavour zum Ministerpräsidenten. Dieser galt als einer der bemerkenswertesten Staatsmänner des 19. Jahrhundert. Vor seiner Amtsübernahme reiste der Graf viel und lernte in den liberalen Systeme Frankreichs und Großbritanniens. Seine Erkenntnisse setzte er auch in der Regierung Piemont-Sardiniens ein.

Er liberalisierte die Verfassung und führte Presse-, Versammlungs- und Lehrfreiheit ein.[32] Cavour war der Meinung, dass wirtschaftliche Freiheit nicht ohne politische existieren kann. Er stärkte und reformierte das gesamte Königreich. Die Infrastruktur wurde ausgebaut, es entstanden neue Tunnel, Straßen und Eisenbahnstrecken. Der Ministerpräsident richtete die erste Zentralbank Italiens ein, die später zur italienischen Landesbank wurde.[33] Weiterhin erneuerte er das Steuersystem, um die A.....

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Die Fremdherrscher sollten mit Hilfe der europäischen Großmächte friedlich aus den italienischen Gebieten vertrieben werden. Für das Königreich ging es im Krimkrieg nicht um direkte Interessen, sondern um Aufmerksamkeit. Cavour war vorausschauend und wusste: „[ .] die Entsendung einer sardinischen Streitmacht nach der Krim werde, 'für die künftigen Geschicke Italiens' einst Früchte tragen [ .]“.[39] Der König Viktor Emanuel II. war vor allem an dem militärischen Ruhm interessiert und unterstützte die Pläne seines Ministers.[40]

Am 26. Januar 1855 wurde ein Bündnisvertrag zwischen den Alliierten und Piemont-Sardinien geschlossen.[41] Nach diesem sollte sich das italienische Königreich mit einer Truppenstärke von 15.000 Mann beteiligen. Für ein kleines Königreich war dies eine große Streitmacht. Die Piemontesen kämpften erfolgreich, obwohl ein Ziel dieses Vorhabens durch Österreichs Seitenwechsel nicht umgesetzt werden konnte.

Nichtsdestotrotz durfte Cavour als Vertreter des Königreiches neben den anderen siegreichen Großmächten an den Friedensverhandlungen in Paris teilnehmen. Hier bekam der Ministerpräsident am letzten Tag der Verhandlungen die Gelegenheit das Anliegen Italiens, zum Ärger Österreichs,

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vorzutragen. Damit hatte Cavour das Ziel erreicht, die italienischen Probleme auf die europäische Tagesordnung zu bringen.[42] Er berichtete nach seiner Rückkehr aus Paris, dass die Vertreter der Großmächte die italienische Frage zur Kenntnis genommen haben und dass sie über die derzeitige Situation nicht glücklich sind.[43]

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3. Die Allianz zwischen Sardinien-Piemont und Frankreich

Am 14. Januar 1858 wurde ein Anschlag auf den französischen Kaiser Napoleon III. verübt. Dem Kaiser ist nichts geschehen und der Attentäter Felice Orsini wurde gefasst. Er gehörte zu den Anhängern Mazzinis, handelte jedoch alleine und ohne Einverständnis der Nationalen Gesellschaft. Bei der Gerichtsverhandlung erlaubte der Kaiser, dass ein Brief vorgelesen wurde, den Orsini aus dem Gefängnis an ihn geschrieben hatte.

Es war ein Appell an Frankreich, dass es Italien helfen müsse, da Napoleon dies in seiner Jugend versprochen hatte.[44] Obwohl nicht eindeutig gesagt werden kann, dass der Brief den Kaiser beeinflusste, ist es auffällig, dass er einige Wochen nach der Vollstreckung des Todesurteils den Ministerpräsidenten Piemont-Sardiniens kontaktierte.[45] Es ist ebenso wahrscheinlich, dass das Interesse Napoleons an Italien wuchs, um seinen Einfluss in Europa auszuweiten und den des Habsburger Reiches zu verringern.[46]

Um ein geheimes Treffen abzuhalten lud er französische Kaiser den piemontischen Ministerpräsidenten nach Plombierès, einem Kurbad in den Vogesen, ein. Am 20. Juli 1858 fuhr Cavour inkognito nach Frankreich. Es sollte eine Allianz zwischen dem Kaiserreich und Piemont-Sardinien entstehen, um die Habsburger aus den Gebieten südlich .....

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4. Der Italienische Krieg und dessen Verlauf

Am 9. März 1859 gelangte die Aufrüstung von Piemont-Sardinien in die finale Phase. Es wurden Reservisten eingezogen und aus ganz Italien kamen Freiwillige, die in Verbänden zusammengebracht und bewaffnetet wurden. Cavour veranlasste, dass die „Società Nazionale“ Revolten in den von Österreich besetzten Gebieten losbrachen, damit die Habsburger den Krieg begannen.

Napoleon sah diesen Zeitpunkt nicht als ideal an. Seine Verhandlungen mit den anderen europäischen Großmächten waren noch nicht abgeschlossen und er fürchtete die antifranzösische Stimmung im Deutschen Bund.[53]

Russland und Großbritannien schlugen einen europäischen Kongress vor, um die italienische Frage zu klären. Frankreich unterstützte dieses. Viktor Emanuel II. und Benso di Cavour erklärten sich einverstanden, an einer Konferenz teilzunehmen. Der habsburger Kaiser Franz Joseph I. wagte es nicht, seine Ablehnung zu äußern.

Er stellte jedoch unerfüllbare Bedingungen. Am 6. April 1859 berät die österreichische Ministerkonferenz die Teilnahme an einem Kongress. Laut Buol sei eine Aufgeschlossenheit gegenüber dieser Idee durchaus denkbar, jedoch nur, wenn sowohl Frankreich, als auch Piemont-Sardinien abrüsten würden.[54] Der Kaiser selbst glaubte auf keinen Fall, an einer Konferenz teilnehmen zu können. Österreich könnte es sich nicht leisten, seine Position in Italien zur Diskussion zu stellen, da entweder die Habsburger an Einfluss verlieren würden oder es würden Reformen gefordert werden, die dem neoabsolutistischen Prinzip widersprechen.

Darüber hinaus entstanden Gerüchte, dass Napoleon dieser Konferenz nur zugestimmt hätte, damit er seine Mobilisierung abschließen könne, und um das habsburger Kaiserreich finanziell zu schädigen. Während einer langwierigen Verhandlung ohne sicherem Ergebnis musste Lombardo-Venetien gerüstet bleiben.[55]

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Es herrschte ein Dualismus in Wien und der junge Kaiser war nicht in der Lage, die geforderte Führungsperson darzustellen.[60]

Die Habsburger Monarchie entschied sich am 19. April 1859 dem Königreich Piemont-Sardinien ein Ultimatum zu stellen. Dieses wurde am 23. April Cavour überbracht und enthielt die Forderung einer Abrüstung innerhalb von drei Tagen. Das Ultimatum blieb unbeantwortet. Dadurch waren die Österreicher gezwungen, den Italienern den Krieg zu erklären.

Am 27. April haben die Wiener Minister eine Offensive auf das italienische Königreich beschlossen.[61] Die Pläne sahen einen schnellen Angriff und Sieg über Emanuel II. vor, doch der Kriegsverlauf entwickelte sich anders.

Österreich war bei Beginn des Krieges außenpolitisch isoliert und die Innenpolitik bestand aus finanziellen Problemen. Der Außenminister Graf Buol-Schauenstein wollte zuerst mit weiteren Zivilministern die Aufrüstung verzögern und unvermittelt sah er im Krieg die Lösung der finanziellen Nöte.[62] Am 29. April überschritt das habsburger Heer unter dem ungarischen General Gyulai den Tessin nach Piemont.[63] Der Oberbefehlshaber der Österreicher begann seine Offensive mit einem 107.000 Mann starken Heer.[64]

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Schon das Ultimatum sorgte dafür, dass der Bündnisfall zwischen Frankreich und Piemont-Sardinien eintrat. Die Österreicher wurden durch ihre Forderungen als Aggressoren und die Italiener als Opfer dargestellt.[65] Die Kriegserklärung von der Habsburger Monarchie bewegte Großbritannien zu einer absolut neutralen Haltung und den Deutschen Bund verunsicherte sie.

In Sardinien-Piemont wurde ein Heer von 80.000 Mann aufgestellt.[66] Cavour ernannte Garibaldi zu einem General des piemontischen Heeres und unterstellte ihm die Aufstellung der Alpenjäger.[67] An der Spitze der Armee stand der König Viktor Emanuel II. persönlich.

Die französischen Soldaten waren noch nicht eingetroffen, doch die Österreicher kamen schwer voran. Ende April war eine regnerische Zeit[68] und zusätzlich überfluteten die Einheimischen ihre Reisfelder. Dies gab den Franzosen genug Zeit über See- und Landweg zu den Italienern zu stoßen.[69] Unter der Führung des Kaisers konnten sich 110.000 Franzosen in .....

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